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LITTEEAEeESCHICHTLICHE
^TUDIEN ÜBER EUKLID.y/
VON
J. L. HEIBERG,
DB. PHIL.
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LEIPZIG,
DRUCK UND VERLAG VON B. G. TEUBNER.
1882.
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JAN 9 1889
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Vorwort.
Als ich wegen einer beabsichtigten kritischen Ausgabe
des Euklid die Haupthandschriften zu untersuchen anfing,
stiefs ich im Codex Vindobon. Gr. 103 auf eine ganz ab-
weichende und, wie ich mich bald überzeugte, ältere Gestalt
der Euklidischen Optik, deren Echtheit bisher sehr gerechten
Bedenken unterlag. Da es jedenfalls Jahre dauern würde, ehe
ich in der Gesamtausgabe zur Bearbeitung dieses Schriftchens
gelangte, entschlofs ich mich im voraus diese bis jetzt un-
beachtete — nur Lambecius bemerkt in seinem Katalog, dafs
die Schriften Euklids nach der Wiener Handschrift bedeutend
verbessert werden können — Redaktion der Optik herauszu-
geben. Da aber die eigentliche litterar-geschichtliche Forschung,
wie richtig bemerkt worden ist, über Euklid wie über die
griechischen Mathematiker überhaupt noch viel zu wünschen
übrig läfst, und diese Aufgabe den Philologen obliegt, nahm
ich mir vor, was ich dahin Gehöriges bei den Vorarbeiten zur
Ausgabe gesammelt hatte, zu bearbeiten, und daraus entstan-
den die übrigen Kapitel dieses Buches. Für einige derselben
gebrach es mir an Material, aber bis zu einem gewissen Grade
konnte ich doch die Untersuchung fortführen und, was noch
zu thun sei, anzeigen. An vielen Punkten habe ich jetzt auf
einer Beise nach Italien neues Material gesammelt, das aber
hier nur nachträglich und sparsam verwendet werden konnte,
um so mehr da es noch sehr der Vervollständigung bedarf.
Auch die Abhandlung von Herrn Dr. Klamroth über den
arabischen Euklid (Zeitschrift d. d. morgenl. Gesellschaft.
1882. H. 2—3) habe ich erst lange nach der Vollendung des
Manuskripts erhalten; sonst würde im ersten Kapitel vieles
anders behandelt worden sein. Auf diese sehr interessante
Arbeit hoffe ich später zurückzukommen.
— IV —
Die Wiener Handschrift konnte ich auf der hiesigen
königlichen Bibliothek benutzen, für welche Liberalität ich
dem Vorsteher der Wiener Bibliothek hier meinen Dank bringe.
Mit den litterarischen Hülfsmitteln, besonders mit vielen sel-
tenen alten Ausgaben einzelner Schriften Euklids u. a. ver-
sorgte mich die an der einschlägigen Litteratur des 16. und
17. Jahrhunderts überaus reiche königliche Bibliothek in
Kopenhagen.
Kopenhagen, im Februar 1882.
J. L. H.
L
Die NaeMeliteii der Araber.
•
Bei der grofsen Dürftigkeit der griechischen Nachrichten über
Euklid würden die weit ausführlicheren der arabischen Schrift-
steller von grofser Bedeutung sein, wenn man ihnen nur vertrauen .
könnte. Dafs dies aber nicht der Fall ist, wird allgemein aner-
kannt. Jedoch hat noch niemand sie einer methodischen Prüfung,
die doch erst die volle Sicherheit geben kann, unterworfen. Sie
werden deshalb unter den Nachrichten über Euklid, wenn auch
mit mehr oder weniger bestimmt ausgesprochenem Zweifel, noch
immer citiert, während das wahre Verhältnis dieses ist, dafs sie
für die Kunde über Euklid völlig wertlos sind, weil sie nur phan-
tastische Erdichtungen auf der Grundlage mifsverstandener, noch
vorhandener griechischer Berichte enthalten, dagegen aber für
die richtige Erkenntnis der Art und des Wertes der arabischen
Berichte über griechische Mathematiker bedeutendes und charakte-
ristisches geben. Den Nachweis hierüber werde ich hier durch
eine Zusammenstellung der mir zugänglichen Notizen der Araber,
zuerst über Euklid selbst, dann über seine Werke zu geben ver-
suchen.
Benutzt wurden folgende Bücher:
Hadji Khalfa: Lexicon bibliographicum, ed. Flügel. I — VIT. T
Casiri: Bibliotheca Arabica I — IL
Abulpharaji: Historia djnastiarum, ed. Pococke.
Doch mufs ich ausdrücklich bemerken, dafs ich wegen vollständiger
Unkenntnis des Arabischen nur die lateinischen Übersetzungen, die
jenen Büchern zum Heil des Nichtorientalisten beigegeben sind^
benutzen konnte.
Einige Beiträge giebt, bei wesentlich verschiedenem Zwecke,
Gartz: de Euclidis interpretibus et explanatoribus Arabicis. Halae
1823. 4 p. 3 ff. —
Euclides Naucratis filius Zenarchi nepos, geometriae auctor
appellatus, vetustioris aevi philosophus, genere Graecus domicilio
Damascenus ortu Tyrius, geometriae peritia instructissimus, librum
edidit praestantissimum utilissimumque fundamentum sive elementa
geometriae inscriptum, quo quidem in genere nuUum magis uni-
Heibefg, Stadien über Euklid. 1
— 2 —
versale penes Graecos opus antea exstitit; quin posterioris aevi
nemo fuit, qui non eius vestigiis insisteret eiusque doctrinam plane
profiteretur. binc porro non.pauci ex Graecis, Bomanis, Arabibus
geometris buiusmodi operis exornandi provinciam aggressi commen-
tarios, scbolia, notas in illud' ediderunt ipsumque in epitomen
contraxere. quamobrem Graecorum pbilosopbi Academiarum valvis
lemma illud praefigere solebani': nemo scbolam nostram adeat,
qui Euclidis elementa non priu^ calluerit. Casiri I p. 339.^) Fast
wörtlicb dasselbe Abulpbaraji p. 41.
Euclides ergo, ut refert lacobus Isaaci filius Alcbindus, . .
tum ex commentariis, quos in libros 11 Apollonii de conicis edidit,
tum ex prolegomenis ad quinque solidorum cognitionem adiectis
libros XIII, qui ipsi inde adscribimtur, conflavit. bis etiam duos
alios quidam adiunxere, ubi plura sane occurrunt Apollonio haud
memorata. sunt et qui boscß libros Euclidi adiudicent. Casiri 1. c.
Refert etiam Alcbindus in Euclidis operis proposito, geome-
triae elementa, de quibus sermo, ab Apollonio conscripta esse
eademque in libros XV digesta. ^ cum autem buiusmodi operis
Studium successu temporis nonnibil intermissum esset, quidam ex
Alexandrinis regibus ad geometriae cognitionem sibi comparandam
promovendamque excitatus Euclidem ea tempestate notissimnm lau-
datum opus castigare atque illustrare iussit, cui postea ex eodem
opere libri XIII, quos exposuit, adiudicati sunt, inde posteriores
duo libri, id est liber XIV et Über XV, quos Hypsicles Euclidis
auditor Alexandriae vulgavit regique obtulit, ceteris accesserunt.
Casiri I p. 340.
In commentario libri Asbkal, quem vir bene meritus Cadhi-
zadeb Bumi edidit, boc narratur. rex quidam Graecorum intrare
in sensum buius libri studuit neque tamen eius quaestiones solvere
potuit. ex singulis igitur viris doctis ipsum visitantibus notitias
de boc libro quaesivit. ita quondam accidit, ut eorum quidam
regem certiorem faceret, versari in urbe Tjrö virum in doctrinis
geometriae et aritbmeticae versatissimum eique nomen esse Euclidi.
bunc rex statim arcessivit, et ut librum recognosceret et in ordi-
nem redigeret, ab eo flagitavit; quo facto liber ab boc inde tem-
pore illius yiri nomen tulit, ita ut cum liber Euclidis commemo*
ratur, boc compendium exceptis ceteris scriptis, quae ei tribnuntur,
intellegendum sit. baec Cadbizadeb. . . . iam ex illa narratione
yiri bene meriti apparet, Euclidem non esse elementorum aucto-
rem, at eum illa tantum recognovisse et correxisse. idem^) ex
tractatu, quem Eindi de instituto libri Euclidis scripsit, magis
1) Die Quelle Casiris ist El Eifti, f 1249.
2) Das folgende ist zwar mit der oben nach Casiri angefahrten Stelle
wesentlich identisch, aber doch in so abweichender Fassung, dafs ich
geglaubt habe, es ausschreiben zu müssen.
— 3 —
confirmatur. ibi enim hoc opus a viro compositum esse legitür,
cui nomen fuerit Apollonius faber lignarius et in XV verba (sectio-
nes) distributum. aetate, qua ille vixerit, longe praeterita, quen-
dam regum Alexandrinorum ad studia geometriae impulsum esse,
eiusque tempore Euclidem vixisse. huic ut libriim in integrum
restitueret et explicaret, regem mandasse ideoque Euclidem XIII
libros, qui de eo denominati sint, exposuisse. postea vero Hypsi-
clen Euclidis discipulum duos libros XIY et XV detexisse eosque
regi oblatos ceteris additos esse. Hadji Ehalfa I p. 380 ff.
Was hier zunächst befremdet, ist die genaue Nachricht über
die Abkunft Euklids. Wenn Proklos (Comm. in Eucl. p. 68) nicht
nur vom Vater Euklids nichts weifs , sondern sogar über sein Zeit-
alter positiver Überlieferung entbehrt, ist es an und für sich voll-
ständig unwahrscheinlich , dafs eine Nachricht darüber den Arabern
hätte zukommen können, und dafs der ganze Bericht nicht aus
griechischer Quelle geflossen ist^ sondern von den Arabern erdich-
tet, geht aufserdem noch daraus hervor, dafs auch der Grofsvater
genannt wird; in einer griechischen Quelle könnte höchstens des
Vaters Name beigefügt gefunden werden, weil die Griechen nie
ohne besondere Veranlassung auch den Grofsvater bei Bezeichnung
einer Person mitnehmen; unter den Arabern dagegen ist es ja
Sitte sowohl Vater als Grofsvater anzugeben. Dafs Euklid in Tyriis
geboren sein und in Damascus gelebt haben soll, ist natürlich
ebenfalls von den Arabern erdichtet, einer Neigung zu Liebe, die
noch vielfach wahrgenommen werden kann, die verehrten griechi-
schen Gelehrten auf die eine oder die andere Weise mit dem Orient
in Verbindung zu bringen. Wie frei die Araber mit der Über-
lieferung umgingen, davon haben wir ein kleines Beispiel ^ wenn
die bekannte Inschrift Piatons auf der Akademie: (iridslg otyscD(ii'
TQrirog elalrcD ohne weiteres auf „die Philosophen'^ im allgemeinen
und „ihre Akademien'* übertragen wird, und dann noch dazu auf
Euklid bezogen.
Das bei weitem merkwürdigste ist doch die ausführliche Ent-
stehungsgeschichte der atoixsta: die Elemente seien eigentlich von
ApoUonios, nicht von Euklid verfafst, dann in Unordnung geraten
und auf Befehl eines alexandrinischen Königs von Euklid in XIII
Büchern redigiert; später seien Buch XIV — XV von Hypsikles
hinzugefügt. Zuerst bemerke man die richtige Erkenntnis, dafs
Buch XIV — XV nicht von Euklid herrühren; sie sind daher auch
nicht von Nasireddin in seine Übersetzung (herausg. Bomae 1594
fol.) aufgenommen (Kästner: Gesch. d. Mathem. I p. 368 ff.). Nach
den Worten Hadji Khalfas scheint man jedoch angenommen zu
haben, dafs Hypsikles sie nicht selbst verfafst, sondern etwa aus
dem Nachlafs Euklids herausgegeben habe (detexit regique obtulit,
wo obtulit durch die Vorrede zu Buch XIV: nQoogxavrjiSal 6oi etc.
veranlafst zu sein scheint). Jedenfalls haben die Araber also auch
1*
— 4 -
Buch XV dem Hypsikles zugeschrieben, was bekanntlich falsch
ist; denn dieses Buch ist erst im VI. Jahrhundert entstanden.
In der ganzen Auffassung der Elemente als dem Euklides
nicht eigentlich angehörig mag vielleicht ein sehr schwacher und
sehr entstellter Nachhall der Kunde von der theonischen Bearbei-
tung der Elemente gefunden werden, aber den Ursprung der im
Mittelalter sehr verbreiteten Ansicht, nur die Sätze seien von
Euklid verfafst, die Beweise dagegen von Theon, bei den Arabern
zu suchen, wie Weifsenbom (Zeitschr. f. Math. u. Phys. Suppl.
zum Jahrgang XXV S. 164) will, geht bei der hier angeführten,
festen Tradition nicht gut an. Die Quelle der ganzen Fabel ist
die Vori'ede des Hypsikles zum XIV. Buch, die man in einer
früheren Zeit Euklid selbst beigelegt haben mufs, wie dies auch
ausdrücklich bei Casiri bezeugt ist, ohne dafs man später, als
man Hypsikles als den Verfasser erkannte, den Irrtum berichtigte.
Ich will die genannte Vorrede, auf die übrigens schon Gartz hin-
wies, nach Friedleins Ausgabe (Bullettino di bibliografia e di storia
delle scienze matemat. 1873 S. 497 — 98) hierhersetzen:
BccOikslSrig 6 TvQiog, «5 IlQmaQxe^ Ttagayetni^elg slg ^Aks^aV'
ÖQSiav Tuxl ovöxad'elg tm TtavQl ijfuov dia r^i/ anb tov (lad'i^fiatog
avyyivsiav ßvvdUxQi'ilfBv avTco tov nksiiStov t^g imSrnUag iqovov. xcr/
nots ^riTOvvTsg ro vnb ^AnokkoDvlov avyyQcapiv tisqI rrjg avyKQlcscDg
TOV öfoöeKaiÖQOV tuxI tov elKOOcciÖQOv rav slg xiiv avtfjv Ctpalqav
iyyqcKpo^vfüv ^ rlvcc S^si koyov ngog aXXrilcc^ Ido^av xavxa, fiij oQd'mg
yzyQufpriKivai xov ^ATtokXciviov ^ atrcol dh ravra wx&ccQavrBg iyQa'^av^
(og i]v ccKovsiv tov nctxQog, iyoa de vOtSQov nsQiinsoov iriQ(p ßißkiGi
vTtb ^AnoXXmvlov iKÖsdofiivG) nBqii%ovxi xivcc anodet^iv TtSQi tov ngo-
KSifiivoVy Kai fisyakoDg iiltvxaymyr^d^v inl rrj xov JtQoßXrifiaxog irixTi-
661, xo (ikv ovv VTtb ^AnoXXfovlov i%So^lv Soiks Koivrj dKoneiv . . .,
odtt d' iyo) dsiv(?) {mo(ivri(iccxt0(i(ievog Ix^iva, TtQodqxovrjaal doi öicc
fiiv xifv iv aTtaOi xotg ficc^(itt(St fuih<fxtt di iv yscDfiexQta jtQOKOTtfiv
ifiTtsiQMÖig KQivovvxi xa ^ri&riöoiisva usw.
Hieraus mufste nun zuvörderst die Vorstellung entstehen, dafs
Apollonios älter sei als Euklid, und später, als man bei grösserer
Belesenheit in den griechischen Quellen widersprechende Angaben
fand, wollte man die althergebrachte Ansicht nicht aufgeben. Der
Name Basileides ist offenbar mit ßaatksvg verwechselt worden,
wenn nicht nQcoxciQxe als Apellativum aufgefafst worden ist. Daraus
entstand die Angabe über den alexandrinischen König, der die in
Unordnung geratenen apollonischen Bücher nicht verstehen konnte,
und auch die „viri docti eum visitantes'^ bei Hadji Khalfa erinnern
an das nuQayevri^elg elg ^AUe^avögnav des Hypsikles. Vielleicht
mag auch die Angabe, dafs Euklid in Tyrus geboren sei, ihren
letzten Grund in dem TvQtog bei Hypsikles haben. Freilich mufs
zugestanden werden, dafs es einer ungeheuren Unkenntnis des
Griechischen bedurfte, um ans den Worten des Hypsikles das heraus-
~ 5 -
zulesen, was die Araber daraus gemacht haben. Wir dürfen aber,
namentlich in der älteren Zeit, in der dieses Geschichtchen jeden-
falls entstanden ist, keine grofse Kenntnis griechischer Sprache
und griechischer Verhältnisse bei denen voraussetzen, welchen (]fis
Organen des Aristoleles ein „instrumentum musicum pneumaticum"
war (Hadji Khalfa VI p. 258), und die über den Namen Euklids
folgende Betrachtungen anstellen konnten: Arabes illud nomen
Uclides et inyerso modo Icludes pronuntiant. vox est Graeca ex
ucli clavis. et dis, quod mensuram seu, ut alii Yolunt, geometriam
significat, composita, ut Uclides idem sit ac clavis geometriae.
auctor Camusi vero haec habet: üclidis nomen est viri, qui primus
librum de hac scientia composuit, et quod Ibn Abbad obiicit, esse
nomen libri, falsum est. Und aufserdem besitzen wir in der S. 2
aus Casiri angeführten Stelle ein unverkennbares Zeugnis, dafs
eben diese Vorrede die genannte Sage über Euklids Bearbeitung
eines apoUonischen Werkes veranlaTste. Es hiefs darin, Euklid
habe aus seinem Kommentar zu den Conicis des ApoUonius und
den Prolegomenis zu einem Werke de quinque solidis (den fünf
platonischen Körpern) seine Elemente zusammengeflickt. Das kann
aber nur eine Verunstaltung der bekannten Stelle bei Hypsikles
p. 500 (Friedlein) sein, wo es heifst: toiko öh yQdq>stai VTto ftJv
^AqiCxciIov iv ra iitiyQaipOfiivG) tmv s' axfifuitcDv övyKQidigy imo 81
^AnolkcDvlov iv tij öevriQa iadoöei trjg övyKQlöstag rov dooösKaidQov *
jCQog rö slKoadeÖQov. Denn weder von der Schrift des Aristäus:
T(3v e' axrifuitoDv avyyiQtßtg (was mit quinque solidorum cognitio
wiedergeben wird) noch von einer anderen griechischen Schrift von
ähnlichem Titel haben wir sonst wo irgend eine Nachricht, und
sicher hatten es die Araber ebensowenig. Die libri duo de conicis
des ApoUonius in derselben Stelle mögen dann einer Verschmel-
zung der Kunde von den Kmvind des ApoUonius mit der devviga
iKÖoaei bei Hypsikles ihren Ursprung verdanken. Übrigens sind
die Ausdrücke in jener Stelle sehr schwebend, aber schwerUch
wird unter den „commentarii, quos in libros II de conicis edidit"
etwas anderes zu verstehen sein, als eine Variation des gewöhn-
Heben Berichts, dafs die Elementa dem ApoUonius angehören.
Über besondere Kommentare des Euklid zu ApoUonius und Ari-
stäus verlautet in den arabischen Verzeichnissen euklidischer
Schriften sonst nichts.
Dafs EukUd nach ApoUonius gelebt habe, wird auch sonst
ausgesprochen, so bei Casiri I p. '384: ApoUonius geometra et
mathematicus EucUde antiquior^), und Hadji Khalfa V p. 147
nr. 10472: vixit autem ApoUonius multum tempus ante Euclidem.
1) Der hier in Parenthese folgende Zusatz: quam vis Pappns et Hera-
cUdes iUum hoc recentiorem esse tradiderint, ist von Casiri selbst.
— 6 —
hie über et aliud opus ab eo editum^) et simile argumentum
tractans causam attulerunt, ut Euclides post longum tempus, ut
modo commemoratum est, librum suum componeret. Abulpharaji
P^41: hie autem über una cum altero ab eodem composito in
causa fuit, quod composuerit Euclides librum suum longo post
tempore. Ähnliches hat selbst noch der bekannte Übersetzer der
Elemente, Nasir- eddin, worüber August in seiner Ausgabe der
Elemente I p. 295 folgendes hat: iste enim in operis praefatioue
regem quendam Graecorum narrat Htterarum mathematicarum cu-
riosum Euclidis .Thusini fama audita arcessisse virum et ab eo
petiisse, ut elementorum libros, qui iam exstarent, sed regi displi-
cerent, in ordinem certum redigeret iUiistraretque. illum igitur
regi obsequentem a numero quindecim illorum veterum librorum
duobus resectis reliquos suo nomine promulgasse. Doch scheint
hier, wie August bemerkt, die Anekdote bei Proklus p. 68 mit
bineinzuspielen und mit der älteren Tradition vermischt zu sein.
Und es ist jedenfalls möglich, dafs dasselbe Geschichtchen auch
bei der Entstehung jener Tradition neben der Vorrede des Hypsi-
kles mitwirkte. Wenn übrigens Nasir- eddin j der selbst aus Thus
gebürtig war (Wenrich: de auct. Graec. verss. Syriac. Arab. p. 185),
auch den Euklid Thusinus nennt, haben wir hier- einen recht
schlagenden Beleg der schon oben berührten Sucht der Araber die
grofsen und hochgeschätzten Meister der griechischen Litteratur,
besonders der mathematischen, mit Arabern oder wenigstens mit
dem Orient in Verbindung zu bringen, derselben Sucht, aus wel-
eher Pythagoras zum Schüler des weisen Salomo wird (Hadji
Khalfa VI p. 257), Hipparch zum Vermittler chaldäischer Weisheit
(Casiri I p. 346) oder wohl gar zum Chaldäer (Hadji Khalfa I
p. 71), Archimedes zum Urheber der ägyptischen Katastereinrich-
tung (Casiri I p. 383) und geradeaus zum „Aegyptios^^ (Hadji
Khalfa V p. 60 nr. 9962. V p. 140 nr. 10419. V p. 151 nr. 10487.
vgl. V p. 84 nr. 10116), dann noch zum Helfer eines spanischen
(vermutlich maurischen) Königs Cliderides (Lionardo da Vinci nach
spanischer Tradition bei Libri: histoire des mathem. en Italie I
p. 208). Ein ähnliches Beispiel des Nationalstolzes, der die grofsen
Namen gern für das liebe Vaterland erobern möchte, werden wir
noch unten sehen. Und hat sich nicht in neuerer und neuester
Zeit sowohl in der Geschichte der Mathematik als auf anderen
Gebieten dasselbe oder doch wesentlich verwandtes wiederholt?
So haben die Nachrichten über Leben und Wirken Euklids
sich alle als nichtig erwiesen, und ihre Bedeutung liegt nur in
den Aufschlüssen, die sie uns darüber gewähren, wie die Araber
die nur halb verstandenen griechischen Notizen zur Erdichtung
1) Wohl die avy%Qiaig tov SmSßnaidgov nQog to eliioadEdQov bei
Hypsikles p. 500; 8. oben S. 6.
- 7 —
phantastischer und in ihrem abenteuerlichen Oeschmacke ausge-
putzter Erzählungen benutzten. Wenden wir uns dann zu dem,
was die Araber über Schriften Euklids mitteilen, so ist .von vom
hinein in Angaben von Schriften, die von den Griechen nicht er-
wähnt werden, kein grofses Vertrauen zu setzen; der märchen-
hafte Zug des arabischen Yolkscharakters war offenbar einer Unter-
schiebung von Apokryphen überaus günstig , und dazu waren, v^q
oft hervorgehoben worden ist, die Araber sehr dazu geneigt, ihre
eigenen Erfindungen auf die Griechen zurückzuführen, ebenso wie
die Griechen selbst zu Zeiten alles aus ägyptischen Einrichtungen
zu erklären beliebten. Dagegen können wir hoffen, bei den Ara-
bern, zu denen die Werke der griechischen Mathematiker sehr früh
kamen, sowohl verlorene Schriften wiederzufinden, als auch nament-
lich für die Kritik der noch vorhandenen Werke Beiträge zu ge-
winnen. Schon unter dem Ehalifen Almansur (im YIII. Jahrhun-
dert) gelangten Schriften von Euklid zu den Arabern, wie Hadji
Ehalfa III p. 91 — 92 berichtet: itaque Abu J4far Mansur Ehalif
ad Byzantinorum imperatorem legatos misit, qui peterent, ut sibi
libros mathematicos mitteret arabice traditos, quo facto librum
Euclidis ei misit et nonnulla scripta physica. Unter Abdallah
Mamun, der wiederum von den Byzantinern Handschriften von
Euklid u. a. kommen liefs (Hadji Ehalfa I p. 81), wurden die
Elemente übersetzt (Hadji Khalfa III p. 97), was übrigens schon
unter Harun al Raschid geschehen war (Wenrich 1. L p. 176 f.).
Also geht die arabische Tradition über unsere ältesten Handschrif-
ten zurück und erhält daher eine besondere Bedeutung. Sehen
wir, in wie weit die beiden genannten Erwartungen in Erfüllung
gehen.
Ein Verzeichnis^) der von den Arabern dem Euklid beigeleg-
ten Schriften findet sich bei Casiri I p. 340: itaque Euclidi prae-
ter elementa complura adscribuntur opera: liber phaenomenorum
in orbe caelesti^), liber opticorum, liber datorum, liber de isagoge
harmonica suppositus, liber de divisionibus a Thabeto quidem emen-
datus, liber de utilitate^) suppositus, liber de canone musico, liber
de gravi et levi, über de compositione suppositus, liber de ana-
lysi*) aeque suppositus.
Es fehlen hier folgende, uns aus griechischen Quellen be-
1) Vgl. noch Casiri I p. 339: scripsit etiam eo in genere Euclides
librum datorum, libram opticorum, libram de masica aliosque; ganz
ebenso (nur an letzter Stelle: librum compositionis musicae) Abulpharaji
p. 41. S. auch Wenrich p. 183 — 4.
2) Nach Wenrich p. 182 not. 90; Casiri hat: locomm ad superficiem.
Übrigens schon von Gartz berichtigt.
3) Nach Wenrich p. 302 eher: utilia (d. h. X'^iiiicctcc?)
4) Hier folgt bei Casiri: id est de quinque corporibus solidis regu-
laribus^ was ein ganz willkürlicher Zusatz von ihm selbst zu sein schemt.
— 8 -
kanDte Werke: TtoQic (uxta^ imovikcl^ xonoi nqog iTtupavsla^ Kaz-
OTtxQiKcc und 'ilfevSccQia. Von diesen sind die toicoi^ die schon für
die Griechen des VI. Jahrhundert verloren waren, gewifs den Ara-
bern nie in die Hände gekommen. Dasselbe wird ohne Zweifel
von den durch Apollonius verdunkelten und bald verdrängten xmvutd
gelten. Die ipevSaQicc und die Katoptrik waren allem Anschein
nach unter den Griechen selbst sehr wenig ve4)reitet, und es ist
dskher wahrscheinlich, dafs die Araber auch diese gar nicht ge-
kannt haben. Namentlich ist es ganz unglaublich, dafs keine ein-
zige Notiz über Übersetzung und Bearbeitung der Katopirik uns
zugekommen sein sollte (während wir von der so eng verwandten
Optik mehrere arabische Handschriften besitzen), wenn die Araber
sie überhaupt gekannt hätten. Dafs die Katoptrik von den Ara-
bern nicht erwähnt wird, besagt Steinschneider: Die mittleren
Bücher der Araber und ihre Bearbeiter. Ztschr. f. Math. u. Phys.
1866 S. 470.^) Von den Porismen hat Chasles: les trois livres
des porismes d'Euclide S. 44 bei den Arabern eine Spur finden
wollen. Denn in der Abhandlung des Hassan ben Haithem: trait6
des connues g^om^triques (herausgegeben von L. A. S6dillot in
Nouveau Journal asiatique 1834) finden sich unter den gewöhn-
lich als roTtoi und ÖBÖofiiva gestellten Sätzen auch einige, deren
Form an die Euklidischen Porismen zu erinnern scheint (abgedruckt
bei Chasles S. 51 — 52). Da aber die übrigen im obigen Ver-
zeichnis nicht erwähnten Schriften Euklids mit ziemlicher Gewifs-
heit als den Arabern unbekannt zu bezeichnen sind, entsteht da-
durch grofse Wahrscheinlichkeit dafür, dafs dasselbe auch fdr die,
1) Derselbe berichtet eb. S. 471 von einer in cod. Monac. 36 ent-
haltenen hebräischen Übersetzung der Optik, woran sich eine euklidische
Katoptrik schliefst, die nnr aus 6 Sätzen besteht, von denen nur der
letzte, nicht gezählte, mit der griechisch überlieferten Katoptrik (prop. 31)
Ähnlichkeit hat. Als charakteristisch für die damalige Auffassung des
Euklid mag die Vorrede dieser Übersetzung (die auch in cod. Vati-
can. 400 u. a. enthalten ist) hier stehen: „Es spricht der Übersetzer (!)
dieses Baches: nachdem ich das Buch vollendet, welches nach meinem
Namen betitelt ist, und zwar in XIll Traktaten, als Einleitung zu dem,
was nötig ist von (zu) dem Buch Megiste, beschlofs ich dieses Buc^ zu
verfassen, worin ich nie Abwechselung dessen erläutere, was entsteht in
Bezug auf das Gefühl bei dem Sehen eines sichtbaren Dinges usw. (nach
Steinschneider 1. 1.)*^ Euklid, der hier redend zu denken ist (statt des
sinnlosen „der Übersetzer dieses Buches" hat cod. Monac. „der Verfasser"),
hätte also seine Elemente als Vorstufe zum Almagest verfafst! Ein
anderes Schriftchen, das den Namen Euclidis de speculis führt, hat sich
lateinisch erhalten (cod. Paris, lat. 49;. cod. Erfurt. Amplon. qu. 386
saec. 14 — 15; Norimberg. cent. V, 64 saec. XIV), stammt aber wahr-
scheinlich aus arabischer Quelle. Es enthält 14 Sätze über Spiegel und
hat nichts mit der griechischen Katoptrik gemein. Wenn auch dieses
bei der zweifelhaften Echtheit dieses Werkes an und für sich nicht be-
weist, dafs jenes arabisch-lateinische Schriftchen unterschoben ist, ist
die Unechtheit doch kaum zu bezweifeln. Vgl. Rose : anecdota II p. 290.
— 9 -
auch sonst von den Arabern nicht erwähnten, Porismen gelten
werde, und die vermeintliche Spur derselben ist zu schwach,
um diese Wahrscheinlichkeit zu erschüttern.- Hassan ben Haithem,
der als fleifsiger Kommentator griechischer, auch Euklidischer Schrif-
ten bekannt, ist (Wenrich S. XXXI), kann sehr wohl zuföUig an
einzelnen Stellen seines Werkes der Form der Forismen nahe ge-
kommen sein, ohne dieselben zu kennen. Und dazu mufs noch er-
innert werden, dafs unsere Vorstellung von diesem Werke Euklids
nur auf Vermutungen beruht. Ich glaube deshalb, dafs sehr ge-
ringe Aussichten da sind, dafs die Hoffnung Chasles' (les porismes
S. 45 not. 1)^), man werde in noch imuntersuchten arabischen
Handschriften weitere Spuren von den Forismen finden, in Erfül-
lung gehe.^)
In dem angeführten Verzeichnis ist noch zweierlei zu be-
merken. Erstens verdient es Beachtung, dafs die shccytayr aQfio-
viwq schon den Arabern als unterschoben galt. Zweitens haben
wir hier einen schlagenden Beweis dafür, wie häufig unechte Schrif-
ten berühmten Namen unterschoben wurden, wenn es für Euklid
drei Schriften gab, deren ünechtheit von den Arabern selbst an-
erkannt war. In dieser Verbindung ist es auch beachtenswert,
dafs man Traumbücher sowohl von Flaton, Aristoteles und Fto-
lemäus als von Euklid hatte* (Hadji Ehalfa II p. 311: somniorum
interpretatio auctore Euclide). Diese Thatsachen ermahnen noch
mehr zur vorsichtigsten Kritik den Schriften gegenüber, die nur
in arabischen Quellen genannt werden.
Von solchen Schriften wird im Verzeichnis nur eine als echt
aufgeführt: de gravi et levi. Ein Fragment ähnlichen Namens:
de levi et ponderoso ward zum ersten Male in der lateinischen
Üebersetzung des Euklid, die zu Basel 1537 erschien, lateinisch ver-
öffentlicht (diese Übersetzung ward unverändert wiederholt Basel
1) Wiederholt in Rapport sur les progr^s de la g^om^trie en France.
Paris 1870, 8. 242: ils permettent d'espärer qne Ton pourra tronver un
jour dans les mss. arabes, qui n^ont point encore ^t^ suffisamment ex-
plor^s, d^autres emanations de la conceptixm d^EtAclide, welche Stelle ich
anführe, weil darin bestimmt angedeutet wird, dafs Hassan das Werk
Euklids benutzt habe.
2) Bei Hassau ben Haithem (Nouveau Journal asiatique. 1834. XIII
S. 488) heifst es: le premier comprend de choses tout ä fait neuves et
dont le genre mSme n^a pas 4t6 connu des anciens gäom^tres, le second
contient une suite de propositions analogues ä Celles, qui ont ^t^ trai-
t^es dans le livre des Data, mais qui ne se trouvent pas dans cet ouvrage
d'Enclide. So könnte er doch kaum vom eigenen Werke reden, wenn
die nogiafucta unter seinen Landsleuten bekannt, oder gar von ihm selbst
benutzt wären. Vgl. Cantor: Vorlesungen S. 678. Die von Castillon
(M^moires de TaciMl^mie de Berlin XIX p. 200) ausgesprochenen Ver-
mutungen und frommen Wünsche über die Erhaltung der Porismen im
Orient sind gänzlich aus der Luft gegriffen.
— 10 —
1546 nnd 1558; daraus^) ward das Fragment von Gregorius auf-
genommen p. 685 — 86). Hervagins sagt in der Vorrede ganz
kurz hierüber: qmunqae eo ipso tempore, quo opus absolueretur,
libellum sive potius fragmentum (nam uidetur esse mutilas) mihi
afferret qiiidam de leui et ponderoso, eum etiam addidimus usw.
(ich benutze die Ausgabe von 1546, worin das Fragment S. 585 — 86
enthalten ist). Arabische^) Handschriften dieses Fragmentes oder
eines ähnlich betitelten Werkes Euklids sind nicht bekannt Es
ist also nicht zu entscheiden, ob wirklich dieses unbedeutende
Schriftchen aus arabischer Quelle stamme und mit dem bei den
Arabern dem Euklid beigelegten Werk: de gravi et levi identisch
sei; aber unwahrscheinlich ist es eben nicht. Das Bruchstück, das
sich als solches namentlich dadurch zu erkennen giebt, dafs nicht
alle Definitionen in den überlieferten Sätzen zur Anwendung kommen,
besteht aus neun Definitionen und fünf Theoremen; bei Hervagius
sind fälschlich deren nur vier aufgeführt, indem der Beweis des
vierten zum Satze selbst geschlagen ist, imd der ganze fünfte Satz
dann als Beweis des vierten auftritt; Gregorius hat den Fehler
stiUschweigend berichtigt. Jedenfalls kann das Bruchstück schwer-
lich Euklid zum Verfasser haben („fortasse spurium^' sagt schon
Savilius: Praelectiones S. 17). Denn erstlich verlautet bei den
Griechen von mechanischen Schriften Euklids auch nicht ein Wort,
zweitens treten im Bruchstücke, so klein es auch ist, Begriffe auf,
die gewifs zu Euklids Zeiten der griechischen Wissenschaft ziem-
lich fern lagen. Ich will hier namentlich auf Definit. 4 aufmerk-
sam machen: aequa potentia corpora sunt, quorum, et tempore et
a(;re aquave media aequalibus, et per aequalia intervalla aequales
sunt motus; d. h. in der Potenz ähnlich sind diejenigen Körper, welche
in gleicher Zeit und gleichem Medium auch gleiche Strecken zurück-
legen.^) Auch Definit. 7: generis eiusdem corpora sunt, quae cum
aequa magnitudine sint, etiam sunt potentia. Es liegt hier der
Begriff der specifischen Schwere, der bei Aristoteles, also nur
wenig vor der angeblichen Zeit des in Bede stehenden Bruchstücks,
nur ziemlich unbestimmt auftritt, in einer Klarheit und Bestimmt-
heit zu Grunde, die wir vor Archimedes kaum annehmen dürfen.
1) S. seine Vorrede fol. c 2 a. E.
2) Lateinisch findet es sich in cod. Amplon. qu. 387 saec. XIV unter
dem Titel: liber ponderum lordani, secundnm quosdam vero Euclidis.
BoBC: Anecdota II p. 291. Eine französische Übersetzung (nach ed. Basil.)
giebt P. Forcadel hinter le livre d'Archim^de des poids (Paris. 1666).
3) Für diese Deutung, bei der allerdings aequales überflüssig ist,
vgl. Definit. 6: diversorum potentia corporum malus id potentia dicitur,
quod movendo temporis insumpsit minus, minus autem potentia, quod
temporis amplius, und Definit. 8 : diversa genere corpora sunt, quae cum
aequa magnitudine sint, potentia non sunt, per idem licet medium mo-
veantur.
- 11 —
Auch ist der Gebrauch des Wortes potentia ungriechisch. Denn
bei den griechischen Mechanikern bedeutet övvufiig die Kraft, wo-
durch eine Last (ßuQog) bewegt wird, nicht, wie hier, die, womit
die Last wirkt, ein Unterschied, der sich freilich nach unseren
heutigen mechanischen Kenntnissen hebt, woraus aber nicht ge-
schlossen werden darf, dafs die Griechen zu derselben Betrachtung
gelangten.^)
Es ist hier noch ein mit diesem Bruchstücke verwandtes
Schriftchen zu nennen, das im Verzeichnis bei Casiri nicht vor-
kommt, aber sonst nach arabischer Tradition dem Euklid beigelegt
wird: die Schrift über die Wage. Im Journal asiatique XVIIL 1851
S. 217 ff. gab Woecpke nach einer Pariser Handschrift Supplement
arabe 952, 2 eine Übersetzung von le livre d^Euclide sur la Balance,
der aus einer Definition, zwei Axiomen und vier Sätzen besteht. Dafs
man im Mittelalter eine ähnliche Schrift unter Euklids Namen
hatte, ist aus cod. Basil. P II 33 ersichtlich, worin neben Jorda-
nus Nemorarius de ponderibus auch Euclides de ponderibus vor-
kommt, im Anfang wenigstens mit Woepckes Fragment tiberein-
stimmend 2) (Curtze Zeitschr. f. Math. u. Phys. 1874 p. 262); auch
führt Woepcke S. 218 aus einem liber de canonio (cod. Paris, lat.
8680 A, s. XrV) eine Stelle an, wo es vom vierten Satz des Frag-
mentes so heifst: sicut demonstratum est ab Euclide et Archimede
et aliis. Aber die arabische Tradition war keineswegs fest. Woepcke
bemerkt S. 232: dans un autre exemplaire j'ai trouv6 ce livre
attribu6 aux Beni Mouca, und diese Angabe hat Curtze Zeitsch.
f. Math. 1874 S. 262 scharfsinnig als die wahrscheinlichere er-
wiesen. Es existierte nämlich ein liber Karastonis (d. h. tiber die
Wage) von einem „der drei Brüder", der Söhne des Musa ben
Sciachir (Steinschneider: Annali di Matematica V. 1862 S. 54),
deren Schüler Thabit ben Cora war (Wenrich S. 177). Von diesem
hat man nun einen liber Karastonis (Curtze: Zeitschrift für Math.
Litteraturztg. 1868 S. 56 ff.), der nur eine Erweiterung des von
Woepcke herausgegebenen Schriftchens zu sein scheint. Es liegt
also sehr nahe anzunehmen, Thabit habe das Werk seines Lehrers
verbessert und erweitert. An Echtheit dieser Schrift ist jedenfalls
gar nicht zu denken. Die ganze Anschauungsweise ist durchaus
ungriechisch, und es kommt darin der Satz vor (Satz 4): lorsqu'on
prend un fl^au de balance, qu'on le divise en deux parties in6gales,
que le point d'appui se trouve au point de divisien, qu'on prend
1) Jedoch hält Thurot: Recherches sur le principe d'Archim. p. 32
not. sowohl dieses Schriftchen als Jordanus de ponderibus für Bruch-
stücke des PtolemäuB nsQl (onrnv.
2) Die Abhandlung des Jordanus Nemorarius de ponderibus, wie sie
von P. Apianus Norimbergae 1633 herausgegeben ist, wird in codd.
Pariss. 7310 und 10260 dem Euklid zugeschrieben. Thurot a. 0. p. 32 not
— 12 -
deux poids le rapport de Tun ä Tautre 6tant 6gal au rapport de
Tune des deux parties du fleau ä Tautre, qu'on suspend le plus '
Uger des deux poids a rextr6mit6 de la plus longue des deux
parties, et qu'on suspend le plus pesant des deux poids a Textre-
niit6 de la plus courte des deux parties, le fl6au se trouvera en
6quilibre et sera parallele a Fhorizon^) (Woepeke S. 231). Aber
dieser Satz gehört dem Archimedes 7C€qI iitm. Iooqq. I propp. 6 — 7,
wo Eutocius, dessen Kommentar zu dieser Schrift aufbewahtt ist,
gewifs nicht versäumt hätte, uns über frühere Beweise dieses wich-
tigen Satzes zu benachrichtigen, wenn solche existiert hätten. Ich
hebe nur noch zum Vergleich mit dem Gebrauche von potentia
im Über de levi et ponderoso den Ausdruck en puissance de poids
(Satz 3 S. 230 mehrmals) hervor, der in soweit jenem gleich ist,
dafs die Kraft, womit der Körper auf die Wage wirkt, bezeichnet
wird, in soweit verschieden, dafs hier der Abstand vom ünter-
stützungspunkte der Wage mit einbefafst ist, so dafs la puis-
sance de poids hier unserem statischen Momente ziemlich gleich
kommt.
Bei Wenrich S. 183 wird noch ein über Euclidis de propor-
tionibus in 64 Sätzen aufgeführt; das ist aber ein Mifsverständ-
nis des arabischen Ausdrucks, das freilich hauptsächlich dem Ver-
fasser des catalogus codd. mss. orr. bibl. Mediceae zur Last föllt,
worin die Schrift als in codd. Medic. CCLXXI und CCLXXXVI
befindlich aufgeführt ist (S. 383, 392). Eine solche Schrift exi-
stiert gar nicht; an beiden Stellen sollte die Optik angegeben
werden, die eben in arabischen Handschriften aus 64 Sätzen
besteht (s. Nicoll u. Pusey: Biblioth. Bodleian. codd. mss. orien-
tal. catalog. II S. 541. Steinschneider Zeitschr. f. Math. 1865
S. 468). 2)
Also ist bis jetzt aus arabischen Quellen keine echt-euklidische
Schrift hervorgezogen worden, von der wir nicht wenigstens dem
Namen nach aus griechischen Schriftstellern Nachricht erhalten
haben.
Dagegen haben sich von einer Schrift, die wir aus grie-
chischer Quelle eben nur dem Namen nach (oder doch nicht viel
mehr) kennen, bei den Arabern wichtige und interessante Spuren
1) Auch bei Thabit als prop. 3. Gurtze 1. 1. S. 68. Freilich kommt
der Satz schon in den AristotelischeD Problemata mechanica cap. 5 vor.
Aber hierin sehe ich nur einen weiteren Beweis für die ünechtheit die-
ser Schrift. Archimedes trä^ sonst immer nur neues vor; für früher
bewiesenes verweist er auf die älteren. Wenigstens war der Satz gewifs
vor Archimedes nicht strenge bewiesen.
2) Auch bei Casiri I p. 413 (und daraus Wenrich S. 189) tritt das-
selbe Bach, vom Irrtume des Catalogs Assemanus' unabhängig, auf, aber
nach Steinschneider S. 468 wegen falscher Übersetzung.
— 13 —
erhalten, nämlich von dem Buche neQl diaiqiozmvj worüber Proklus
S. 69, 4 und ausführlicher S. 144, 22 ff. berichtet; die Stellen
sind weiter unten auszuschreiben; hier' soll nur bemerkt werden,
dafs an der letzteren gesagt wird, Euklid habe in diesem Buche
sowohl den Kreis als gradlinige Figuren in o^ia und avoiioicc
öxrifjuxrcc geteilt, d. h. nach dem Zusammenhang der Stelle: in
Figuren gleicher und ungleicher Art (denn ofioiog ist hier nicht
in seiner technischen Bedeutung: ähnlich zu nehmen). Im Jahre
1563 übersetzte JohanQes Dee aus dem Arabischen^) ein Buch
de divisionibus von Mahometus Bagdadinus, einem arabischen Ma-
thematiker des X. Jahrhunderts, und glaubte darin ein Werk des
Euklid zu erkennen: cum ipsemet Euclides librum de divisionibus
scripserit, nuUum, qui sub hoc titulo extet, alium novimus, nee
qui iure meliori propter tractandi excellentiam Euclidi ascribi
queat, in venire possumus uUum; nullius enim Machometi tantum
in mathematicis acumen adhuc perspicere ex eorum^ quae habemus,
monimentis potuimus, quantum in his ubique elucet problematibus.
denique in antiquissimo quodam geometrici negocii fragmento [wohl
bei Proklus] memini me expressis verbis ex hoc libello locum ci-
tatrnn legisse veluti ex Euclidis certissimo opere (Dee nach Gre-
gorius Vorrede fol. c. verso). Bei der letzteren Proklusstelle hat
Dee (nach Gregorius fol. c 2) noch folgendes notiert: darum hinc
esse potest librum illum sive fragmentum de divisionibus super-
ficierum, quem nos cum mathematico excellentissimo D. Federico
Commandino Urbini reliquimus anno 1563, ipsius Euclidis fuisse;
quod tum coniiciebamus quidem aliis argumentis adducti huius
loci immemores. Nach dieser Übersetzung erschien dann die Ab-
handlung: Machometis Bagdadini de superficierum divisionibus liber,
Job. Dee et F. Conmiandini opera latine editum. Pisauri 1570
(nach Ofterdinger S. II auch italienisch ibid. eod. anno), und
daraus ward sie von Gregorius S. 667 — 84 aufgenommen. Dafs
die Abhandlung nach der Überlieferung Mahometus Bagdadinus
zum Verfasser hat, ist klar; auch treten hie und da arabische
Wendungen auf (wie z. B. istud memoriae commenda prop. 8
S. 670, 9 S. 672, 22 S. 682, 683). Niemand wird also hier
mehr als Spuren der Euklidischen Schrift, nicht diese selbst, suchen
wollen. Dazu konunt noch (Ofterdinger S. II), dafs Euklid nach
Proklus auch den Kreis berücksichtigt hatte, während "bei Dee
kein solcher Satz sich findet. Also kann hier keine Übersetzung,
nach aller Wahrscheinlichkeit auch keine direkte Bearbeitung
von Euklid negl SuxiQicscav vorliegen. Man hat aber mit Recht
1) Das wird zwar nirgends ausdrücklich gesagt, wie Gregorius be-
merkt; es war aber auch kaum notwendig. Dais Dee das Buch nicht
lateinisch vorfand, dürfte aus dem Titel der Aasgabe Commandin's zu
Bchliefsen sein (s. oben).
- 14 -
hervorgehoben (Ofterdinger S. II), dafs die ganze, die verschie-
denen Fälle (TVtdcsig) genau berücksichtigende Behandlungsweise
auf griechische Einwirkung deute. Was Savilius praelectiones
S. 17 — 18 gegen eine Verbindung mit dem Euklidischen Werke
vorbringt: atqui nulla est in illo Bagdedini libello propositio, quae
figuras doceat in similes vel dissimiles figuras dividere, sed in
datam proportionem dividere, fällt weg, wenn wir die ofwicc Kai
uvofioia oxrifuna bei Proklus richtig verstehen. Und dafs derselbe
in seinen von Gregorius veröffentlichten, Jiandsohriftlichen Notizen
zu dieser Abhandlung (zu Oxford befindlich, s. Heilbronner: bist,
math. S. 620) einige Fehler nachgewiesen hat, wiegt nicht schwer,
wenn wir erinnern, dafs hier keine Übersetzung von einem Eukli-
dischen Werke, sondern eine selbständige, nur von Euklid beein-
üufste Arbeit eines Arabers vorliegt. Näheres über diese Schrift des
Euklid erfahren wir aus einer von Woepcke im Journal asiatique
1851 S. 233 ff. nach der oben erwähnten Pariser Handschrift Suppl.
arabe 952, 2 veröffentlichten Übersetzung einer Abhandlung über
Teilung von Figuren.^) Sie besteht aus 36 Sätzen, leider propp.
19, 20, 28, 2.9 ausgenommen ohne die Beweise, weil der arabische
Übersetzer sie zu leicht fand (S. 244: nous nous sommes bom6
ä donner les 6nonc6s sans les demonstrations, parce que les d6-
monstrations sont faciles). Dafs diese Auslassung dem arabischen
Übersetzer gehört, und nicht im Original da war, was jeden Ge-
danken an Euklidischem Ursprung ausschliessen würde, geht aus
den unzweideutigsten Spuren hervor. Einmal kommen Hilfsätze
vor (Woepcke 21, 22, 23, 24, 25), von denen kein Gebrauch ge-
macht wird. Dann heifst es Woepcke 5: comme nous venons de
diviser le triangle, par une construction analogue ä la construction
•pr^c6dente; aber eine solche Konstruktion wird nicht mitgeteilt.
In der arabischen Handschrift wird das Buch ausdrücklich dem
Euklid zugeschrieben (Woepcke S. 219), unä es ist in der That
kein Grund vorhanden, diese Überlieferung zu verwerfen. Es
stimmt namentlich vollständig zur Beschreibung des Proklus. In
der Begel werden die Figuren in cxi]ficn:cc ofioux geteilt, Dreiecke
in Dreiecke usw.; doch finden wir auch Beispiele der Teilung in
aX'qfiata avofioia^ wie prop. 1: diviser un triangle donn6 en deux
parties egales par une ligne parallele k sa base; vgl. auch prop.
2, 3, 7, 14, 19 u. a., die wenigstens nicht immer auf eine Tei-
lung in ofwici führen. Auch die bei Dee vermifsten Sätze über
Teilung des Kreises finden sich hier; Woepcke 28: diviser en deux
parties Egales une figure donn6e termin6e par un arc de cercle
1) Eine deutsche Übersetzung der von Dee und Woepcke herans-
gegebenen Fragmente giebt Ofterdinger: Beiträge zur Wiederherstellung
der Schrift des Euklides über die Teilung der Figuren. Ulm 1853. 4.
Sonderbar genug fehlen darin Woepcke propp. 30, 31, 34, 35, 36.
- 15 —
et par deux lignes droites qui renferment iin angle donn6. 29:
mener dans un eercle donn6 deux lignes parallMes ^t coupant une
partie determin^e du eercle. Die vier überlieferten Beweise sind
recht hübsch und ruhen auf lauter aus den Elementen bekannten
Sätzen, wozu der ganz griechisch klingende Hilfsatz bei Woepcke 18
kommt: appliquer k une ligne droite un rectangle 6gal au rect-
angle contenu sous les deux droites AB, ÄC et d6faillant d'un
carr6 (angewandt propp. 19, 20), d. h. zu machen
Ä C B
ÄCXCB = ÄBXÄC-^ AC\
Vgl. die Aufgaben bei Euklid VI, 27 — 29, und Archimedes
TCBql KCDvoeid, 2, wo ein verwandter Hilfsatz als bekannt voraus-
gesetzt wird (I S. 296, 14: xai itaqaTtBnzai^bfo itctq ixciarav
ainäv %o}}^lov vneQßaXXov eTdei xstQaydvip), Mit den Sätzen bei
Dee stimmt keiner der Sätze Woepckes wörtlich überein, dem In-
halt nach aber mehrere. So ist
Dee 3 = Woepcke 30 (ein spezieller Fall ist Woepcke 1).
Dee 7 = Woepcke 34 ( „ „ „ „ Woepcke 14).
Dee 9 = Woepcke 36 ( „ „ „ „ Woepcke 16).
Dee 12 = Woepcke 32 ( ,. „ „ „ Woepcke 4).
Woepcke 3 ist nur ein spezieller Fall von Dee 2; Woepcke 6, 7,
8, 9 lösen sich leicht durch Dee 8. Es dürfte nicht zufkUig sein,
dafs gerade die Beweise aller dieser Sätze bei Dee tadellos sind.
Dafs die von Woepcke herausgegebene Abhandlung kein Fragment
ist, sondern das ganze dem Übersetzer vorliegende Werk, ist aus-
drücklich gesagt (S. 244: fin du traite) und wird durch die sy-
stematische Anordnung und Abrundung des Ganzen (Woepcke
S. 245—46) bestätigt.
*Wir gelangen also zu folgendem Resultat: die von Woepcke
herausgegebene Abhandlung ist die Schrift Euklids negl diai^iasoDv
und zwar vollständig. Was Dee veröffentlicht hat, ist eine selb-
ständige Arbeit des Mahometus Bagdadinus (saec. X), der nicht
nur im allgemeinen von der Euklidischen Arbeit beeinflufst war,
sondern auch ganze Sätze dai*aus herübemahm, auch einige in
allgemeinerer Fassung bearbeitete; er fügte selbst die Teilung
des Fünfecks (Dee 17 — 22) hinzu, liefs aber die des Kreises weg,
und beschränkte sich auf die Teilung in zwei Teile, während
Euklid auch die Teilung in mehrere berücksichtigte (Woepcke 2,
5, 31, 33, 35; vgl. Woepcke S. 244). Genaueres über den In-
halt der Schrift wird unten gegeben werden, wo auch die Auf-
fassung der streitigen Proklusstelle gerechtfertigt werden soll;
— 16 -
hier war die Aufgabe nur wahrscheinlich zu machen, dafs wir in
dieser Schrift «eine aus arabischer Quelle geflossene, wirkliche Be-
reicherung unseres Wissens über Euklid vor uns haben. ^)
Sehen wir jetzt zu, was die Araber über noch griechisch er-
haltene Schriften Euklids berichten, und wie es mit unserer Über-
lieferung stimmt.
Nadiphus (Abdelletif hat Hadji Ehalfa I p. 382, wo die
fünf ersten Linien dieses Stücks wiederkehren) medicus libri X
exemplar Graecum se vidisse tradit, in quo plus quadraginta figu-
rae^), quae in vulgatis editionibus minime occurrunt, quibus qui-
dem centum et novem omnino continentur. unde illud in Arabicum
sermonem transferre constituit. figuram etiam illam, cuius inven-
tum ostentat Thabit ben Cora, se in üb. I aspexisse ait loannes
sacerdos Kas, qui addit illius exemplar Graece penes se ex-
tare illudque Nadipho huius rei etiam testi ostendisse. Casiri I
p. 340.
Das zehnte Buch der Elemente^ das in der griechischen editio
princeps 118 und bei August 116 Sätze zählt, war also in den ge-
wöhnlichen arabischen Exemplaren bedeutend verkürzt (109 Sätze);
in der Übersetzung Nasireddins wie bei Campanus enthält das-
selbe sogar nur 107 Sätze. Das Exemplar mit c. 150 Sätzen
war gewifs sehr interpoliert. Denn wie wenig gewissenhaft die
Araber im Ausscheiden und Hinzufügen mit den viel gelesenen
Elementen umgingen, davon haben wir aufser den hier angeführten
Thatsachen direkte Zeugnisse. So heifst es bei Hadji Khalfa I
p. 383 von Nasireddin: (dicit) se, quae de archetypo in editioni-
bus laudatis inveniantur, ab iis separasse, quae accesserint, vel
iudicio distincto vel colorum varietate, quibus Schemata pinxerit
(in der gedruckten Ausgabe von Nasireddins Übersetzung, Rom
1594 ist keine solche Unterscheidung zu erkennen). Noch deut-
licher ist Thabit ben Cora in seiner Vorrede^) (NicoU et Pusey:
Catal. codd. oriental. bibl. Bodleianae^) II S. 261 ff.): liber tamen
non vacat erroribus, qui emendatione indigeant, et (partium) coUo-
cationem non semper eandem exhibet, quod sane explicari oportet,
neque est immunis obscuritatibus (passim) occurrentibus, prolixi-
1) Euklid nsQl dtaigiasoav soll von Thabit ben Eora yerbessert sein,
8. Wenrich S. 183 nach Casiri oben S. 7.
2) D. h. propositiones , Sätze, wie ducyQUfifia in ähnlichen Verbin-
dungen bei PappuB vorkonimt (s. den Index von Hultech S. 25 8. v.).
Über diesen Gebranch bei den Arabern s. Gartz 8. 12 Not. 2. Vgl. auch
ebend. S. 14, wo es heifst, dafs die „figurae^* irgendwo durch Zahlen
ausgedrQckt seien.
3) NicoU et Pusey II S. 260: codex CCLXXX bomb. saec. XIII.
Eaclidis libri XV ex Thabitii ben Corra interpretatione.
4) Der erste Teil dieses wichtigen Werkes ist mir leider nicht zu-
gänglich.
^
- 17 —
tatibas frigidis, omissionibus incommodis, supervacaneis fastidinm
parientibus aliisque vitiis, cum scilicet generale pro particulari
detur, et particulare pro generali, et praemittenda (definitiones)
ad demonstrationes omnino necessaria resecta sint. etenim doctor
Primarius (sc. Avicenna) postulata et definitiones multas resecuit,
difQcilium quoque et obscurorum resolutionem detrectavit. — Naisa-
burensis (sc. Abulvafa Albuzgiani), qui additamenta non necessaria
introduxit et plura magni momenti onmino necessaria reiecit; in
variis' scilicet locis libri VI et al. nimium longus est et in decimo
nimitim brevis. in hoc enim demonstrationem apotomarum^) omnino
praetermisit, earum tamen etsi ab ipso non explicatarum eviden-
tiam pro concesso assumsit. propositionem porro decimam quar-
tarn libri duodecimi minus feliciter emendare conatus est. quod
vero ad Abugiafarum Alkbazen attinet, ille quidem postulata pro-
duxit eaque optime concinnavit, sed propositionum numerum atque
ordinem turbavit, qui plurei^ propositionum figuras in unam' re-
dnxerit et ad verborum compendia (quaerenda) et propositiones
diminuendas omissa dubiorum explicatione et obscuris non sublatis
se applicueiit. Doch verfährt Thabit selbst nicht weniger als vor-
sichtig: 1. 1. S. 262: ceterum ordinem librorum et propositionum
ipsius operis (Euclidis) servavimus exceptis Xu et XIII. in XIII
enim de corporibus solidis et in XII de superficiebus per se tra-
ctavimus. Vgl. Nicoll u. Pusey S. 261: in libro XII et XIII a
Graeco contextu discessum est, quorum scilicet hie non complecti-
tur nisi solida, ille nisi superficies. Auch Zusätze hat er nicht
gescheut; Nicoll u. Pusey S. 262: in propositionum demonstratione
iis innixi sumus, quae in antecedentibus stabilita fuissent, et osten-
dimus, cum varietas existebat, singularum propositionum locum
singulisque figuris quinque, quae in sphaera inscribuntur, sub-
iunximus methodum sphaeram inscribendi in illis, tun! inscriptio-
nem illarum figurarum Y possibilem in ea figura, in qua inscribi
potest, et notavimus, quae in eadem inscribi non possint. Die
beiden den Elementen angehängten Bücher XIV und XV scheint
Thabit gar auf Grundlage des Überlieferten selbständig umgearbeitet
zu haben; wenigstens sagt er S. 262: opus denique absolvimus
duobus libris, quorum alter est de inscribendis corporibus quinque
in se invicem, de qua re exactissime tractavimus, alter de pro-
portione inter latera eorum, altitudines, bases, superficies et magni-
tudines, quibus subiunximus V propositiones de inventione quinque
linearum consequentium in proportione laterum eorum, altitudinum,
superficierum et magnitudinum, quae omnia nos explicavimus de-
monstrationibus certis et praemissis indubitatis, adhibito sermone
1) D. h. wohl Euclid. X 86^91. Nach Abzug dieser 6 Sätze nähern
wir uns den 109 Sätzen, die in den allgemein verbreiteten arabischen
Exemplaren von diesem Buche vorhanden waren (s. oben).
Heiberg, Stadien über Enklid. 2
-518 -
conciso atque purp. Vgl. hiermit die Bemerkung der Herausgeber
S. 261: nuUa: fit' omnino Hypsiclis mentio ad libros XIV et XV.
Demnach; mufs hier eine andre Bearbeitung von Thabits Hand*
vorliegen y als die, welche in Bodleian. CCLXXIX enthalten ist
(naph Nicoll u. Pusey II S. 257 ff. die von Thabit verbesserte Über-
setzung des Honein); denn darin findet sich Buch XIV in der-
selben Gestalt wie im Griechischen (mit der Vorrede des Hypsikles;
am Ende: absolutus est Hypsiclis liber XIV, qui tribuitur Euclidi.
Nicoll u. Pusey S. 259), Buch XV wenigstens zum Teil.^) Viel-
leicht haben wir die Bücher XIV — XV in dieser Handschrift in
der Bearbeitung Kosta ben Lukas, worüber s. Wenrich S. 179,
wo andre Handschriften der Thabitschen Becension aufgezählt
werden.
Die von Nasireddin korrigierten editiones laudatae, wovon
oben S. 16 bei Hadji Khalfa die Bede war, sind die Hejjajana
und Thabitiana, wovon. Wenrich S. 177 handelt. Über diese Über-
setzungen nun berichtet Hadji Khalfa I S. 383: et editionem eorum
(der Elemente) Hejjajanam quindecim libros seu 468 propositiones
continere, in Thabitiana vero decem plus exstare (vgl. Wenrich
S. 180). Ebenso heifst es in Bodleian. CCLXXIX (NicoU u. Pusey
II S.' 260): numerus schematum in singulis libris Euclidis in Uni-
versum 478 (in jenem Codex war, wie gesagt, die Thabitiana ent-
halten). Auffallend ist es hierbei, dafs in der Ausgabe Nasireddins,
worin ja das unechte bei. Seite geschoben war, in den XII ersten
Büchern^) die Zahl der Sätze 432 beträgt; selbst wenn wir hierzu
für Buch Xin — XV mit den griechischen Ausgaben nur 43 Sätze
(Campanus hat 49) rechnen, übersteigt die Gesammtzahl 475
dennoch die Zahl der Sätze der Hejjajana und bleibt nur wenig
hinter der durch mehrere, von Thabit selbst hinzugefügte Sätze
(s. oben) erweiterten Thabitiana zurück. Aus nachstehender Ta-
belle sind die Abweichungen in der Zahl der Sätze bei August,
Campanus und Nasireddin^) ersichtlich:
1) Prop. 1 lautet: si dividatur latus hexagoni secundum rationem
extremam et mediam, pars eins maior erit latus decagoni inscripti in
circulo, in quo hexagonum est inscriptum, wozu im Griechischen nichts
entspricht. Dann ist propp. 2, 3, 4, 5, 6 den griechischen propp. 1,2,
3, 4, 6 gleich. Die im Griechischen noch vorhandenen propp. 6, 7 fehlen.
Nicoll u. Pusey S. 259.
2) In dem mir vorliegenden Exemplar der Ausgabe von 1594 fehlt
auch Buch XIII, obgleich das Titelblatt Euclidis elementorum geometri-
corum libri tredecim verspricht. Vgl. auch Kästner: Gesch. der Mathem.
l S. 370. Nach Ebert nr. 7018 ist dies mit den meisten älteren Exem-
plaren der Fall; doch gebe es auch vollständige Exemplare (453 pp.
gegen 400).
3) Bei Nasireddin sind die Zahlen nicht mit Zahlzeichen, sondern
mit Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge, wie im Griechischen, an-
gegeben.
- 19 —
August
Campanus
Nasireddin
Buch I
48
48
47
n
14
14
13
m
37
36
36
IV
16
16
16
V
25
34
25
•VI
33
32
32
VII
41
39
39
vin
27
25
25
IX
36
39
36
X
116
107
107
XI
40
41
41
XII
'18
15
15
xm
18
18
XIV«)
18
18
XV
7
13
Summa
494
495
432
In der S. 16 aus Casiri angeführten Notiz El Eiftis ward
von einer „figura, cuius inventum ostentat Thebtt ben Cora" im
ersten Buch der Elemente in etwas rätselhaften Ausdrücken ge-
sprochen. Man könnte versucht sein hierin eine Hindeutung auf
die berühmte Stelle bei Campanus zu I 32 zu sehen^ wo bekannt-
Kch die Keime der Lehre von den Stempolygonen gefunden werden.
Denn offenbar ist ein Zusatz gemeint, der von Thabit herrühre.
Bei Campanus, der nach arabischen Vorlagen arbeitete und, wie aus
der Anordnung von XIV — XV hervorgeht, speciell mit der Thabi-
tiana vieles gemein hat, finde ich nun im ersten Buche ausser jener
Stelle nur einen Zusatz, der als selbständige Zuthat auftritt,' die an
I 1 geknUpfte Konstruktion des ungleichseitigen und des gleich-
schenkligen Dreiecks, und für diese geringfügigen Probleme (die
noch dazu aus Proklus S. 218 — 19 geschöpft sein können) passen
die Ausdrücke nicht recht. Wenn diese Vermutung richtig ist,
würde folgen, dafs jene Stelle schon in Thabits Bearbeitung stand,
und zwar als eigene Erfindung. Natürlich ist hier alles Hypo-
these, die aber sehr leicht geprüft werden kann, wenn ein Orien-
talist in einen der nicht seltenen Codices dieser Übersetzung einen
Blick werfen wollte. Bei Nasireddin findet sich keine solche Stelle.
1) Aber die Thabitiana hat 48 Sätze (im cod. Bodleian. CCLXXIX).
Nicoll u. Pusey II S. 258.
2) Die beiden letzten Bücher finden sich bei Augast nicht ; ich habe
die Zahl nach Gregorius gegeben.
2*
- 20 -
Dafs sie wirklich, wie im citierten Ausspruch behauptet wird, bei
den Arabern griechisch vorhanden gewesen sei, sind wir berech-
tigt mit dem entschiedensten Mifstrauen zu begegnen, so lange
keine weiteren Spuren bei griechischen Verfassern nachgewiesen
werden^ als was Proklus S. 382 — 83 darüber hat. Eben diese
Bemerkungen (s. namentlich S. 383, 1 ff., wo der Satz vorkommt,
dafs die äufseren Winkel eines beliebigen Vielecks 360^ sind)
können ein Mifsverständnis bei dem des Giiechischen nicht allzu
kundigen Araber veranlafst haben, der vielleicht ein mit SchoUen
versehenes Exemplar vor sich hatte, wo diese Bemerkungen des
Proklus aufgenommen waren. Jedoch kann die Möglichkeit nicht
ausgeschlossen werden, dafs hier ein absichtliches, in dem Triebe
so viel als nur mögHcb auf die grofsen griechischen Autoren
zurückzuführen begründetes Falsum vorliege, und die Citierung
eines Zeugen ist eher dazu geeignet diesen Zweifel zu stärken
als zu beschwichtigen.
Von den übrigen Schriften ist nur wenig zu sagen.
Die dedofiiva lagen den Arabern vor in derselben Redaktion
wie uns, mit 95 Sätzen, nicht 90, wie Pappus II S. 638 anzu-
geben scheint; s. Hadji Ehalfa V p. 154 nr. 10511: Euclidis
liber datorum. sunt 95 figurae. So auch im Verzeichnis der libri
intermedii bei NicoU u. Pusey 11 S. 260. Vgl. Steinschneider,
Zeitsch. f. Math.* 1865 8. 467.
Über die q)aiv6(iBvcc berichtet Hadji Khalfa V S. 113, über
den schlechten Text klagend: Euclidis liber phaenomenorum, quem
Nasireddin recognovit; alia exempla XXIII figuras continent, alia
XXV. Nur 22 Sätze geben NicoU u. Pusey II S. 260 an (vgl.
Steinschneider S. 467). In ed. Oxon. sind freilich nur 18 Sätze,
aber dazu noch 5 bedeutende Scholien, die möglicherweise in den
arabischen Angaben mitzählen. Auch sind 4 Sklmg und 1 krj(iiia
da, so dafs die (aufserdem sehr schwankende) Abweichung auch
ohne die Annahme einer von der unsrigen abweichenden Redaktion
sehr wohl erklärlich ist.
Von der Optik lesen wir bei Hadji Khalfa V S. 159 nr.
10532: Euclidis elementa optica, quae 64 figuras continent; ebenso
bei NicoU u. Pusey II S. 260 (Steinschneider S. 467). In der
ed. Oxon. hat das Buch nur 61 Sätze, aber die handschriftliche
ÜberUeferung ist in der Numerierung der Sätze besonders ungleich-
mäfsig. So hat cod. Paris. 2390 saec. XIII gar 66; codd. Pariss.
2342 saec. XIV, 2347, 2350 (beide saec. XVI), 2352 saec. XV
deren 65; codd. Pariss. 2351, Suppl. 186 saec. XVI, 2363 saec.
XV nur 62; in codd. Pariss. 2107 saec. XV und 2472 saec. XIV
unterbleibt die Zählung der letzten Sätze. ^) Auch hier brauchen
1) Ich verdanke diese Notizen, so wie was ich unten über Pariser
Hdss. der Opük mitteilen werde, der zuvorkommenden FrenndUchkeit *
des Hm. Alfred Jacob in Paris.
— .21 —
wir also nicht bei den Arabern eine wesentlich verschiedene Über-
lieferung anzunehmen. Wenn Wenrich S. 182 — 83 aus mehreren
Handschriften eine Redaktion der Optik mit 23 oder 25 Sätzen an-
führt, so liegt hier, wie man sogleich sieht, eine Verwechselung
mit den Phänomena vor; s. Nicoll u. Pusey II S. 541, Stein*
Schneider S. 469.
Aus diesem allen dürfen wir als allgemeines Resultat auf-
stellen, dafs die Schriften Euklids freilich bei den Arabern in
vielfach anderer Gestalt im Umlauf waren, als wir sie griechisch
besitzen, dafs aber die Abweichungen in allem Wesentlichen in der
freien, von unserem Standpunkte aus gewissensloso^ Behandlungs-
weise der Araber selbst ihren einzigen Grand hatten, nicht in ab-
weichenden (geschweige denn besseren) griechischen Handschriften,
und dafs somit für die Gestaltung der Schriften im ganzen und
grofsen nichts aus dieser Quelle zu schöpfen ist. Wie sie dagegen
im einzelnen dazu benutzt werden könne, die Lesarten der grie-
chischen Handschriften zu prüfen und zu würdigen, soll später an
einigen Beispielen gezeigt werden. Vollständig und mit Sicherheit
wird die arabische Tradition erst dann ausgebeutet werden können,
wenn die Handschriften der arabischen Übersetzungen untersucht,
das Verhältnis der verschiedenen Becensionen festgestellt und die
wichtigeren derselben herausgegeben werden. Hier war nur diese
Quelle im allgemeinen zu würdigen.
n.
^ Leben nnd Scilriften Euklids.
Wir wenden uns also, anf die ungesunde Fülle der arabischen
Tradition verzichtend, den griechischen Quellen zu, und es be-
gegnet uns hier, wie ausnahmslos bei allen griechischen Mathe-
matikern, die gröfste Dürftigkeit.
Vom Geburtsort Euklids haben wir keine Nachrichten; er
war seinen Zeitgenossen und den nSchsten Jahrhunderten nach
ihnen, wo die Kunde von seiner Herkunft sich erhalten haben
mag, in dem Grade der einzige Euklid, dafs sie unterliefsen, wie
es sonst wohl Sitte war, seinem Namen das i&viKov beizufügen;
die spSteren wufsten es nicht mehr. In neuerer Zeit haben sich
verschiedene Ansichten hierüber geltend gemacht, die aber alle
gleich unhaltbar sind. Einige geben an, er sei in Alexandria
geboren; so Moreri: Dictionnaire IV S. 288 (Euclide) 6toit d'Ale-
xandrie, und mit Anführung von Quellen: J. Moller: Homonymo-
scopia 'S. 305: Euclidem patria fuisse Aegyptium ac forte Alexan-
drinum Ptolemaeisque Lagide et Philadelpho imperantibus in urbe
hac regia mathesim docoisse, ex Proclo et Pappo ostenderunt
G. I. Vossius, Tacquetus, Tennulius (Notae in lambl. S. 107).
Keiner der drei angeführten Gewährsmänner hat jedoch ein Wort
über den Geburtsort gesagt (Vossius de scient. math. S. 53 sagt
docuit in Aegypto), und die ganze Annahme beruht lediglich auf
einer Verwechselung des Lehrortes mit dem Geburtsort. Einer
viel gröfseren Verbreitung erfreut sich die namentlich von sidli-
schen Verfassern aus Nationalstolz sehr beliebte Angabe, Euklid
sei in Gela auf Sicilien geboren. Wenn man diese Angabe zurück-
verfolgt, findet man als ihren Urheber Constantin Lascaris (f um
1493), . der in einem Briefe an Femandus Acuna Siciliae prorex,
zuerst gedruckt bei Maurolycus: Historia Siciliae fol. 21 r., sich so
ausdrückt: vixit tempore Ptolemaei primi iunior Piatone, sed ve-
tustior Eratosthene et Archimede, fuitque Gelous, ut ex verbis
Laertii colligitur. Die Stütze dieser Annahme ist also, wie Fa-
bricius Bibl. gr. (Hamburg 1707) II S. 367 not. richtig vermutete,
dafs Diogenes Laertius 11 106 von dem Philosophen Euklid von
Megara sagt: ^ Filäog tun ivtovg^ &g qyriciv *AkiiavSQog iv Jicc-'
— 23 —
6o%utg, Dais diese Stütze zu schwach ist, um irgend etwas zu
tragen, leuchtet ein. Dennoch geht die Vermutung des Lascaris
als Thatsache weiter, wie bei Maurolycus hist. Sicil. fol. 28 r.,
Hieronymus Bagusa: Elogia Siculorum (Lugduni 1690) S. 114:
liquet ex Constantino Lascari fuisse Siculum Geloum, nou Graecum
ex urbe Megara (auch Siciliae biblioth. vet. S. 111), A. Mongitor:
Bibliotheca Sicula (Panormi 1708) I S. 185 ff.: Euclides Siculus
Gelous, und noch andere, die ich nicht habe nachschlagen können.
— Die im Mittelalter häufige Bezeichnung des Euklid als Mega-
rensis ist aus einer Verwechselung mit dem ums Jahr ^00 leben-
den megarischen Philosophen Euklid, dem Stifter der megarischen
oder eristischen Schule, entstanden. Die erste Spur dieser Ver-
wechselung findet sich schon bei Valerius Maximus (unter Tiberius)
VIII, 12 ext. 1: Piatonis quoque eruditissimum pectus haec cogi-
tatio attigit, qui conductores sacrae arae de modo et forma eins
secum sermonem conferre conatos ad Eucliden geometren ire iussit
scientiae eins cedens, immo professioni« Freilich hätte hier nicht
Eucliden philosophum (er war gar nicht Mathematiker), sondern
Eudoxum geometren^) stehen sollen, wie aus der sonst ähnlichen
Erzählung bei Plutarch (de genio Socratis 7. X p. 310 Hütten)
hervorgeht; wenn aber Valerius Maximus unseren Euklid (und nur
dieser kann natürlich mit Eucliden geometren gemeint sein) zum
Zeitgenossen Piatons macht, kann das doch wohl nur in eben
jener Verwechselung seinen Grund haben. Die Widerlegung der-
selben ist unnötig; heutzutage wird keiner sich mehr ihrer schuldig
machen. Aber vielleicht dürften einige Daten zur Geschichte des
Mifsverständnisses nicht ohne Interesse sein. Die Citate aus Boe-
thius (Euclidis Megarensis geometria a Boethio translata in der
Ausgabe der Werke des Boethius. Basil.. 1570 fol. S. 1487. ex
secundo libro Euclidis Megarensis S. 1510. ex tertio libro Euclidis
Megarensis S. 1^11 u. s. w.) können bei der anerkannten Unecht-
heit dieser Kompilation (Blume in Schriften der röm. Feldmesser
II S. 64 ff.) natürlich nur für saec. XVI als Belege gelten, da
wir nichts davon wissen, ob diese Überschriften schon in den be-
nutzten Hdss. standen, und selbst wenn dies zugegeben wird, das
Alter jener Hdss. nicht kennen. In der von Friedlein nach guten
Hdss. herausgegebenen Geometrie des „Boethius'' finden sich diese
Stellen nicht. Auch das von Weifsenbom (Zeitschr. f. Math. XXV
Suppl. 1880 S. 146) aus codex Erlangensis 352 s. XIII angeführte
Citat: explicit liber Euclidis philosophi de arte geometrica, kann
1) Ein alter Kommentator des Valerius Maximus, Mitalerius, wollte
geradezu Eucliden in Eudoxum corrigiren, aber die Überlieferung ist
vollständig durch die Epitoma des Julius Paris gesichert (Valer. Maxim,
ed. Halm S. 412: Plato conductores uiae sacrae de modo et forma eins
secum sermonem conferre conatos ad Euclidem geometram ire iussit
scientiae eins cedens).
— 24 -
ich nicht mit Weifsenbom S. 158 für beweisend ansehen; denn
als philosophus konnte im Mittelalter auch der Mathematiker Euklid
bezeichnet werden. Erst für saec. XIV sind sichere Spuren nach-
weisbar. So findet sich in cod. Paris. 7213 saec. XIV: Euclidis
philosophi Socratici liber elementorum (Weifsenbom S. 158), und
Theodorus Metochita (f 1332) sagt in seinen vjtofivrifiarusfiol (ed.
Eiefsling. Lipsiae 1821) S. 108: EvTilsldrig (livxoi b ix MeyccQmv
HoMQauKog fihximrig mv HKuxfovog Sgidrog ra ig yecofUXQlccv avriQ
nal TtXBtör* ivzavd'a dvvrci^afisvogy oog ogav ian^ xoror vriv iv im-
Ttiöoig &ecDQlav mcI dreQeoig Kai tyiv tmv otcukcov t€ Tcal d6Öo(iivmv
nccl xcetOTCVQiKciv %ai alXfov &vxiv(üvovv ivxav^a nal fwviSiMciv fuv
aTtterat nai aCxqovo^M&v iTtiöKsiffemv. Seitdem scheint die Ver-
wechselung allgemein verbreitet gewesen zu sein:
Campanus' Übersetzung, Venet. 1482 am Ende: opus elemen-
torum Euclidis Megarensis (so auch im Nachdruck. Vicent. 1491).
Zambertus. Venet. 1507: Euclidis Megarensis (Scheibel). ^)
Paciolus. Venet.l 509 : Euclides Megarensis philosophi (Scheibel). *)
Stephanus. Paris. 1516: Euclides Megarensis.
Hervagius. Basil. 1537: Euclides Megarensis (wiederholt Basil.
1546, 1558).
Th. Gechauff: Archimedes. Basil. 1544 pars 11 praef. fol. 4:
Euclides philosophus et mathematicus Megarensis.
Deutsche Übersetzung. Augspurg 1555. 4: Euclides Megaren-
sis (Scheibel).
Tartalea. Venet. 1565: Euclide Megarense philosopho.
Candalla. Paris. 1566: Euclides Megarensis mathematicus.
clarissimus (wieder abgedruckt Paris 1578).
Hierzu kommt noch die Note in einer Ausgabe des Valerius
Maximus cum notis Oliverii et lodoci Badii Ascensü Mediolani
1513 foL 277 r.: fuit Euclides teste Laertio geometra insignis Me-
garensis uel, ut alii dicunt, Gelous. Zum letzten Mal tritt der
Irrtum vereinzelt, aber um so anspruchsvoller im saec. XVII auf;
Sebastiano Mattei sagt nämlich bei Vitalis Giordanus da Bitonti:
Corso di matematiche (Euclide restituto)^) S. 9: di questo autore
dubitano ed anco ne fanno lunghe discussioni i Commentatori,
se fu il Principe della Setta Megarense o altro Geometra celebre
negli anni seguenti, perche del Megarense si sä, che nell' infan-
tia d'Alesandro occupö la catedra ad Aristotele, quando passava
1) Einleitung zur mathemat. Bücherkenntnis. Breslau 1772 S. 1—55,
wo eine dankenswerte Zusammenstellung älterer Euklidausgaben sich
findet. Ich citiere ihn nur far Bücher, die ich nicht selbst gesehen. —
Nach Fabricius Bibl. Gr. II S. 873 erschien die Übersetzung des Zam-
bertus schon Venet. 1505.
2) Und Kästner: Gesch. der Math. I S. 299 ff.
3) Bomae 1680 fol. Ich entnehme dieses Gitat der Augustschen
Euklidaasgabe I S. 298 not. 6; vgl. S. 295.
— 25 —
legato degli Ateniensi in Persia, e del maiematico sl legge , che
fu familiäre a Tolomeo primo rd d'£gitto, ma in venticinque o
trenta anni soll di differenza non so . per quäl ragione non possa
essere il medesimo giovane nel tempo d^Alessandro ed anidano in
qnel di Tolomeo. Ein Yerbessernngsversncb dieser Yerwechselang
wird es jedenfalls sein, wenn einige^) Euklid aus Megara in Sici-
lien stammen lassen.
Schon Lascaris in dem oben S. 22 erwähnten Briefe (Mauro*
Ijcus: hist. SiciL foL 21) unterscheidet dagegen die beiden Mämier:
alius fuit ab illo Megarensi, de quo Laertius, et qui dialogos
scripsiÜ. Von ihm abhängig sind Maurolycus, Hieron. Bagusa,
Mongitor u. a. Auch Savilius: Praelectiones S. 7 spricht gegen
die Verwechselung und scheint nach seinen eigenen Worten einer
der ersten gewesen zu sein (der Brief des Lascaris mag in seinem
entlegenen Winkel wenig bemerkt worden sein): in hanc senten-
tiam de duplici Euclide disputatum est a me ante annos quinqua-
ginta^) et quod excurrit, cum in scholis publicis pro meo modulo
interpretarer in ordinariis lectionibus Almagestum PtolemaeL in
quam opinionem biennio postea Federicum Commandinum Italum
iisdem, uti credere par est, permotum argumentis video incidisse.
Der Urheber der richtigen Ansicht dürfte der hier genannte
F. Commandinus sein, der in seiner Übersetzung der Elemente
(Pisauri 1572 fol.) in der Vorrede fol. 5 r. sehr bestimmt und
klar die Unmöglichkeit der Vereinigung der beiden Personen hervor-
hebt: liberemus igitur multos ab eo errore, quo persuasi credunt
Euclidem nostrum eundem esse et philosophum Megarensem et
geometram etc.
Ein weiterer Grund zur Verwechselung auTser der Namens-
gleichheit liegt ohne Zweifel darin, dafs Proklus S. 68, 20 den
Euklid nXaroavixog nennt, worüber wir noch unten des näheren
sprechen werden.
Eben so wenig wie der Geburtsort ist Geburts- und Todes-
jahr Euklids bekannt. Selbst Proklus hatte keine directen Nach-
richten davon. Er mufs die Lebenszeit Euklids aus der zuMlig
aufbewahrten Anekdote von seinem Gespräche mit Ptolemaeus und
sonstigen Spuren annähernd schliefsen. Die wichtige Stelle lautet
so S. 68, 6 — 19: ov TtoXv ös rovrmv^) vecirsQog itStiv ByvxXslörig 6
ra öroixeia (Svvayaymv um hoXIm (lev tmv Evöo^ov (Svwa^ag^ TtoXXci
de tmv Osani^rov xeXetaddiisvog^ hi öl xa (laXanmeQOv Sbmvv^bvcc
1) Es wird citiert: Fr. Flaccomius Sicelis S. 36; weder von dem Buche
noch dem Verfasser habe ich Nachricht finden können.
2) Die schon mehrfach citierten und zu, citierenden Praelectiones
tresdecim in principium elementorum Euclidis erschienen Oxonii 1621.
3) Des Uermotimus und Philippus, der Schüler Piatons.
— 26 —
totg ifLTtQOiS^ev elq avekiyntovg oTCoSel^eig ivayayoiv. yiyovs di ovrog
b ivfiQ iTcl tov TtQmov ÜTolefialov. %ai yag o ^AQxi(Aiqdifig inißakoav
tm Tcgmm fbvrifiovevet rov EinclBldovy %al fiivroi nui q>a<iiVy ort
ntoXefiaiog ^qsto itoxe ccvtov^ si xlg iötiv tuqI yscofurglav bdbg övv-
xoiMüXBQa xijg öxoixSLdaeoig' 6 ds &'JtB%qlvaxo (lii elvai ßa<Sihxriv ärQcc-
Tcbv ijcl ysoDfiexgCav,^) vsmBQog iiiv ovv itsxi x&v TtSQi HXaxfovaj
TtgeößvxBQog de ^EQceroöd'ivovg kccI ^AQ%i(ii^dovg' ovxoi yicQ <SvyxQOvo&
ilkrjloigj &g Ttov qyriatv ^EQarodd'ivfig, Offenbar hat die Anekdote
nur von Ptolemäus gesprochen; dafs es Ptolemäus I war, hat
dann Proklus aus der Erwähnung des Euklid bei Archimedes, der
kurz nach Ptolemäus I lebte, geschlossen. Das (ivrifwvevei des
Proklus scheint mir nicht, wie Cantor (Vorles. über Gesch. d. Math.
S. 224 not. 4) meint, durch de sph. et cyl. I, 7 p. 24, 6: xcivxa
yiiQ iv rg öxoi%siciöEi TtaQciöidoxcci gerechtfertigt werden zu können;
vielmehr liegt, hierin ein Beweis (wenn auch kein entscheidender,
denn Proklus könnte sich ja auf jetzt verlorene Schriften des Ar-
chimedes beziehen), dafs die sonst verdächtigen Worte de sph. et
cjl. I, 2 p. 14, 1: Ksla&m iicc xb ß' xov TCQcixov xmv Eimleldov
schon Proklus vorlagen und also wahrscheinlich echt sind. Jeden-
falls müssen wir uns mit dem Schlufsresultat des Proklus begnügen :
Euklids Lebenszeit falle zwischen den ersten Schülern Piatons und
Archimedes. Nun starb Piaton 347, Archimedes lebte 287 — 212,
Eratosthenes 276 — 194; es ergiebt sich also für Euklid die ziem-
lich genaue Zeitangabe, dafs er ums Jahr 300 blühte, was damit
wohl stimmt, dafs Ptolemäus von 306 bis 283 König war. Dafs
yiyovs wirklich „blühte'^, und nicht, wie Hankel: Zur Gesch. d.
Math. S. 381 not. will, „ward geboren ^\ bedeutet, geht erstlich
daraus hervor, dafs die Schlufsfolgerung des Proklus sonst sinnlos
wäre; denn daraus, dafs „Archimedes, der auf dem erst.en Ptole-
mäus unmittelbar folgte, den Euklid erwähne^', kann unmöglich
geschlossen werden, dafs .Euklid unter Ptolemäus I — * geboren
wurde. Aufserdem hat E. Ehode (Rhein. Mus. N. F. XXXIII S. 161 flf.)
gezeigt, dafs yiyovs in solchen Angaben fast immer „blühte'' be-
deutet, und damit stimmt auch der Sprachgebrauch des Proklus
selbst überein; s. S. 67, 16 — 17: 6 Kv^ixrivbg ^Adi]vaiog Kccxä xovg
avxovg ysyovmg XQOvovg; vgl. auch S. 67, 10: Ukaxmvi övyysyovcig.
Ein ähnliches Mifsverständnis von yiyovs mag veranlafst haben,
dafs Lascaris bei Maurolycus fol. 21 r. (s. oben) den Euklid in die
Zeft des Agathokles versetzt.
Über die persönlichen Verhältnisse Euklids, Familie, Bildungs-
gang u. dgl. besitzen wir nicht die geringste Kunde. Doch läfst
1) Ein ähnliches Geschichtchen wird auch von Alexander dem Grofsen
und seinem Lehrer (Seneca epist. 91, 17) erzählt; bei Stobaeaa floril. IV
S. 206 Meineke wird als der Lehrer Menächmus genannt. Proklus, der
hieraus eine chronologisclie Angabe entnahm, ist sicher guten Quellen
gefolgt.
— 27 —
sicü mit grofser Wahrscheinlichkeit vermuten, dafs er seine mathe-
matischen Kenntnisse in Athen durch die Schüler Piatons erworben
oder doch vervollständigt habe; in Athen war damals das mathe-
matische Wissen vereinigt, dort hatten die älteren Elementen-
schreiber und die übrigen Matljematiker, auf deren Arbeiten die
öTOi%sTa beruhen, gelebt und gelehrt. Als Beweis für diese An-
sicht darf gar nicht angeführt werden, dafs Proklus S. 68, 20
Euklid als rf Ttgoaigidei, nkatonvinbg nal ty q>iXo(SO(plc^ tavrri olTieiog
bezeichnet; denn hierin kann nur ein Versuch des Neuplatonikers
gesehen werden, auch Euklid mit seiner Philosophie zu verknüpfen.
Dafs nur dieses der Grund war, und keinerlei bestimmte Angaben
über die Einwirkung der Platoniker auf Euklid vorlagen, ist aus
Proklos' unmittelbar darauf folgender Begründung jener Behaup-
tung ersichtlich (S. 68^ 21): o&ev dri Tial r^g övfiTCccötig axoi,xsi(6-
cetog tilog TCQoetSti^iSciTO triv tggIv Mxlovfiivotiv HkaxfQvmmv (S%rifiaT(X)v
6v(Sxa(Siv, Dafs diese Ableitung des Piatonismus Euklids aus seiner
Behandlung der fünf „platonischen^^ Körper ein eigener Gedanke
des Proklus war, zeigt sich noch deutlicher S. 70, 19 ff., wo er sich
vergebens bemüht, neben dem von ihm selbst klar ausgesprochenen
Zweck der Elemente ein Lehrbuch zu sein, als eigentlichen Zweck
die kosmischen Körper zu behaupten: nqog (lev ccina tot vnoTtslfAeva
ßlsTtovreg liyoiiev^ a>g aqa iteql x&v KOOfUKmv djfifjkcetciiv iötlv b
av(i7iag ta yecDiihQji Xoyog^ aQ%6(i6vog (ihv ano x&v anlmv tslevtmv
de elg xiiv itoiniktav xijg tovxcdv avdTaaBCDg nal %f!OQlg (dv exacxa
iq>i(Stag o(iov de rag elg xriv dgxxtQav aiycwv iyyQaq>ag xai xovg Xoyovg^
ovg M%u TtQog aHriXa nciQadiöovg,^) Man hat öfters gegen Proklus
bemerkt, dafs die platonischen Körper zwar das Ende, aber nicht
das Ziel der Elemente sind; die geometrischen und arithmetischen
Teile derselben haben keine Beziehungen auf sie; sie bilden nur
den Abschlufs des dritten Hauptabschnittes, der Stereometrie, weil
die damaligen stereometrischen Kenntnisse in ihnen gipfeln.
Über Euklids Person und Charakter sind wir nur mittelst
des oben aus Proklus angeführten Geschichtchens unterrichtet,
wozu ein ähnliches bei Stobaeus floril. lY S. 205 kommt: jtccQ*
EvxXeCÖTd xig aQ^dfievog yecofisxQetv mg xo nqmov ^edgruia efiad'ev,
TJgeto xov EimlelöriV xl öi fioi TtXiov Söxai xctvtu (lav&avovxi; nal
o BAfTiXelöfig xov Tcaiöa xaXidccg' öog^ ^9>Vy avxm xgtmßoXovj iTteiöij
öel avxm^ l| ov (lav&dveij KsgöaCveiv. Solche Anekdoten, deren
auch von Archimedes eine ganze Menge erzählt wird, dürften als
Beweis gelten, dafs die griechischen Mathematiker der Blütezeit
in dem hohen Sinne Piatons fortwirkten, und ihre herrlichen Lei-
1) Andere sind sogar 8(\ weit gegangen für die einzelnen Bacher
als Ziel anzugeben, was fSr die Be&achtung des Kosmos aus ihnen zu
gewinnen war; s. Proklus S. 71, 2: ^to xal xöiv nad^' snaaxa ßißX£aiv
tovg (STionovg XLVSg inl xov aoofiov dvaq>iQSiv 'q^^oaaav xal xriv XQSiav
avxmVf ^v na(fixBxai n(f6g xriv xov navxog ^eo^^av, aviyf^aipuv, *
- 28 — ^
BtuDgen bilden somit einen Beleg, jind zwar einen der glänzend-
sten der ganzen Geschichte, für das Schillersche Wort
Wer um die Göttin freit, suche in ihr nicht das Weib.
Man pflegt den sanften, liebenswürdigen Charakter Euklids dem
Pappus nachzurühmen, der bei der Besprechung einer tadelnden
Äufserung des Apollonius über Euklid sich so ausspricht*) VII, 34
S. 676 — 78 ed. Hultsch: iituitd^axog cSv wa itqog anavrag evfie-
vrjg rovg nal Kcirci Jtoöov dvvccv^eiv övvaiUvovg tä (ia&i](icn:€C ^ äg
ösi^ xal fifidafi^g TtQodTiQOViSriTibg vytciQxcDv^ xal iycQißrjg (isv ovx
aXa^ovtmg öe na^aitBq ovrog (Apollonius), odov övvarbv r^v Set^ui
xov xoitov öta r&v inBlvov (des Aristäus) xoi/^xcov syga'iffev ovk
sItccov rikog i%eiv to dsi^vvfisvov* rote yccg riv avayyuxiov i^eliyj^Bti'^
vvv ö ovdafimg^ iitElxoi nal avxog iv totg KcaviKotg areXrj tcc TtlBidrec
%uxcthnGiv ov% ev^vverai. Wenn man aber die Stelle in ihrem
Zusammenhang nachliest, ist es klar, dafs Pappus hier keineswegs
einer Überlieferung gefolgt ist, sondern, über den ihm ungerecht
scheinenden Tadel des Apollonius erbittert, lediglich aus den
Schriften Euklids, wo die Vorgänger sorgfältig benutzt und häufig
berichtigt, nirgends aber tadelnd erwähnt werden (aber auch nicht
lobend; Euklid nennt überhaupt nie einen Vorgänger), auf freieiv
Hand sich sein anmutiges Bild entworfen hat und dem Apollonius
gegenübergestellt.
So viel steht aber fest, und das ist für die Geschichte der
Mathematik von Bedeutung: Euklid lehrte in Alexandria und stiftete
daselbst eine Schule. Pappus VII, 35 S. 678 sagt nämlich von
Apollonius: avaxoXadag totg [wto]^) EvKkeldov lut^taig iv ^Ale^av-
ÖQela nktifStov %q6vov.^ o^bv Sii%B xal tiiv toiavTr^v S^iv ovk aiiadij.
Von nun an ist Alexandria für mehrere Jahrhunderte der Haupt-
sitz der griechischen Mathematik; wer nicht in Alexandria lebte,
hatte doch wenigstens Studienreisen dahin gemacht, wie aufser
Apollonius namentlich auch Archimedes (Quaest. Arch. S. 5 und
S. 7 not. a und 4).
unter den Schriften Euklids nennen wir zuerst sein Haupt-
werk die ötoiistcc XIII Bücher (Marinus praef. dat. S. 14 ed. Hardj:
(atoi%BUJc) yBCDfietglccg oXrig iv totg ly' ßißkloig),^) Das Wort tftot-
XBia definiert Proklus S. 72, 3 ff. so: (ftoixsia (uv ovv inovo(uiiov-
Tcrt, ov ff &BCDQla dwKVBitai ngog tr^v tmv aXlmv iTtuStrifiTiv y aal aq>*
1) Hultsch hält, wie es scheint nur aus sprachlichen Gründen, die
Stelle für untergeschoben. •
2) vn EvnXeidj] schlägt Hultsch vor. Ich möchte lieber vno strei-
chen als aus vno Ev%Xe£Sov S. 678^ 9 entstanden, oder in tov corrigieren.
3) Vgl. Philoponns Comment. in Aristot. Physica II fol. f IUI verso
(Venet. 1685): tä EvhXbCSov SenatQia ßißXia.
- 29 —
fov Tcagaylvstai fnitv tmv iv avzotg aitoqfQV ri diakvcig. mg yccg trjg
iyyQafifiarov qxavijg slaiv aQ%al Tcgmai xai ccTtXov&tcercci Katl aöiccC-
QStoiy alg tb ovo[U)c rcSv 6toi%sC(ov i7tiq>fi(jUiofuv ^ xäl jtciiSa li^ig ix
rovToav vq>i<SxriK€v kcu itäg Xoyog^ ovroD öff Kai x^g oXrig ysoD(i€tQCag
iati xiva d-em^incira TtQoriyovfiEva xai ^QX^g Xoyov i%ovxa Ttgog xa
ifps^ilg Kai öii^Kovxa Sia navxtov %al naQB%6^uva TtolXmv uTtodsl^sig
cvfiTCxcofidxcav j a öri cxoiyjBia Ttqoöayogevovßiv, Weiter unten heifst
es nach Menächmus, dafs axot%stov eine zweifache Bedeutung habe:
xal yccQ x6 KaxaCKeva^ov i<Sxl xov KaxaaTteva^Ofiivov öxotxetov^ mg xb
nQmxov ftaq* EvnXelö'^j xov ^svxigov (S. 72 , 24 ff.) .... aXXoog ds
Xiyexai <Sxoi%siov^ elg o aTcXovdxeQOV vnaQ%Qv öiaiquxai xo Cvvd'erov'
ovxoog ÖS ov Ttäv Sxi ^^6Bxai itavxog <Sxot%BlQV^ aXXa xa ag^oeidi-
iSxeqa xmv iv aTtoxsXiofAccxog Xoyco XExayfiivoav ^ SöTieq xa alxi^fiata
Cxoixsux xmv d-scDqrKuixmv. xaxa öh xovxo xov 0xoi%elov (SrjfiaivofiEvov
xal xa Ttaq* EtniXsldji 0xoL%Ha iivvBxa%Q^ (S. 73, 5 ff.). Also eine
Elementargeometrie, welchen Namen wir sowohl der Form als dem
Inhalt nach eben dem Werk Euklids entlehnt haben, wollte Euklid
geben; er wollte darin durch Aufnahme aller Sätze von allgemeiner
Anwendung die nötigen Vorkenntnisse zum eingehenderen Studium
der Mathematik mitteilen. Diesen Charakter des Lehrbuches ver-
kennt auch Proklus nicht, wenn er auch, wie oben berührt wurde
(S. 27), noch ein unhaltbares Nebenziel annimmt: S. 71, 22: <txo-
üthg (UV ow ovxogy axoi%Bm<Sal xs nqbg xtjv oXriv iTCiüxrifiriv xovg
fiav&dvovxag xal xmv xodfUKcSv 6%riiiiax(ov öu)DQiiS(iivag TtaqaSovvai
6v6xdö6ig.^) Mit welchem Erfolg er seine Aufgabe löste, geht
daraus hervor, dafs von den filteren Lehrbüchern des Hippokrates,
des Leon, des Theudius auch nicht die geringste Spur sich er-
halten hat. Dafs schon Archimedes und Apollonius, die ungefähr
ein Menschenalter spSter lebten, die Elemente immer, wenn auch
meistens stillschweigend, als bekannt voraussetzen und darauf
bauen, wie schon Proklus bemerkt «hat (S. 71, 16: ml at xwv
alhov anoösl^sig xovxoig mg yvmQifuoxdxoig xgmvxai tmI arcb xovtmv
£Q(iflvxai, xa&aTCEQ Sri Kai b ^AQxt(ii^örig iv xoig Ttegl dtpalgag xal
xvXlvÖQOv Kai ^AjtoXXmviog Kai ot aXXot> Ttdvxeg (palvovxai xoig iv
xavxTQ^) xy TtQayfiaxeCa ÖBÖ£iy(iivoig ägxaig^) bfioXoyovfiivaig %Q(6fisvoi)^
ist ein Zeugnis für die schnelle Verbreitung derselben. Dasselbe
gilt natürlich von allen spätem Mathematikern, denen Euklid d3r
iSxoi%st(oxi^g schlechthin ist.*) Für Proklus s. die Stellen bei Fried-
1) Ein Beleg für die Bedeutung, die man seiner Behandlung der
Platonischen Körper beilegte, ist auch das Epigramm bei Psellus synops.
geom. S. 53 ed. Xylander
axrifiata nivzs UXdxmvogj a Uvd'ayoQag aoq>6g bvqs,
nv&ayoQug aowbg svqs, tlXuxcav S d^CBriX' iBCda^sv^
'Ev'liXhIBrig B' inl xoiai yiXsog nsQitiaXXhg izsv^sv.
2) So ist zu schreiben statt avxy.
3) dig ccQXfiitg Friedlein, wohl nicht ganz notwendig.
4) Marinus praef. dat. S. 14: EvnXs^Si^gj ov xal axoixeifozriv kvQ^mg
— 30 —
lein S. 439; vgL HeroiL clefin.4; 123,3; 128; Pappns VII S. 634,8;
654, 16, u. a.; für Entokins s. Nene Jahrb. SnppL XI S. 364.
Ancb bei Laien, Griechen wie Bomem, war der Bnf Euklids durch
die Elemente (denn seine übrigen Werke fanden auTserhalb des
Kreises der Fachgenossen nur sehr wenig Beachtung) verbreitet.
Sprichwörtlich steht sein Name bei Aelian bist, animal. VI, 57:
To yovv KivTQOv tpvlaxxovCiv (die Spinnen) %al xov i^ avrov xvxlov,
. . i%Qißov6iv . . xai EintkilSov diovzai ovöiv; ähnlich war er bei
den Arabern in Gebrauch (S. 5) und ist es noch heute in England.
VgL noch Cicero de orat. ni, 132: geometriam Euclide aut Archi-
mede tractante. Martianus Capeila Vi, 724: haec cum permissa
conspiceret, lineam in abaco rectam ducens sie ait: quem ad modum
potest super datam directam terminatam lineam trigonum aequi-
laterum constitui? quo dicto cum plures phiiosophi, qui undique-
secus constipato agmine consistebant, primum Euclidis theorema
formare eam yelle cognoscerent, confestim adclamare Euclidi plan-
dereque coeperunt. cuius laudibus etiam ipsa Xreometria plurimum
gratulata, se per sectantis gloriam sublimari provehique cognoscens
ab eodem, libros eins, quos casu adportari conspexerat, festina
corripuit atque in ceterae astructionis doctrinaeque documentum
lovi ac senatui caelitum offerens intimavit; vgl. VT, 587.
Der Inhalt dieses Werkes ist folgender. I. Buch: Perpen-
dikulare und Parallele, Dreiecke, Parallelogramme, ihre Kongruenz
und Gleichheit. II. Buch: Zusammensetzung und Zerlegung von
Bechtecken und Quadraten; Verwandlung von Figuren. III. Buch:
der Kreis, Linien und Winkel im Kreise. IV. Buch: ein- und
umschriebene Vielecke. V. Buch: die allgemeine Proportionslehre.
VI. Buch: Deren Anwendung auf die Geometrie; ähnliche Figui-en.
VII — IX. Buch: elementare Zahlenlehre. X. Buch: kommensurable
und inkommensurable, rationale und irrationale Gröfsen. XL Buch:
FundamemalsStze über Schneidung und Berührung der Ebenen;
Parallelepipeda. XU. Buch: Pyi-amiden, Prismen, Kegel, Cy linder
und KugeL XIII. Buch: Konstruktion der 5 Platonischen Körper.
Der Inhalt der axoixsta gehört also der Geometrie der Ebenen
(I— IV, VI), der Arithmetik (V, VH— X) und der Stereometrie
(XI — XIII). Aber der arithmetische Teil nimmt eine besondere
Stellung ein und ist den beiden anderen nicht gleichgestellt. Das
gebt aufs klarste aus Proklus S. 73, 11 ff. hervor: ric tvccq^ EvxAe/o^
cxoi%BiM avverdj^&fi tce fdv trjg itegl rcc iTcCnsöa ysfOfUXQlag xa dh v^g
(ST6Q€0(ieTQlag, oiIto) dh Kai iv roig igi^fifiriKolg xal iv totg atfr^o-
vofUKoig arotx£i(6(i€ig TtoXXol dvviygatlfav. Also ffir ebene Geometrie
und Stereometrie hat Euklid die Elemente gegeben, für Arithmetik
und Astronomie andere; der arithmetische Teil der <stoi%eia ist
inoavoficcaav (so nach cod. Paris. 2348). Vgl. Gassiodor Var. VII, 6: atque
sie poteris idoneus inyeniri si frequenter geometram legas Euclidem.
— 31 —
also eben so wenig als atoi^Bta Ttjg aQi&(iriuxrjg zu betrachten, sils
iSTOi%eta T'^g a(StQovo(i£ccg in den Elementen vorkommen. Die im
X. Buche enthaltene Lehre von der Inkommensurabilität und Irra-
tionalität war wegen der Betrachtung der Platonischen Körper not-
wendig, und nur als Einleitung dazu fanden die in VII — IX auf-
genommenen arithmetischen Untersuchungen einen Platz, wie denn
auch Sätze aus diesen Büchern nur im X. Buch zur Anwendung
kommen,^) Vgl. auch Theodorus Metochita (s. oben S. 24): xora
T^v iv iitiniöotg d'eoDQlav kuI öregeoig und deutlicher Marinus S. 14:
Tcaörig yag dxsdov fiad^fiaxLXtjg iniaTrjfirjg axoiyjBLa xal olov sliSceyayag
TCQoitce^sv^ mg yBfo^ttqlag (ikv okrjg iv xotg ly' ßtßUoig,
Wenn wir den oben erörterten Begriff der axoixeta in Be-
trachtung ziehen, ist es einleuchtend, dafs wir es nicht erwarten
können, bei Euklid alle damals bekannten geometrischen Sötze zu
finden; er hat nur aufgenommen, was er als bedeutende und weit-
reichende Fundamentals&tze erkannte, und was zu deren Beweis
notwendig war. Ausdrücklich besagt es Proklus an mehreren
Stellen, wie S. 69, 4 ff: öiafpegovrmg d' Sv ug airtov ayaa&elri kozcc
xr^v y£(0(UTQiKfiv ötoixeCoadiv trjg ta^cog ivena %al tijg ixXoyrjg tc3i/
TtQog tce 6T0i%Bia TtSTtoirjfiivcov ^eto^fiarcDv tb xal TtQoßXrjfiarcDv, 9ucl
y&Q oif% oüa iv€%(aQSi> kiysiv^ äXX^ oaa (}toi%€iovv rfdvvcctOj Ttagelkri'
q>Bv, Unter den Forderungen, die man zu Elementen stellen
müsse, giebt Proklus S. 73, 25 daher auch die folgende an: Sbi
^\ triy toucvTriv TtQccyfjuxrslav Jtav (uv ansdTisvaad'ai ro nzQivtov'
ifiTtoöiov yccQ roiko TtQog tr^v (Mx^tsiv. Was zwar einen elementaren
Charakter an sich trägt, aber nicht von solcher Tragweite erachtet
werden kann, dafs ihm in den atoixsüc ein Platz gebührt, unter-
schied man als (Sioi^xs^^^sg vom Begriffe der ütoix^ta; Proklus
S. 72, 13 ff.t aroix^Lcidfi d^ idnv^ oaa öuxrelvei ^v inl Ttlelw vm
xo oTtXovv Ix^i xal ro %a^t£i/, oinUtt (ifiv iucl xiiv x&v öroix^Cmv
ä^lav x& (iff TtQog TtctiSav ccvrmv xi^v iTtiaxrjfiriv xoivriv tlvai xrjv
^eoDQlav, olov xotg xqiymvoig xccg ano xmv ymvimv Ka^irovg ItÜ xccg
nksvgag^) 9ca^' *iv drifutov avfiTclTtreiv. Über andere von Euklid
nicht aufgenommene Sätze giebt Proklus S. 74, 18 ff. Auskunft:
Tuxl yicQ oöa 7taQaXt(i7niv6iv öoTcei^ ^ xatg avxaig ifpoöoig ylyvsxat
yvmQifMCy SiSTtSQ ^ (SvöxaiSig xov öTwXrivov xal löoiSKeXovg (von Proj
klus selbst zu I, 1 hinzugefügt, S. 218 ff.), ij mg a^irjxcevov ela-
ayovxa xcci icjtiqavxov TtomiXlciv IcXXoxqut xijg xmv (Sioix^Ctov iaxlv
inXoyijg, &<S7ceQ xa TtSQi xwv araxtov iiXoyfXiv^ a 6 ^AytoXXoiviog iitl
1) Aus dieser Stellung der arithmetischen Bücher darf geschlossen
werden, dafs die griechische Arithmetik schon zu Euklids Zeiten weit
über das hinaus war, was in den Elementen vorgetragen wird.
2) Bei Friedlein steht xug nXaylag^ das aber keinen Sinn giebt. Der
Fehler ist wahrscheinlich dadurch entstanden, daä der Abschreiber das
Kompendium nX (d. h. nXsv(}dg) falsch aufgelöst hat.
I
— 32 —
TcXiov i^eiQyaüaTO^ ^ cSg^) ahloDv tov TtaQccdsdofiivtov i^st vrjv iSvata-
6iVy SdTtSQ TU etöri rcSv ymvimv rcc tzoUm xal rmv ygafiiimv. ravra
yccQ TtagakiletTCtcct (isv Kai nuQ* SkXoig hvxe loyov nksiovog^ i%si öh
xiiv yvmöiv &no tcov aitlmf. So hat Euklid z. ß. auch die lunulae
des Hippokrates übergangen vermutlich ihre Unfruchtbarkeit er-
kennend. Bei Archimedes (Zeitschr. f. Math., litter. Abt. XXIV
S. 177 ff.) und Apollonius läfst sich eine ziemliche An/.ahl solcher
elementaren Sätze als bekannt nachweisen , von den freilich einige
in der Zwischenzeit hinzugekommen sein mögen, einige aber ohne
Zweifel höher hinaufreichen. Als Beispiel kann hier der Satz yon
der Gleichheit der Schenkel des Tangentenwinkels genannt werden
^Archimed. xvx>l. ^tq, prop. 1). Ja bei Euklid selbst kommen
elementare Sätze zur Anwendung, die in den 6xot%Bia nicht auf-
geführt sind. In den dedofiiva prop. 67 kommt folgender Satz
ohne Beweis, also als bekannt voraus-
;^ gesetzi^ vor: es sei ABT ein gegebe-
/ \ nes Dreieck: man mache AJ^=Ar,
\ ziehe JF und verlängere sie; dann
\^ ziehe man BE ^ AF-^ so wird sein
^.^V JFX FE + BF^ = B/fi. AlsBe-
/ ^^..^-^"'"^^ / \ gründung wird nur kurz vorausge-
/.x-^^'^^ / \ schickt: xai htü ftfij Icxiv i\ AA xrj^
B^"^ -^'-- --^^ AF, farj Sga iatl tuxI ^ JB t^ BE'
Kai dtijKrai ri BF^ was auf die fol-
gende Form des Satzes schliefsen läfst: wenn in einem gleich-
schenkligen Dreiecke eine einem Schenkel parallele Transversale
gezogen wird und der Endpunkt der Transversale in der Grund-
linie mit dem Scheitelpunkt durch eine Linie (die nach Euklidi-
schem Sprachgebrauch eine diriy^iivri der beiden Parallelen wird)
verbunden wird, ist die Summe des Rechtecks aus den Stücken
der Grundlinie und des Quadrats der dirjyfiivri dem Quadrate des
Schenkels gleich. Der Beweis ist aus Element. II, 5 und I, 47
leicht zu führen. Auch im Buche Ttsgl diaigiaeotiv, wie es bei
Woepcke vorliegt (S. 14), kommen als Hülfssätze vor:
wenn a • e? > & • c, ist ail)'^ c : d (Woepcke 21);
wenn a ' d <ih * Cj ist a:h <,c: e? (22);
wenn a:h> c: dj ist a — & : & > c — d: d (23);
wenn a i & > c : e?, ist a + & : & > c + d : (? (24);
wenn a : 6 < c : d, ist a — & : & < c — d: d (25) —
•
Sätze, die in den Elementen nicht vorkommen, aber bereits bei
Archimedes (Quaest. Archim. S. 45 f.) und Apollonius (s. Pappus
VII S. 684 ff.) als bekannt auftreten; vgl. auch oben S. 15.
In älterer Zeit mag man mehr oder weniger bewufst den
1) Vielleicht ist für mg zu schreiben aard, oder mg an'.
— 33 ~
ganzen Inhalt der atoixeia wesentlich als eigene Erfindung des
Euklid betrachtet haben (eine bestimmte Aussage kann ich jedoch
nicht anführen). Jedoch hat schon Petrus Bamus: scholae mathe-
maticae. Basil. 1569 S. 23 das Verhältnis wesentlich richtig auf-
gefafst: magna laus Euclidis, si vera ista sunt, inchoata perficere,
ex incertis certa facere, sed maxime omnium indigesta componere.
haec, inquam, magna laus, quamvis nullius elementi inventum
interea Euclidi tribuatur, sed expositio operis et exomatio. ergo
Euclides öroiXEioDX'qg hactenus efficitur a Proclo, ut sit elementorum
non inventor, sed demonstrator, sed compositor. Eben das liegt
augenscheinlich in derjenigen Proklusstelle, die Bamus hier vor
Augen hat, S. 68, 7: EvKksldrig o xa cxoiyjEia övvayayav xat TtoXXci
fjiiv xav Evdo^ov övvxd^ac^ TtoXXcc ds rwv ßsaixi^xov xeXscoöccfisvog,
¥vi de xce (lalaKcixegov öeiyivvfisva xotg i(i7tQ0C&6v slg avsXiyTixovg
äitoSel^eig ävayayciv.^) Doch haben erst Bretschneiders Unter- ^
suchungen (Die Geometrie und die Geometer vor Euklides. Leipzig
1870) gröfseres Licht über diese Frage verbreitet. Es steht nach
ihnen fest, dafs der wesentliche Stoff der Elemente vollständig
fertig da lag, dafs wir hier Euklid nicht als schöpferisches Genie
zu bewundern haben, sondern nur sein feines mathematisches Ge-
fühl für wesentliches und unwesentliches, seine ordnende Hand
und das Stringens seiner Beweise, Eigenschaften, die Jedermann
mit Proklus (oben S. 31 f.) in den Elementen erkennt. Als Beispiel
seines Konservativismus den Vorarbeiten gegenüber kann daran
erinnert werden, dafs er, nachdem er im V. Buch die Proportionen-
sätze für allgemeine Gröfsen bewiesen hat, dennoch im VII. genau
dieselben Sätze für Zahlen nochmals beweist, ungeachtet dafs
Euklid natürlich ebenso gut als Aristoteles (Analyt. post. I, 7)
wufste, dafs Zahlen nur eine spezielle Form von Gröfsen sind,
und dafs somit das für diese bewiesene jedenfalls auch von jenen
gelte. Aber wahrscheinlich verhält es sich hiermit so: die Zahlen-
lehre, wie sie in den Büchern VII — IX enthalten ist, geht gewifs
auf die älteren Pythagoreer zurück und mag in ähnlicher Gestalt
in den Elementen des Hippokrates und des Leon aufgenommen
gewesen sein; dann trat Eudoxus (der später als Leon lebte; s.
Proklus S. 67, 2: Evdo^og öh 6 Kvldiog Aiovxog fifv oXly(Q vm-
xBQog) mit einer neuen, auch inkommensurable Gröfsen umfassen-
den Definition der Proportionalität auf, wie sie sich V def. 5 findet
(denn V. Buch gehört nach einem Scholion — «v^fta Evöo^ov
August n S. 329 — dem Eudoxus, d. h. er stellte jene Defini-
tion auf, und gestaltete die schon bekannten Proportionensätze
1) Über Euklids gewissenhafte Benutzung der Vorgänger, die er
lieber besserte als verhefs, s. auch Papijus VII. 34 S. 676: 6 Sl EvtlUC-
Brig anoSsxofiBVOv xov 'AQiexaiov a^iov ovxa^ iq)' olg 7}Srj nctQaöedmTist
TiiüvinoL^y xal [iri (p&aaag ^ firj dsXr^aag iTtitiaxaßdXXsa&at xovxcav xr^v
avxriv TeQttyfiars^av.
Heibeig, Stadien Über Euklid. ' 3
— 34 —
nach ihr um); diese Erweiterung nahm dann Euklid neben dem
älteren Bestaöid der Elemente auf ohne diesen aufgeben zu wollen.
Ob Euklid zuerst diese Neuerung des Eudoxus ausnutzte oder
schon Theudius vor ihm, ist nicht sicher; doch ist das erstere bei
weitem das wahrscheinlichere; denn von Euklid sagt Proklus, dafs
er vieles von den Entdeckungen des Eudoxus in das System der
Elemente einreihte (avvtcc^ag S. 68, 8), was sowohl auf Buch V.
als auf die stereometrischen Entdeckungen des Eudoxus (s. unten)
zu beziehen sein dürfte, während er dem Theudius nichts solches
nachrühmt, sondern nur dafs er gute Elemente verfafste und vieles
verallgemeinerte (S. 67, 14).
Bei aller Abhängigkeit von den Vorgängern ist jedoch selbst-
verständlich nicht ausgeschlossen, dafs Euklid hie und da eigenes
hinzufügte, sowohl neue Sätze als neue Beweise. Namentlich das
letztere rühmt ihm ja Proklus nach (oben S. 33). Im einzelnen
können wir jedoch nur sehr wenig als Euklidisch nachweisen. Nach
Proklus (oben S. 33) hat er vieles von den Untersuchungen des
Theätet vervollkommnet; also, da Theätet sich besonders mit In-
kommensurabilität und Irrationalität beschäftigte, darf wohl einiges
von dem sehr umfangreichen und vollständigen X. Buche dem
Euklid selbst angeeignet werden, was und wie viel, wissen wir
nicht. Von Eudoxus sagt Archimedes (quadr. parab. praef. II
S. 296, 18 ff.), dafs er mittelst des Lemma, das bei Euklid
X, 1 steht, bewiesen habe, dafs eine Pyramide der dritte Teil
eines Prisma mit gleicher Höhe und Grandfläche sei, und der
Kegel unter gleicher Bedingung ebenso der dritte Teil des Cylin-
ders. Dafs unter den altern Geometem, von welchen Archimedes
hier redet, Eudoxus zu verstehen ist, geht aus der Vorrede zu
de sphaera et cyl. I S. 4, 11 hervor, wo diese beiden Sätze aus-
drücklich ihm vindiciert werden. Nicht ganz sicher ist es, dafs
auch der Satz, dafs Kugeln sich wie die Kuben der Durchmesser
verhalten, dem Eudoxus beigelegt werden dürfe; denn er ist I S. 4
nicht genannt; aber aus II S. 296 erfahren wir jedenfalls, dafs
auch dieser Satz von den frühern mittelst jenes Lemma bewiesen
wurde. Nun steht der Satz von dem Kegel bei Euklid XII, 10
und im Beweis wird wirklich X^ 1 benutzt; wir haben wohl also
hier den ursprünglichen Beweis des Eudoxus. Der Satz von der
Pyramide ist bei Euklid XII, 7 etwas anders ausgedrückt: nav
TiQCCfia XQiyajvov e'xov ßdöiv diaiQSirat elg XQBig 7tvQa(ildag iöag ikXrjXaig
tQuydvovg ßciöeig i%ovCccg (vgl. das TtoQiafia II S. 214 August), und
im Beweise wird X, 1 nicht angewandt. Wenn nun nach Proklus
Euklid es war, der zuerst die Entdeckungen des Eudoxus für die
öroii^loDöig verwertete, dürfen wir in der Gestalt und dem Beweis
dieses Satzes eine selbständige Neuerung des Euklid erkennen.
Ahnlich wird es sich mit dem Satze von der Kugel verhalten, in
dessen Beweis XII, 18 eben so wenig von X, 1 Gebrauch gemacht
— 35 -
wird. Hierzu kommt noch, dafs der aufgenommene Beweis des
Pythagoreischen Lehrsatzes (I, 47) dem Euklid selbst angehört,
sowie auch die Verallgemeinerung dieses Satzes in VI, 31: iv rotg
o^oyoovlotg XQiyavoig ro ano rijg t^v oQd'fiv ycavlav VTtoreivovörig
nksvQag eldog löov iörl roig octco tc5v rrjv OQd'fiv yot>vlav 7teQie%ov6av
nXevQmv sfds^i toig o(ioloig tb nal ofiolmg avayQatpofiivoig; hierfür
haben wir das ausdrückliche Zeugnis des Proklus S. 426, 9 ff.: iym
Öi ^avfta^GO (ikv xa2 rovg jtQmovg iitiCxivxctg rrj rovde rov d'ScaQ'q'
ficttog alTjd'eicc, iiei^o vcng de Sya^icit rov aroi%6t>oori^v ^ ov ^ovov ort
dl* aytodel^scog ivaQysarccrrig rovro Kccrsdi^aaro ^ akX^ ori Tial rb xa-ö-o-
XiKcireQOv ccifrov roig avekiyKroig Xoyotg rijg iitLöri^fAfig iTtleöev iv rw
fxTco ßißUtp, Hiermit ist alles erschöpft, was wir mit einiger
Sicherheit als Euklids Eigentum beanspruchen dürfen, wenn wir
noch hinzufügen, dafs er die Einteilung der Vierecke vervollstän-
digte durch Erfindung des Namens %ccqcckXYik6yQci^iiL0v\ s. Proklus
S. 392, 20: ioiKSv öh %al uvro ro ovo^a tcov naQaXXriXoyQa^iLtov
6 <srot>XEi<arrig ^vvd'stvai t^v ag)OQfifiv Xaßatv ajto rov TCQOSLQrjiiivov
&'£(DQri(juierog (I; 34); S. 393, 1: ro öh V7tb TtagaXXi^Xmv iteQiexofievov
elTioroog TtaQccXXriXoyqafifAOv iKccXsöBv, (og ro vno evd'si^v yQafAfAmv
TCSQiexofisvov evdvyqccfifiov TtQoslQfjxsv, nal b filv (SroixeKorrjg öriXog
iffti rb TtaqaXXriXoyQcififiov mg iv rerQciTtXsvQoig rt^ifievog. Dafs das
Wort schon bei Archytas in dem bei Eutokius zu Archimedes
"III S. 98ff. aufbewahrten Excerpt des Eudemus vorkommt (S. 98, 27),
beweist nur , dafs Eudemus es sich nicht immer angelegen sein liefs,
seine Excerpte wörtlich mitzuteilen, wie man für dieses Fragment
auch sonst vermutet hat (Cantor, Vorlesungen I S, 197).
Man hat die Frage aufgeworfen, ob die Form der Elemente
mit dem Inhalte von Vorgängern übernommen sei oder von Euklid
selbst erfunden (Cantor, Vorlesungen I S. 236 — 37). Ich mufs
mit Cantor das letztere unbedingt verneinen. Proklus (oben S. 31)
rühmt die Wahl der Sätze, die Schärfe und Klarheit der Beweise,
das schön gegliederte System, die Methode^), aber dafs der Bau
1) Man vergleiche noch die folgenden Stellen: S. 69, 9: ext 8s rovg
roav 6vXXoyia[imv navroCovg rqonovg rovg y^kv aitb rmv utrCmv Xcifißdvov-
raff riiv nCariv rovg 81 dnb rsyifirjQLcav d}Q[ir}^svovg ^ ndvrag 8h dvEleyKrovg
xofl dyiQißstg xal TCQog iniarrniriv ol%BCovg^ ngog 8h rovrotg rag ^sd'68ovg
dndaag rag 8LaXBY,ri,'adg nrX. S. 69, 24: ^Vt 8h Xsyofiev rr^v avvB%Biav
rav BVQsascov, rriv oC%ovofiiav xal ri^v rd^iv r<ov rs iiQoriyovfiivcav xal
Tfiov Bnofisvcov, rTjv 8vvafii.v, fis^' ^g stiaara 7taQa8l8aiOiv. S. 74, 9, nach-
dem er zu einem Lehrbuche die Forderung gestellt hat, es müsse nichts
Überflüssiges enthalten, alles Wesentliche mitnehmen, deutlich und kurz
sein, die Theoreme allgemein. stellen (S. 73—74), fährt er so fort: xara
ndvrag 8h rovrovg rovg rqoTtovg bvqol rig av ri^v EvyiXsi8ov croi^xBCmaLv
rwv äXX(ov 8iaq)SQ0vaav' ro (ihv ydg ^^^T^fftftoi' avrijg stg ri^v nsgl xmv
dffxm&v üvrifidriov evvrsXsL d-soagiav, rb 8h aaq>hg xal 8iriQp'Q(0[isvov rj
dnb rmv anXovarsQcav inl rd noi'niXforsQa (isrdßaaig dnsQyd^Brai, xal rj
dnb rav noivcav ivvoimv naraßoXij rijg d^srnffiag^ xb 8h Ha&oXi'iibv xi]g
8*
- 36 —
des Ganzen und die feste Form der Beweise eigene Erfindung
des Euklid seien, sagt er nirgends; und doch ist er mathematisch
begabt genug, um die Bedeutung eines solchen Fortschrittes zu
erkennen, begeistert genug für seinen Euklid um jeden ihm zu-
kommenden Buhm begierig hervorzuheben. Das Aufbauen des
grofsartigen Gebäudes auf wenigen Axiomen dürfte eine Frucht
des platonischen Denkens sein, die Gliederung des Beweises von
den frühesten Zeiten übernommen, und schliefslich ihre Keime bei
den Ägyptern gefunden werden. So viel läfst sich aus Proklus
entnehmen, dals Euklid die Systematisierung vervollkommnet habe,
mehr aber nicht; in sämtlichen Stellen ist von der Form der
Euklidischen Elemente als dem Gipfel des bisherigen (öuxtpiQovüa
x&v SXXav S. 74, 11) die Bede, nicht als von einer neuen Schöpfung
des eigenen Geistes. Proklus erläutert S. 203 ff. an dem ersten
Satz der Elemente die logische Gliederung, die Namen der ver-
schiedenen Teile und bemerkt dann: tovtotg dh TtQoßi^xsv t6 onsQ
k'ösi^ Ttoirjöai ösiKvvg^ ori ro avfmiQaafuc TcgoßkrifianKov. fuxl yocQ
inl Tc5v &eG>Qrj[juitG}v itQocxl^Ci xo oitBQ sdei det^ai (S. 210, 4 ff.)
und (S. 210, 10): okoog (Uv ovv iitayei xavxa xotg avfi7ceQccöfia6i.v
ivösiKvvfUvog^ oxi xa xijg nQoxaöetog yiyovsv. Vielleicht darf man
hieraus entnehmen, dafs diese Sitte von Euklid eingebürgert wor-
den ist; aber wenn man solche Einzelheiten hervorheben konnte,
mufs die Form im ganzen bei den Vorgängern und bei Euklid
die gleiche gewesen sein; imd selbst hier wird nicht gesagt, dafs
diese Sitte von Euklid eingeführt worden, sondern nur, dafs er
ihr konsequent gefolgt ist.
Zur ebenen Geometrie gehört noch tcbqI öiaiQsascDv; Proklus
S. 68, 23: noXka fihv ow wu aXXa xov avÖQog xovxov fuc^fifiazina
avyyQafi(Acn:a ^av(icciSvrig aT^ißsiag Kai i7ttßxrifiovi%fjg ^e&Qlag fUiSxci.
xocavra yicQ Kai xä oTCtixa »al xa TUxnmtQina y xoiavxat dh at wnoc
liovötxriv axoixsiciaeig^ Sxi 8h xb tvsqI dtaigiaeav ßißUov, Die Haupt-
stelle ist Proklus S. 144, 18: öbvxbqov dh äitb rijg bloxritog xslst-
ovxai (6 rot; 6xrifiarog Xoyog S. 144, 11) x^g elg xa avofioia (li^
diatcQivofiivfigy o^ev ötj xal ai>x6g iKaaxa xmv eldav inupigei xo okov^
Kai x&v Oxf^fidxüDv fxorffrov Big dia(poQa avxmv eiöri xifivBxai, Kai yaq
KVKXog Big avofioia xa Xoym Kai ^Kaaxov xmv BvdvyQa^i^miv öiai-
QBxov ißxiv^ Kai avxog 6 öxoiXBuoxfig iv xatg diatQioBöi Ttgayfia-
xBVBxai xo fuv Big ofioia xa do^ivxa (Sxrjficcta duxiQmv xb öh slg av-
ofioia. Die Wörter ofioia und avofioia hat Savilius prael. S. 18
als figurae similes et dissimiles aufgefafst; dann ist aber der Zu-
satz xm X6ycj> unerklärbar. Wie Woepoke diese Worte aufgefafst,
ist mir nicht klar; er sagt S. 219: en {ndme temps les propositions
31, 33, 35, 36^) du trait6 que je traduis ici me semblent präsenter
dTtoöei^Bcag rj 6iä xmv nqmxmv d'etoifrutdxav xoel ccQxostSmv inl td irjtov-
lisva (isxdßuatg.
1) Sie handeln davon, ein Dreieck, ein Trapez, ein Viereck in meh-
- 37 —
cette division: elg avo^ict r^ Xoytp axfjficcta^ dont parle Proclus et
dont le trait^ de T^dition d'Oxford n'oö're aucun exemple. avoiioia
T09 Xoyca ist: begrifTsiinähnlich; der loyog ist Xoyog ax'qfuxTog (S. 144,
ll), der Begriff der Figur; elg avofioia ax'qfiara diaiQSiv ist also
z. B. Dreiecke in Vierecke, Viereckö in Dreiecke zu zerlegen. Eine
Übersetzung der ganzen Stelle wird diese Auffassung stützen:
„zweitens wird der Begriff der Figur durch den Begriff eines
Ganzen zustande gebracht, das in ungleiche Teile zerlegt werden
kann, weshalb er auch jeder einzelnen Art den Begriff eines Gan-
zen zuführt, und jede Figur in verschiedene Arten von Figuren
geteilt werden kann. Denn sowohl der Kreis wird in begriffs-
unähnliche Figuren zerlegt als auch jede gradlinige Figur, was
auch Euklid selbst im Buche von den Teilungen bewerkstelligt,
indem er die gegebenen Figuren sowohl in begriffsähnliche als in
begriffsunähnliche zerlegt".
Wie diese Schrift uns erhalten ist, haben wir oben gesehen
(S. 13 ff.). Hier gebe ich nur eine Übersicht des Inhalts nach
Woepcke (vgl. Woepcke S. 245—46). Von einigen Hilfssätzen
abgesehen (18, 21 — 26) beschäftigen sich die 36 Sätze mit der
Teilung von Dreiecken, Trapezen, Parallelogrammen, Vierecken,
eines Cirkelsectors und eines Kreises. 1 — 2: ein Dreieck in zwei
und drei gleiche Teile zu zerlegen mittelst einer der Grundlinie
parallelen Geraden. 3: ein Dreieck in zwei gleiche Teile zu zer-
legen mittelst einer Geraden, die durch einen auf einer Seite ge-
legenen Punkt geht. 4 — 5: die Aufgaben 1 — 2 für Trapeze. 6: die
Aufgabe 3 für Parallelogramme. 7: Aufgabe 6 dahin verall-
gemeinert, dafs jetzt ein gegebenes Stück von einem Parallelogramm
auf der angegebenen Weise abgeschnitten werden soll. 8: Auf-
gabe 3 für Trapeze, mit der Beschränkung, der Punkt solle auf
„der oberen Seite" des (Parallel-)trapezes liegen. 9: Aufgabe 7
für Trapeze mit der nämlichen Beschränkung. 10 — 11: ein Par-
allelogramm in zwei gleiche Teile zu zerlegen und einen gegebe-
nen Teil desselben abzuschneiden mittelst einer Geraden, die durch
einen Punkt aufserhalb des Parallelogrammes geht. 12 — 13: die
Aufgaben 6—7, 10—11 für Trapeze. 14 — 15: (unregelmäfsige)
Vierecke in zwei gleiche Teile zu zerlegen und einen gegebenen
Teil derselben abzuschneiden mittelst einer durch eine Winkel-
spitze gehenden Geraden. 16—17: die Aufgaben 6 — 7 für (un-
regelmäfsige) Vierecke. 19 — 20: ein Dreieck in zwei gleiche Teile
zu zerlegen, und einen gegebenen Teil desselben abzuschneiden
mittelst einer Geraden, die durch einen Punkt innerhalb des Drei-
ecks geht. 26 — 27: die Aufgaben 10—11 für Dreiecke. 28—29
8. oben S. 14f. 30— 33: die Aufgaben 1 — 2, 4 — 5, nur dafs jetzt
rare Teile nach gegebenen Verhältnissen zu teilen, und Woepcke scheint
darauf Gewicht zu legen, dafs die Figuren in mehrere Teile geteilt
werden.
— 38 -
die Teile nicht gleich sind, sondern ein gegebenes Verhältnis haben.
34: Aufgabe 14 mit derselben Änderung. 35: ein Viereck auf
derselben Weise in mehrere Teile von gegebenen Verhältnissen zu
zerlegen. 36: Vierecke in zwei oder mehrere Teile von gegebenen
Verhältnissen zu zerlegen mittelst Linien, die durch einen auf einer
Seite gelegenen Punkt gehen. Zu den Aufgaben 12, 13, 36 sind
Determinationen angegeben. Sämtliche Aufgaben schliefsen sich
also enge an die atoixeta an, und deren Lösung setzt keine andere
Kenntnisse voraus, als die darin enthalten sind (denn die Hilfsätze
sind sehr leicht aus derselben Quelle ableitbar, s. S. 32).
Zu diesen Schriften schliefst sich am natürlichsten eine ver-
lorene Abhandlung von philosophisch -mathematischem Lihalt, die
sehr interessant gewesen zu sein scheint, die 'il}€vdaQU)i (Trug-
schlüsse), wovon wir nichts wissen, als was Proklus berichtet
S. 70, 1 ff.: iTtsiöfi ÖS noklcc q>avxi^Bxcti f/ikv Sg rrjg aXri^elceg äw-
Bypiieva Tial ratg imcrrjfiovvTiatg ocQxatg cmokovd'ovvraj fpigsvai öe slg
rriv aTtb twv ag^civ TtXavriv Tial rovg i'jtiTtoXaioxiqovg i^anaxcc^ (Aed'-
oöovg TtaQaöiöcoKev Kai x^g xovxcov öioQccxiKtjg (pQovi^aecog^ ag exovxsg
yvfivd^siv (ihv övvrjOOfU^a xovg aQxoi^vovg xrjg d'eooQlag xavxrig nqog
xfjv 6VQS01V xav naQakoyi(Sfimv, avs^aTtcixrixot de dta(iiv£tv. xal xoiko
dfj xb Cvyygafificc^ öi* ov xr\v nccQaßKSvfiv rificv xavxriv ivxl&rici,
Wevdaglcov i7tiyQaij;sv xQonovg xe avxcSv TCOMÜovg iv xd^ei diaQ-
id'firiadfisvog xai xaO*' eaacxov yvfivdaag ri(i^v xrjv didvoiav tcccv-
xoCoig d'ecDQTJfucCL Kai TOü ijjevdei xo dXri&sg TcaQa^slg aal xy %Biqcc
xov i'Xeyxov xrjg aTcdxrig övvaQfioOag, xovxo fikv ovv x6 ßißllov nad-aQ-
xiKov ioxi Kai yv^vaoxiKOV ^ r\ öe axocxelcooig avxrjg xrjg iTtißxfnioviKrig
d'etoglag xmv iv yeoofiexQlcc^ TtQayfidxoDv aviXeyKXOv €%ei Kai xekeiav
vq)7]yr}aiv. ^) Die ZusammensteUung mit den cxoixeia und ' die Be-
merkung, das Buch sei besonders für Anfänger nützlich, läfst ver-
muten, dafs wir mit diesem Werke noch nicht das Gebiet der
niederen (elementaren) Geometrie überschritten haben.
1) Auf dieses Werk bezieht sich vielleicht der Scholiaat zu Platons
Theätet 191 B (VI S. 248 ed. Hermann): insiddv ^(läg igcatä Tcegl xmv
s^(o xrjg ala^'r^CBag^ si övvaxbv avatrjvai iffsvöodo^^av, olov inl xmv itaqa
xoig ysoDfiexQUig tiaXoviiivoav tpsvdaQi&iioiv' ov yocq $iä fit^iv aladi^asoag
'il>Bv8oyqatpovaiv. Denn statt tl)SvdaQLd'fimv muTs mit Ruhnken tpBvdaqCoiv
gelesen werden, weil von dgid-fioC bei den Geometern die Bede nicht sein
kann, und weil von den Zahlen nicht gesagt werden kann, sie seien i^m
xrjg aCad'iqascag; endlich kommt das Wort sonst nicht vor, und wir kön-
nen in diesem Zusammenhange kaum einen Gedanken damit verbinden.
Auch Alexander Aphrod. in Aristot. aocpiax. iXiyx. (Venet. 1520) fol. 25 b:
ov fiovov dh xovg (irj dno xmv dgxmv dtgfirifiivovg xijg iTCiax'^iirjg , vtp' rjv
iaxt x6 TCQoßXrjfia^ doaovvxag 81 slvat ipevdsCg iXiyxovg (prjaC, dXXa xal
xovg iyL xmv ol^slmv it\v xrjg imaxrnirig dqx^ naxd xi 81 nagdXoyiio-
(livovg, old sloi xa xov Ev%Xb18ov ifjsv8oyQa(pT](iaxa scheint auf dieses
Werk bezogen werden zu müssen, da von Fehlschlüssen bei Euklid selbst
kaum die Rede sein kann, jedenfalls nie bei den Alten solche erwähnt
werden.
— 39 -
Nicht weniger als in der elementaren Geometrie war Euklid
auch in der höheren thätig. Eine Einleitung hildeten die dsdofieva^
bei Proklus, der in dem oben S. 36 angeführten Verzeichnis alle
auf höhere Geometrie bezügliche Schriften Euklids übergeht und
nur später gelegentlich von den Porismen zu sprechen kommt,
nicht erwähnt, dagegen bei Theodorus Metochita S. 108 (oben
S. 24) aufgeführt (ösöofiivcDv) und von Eutokius mehrmals citiert
(Neue Jahrb. Suppl. XI S. 364), mit Namen jedoch nur Komment,
z. Archim. III S. 214, 11: tva dh xal rovto aTioXovd'oag rrj Cxoi%ei^<Sel
tcSv Jedofiivwv öoKrj övvayeod'au Als dem toitog avaXvo^svog an-
gehörig werden die Data noch aufgeführt bei Pappus VII, 3 S. 636,
und zwar zuerst, also als Einleitung: tmv dh itQOEiqrndvfQv xov
avaXvoiiivov ßtßXltov rj ta^ig ißrlv rotavtrj' EvkXsIöov dsdofiivcov
ßißXlov a'; derselbe giebt VII S. 638 eine kurze Übersicht des
Inhalts , worin am Schlüsse bedeutende Abweichungen von unserem
Text hervortreten (genaueres hierüber im VI. Kapitel). Marinus,
Schüler des Proklus, hat eine hübsche Einleitung dazu verfafst,
worin er zuerst mehrere Definitionen von dedofiivov mitteilt, was
Euklid versäumt habe (S. 13 ed. Hardy: ahiacairo tf' &v xig avxov
eiXoycog dtg ov tvqoxbqov KOiv&g xo öedofiivov OQKSafUvov uXX^ ccfiiöcDg
r&v bIö&v avxov licatfrov), und in der folgenden acquiesciert : twv
de övvd'Bxmv OQtßfimv (lovog xiXeiog eOxai o yvcigtiiov Sfia aal tcoqi-
fiov xb öeSofUvov aq)OQi^6(jL6vog (S. 12)*), welche Definition auch
bei Euklid vorausgesetzt werde (S. 13: xav de TtQoeiQrjfiivav siri
av EvTtXBldrig navxa%oy xm %oql(Sa<S^ai %Q(afisvog^ el nal naQaXifinavsi
x6 yvmqi^ov &g naqzno^Bvov tgo noglfiip). Dann wird der Nutzen
dieser Disciplin kurz besprochen, und mit Pappus übereinstimmend
dahin erklärt: TtQog xbv avaXvofisvov Xsyofievov xoitov avay%aioxaxri
ißxlv 7} xovxov yvMig (S. 13). Der xonog avaXvo^Bvog wird von
Pappus VII S. 634 so definiert: o KaXav^iBvog avaXvoiisvog %axa
övXXrfijjLV löla xig ißxiv vXi] TtaQSöKSvaß^ivrj (isxa xriv xmv %oivmv
<Sxoi%elci>v TtolriCiv xoig ßovXo^iivoig avaXa^ßdveiv iv yga^ifiatg övvafiLv
svQSXtTwiv rwv 7tQOX6i,vo(iivG)v avxoig TtQoßXrj^axiJOv Kai ig xovxo fiovov
%Qfiat(jL7i 7ia&eax6ööa^ d. h. eine Schulung in der analytischen Me-
thode der Griechen. Bei der Analysis, wo das gesuchte als be-
1) Unter den anXovaxsQOv sIqtkisvoi oqoi scheint ihm dieser am
meisten zu gefallen (S. 11 — 12): XsinstaL dl iv xoig ovofiaaxiyiäg dnoSs-
dofiBvoig xb TCOQifiOv, otcsq doTiSL (laXicxa xr^v HatdXrjtl/iv ificpaCvstV nal
ydq Tcäv x6 tcoqiiiov naxocXTjTCxov Tial [lovov (xal yo;^ nccv statt ov yaQ ist
aus cod. Paris. 2348 aufgenommen); denn x6 v.axdXri'ntov sei von allen
als Merkmal des dsdofispov anerkannt (S. 11: ndvxsg dl tsxsdov SansQ
yLOivriv ^vvoiav nBQl xov dsöofisvov doHovaLV iaxrjyiivar tioixdXTjnxov ydQ
TL avxo slvai vniXccßov, dtg avxb ificpaCvsi xo xov dsdofisvov ovofia).
Auch Euklid scheine diese Definition gebilligt zu haben: reo xoiovxa xtxl
Ev'KXs^drig i%qriaaxo OQtp xd südr} xov dsdofiivov ndvxa vnoygdqxov (S. 12).
OQfp xd habe ich für bqtofisva emendiert; denn in cod, Paris. 2348 steht
OQCOV xot.
— 40 —
kannt angenommen wird, und dann rückwärts geschlossen, bis
man zu einer in den Elementen bewiesenen Eelation anlangt, muTste
unterwegs immer die Frage entstehen, unter welchen Bedingungen
dieses oder jenes Stück der Figur gegeben (d. h. bestimmt) sei,
wie es denn auch in den uns überlieferten Analysen (bei Pappus
und Archimedes de sphaera et cylindro II) stets der Fall ist. Es
war also sehr naheliegend die am häufigsten zur Anwendung kom-
menden Sätze dieser Art zu sammeln, und so die arotxeia des
tOTtog avakvofisvog zu geben. Eben das hat nun Euklid in seinen
Ssdoiiiva gethan, und zwar vermutlich zuerst; wenigstens wird uns
von keinem anderen derartigen Versuch (weder früher noch später)
berichtet. Dagegen sind hier die einzelnen Sätze eben so wenig
wie in den axoix£U)c als sein Eigentum zu betrachten; dem Inhalt
nach gehen sie nicht über die ßvotxeta hinaus, folgen ihnen viel-
mehr von Satz zu Satz, und waren also mit jenen zugleich erkannt;
was die Form betrifft, konnten die Sätze der Elemente in gröfse-
rem umfange erst dann als dedofiiva gestellt werden, als Piaton
die Analyse zu einer wissenschaftlichen Methode erhoben hatte,
also so kurz vor Euklid, dafs an einer früheren Zusammenstellung
derselben in einem besonderen Buche kaum zu denken ist. Von
dem Charakter des Euklidischen Werkes sagt Marinus S. 14: TtQog
tccvtfiv xolvvv Trjv x&v dedofiivcov^) imctrjfiovtKfiv %axiXriJ\>iv XQfl^i-
(Kaxccxrjv ovOav xo xmv deöofiivatv ßißXlov o EvKXelörig^) i^snovricsv,
ov Kai öxoixBicoxfiv KVQtoig iTtcavofiaßav,^) Ttaarjg yccQ öxedov fiadifi-
(laxiTirjg imcxT^iAtig CxoLx^ta xal olov slaayayccg TtQoixa^ev mg ysatfie-
XQlag fiev okrig iv xotg ly ßißkloig Kai aOXQOvofdag iv xotg q>aivo-
fiivoig Kai (lovöwrjg dh Kai onxtKtjg Ofiolatg cxo^x^la nagaSiörnKSv^)
Kai dfj Kai xijg tuqI xov dsöofiivov xavxrjg TtQay^axelag iv xa TtQO-
K6t(iiv(p ßißXlfp axoix^lcoaiv avakvxiKxiv inoLT^öaxo, und weiter unten
S. 15: ngoßKelo^a öe xoig elQtifiivoig Kai rj 7teQiyQa(pfi xijg itegl
avxov imaxriiirig. i'axai dri avxr^^ oog Ik rcov elgruiivcDV (pavegov^
Kaxakri'il}ig x&v deöofiiviov Kaxa navxa xqonov Kai xav tcsqI avxa
aviißaLvovxav, löUag $\ Kai &g nqog xo tcqoksI^bvov ßißklov Xsyiö&m
eXvai iied'oöog axoix^laxsiv neqUxovCa xrig oXrig negl xav dedofiivoDV
imöxrjfifig; dann noch S. 16: xqotuo ds xijg ÖL&aCKaXlag ov too Kaxa
övvd'SGiv ivxav^a riTioXovd'riGsv aXXa xw Tiaxa avaXvßiv.
Hav ye (ifjv xo ösöofiivov Kad"^ ?va xovxav dlöoxai xav xqoitmv
rj ^icBL rj Xoym rj (uyid-st rj siöst sagt Proklus S. 205, 13, und
mit den Definitionen dieser Begriffe beginnen die ösöoiiiva; es wird
1) So statt &Bdofisvov aus cod. Paris. 2348, woraus ich noch folgen-
des aufgenommen habe: Lin. 6 xal st. xal xrjg; Lin. 8 xal d^ xat st. xa^;
ibid. xov; Lin. 11 avxov st. avxav und ^axai 8rj st. laxi $i; Lin. 14 xmv
dsdo^isvtav st. xov dedofiivov; Lin. 15 xr^g und tgqI.
2) EvMdrig vulgo.
3) S. oben S. 30 not.
4) ns(fidid<o%ev vulgo.
- 41 —
.dann von GröDsen überhaupt, von Linien, von gradlinigen Figuren,
von Kreisfignren nach diesen vier Gattungen gehandelt. Vgl. die
Einteilungen und Inhaltsübersichten bei Pappus YII S. 636 und
Marinus S. 15 — 16.
Hieran schlieÜBen sich die folgenden zwei Schriften, von Pappus
ebenfalls zum xoTtog avaXvofisvog gestellt:
noqUsfunu drei Bücher; s. Pappus YII S. 636, 21: EtmUidw
ütOQiCfjLoxmv TQia; ygL Vll S. 866: TtoQUSiuexmv cc' ß^ y\ und Proklus
8. 302, 12: roicrvra a^ IgxXv %oti otfor Evxile/i^i^g sto^iuna yiyQag>B
y' ßißXla 7toQi6iuxx(ov (Swta^ag, Übersicht des Inhalts bei Pappus
YII S. 648, Lemmata dazu ebend. S. 866. Ygl. Proklus S. 212, 13.
TOTtoi nqog ini^pctveCa zwei Bücher; s. Pappus Vll S. 636, 23:
Ev%kM(yü TOTUov tav TCQog inupaveta ovo. YgL YII S. 1004.
An derselben Stelle würde Pappus gewifs auch die vier Bücher
xovixa des Euklid mit aufgeführt haben, wenn sie nicht von den
TUDviMci des Apollonius aus dem Gebrauche yerdrSngt wären. Uns
wird nur von Pappus Vll S. 672 davon berichtet: xce EvitXsidov
ßißUa S' xcovfxociv ^ATtoXXdviog avanltigdaag %al TCQoo^eig ?t6Qa 6'
Ttaqiö&KBv t\ KtoviK&v Tsvxri, Offenbar nicht ohne Yerwunderung
bemerkt hierzu ein Scholiast (Hultsch III S. 1187): ort %al 6
EtmXeld'qg %mvi%^v d' ßißXla yiyqcKpzv,
Yon diesen drei Schriften wird im III. Kapitel ausführlicher
gehandelt werden.
Die Elemente der Astronomie hat Euklid in ^qu* (paivo^uva
gegeben (vgl. Marinus oben S. 40 und Theodorus Metochita oben
S. 24: aaxQovofUKwv i7ttciii'tff6G)v)^y^ Lemmata zu ihnen giebt Pappus
YI S. 594 — 632; vgl. YI S. 632, 16: iXXa ratfra (ihv [wxva tov
övvtayfjunog EvxXeldov rmv q>aivo(iiv(ov fiovov ^venev; es scheint
daraus hervorzugehen, dafs der ihm vorliegende Text nicht ganz
mit dem unsrigen übereinstimmte (Hultsch S. 601; vgl. unten).
Die q>ai,v6iuva bestehen aus 18 Sätzen und enthalten die geome-
trischen (sphärischen) Grundlagen der Beobachtung auf dem Him-
mel. Euklid hat sich hier an Autolykus nBQi Mvovfdvrig ßtpalQag
angelehnt, aber sehr bedeutende Portschritte gemacht. Ob er noch
andere Yorarbeiten dabei benutzt hat, wissen wir nicht; Autolykus
wird aber, zwar nicht mit Namen, aber doch ausdrücklich angeführt.
So beziehen sich die Worte 2 S. 564 (ed. Gregorius):- ow (lev ovv
b dicc tmv TtokcDv rrjg 6<palQag itQog zov BEF OQl^ovra ölg oQd^og
iatij diösiKtai. auf Autolykus Ttegi mv. 6q>, 10: iitv iv Cfpalga fAiyt-
Gtog KVTiXog Xo^og av itQog xov a^ova oqI^ji x6 xe (pavsQOv xijg a<pal-
1) Vgl. Philoponus Comment. in Aristot. Phys. II fol. f. Uli verso
(Yenet. 1535): 6 ih A'urolvTiog nsgl mvoviievrig atpaCgag ygaipag xal oaa
GVfi^ßoc^vet tri ^tvov^isvjj otpatga iiSQiumTSQog iati xov GsodooCov %oti fiaX-
Xov xm tpvGiii^ nqooByyC^Bi' in xovxov iiSQtyicaxsQa ra EvnXsidov waivO'
fjLsva xofl anXmg naaa äaxQOvofiioi' ivxavd'a yäq aal rj ovaia ocvxri avv-
BnivoBixai etc.
42 —
gag Kai ro atpavig^ o dicc tav noXmv rrjg Ctpalgag Kvalog iv (ua
nsQicpoqa rrjg ocpalqag ölg i'örai OQd'og ngog tov bgl^ovra, S. 562, 1
wird Autolykus 2 wörtlich und vollständig angeführt und dann im
Verlaufe des Wertes häufig benutzt (2 S. 565; 4 S. 567; 5 S. 568
usw.). Man vergleiche noch folgende Stellen:
q>aivo^. 3 S. 566:
ot de rcS a^ovi, TCQog OQ^ccg
ovteg Kviikoi xal rifivovrsg tbv
oQl^ovra rag re avaroXag xal rag
övßsig Tiara ra aina öriiieta rov
oqliovxog itoiovvrai.
q)aivo(i. 7 S. 570:
ort fihv ovv rmv ^coöltov kv-
üXog Kora Ttdvra roitov rov oql-
fovTog rov fisra^v rmv rQOTtiTt^v
avariXkst rs Tial dvvsi^ q>avEQ6v^
iTteid'qiteQ fiSL^ovcov i(pa7crsrai xv-
TtXcov^ 1] CDV b oQl^iJOv iqxxTtrsraL
<patvofi, S. 562:
iav de iv ßcpalQa (levtov KVKlog
8iya rifivju riva rc5v fieylörtov
kvkXo)v ael q>eq6{ievov^ xal o
rifivcov (leytßrog iöriv.
Autolykus prop. 7:
iav oqlitov iv tjJ ö<palqa
TiVTiXog ro re tpaveqov rrjg Cq>al'
qag xal ro atpavhg Xo^og rj Ttqbg
rov of|ova, o£ r& a^ovi nqog bq^ag
ovreg kvkXoi aal rifivovreg rov
bql^ovra Kota ra avra örifieta ael
rov bqi^ovrog rag re avaroXag nal
rag övßeig itoiovvrat . .
Autolykus prop. 11:
iav iv Cq>alqa (liyLOrog KvxXog
Xo^bg äv Ttqbg rbv a^ova bql^tj
ro re (paveqbv ri]g aq)a(qag xal
ro cKpaveg^ aXXog öe rig Xo^bg
liiyißrog KVTiXog fiei^ovcav anxrirai^
ri (Qv oqlSoav aivterai^ Tiara
TCaCav T^v rov bqi^ovrog Tteqifpi-
qetav rrjv (lera^v rc3v naqaXXi]-
Xcov TiVTiXcoVj oov iqxIcTtrerai^ rag
re avaroXag Tial rag övcetg noi-
eirai.
Autolykus prop. 12:
iav iv (Stpalqa inevtov TivuXog
q>eq6^ev6v rtva TivTiXov rwv iv rfj
Cq>alqa ael ri^ivifi SCya^ (iriöereqog
de avr^v {ir^re Ttqbg bq^ag -^ ro5
al^ovi (iiqre dia r&v TtoXtov rrjg
(Stpalqag^ enareqog avrmv (liyiörog
earai.
Als Fortschritte der Terminologie dem Autolycus gegenüber,
und bei dem kurzen Zeitabstand dürfen sie wohl dem Euklid selbst
angerechnet werden, kann bezeichnet werden, dafs der absolute
Gebrauch des Wortes 6 bqlScov als Horizont bei Euklid durch-
gedrungen ist (Definition S. 661: bql^cav öe TiaXelad^oD ro dt' fifi^v
iTtlTtedov iTiTtlTtrov elg rbv TioCfiov Tial aqtoql^ov ro imeq yrjv bqoinevov
fiiiiag>alqiov)^ während bei Autolykus immer TivTiXog hinzugedacht
werden mufs, wenn nicht hinzugefügt ist. Man vgl. z. B. Autol. prop.
7 und 11 oben. Der Meridian ist dem Autolykus 6 öia rmv Ttokcav
- 43
TTJg (S(palqctg wv%kog (prop. 10); Euklid aber definiert S. 561: fisarifi-
ßqivoq dh xvTtXog KaXelc^o) q öicc tav noXav trjg dfpaiqag Kai ogd'og
TtQog tov ogl^ovra; jenen Ausdruck gebraucht er doch prop. 2 an
Autolykus sich anlehnend. Vgl. Wolf: Geschichte d. Astronomie
S. 115. Aber neben dem kleinen Buch des Autolykus stützt sich
Cuklid vielfach auf eine ziemlich entwickelte Sphärik von aus-
schliefslich mathematischem Inhalt. Ich will die wesentlichsten
Stellen hier anführen und zum Vergleich die entsprechenden Sätze
ans der Sphärik des Theodosius daneben stellen.^)
fpaivo(i, S. 561:
iccv yccQ a<pcctQa invjtiS^ xfirjd'ij^
7} KOivri ro^ri TivTiXog iöxl.
S. 562 :
iccv de iv ctpalqcc ovo nwtlot
rifivfjDöiv aXlrjkovg dl^a^ iTtareQog
Twv re^vovTODv (liytaxog i'ßtai.
Vgl. S. 561: ölxtt yaQ zifivovßLv
cckX'^kovg,
2 S. 565, 8:
el yccQ ¥0tai o K2A OQd'bg
TCQog tov BEFKj rs^i avtov öia
TCOV %6X(QV,
2 S. 564, 30:
xal BCXtti ogd'og ngog aixov.
2 S. 564, 21 :
iitsl ovv iv (Stpalqa ovo kvkXoi
. . igxxTtzovxat iXXriXoov dva de
xav xov ivog TtoXcav Kai xijg a(pijg
yiyganxac (isytöxog KVxXog o SSOII^
b SSOn aga rj^si. Kai öia xmv
xov SBIir TtoXcav,
Theodosius I, 1:
iccv (Sq)atgiKri imtpaveia iTtmiÖG)
xivl xiitjd'fj^ r] yevoiiivrj iv t§
inicpavela xr^g aq>algag ygafififi
kvkXov 7tsgtg>ig6id iaxiv.
I, 12:
iv aq)alga ot öiya xi(ivovxeg aX-
Xi]Xovg kvkXoi fiiyiöxot elciv.
I, 13:
iav'iv (SfpaCga fiiyiaxog KVKXog
kvkXov xiva rcav iv xrj Otpaiga
ngog og&ccg xi^vrj^ 8lya avxbv
xifivst Tuxl dca xmv twXodv.
I, 15:
iav iv atpalga fiiyiaxog KVKXog
kvkXov xiva xmv iv xfj 6q)a£ga
6ia xav TtoXoDv xifivifi^ öl^a xe
aifxov Kai rcgbg ogd'og xifivei,
II, 5:
iav iv 6tpalga ovo kvkXoi
iqtaitxiQvxai aXXr(X(ov^ b dia xcav
xov svbg TtoXcav Kai xijg Ovva(prjg
(liyiaxog KVKXog ygacpoiievog tj^sl
Kai ÖLa Tc5v xov ixegov noXcov,
1) Diese Beobachtung hat schon A. Nokk (Über die Sphäfik des
Theodosius. Karlsruhe 1847. S. 19 ff.) gemacht, auch die betreffenden
Sätze summarisch zusammengestellt und die Folgerungen vollständig ge-
zogen, was ich aber erst erfuhr, als dieser Teil meiner Arbeit längst
fertig war.
44 —
2 S. 664, 5:
inel yciQ iv Cfpalqa ovo nvnXoi
ot ÄBr, JHSK tifivovöiv aU'^-
kovg^ öicc de t&v nqXav avx&v
yiyQafCxai fUyusrog KV%Xog o A®Oy
ißfl ccQa ißtlv ff (ikv H& TtSQi-
(pigeia r^ &K^ ri öl ATE r^ UN.
4 S. 567, 19:
xckI SöTODöav TtaQccllfiloi KVTlXoi^
xckO' odv (pigerai ra Z, H öTifietci
ol GKj AMj Tucl dia tov Z ys-
yqatp^fQ (liyustog ^vnXog 6 NZE
i(pa7tt6fiEvog wv AJE xvxilov,
&örs aOvfiTtraTov elvat tb aTto
rov E '^fimvKXtov mg inl ra Z,
N fiigri tgS äno tov A ri(itxvKXtco
mg inl xa A^ K fiiQrj^ 6(Aola Sqcc
iarlv fi KZ 7t€Qi(peQ€ta r^ MN
nBQiq)eQela. Vgl. 6 S. 668.
4 S. 567, 22:
ysyQcctp^üD fuyiOrog nvKXog 6
NZE iq>a7Ct6fievog rov AJE wo-
kXov. Vgl. oben.
8 S. 572-73:
xcrl £7C€l naqilXriXoi ot ®A^ OP
(isylötov rivbg kvkXov itBQKpBQelag
rov FB rag JIH, HK Xöag ag>ai-
QOVCt ngog rov fAiyiörov rcov Ttag-
aXXrjXcDv rov EZ^ töog Sqa iörlv
&A nvnXog ra OP %v%X(p, Vgl.
6 S. 569, 25. '
8 S. 573:
i^Bi ovv iv cfg>alQa Xooi re Kai
TCagdXXriXoi kvtiXoi ol ®A^ OP
(i£y£(Srov rivbg kvtcXov nsQKpBQelag
rov ABFJ rag AZ^ ZP ag)aiQov0i
TtQog rov (liyKSrov rmv TtuQaXXi^-
Xoov rov EZ^ fctj aqa hrlv ^ AZ
ry ZP 7tBQtq>BQSl€^,
II, 9:
iav iv <Sg>alQa ßvo nvnXoi ri-
fivaöiv äXXrjXovg^ due dh rmv
noX&v avr&if (liyiarog nvxXog
yQaq)^y dl%a rsfui tot ansiXtififiiva
r(ii^(Aaxa rav KWiXmv.
II, 13:
iav (QCtv iv öq)alQa TtagecXXi]'
Xot kvkXöi^ nal yqaq)&6i fiiyiaroi
KVicXot^ ivbg (isv avrSv itpaitto-
(uvoi^ rovg öh XoiTCovg rifAvovreg^
al fuv rav ytagaXXriXGiv %v%X(ov
^SQLtpiqeiai, a£ fisra^v rav äcvfi-
nrciroiv fifuKVTtXtcDv rav (isylörcav
kvkXcdv ofioial etaiv^ a£ dh rav
(iBylarmv xvxXcov nBQi<piQBuxi at
fiBra^v rav naQaXXriXoov Xcai BltsCv,
II, 15:
KvxXov do^Bvrog iv ütpaiQu
iXäßßovog rov (uylorov xal ßfifiBlov
rivog iitl rrjg iniq>avBlag rijg Cfpal-
gag^ o iöri fiBra^v avrov rs xal
rov üöov T£ Kai TtagaXXjjXov airt^,
yqa'^ai 8ia rov arifiBlov (liytßrov
KvxXov itpaicvo^Bvov rov dod'ivrog
KvxXov.
II, 17:
ol tßag oKpaiQOvvrBg iv ßcpalga
itaqaXXriXoi kvkXoi fiByCcrov rivbg
kvkXov 7tBQiq>BQBlag Ttgbg rbv (li-
yiörov rmv naQaXXi]X(ov tßoi bIcIv,
II, 18:
iv ßtpalga ot tßoi rB xal Tcag-
aXXfjXoi KVTiXoi Haag 7tBQiq>BQBlag
inpaiQOVfii (uylcrov rivbg kvkXov
Ttgbg TOV (liyiiSrov r&v TtagaX-
XilXcDv.
~ 45 —
6 S. 569:
iöog &Qa iazlv b A& %v%kog
T(3 BF xvxXco* nai icziv avxmv
xa ivakXa^ tfjL'qfiata ta Ä&^ BF'
1671 ^Q^ iorlv ri A& ytSQiq>iQ6ia
T]J BF nsQLtpsQela, Vgl. noch
S. 560, 27. 2 S.'664, 33: inel
ofiola ißrlv fi &H TCE^icpigeict tri
TIN nsQKpsQsla. S. 564, 37 usw.
7 S. 571—72:
Kai (paveQoVy ort Slkote SlXag
vTtsQ rifMcg löTctxai (der Zodiacus).
orav (isv yccQ ^ cwa^pri xov fco-
Sianov Kvnkov rj iTtl xrjg dt^o-
xofilag xov irnsQ yrjg Xfirificcxog xov
d'SQivov xQoniKov^ OQd^oxccxog icxi,
nQog fjiiäg^ oxav 6h inl xi\g Siyp-
xofilag xov imo yijv xfii^ficcTog xov
d'EQLvov xQOTtMov 9 xaitetvoxaxog
iöxi TtQog fiiiag. aal asl fiev tcoq-
QoixBQOv yiyvofisvog xrjg dij^oxofdag
xov V7t€Q yijg Xfii^(iaxog xov Of^t-
vov xQoniKOv (lakXov Söxai xcxAi-
(livog^ Ofiotag de Saxai K£7iXt(iivog
icov ani%(X)v bitoxEQaöovv x&v
ät%oxo(umv.
8 S. 572:
^GxioCav Tutd^ (ov g>iQBxat xa
Nj £, 17, T atifuta nagdlkriloi
KVKloi ol MSj &A^ OP, ZT. insl
ovv at HK, KN, NF taai «atf-
katg slöiv^ at ZAj AS, SF aqa
n, 19:
iav iv CtpalQa fiiyicxog nvTiXog
TtaQaXXr^Xovg xivag %v%Xovg x^v
iv xrj (Stpalqa fifj öia xmv noXcov
xiiivri, slg avtöa avxovg xsfist ....
xmv di tCoDV xe Kai naQaXXriXcav
kvkXchv xa ivaXXa^ X(ir,(iaxa foa
äXXriXocg iöxlv.
II, 22:
iav iv ctpalqa fiiyiCxog KVKXog
kvkXov xivbg xmv iv xrj Ofpalqa
icpcntxifixai, Sxbqov öh xovxa naq-
aXXviXov xifivi^ (lexa^v ovxa xov
KivxQOV xrjg Ctpalqag Kai ov icpa-
Ttxexai b [dyiOxog KVKXog, hi 8i
b TtoXog xov fisylöxov (iBxa^i) rj
TcSv TCaQaXXrjXav y Kai ygacp^Gi
(liytßxot KVKXot iq)a7cr6fi6voi xov
fiel^ovog xmv naQalXi^XcDv , kekXi-
(livoi i'oovxai ngog xov fiiytcxov
kvkXov, Kai OQd'oxaxog fihv i'öxat
6 xfjv övvag>fiv i%(ov Kaxa xr\v
ö^XOXOfilav xov ^l^ovog XfArjfiaTog,
xanstvoxatog di b xr\v ovvaqyriv
i%ci>v Kaxa xrjv öixoxofilav xov
iXaööovog xfirjfioTog, xmv dh SXXüdv
ol (isv Yöov a7ti%ovxsg bTtoxegaöovv
xmv 6iypxo^v&v bfioloag stcl kbkXi-
(livoiy asl öh b noQQcixBQOv xfiv
avvag>riv eyrnv xrjg diypxo^tag xov
(isl^ovog xiirjfiaxog xov eyyiov (läX-
Xov Söxat KEKh^iivog, hi di ol
TtoXoi xmv fieylöxoav inl ivog l'tfoi/-
xaL kvkXov 7taQaXX7]Xov xs Kai
iXaaaovog, rj iaxiv iKBivog, ov
ifpaitfBxai 6 i^ &QX%9 fiiyLßxog
KVKXog.
III, 7:
iav iv ßfpaCqct ^dyicxog KVKXog
kvkXov xivog rcov iv x^ (Sfpalqa
itpantrixai, aXXog di xtg (liyiöxog
KVKXog Xo^bg cSv TtQog xovg naq-
aXXiqXovg fui^ovoDv iq>a7tvrixai, fj
— 46 —
ano fiBylöTtig Tfjg ZA» ctl ciq>cil caGiv inl xov i^ ^QXV^
fABylatov nvKkovy ifco 6e xov Xo^ov
Höai 7C6Qig>iQ6iai a7tok7iq)d'6oöiv i^ijg
inl xct aifxa ^ligri xov (leylßxov
xwv naQakXi^Xoav ^ dicc öh xmv
yevofiivav arifielcov TtaQtikkrikoi
KVKkoi ygatpciciv^ avCaovg aTtokri-
ij;ovxai, 7tBQL<p6Qslag xov i^ oiQxrjg
luylöxov xvnkov xccg fiexa^v av-
xmv Kai fiel^ova äsl xfiv i'yytov
xov (isylöxov x^v Ttagakki^ktov xfjg
noQQmsQov.
Ich habe bei dieser Zusammenstellung den unechten Teil von
prop. 2 nicht berücksichtigt, und dazu nur solche Stellen aufge-
nommen, welche in der bald zu besprechenden Bedaction wesent-
lich unverändert sind.
Aus diesen Stellen mufs geschlossen werden, dafs schon vor
Euklid ein elementares Lehrbuch der Sphärik existierte, worauf
er sich für diese Sätze berief. Zugleich liegt hierin ein Beweis
dafür, dafs Theodosius nicht nur, wie man von vom hinein mit
Sicherheit vermuten konnte, den ganzen Stoff bereits vorfand und
nichts Wesentliches selbständig hinzugethan hat, sondern sogar
vieles fast wörtlich aus einem älteren Lehrbuch herübemahm;
denn an vielen der angeführten Stellen stimmt der Wortlaut ziem-
lich genau mit Theodosius, und andere lassen die Übereinstimmung
des zu Grunde liegenden Satzes auch in den Worten wenigstens
ahnen. Von wem das voreuklidische Lehrbuch verfafst war, davon
fehlt uns jede Nachricht; ob wir in der wissenechaftlichen und
systematischen Ausbildung der Sphärik einen weiteren Verdienst
des Eudoxus zu erkennen haben, oder noch weiter zurückgreifen
müssen, — für die Beantwortung dieser Frage sind wir lediglich
auf Vermutungen angewiesen.
Noch kann hinzugefügt werden, dafs in den Worten S. 557:
^Bxiov xovg nvükovg itavxag nagakki^kovg slvai, SßxB itccvxa xa aTtkavij
Saxga naxcc Ttagakk'qkoDv q>iQB6d'ai, nokov i^ovxmv xov nQOBiQtjfiivov
itCxBQu Theodos. II, 1 liegt: iv aq)alQcc ol TtaQctkkrikoL Kvnkoi JtBql
xovg avxovg itokovg bIcIv^ wie in der Stelle S. 561: xqonvaol öi^
cav öia (liöODv xav ^cnStav Kvnkog itpuitXBXcti xovg avxovg Ttokovg
ixovxmv x^ (Stpalqa Theodos. II, 1 und II, 8 : iav iv atpalqa fiiyicxog
ftvTikog TtQog xiva nvxkov xtav iv xrj Ctpalqa ko^og ^, i(pa'^Bxai ovo
KVKkcav iCODv (iBv akkYjkoig nagakkrikcDv dh xm TtQOBiQtjfiivG). Über-
haupt folgt es von selbst, dafs aus dem Vorhandensein der oben
— 47 —
angeführten Sätze auf das vieler anderen geschlossen werden kann,
wenn sie auch nicht ausdrücklich bei Euklid vorkommen. Zu dem
6 S. 569: aal inei Kccvä öiafisxQOv iön to ftiv A arifietov xm B^ rb
8e E TC9 Z, larj aqa iötlv fj EB nsQtg>iQ6ia r^ AZ 7C6Qiq>eQ6£a an-
gedeuteten Satz hat Theodosius keinen genau entsprechenden.
Die Beweise sind in den g>atv6fi6va durchweg streng mathe-
matisch und exact geführt, insofern sie echt sind, sodafs von dieser
Seite her nichts zu wünschen übrig bleibt; für den astronomischen
Bedarf aber fand man später das Werk unzureichend, s. Pappus
VI S. 632: on öh xa nBql xag avaxolag Kai dvasig xav xov ^(oöia-
Kov ömSsTucxrifioglcav axekij Ka^icxrjKSv^ ol(iaL Kai avxov 6s (iri ayvo-
stv, %Ka6xov 81 xovxav aTcagalelitrcDg ive<Sx£ aoi Kai ^adlag iv-
xvyxavovxi xotg vnb xov IlxoXefiatov nsnQayfunevfiivoLg tcsqI xovtchv
avvxay(jux(Siv iitiyivtoaKSLv, Das lag aber ohne Zweifel eher in den
starken Fortschritten der Astronomie als in Mängeln der Eukli-
dischen Darstellung; für ihre Zeit reichte sie gewifs aus.^)
Eben diese Unzulänglichkeit war die Ursache, warum die
gjaivofieva stark bearbeitet und umgestaltet wurden und im Laufe
der Zeiten viele Zuthaten erlitten. Es ist hier die Stelle um die
Überlieferung dieser Schrift zu prüfen.
Dafs nun die q)aiv6fiBva in der Gestalt, worin sie von Gre-
gorius herausgegeben sind, sehr durch Zusätze verunziert sind,
fällt sofort in die Augen. Deon für vier der 18 Sätze (6, 12, 14, 15)
sind andere Beweise (akkag) vorhanden, von denen der für prop. 6
indirekt ist, was in dieser Schrift sonst nirgends der Fall ist, und
die zweiten Beweise für 12 und 14 weichen in der. Sache zu
wenig von den ersten ab, als dafs beide von demselben Verfasser
herrühren könnten. Auch stehen, aufser einem als solches be-
zeichneten öxoJiiov (zu prop. 14), noch vier Scholien im Text, die
durch die Aufschrift axohov iK neglacov als Zuthaten deutlich
genug sich kundgeben (zu prop. 12 und drei zu prop. 14).
Dafs aber auch sonst Interpolationen vorkommen, zeigt eine
Stelle bei Pappus, VI S. 594, 28: inl xov ß' ^eoQi^fiaxog xoSv
EvKlelöov fpaivofiivmv itagetxai Kai öta xrjg anodsl^scDg^ iav b noXog
xov oQl^ovxog fisxa^v xav xgoniKmv ^ rj iitl xivog avx&v^ noßaKig b
^fpduxKog TCQog oQ&ag ecxai Tcgog xov bgl^ovxa iv (ua n6Qig>0Qa. öib
aytodsl^ofuv reisig [VI, 105 — 107], ow, iav fuv 6 nolog xov bgl-
^ovxog ini xivog xmv xqotciko^v y^ aTta^ b ^mdiaKog iöxiv OQ&bg ngbg
xov bgl^ovxa iv (jua mqicpoq^^ iav ds (Aexa^v xav xqotcik^v öCg. Vgl.
VI S. 474, 9: bfwlmg de Tta^aXelnovCtv iv xa ß' d-süDgi^fiaxi xwv
<paLvofiiv<ov EvKkeldov^ itoßaKig 6 SrndtaKog Sßxat OQd'bg TtQog' xov
oQl^ovxa. Nun steht aber bei Gregorius prop. 2 S. 563, 30: iav
öh ini xivog tgoi/ XQoniKmv b noXog jy xov bql^ovxog^ b xmv ^(pöloov
1) Über eine Ungenauigkeit in propp. 12, 13, 14 s. Nokk: Euklids
Phänomene. Freiburg 1850. S. 60.
— 48 -
KVKXog avca^ OQ&og iiftai itgog rov oqt^ovxa. Ztav de b nolog vov
bgl^ovrog fiera^v tcov tQoniMav %v%kGiv vnaQxrj^ dlg itszai b x&v ^co-
dlfüv 'M)%Xog oQ^bg ngog tbv oQl^ovta^ und die Beweise folgen
S. 565, 22 fF.^) und S. 565, 46 ff. Da Pappus hier unmöglich im
Irrtum sein kann, sind die genannten Stücke also eine spätere
Interpolation, wie schon Nokk, Euklids Phänomene S. 43 ff. und
Über die Sphärik des Theodos. S. 18 erkannt hat.
Dagegen scheint mir, was Pappas vom 12. und 13. Satze sagt,
mit unserem Text in Einklang zu sein. VI S. 598, 21: iyd Sh tov
iß' d'etOQi^ficcTog (pri<5iv b EtncXelörig' rov fiexce tov iiaq%lvov fifUKvxXlov
a[ i'aai TieQiffiQBiai iv avlöoig xQovoig dvvovCiv %al iv (uylavoig al
TCQog xutg owatpuig tmv XQonvxav, iv iXctiicxoig öh al nqbg xa iöi^
lieQiv^^ iv töoig de xQovoig atlaov a7ti%ov0ai xov Iötkuqivov, ^rixH-
xcci öi^ öicc xl tceqI fikv xrjg Kaxadvcecog xovxcov tgov 7ceQi<peQ€t&v Xiysi
neql öh xijg avaxoXijg ovkbu. Bei Euklid lesen wir 12 S. 576: rot;
liBxii xbv %aq%lvov ri(U7iv%Xlov at iatxi nsQiq)iQeiai iv avtöoig xQOVoig
ÖVVOV01V Kai iv nXeCöxoig fuv at nqbg xaig avvag>aig xav xqotok&v
iv iXdaaoai 6h at i^i\g xovxav iv iXaxtaxoig öh at TtQog x^ iörifiSQiv^
iv üotg öh at Yoov aitiiovcai xov larjusQivov kvkXov tuxI övvovciv
xai avaxiXXovciv. Pappus will also nicht wörtlich eitleren, und
besonders konnte oder mufste er die letzten vier Worte weglassen^
weil sein Tadel eben nur den ersten Teil betrifft; er will nämlich
sagen, dafs man erwartet hätte, wie von den üntergangszeiten
bewiesen wird, für welche Bogen sie am grölsten sind, für welche
kleiner und am kleinsten, so für die Aufgangszeiten' ähnliche
Bestimmungen zu erhalten, was ja nicht geschieht.^) Nur dieses
hat daher Pappus, wenn auch nur zum Teil, suppliert VI, 113,
wo er ausdrücklich für den letzten Teil auf die gjaivofieva verweist
VI S. 606, 12: aXX' iv ftfw xQovtp iywaxTi xmv Hß, ÄO, OS imcxy
Tc3v BMj MN^ NS avaxiXXsi' xoiko yccQ iv xm (Sxoi%BUp öiÖBMxai,
Dafs Pappus in der That eben die Worte xal övvovaiv Kai avaxiX-
Xovaiv bezeugt hat (sie gelten selbstverständlich nur den letzten
Worten: iv taoig öh XQOvoig at i'aov aTtixovöai^ während sonst nur
öviJovaiv Pi'ädikat ist), wird eine Analyse der unmittelbar sich
anschlief senden Stelle VI S. 600, 5 ff. zeigen: Euklid habe keine
Bestimmungen über die Aufgangszeiten gegeben, später habe man
aber diese Bestimmungen (avaxoXiKol öioQiCfiol) gesucht, und Hip-
paroh habe bewiesen, dafs sie keineswegs derjenigen der Unter-
gangszeiten entsprechen, sodafs man sich begnügen könnte, zum
ÖVVOV01V des Euklid ein Kai avaxiXXovCiv hinzuzufügen; vielmehr
1) Dieser Beweis ist dazu, wie Nokk, Euklids Phänomene S. 44
büiuerkt, unvollBtändig, weil nicht bewiesen wird, dafs die Ekliptik nur
einmal auf dem Horizont senkrecht ist, wie in der Propositio ange-
kündigt.
t)) Diese Auffassung hat schon Nokk, Euklids Phänomene S. 60.
— 49 -
gäbe es nach Hipparch oUi^aeig^ wo diejenigen Bogen, die dem
Aequator am nächsten sind, in der längsten Zeit aufgehen (jelvai
yccQ xtvag olKi^östg^ iv alg rav vaoav TteQKpsQsmv rov fura rbv*%aQ-
xlvov fifiMVüllov ahl at Myyiov rov törj^SQivov iv nXslovi XQOvtp
avariXXovaLv xmv itQog raig 6vvag>atg tmv T^omxoSv), während sie
ja nach Euklid in der kürzesten Zeit untergehen. Daher habe
auch Euklid selbst von den vom Äquator gleich entfernten Bogen
ausdrücklich bemerkt, dafs hier für Untergang und Aufgang
ausnahmsweise dasselbe Verhältnis obwalte, dafs sie nämlich in
gleichen Zeiten sowohl auf- als untergehen (öia roiko ovv xorl avtbg
iitl xmv Üov ayte%ovö6^v ano rov lörifAeQivov etgriKSv iv Tßoig xQOvoig
Kai xag avaxolag ylyvBG&ai)] darin liege also, dafs Euklid gewufst
habe, dafs in den übrigen Fällen die Analogie nicht herrsche;
weiter sei er aber nicht gekommen, und daher seien die (patv6(uva
nur im letzten Punkte vollständig. — Ganz ebenso ist die Stelle
VI S. 600, 20 fF. zu fassen: bfiolag de %al xov fiBxcc xov alyoT^gd
(priöiv fifiiKVTiXlov at itSm 7t6Qig>iQ£uxt iv ivlöoig %Qovotg avcctiXkovOiv
xal iv nXiliSxotg fjiiv at TtQog xatg övva<patg iv iXaxxoOt ös ctt l|ijg
xovxtxiv^^ iv iXaxlöxoig de at nqog roS lorifiSQiv^^ iv faotg dh ctt Tcov
ani%ovöai xov IctifiSQivov, neQl öh dvaeag avxmv oif&hv Xiyei. b yaq
Xoyog xrjg aTtodsl^smg i(i7chn6t eig xovg avaxoXtKOvg dtoQiöfiovg^ aal
iaxtv rjdri ngay^ioxsla nsQl xovxov ysyQafifiivri MBvsXacf). Euklid*
habe also die' näheren Bestimmungen hier über die Untergangs-
Zeiten vermieden, weil er zwar erkannte, dafs sie mit denjenigen
der Aufgangszeiten nicht zusammenfallen (ausgenommen für die
TCBQitpiQSiat tao,v anixovaai)^ weiter aber noch nicht konnte. Wenn
wir Euklid prop. 13 S. 583 vergleichen: xov luxa xbv alyoKsgco
iifUKVKXCov at Xeat 7CSQtq)eQ6iai iv avlooig %g6voig avaxiXXovat xorl iv
TtXaüsxoig fjiiv at Ttgbg xatg avvag>atg xav XQonMioiv iv iXaOöoOi dh at
i^ijg xovxonv iv iXa%lßxoig de at ngbg rocl lari(iegiv£^ iv löoig de at
100V a7ti%ovöai, xov larmegivov KWtXov xal avaxiXXovat wa dvvovCiv
— so vermissen wir wirklich jene Angaben über die dva^g. Dafs
Pappus nur an diesen ersten Teil dachte, geht daraus hervor, dafs
er in seinen Supplementen VI, 111 — 112 eben nur diesen berück-
sichtigt, während er doch auch vom Untergang der gleich ent-
fernten Bogen ein Wort hätte sagen müssen, wenn er auch hier
bei Euklid das nötige vermifst hätte. Die genaueren Bestimmungen
über das Verhältnis der Auf- und Untergangszeiten der in prop.
12 — 13 genannten Bogen giebt Pappus dann VI, 126 — 29 mit
dem Eingange p. 626, 10: %al xb nagaXetg)d'hv öe elg xb iß' xcrl iy\
1) Dieses Mittelglied läfst Pappus in der Anführung von prop. 12
weg, während es bei Euklid auch da steht. Diese Stelle zeigt, dafs wir
aus dem Schweigen des Pappus nicht schliefsen dürfen, dafs die Worte in
prop. 12 nicht da waren; denn die beiden Sätze waren gewifs analog
gefafst; oben hat sie also Pappus selbst übergangen.
Heiberg, Studien über Euklid. 4
— 50 —
Von sonstigen Citaten aus den q)ai.v6(uva kenne ich nur we-
nige und bedeutungslose:
Pappus VI S. 630, 10: xa2 insl ötic rb icc' EincXalöov g>aivo'
(livwv^ [iv G9 %q6v€o] a£ iaai iteqixpiqEiai %axa öue^UTQOv ovCcti iv a
XQOVG) ii iti^a avccriklsi fi iriqu dvvei tucI iv co XQOvcit ^ biga övvei
il higcc avarilksi. Vgl. fpaiv, 11 S. 575: xov tcov ^oo^/gov kvkIov
xmv üdmv ts wA ccTCBvavttov nsQ^pegsimv iv co XQOVoi fi hiQcc ava-
riXksi il ixiqcc dvvet iv m ds ri iriga dvvei rj h:iqa avariklei. Ver>
kehrt ist das Scholion zu Pappus III S. 1181, 2: dta x6 s' rmv
q)aivoiAivoav; gemeint ist vielleicht (paivofi. 14, s. Hultsch III S. 1249.
Galen Y S. 654: dicc xovt ovv Eimleldrig ftiv svl ^eoo^furrt
tgS TtQoirtp MCTcc rb rmv g>aivofiivo}v ßißXlov inideiis öi ohylöttov
iytmv triv yijv fiiöfiv elvai xov KOOfWv wxl ötifislov mcl KevTQOv Xoyov
S%£iv TtQog avrov^ ^v ot (uxd'ovrsg ovxon niGxevovGi x& 6vyatBqic^utxi
xr^g UTtodsl^ecDg^ ag %al xb (1. tgS) xic dlg ovo xitxaqu elvai. Ygl.
q>aivofi. 1 S. 562: i^ /^ iv (licm xm %6cfitp idxC^ Kai nivxQOv xa^iv
i%i%Bi TCQog xbv xoöfwv^ mit einem kurzen Beweis.
Noch will ich hier eine sehr abweichende, offenbar weit ur-
sprünglichere Redaktion der gjaivofisva besprechen, die noch in
Handschriften vorhanden ist. Ich kenne sie nur aus Yindobon.
6r. 103, worin auch die alte Redaktion der Optik erhalten ist
•(s. unten), aber ohne Zweifel giebt es auch andere Hdss. dieser
Klasse. Ich will mich darauf beschränken eine Übersicht des Ver-
hältnisses dieser Redaktion zur gewöhnlichen zu geben. Die Ein-
leitung und propp. 1—8 stimmen ganz überein von einigen unter-
geordneten Abweichungen in Lesarten abgesehen; nur fehlt der
zweite Beweis für prop. 6 ganz. In prop. 9 sind die Abweichungen
zahlreicher, haben doch noch immer den Charakter von verschie-
denen Lesarten. Der Beweis für prop. 10 ist ganz verschieden in
der Fassung. In prop. 11 ist der erste Teil des Beweises im
einzelnen sehr abweichend; für den zweiten S. 576, 17 ff. findet
sich nur: bfiolmg öri dst^ofisv^ oxi iv & f^ AA övvet^ iv xovxtp i^ FE
ivaxilkei (die Bachstaben sind durchgängig verschieden). Prop. 12
hat einen in der Form sehr abweichenden Beweis; der Schlufs
S. 579, 21 ff. fehlt ganz und wird durch folgende Worte vertreten:
OfMloog dii Sst^ofiBv^ ou Kai iv ftfo> XQOvcii alXi^laig avaxiklovaiv.
Das Scholiom S. 580 und der zweite Beweis S. 581 ff. fehlen voll-
ständig. Für prop. 13 ist der Beweis eben so abweichend ge-
staltet, namentlich auch in den Buchstaben, was überhaupt überall
gilt. Die Definition S. 584 steht vor prop. 1, wo sie auch natür-
lich hin gehört Auch für das Lemma S. 585 ist die Fassung des
Beweises eine andere; es hat übrigens eine eigene Nummer, als
ob es ein selbständiger Satz sei. Prop. 14 (Zi) hat einen sehr
gekürzten Beweis, und das aXkmg S. 589 — 90 fehlt. Dagegen
tritt S. 590, 13 ff. als selbständiger Satz (Tg) auf: maavimg Sh koI
xmv iv xm ixigm fifUKVKkltp at tdtu nBQupiqBiai, ovk iv i6fo X^^9
— 51 -
i^alla66ov6i to g>av£Qov ^iiusq>alQiov^ aXX^ iv nXelovi iel i^ iyyiov
trjg avvafpijg xov ^egivov tQOTUJiov rtjg andve^v iv Taa dh a£ üsov
a7ci%ov6ai T^g övvagnjg ojtoteQaöovv; der Beweis ist wesentlich ver-
schieden. Die Scholia S. 591 — 93 sind im Texte nicht da. Der
Beweis für prop. 15 (*?) hat eine etwas abweichende Gestalt,
jedoch mehr in Einzelheiten; das SlXag fehlt. Vom Beweis für
prop. 16 (Jrj) ist nur der erste (ziendich abweichende) Teil vor-
handen, der fol. 282 verso endet; denn der Schlufs der Hand-
schrift ist verloren; dieser Teil derselben ist bombycin aus saec. Xlll.
Die Vorzüglichkeit dieser Redaktion der Vulgata gegenüber
ergiebt sich schon daraus, dafs die Scholien aus dem Texte ent-
fernt sind (einige derselben hat cod. Vindobon. am Rande) und
dafs die überflüssigen und zum Teil unrichtigen akXmg fehlen.
Auch im einzelnen werden die meisten der von Nokk (Euklids
Phänomene S. 43, 50, 54, 57) gemachten notwendigen Konjekturen
bestätigt; so fehlt S. 562, 9 v. u. o vor 6^/?öv 6 AB; S. 563, 19
wird statt ou iicv Xrig^ gelesen: ow o icev (d. h. av) Xriq>^;
S. 570, 21 wird die richtige Wortstellung: xoror Ttavra rov xonov
xov oqltovxog rov fi£Ta|v toIv xqwtMW von der Hds. geboten;
S. 594, 11 fehlt to £; auch die in propp. 12 von der falschen
Figur entstandenen Fehler (Nokk S. 51) sind durch den neuen
Beweis gehoben, ebenso das falsche a^^oxe^o S. 584, 7 durch xa^-
^vov ersetzt. In prop. 12 wird der Wortlaut des Satzes zum
Fappus in so weit genähert (s. oben S. 48), dafs xvxilov nach hii-
(isQivov am Schlufs fehlt.
Es kann also nicht bezweifelt werden, dafs wir hier einen
besseren Text vor uns haben, der von den spätem Zusätzen bei
Gregorius ganz frei ist^ und es wäre sehr zu wünschen, dafs sich
eine Hds. dieser Klasse ohne die Lücke am Schlufs auffinden
liefse. Wir sind berechtigt, nicht nur in der Weglassung der
offenbaren Zusätze dieser Hds. zu folgen, sondern auch in der
ganzen Gestaltung des Textes, und die Abweichungen der übrigen
Handschriften, von zufälligen Schreibfehlern der einen wie der
anderen Klasse abgesehen, einer späteren Überarbeitung zuzu-
schreiben, die wahrscheinlich für den fUKQog aaxQovofiovfiEvog vor-
genommen wurde. Doch ist auch die vom Vindobon. gebotene
Redaktion von Spuren späterer Bearbeitung nicht frei. Nicht nur
kommen mehrmals Citate aus Theodosius mit Nennung des Namens
vor, die aber den Zusammenhang unbeschadet einfach gestrichen
werden können. Sondern auch die oben aus Pappus als interpoliert
erwiesene Stelle in prop. 2 steht wesentlich unverändert im Vin-
dobon. Die Recension ist also jünger als Pappus, aber nichts
veraulafst uns, die genannten Interpolationen ausgenommen, ihre
Authentie anzuzweifeln.
Enge an die astronomische Schriftstellerei Euklids schliefsen
- 52 -
sich seinQ Schriften über optische Gegenstände. Dafs er Optisches
geschrieben habe, besagt Marinus S. 14 (oben S. 40); und Proklns
S. 69, 2 wie auch Theodorus Metochita (oben S. 24) nennen die
Namen: oTctina und naTOjvtQiiui. Zwei Schriften sind uns auch unter
eben diesen Namen als Euklidisch überliefert; man hat aber ihre
Echtheit bestritten; wir werden diese Frage im lY. Kapitel er-
örtern. Die uns unter Euklids Namen überlieferte Optik besteht
aus ca. 60 Sätzen, wozu Pappus VI S. 568 ff. einige Zusätze giebt,
zwar ohne Nennung des Namens (S. 568, 12 hat der Scholiast am
Rande hinzugefügt: slg ra OTttina EvKkelöov), jedoch unmittelbar
vor den Zusätzen zu den q>aiv6fuvcc. Die aus 31 Sätzen bestehende
Eatoptrik wird von keinem alten Schriftsteller citiert. Wenn
Plutarch non posse suauiter etc. cap. 11 (X p. 210 ed. Hütten)
von den SioTttQincc des Euklid redet, scheint ein Irrtum des Ver-
fassers selbst oder ein Schreibfehler vorzuliegen.^)
Dafs Euklid auch über Musik schrieb, sagen Proklus S. 69,3:
ai mna fiovatKtjv 6xot%um6Big^ Marinas S. 14: jnovcftxijg 6totj[eucy
und Theodorus Metochita S. 108: (lovaixoiv SjnExai iTCiajU^ecDv,
aber alle in den allgemeinsten Ausdrücken, ohne die Titel der
Schriften zu nennen. In unseren Handschriften der Musici werden
zwei Schriften dem Euklid beigelegt ^ die' wxTcczofiri navovog und die
Blcaymyfi aQfioviKrj. Die aatatofiri Tiavovog^ die Lehre von den
Intervallen, ist vollständig mathematisch gehalten, klar und gut
geschrieben; es ist daher gar kein Grund da in diesem Punkt die
Überlieferung zu verwerfen. Aufserdem wird sie noch von Por-
phyrius (Kommentar zur Harmonik des Ptolemäus bei Wallis,
Opera math. III) unter Euklids Namen citiert; s. S. 267: xal avrog
6 atoixeicarrig Evnkelöfig iv xy tov xavovog Tiatatofirj avxl tav Xoyav
xa öia(fti](iara Xiyov6iv: o (lev yccQ EvKXeldrjg kiyei' ro Smlaciov
öucCtfifjux avyiceirai ix 6vo tmv (iBytiftmv iitifioQlmv (sect. canou.
prop. 6) Kai imiioqlov öia6ti^(Aatog ovdslg fiiaog avikoyov i(i7tl7vrsi
agi^^g (sect. canon. prop. 3), xal ta airta ?atai ^smQi^fiara^ mv
at AfCodsC^sig cog iv xoig olTistoig tonoig fCQoiovrog tov Xoyov Ttaga-
arrlaofisv intofivi^asmg eivBKSv, Das hier gegebene Versprechen er-
füllt Porphjrius S. 272: ra 6h i^ oi^'^S SxQi rov tikovg tov 7ieq>a-
XaCov aaqnivCcofiEv rifiBig in&ifisvoi ygafifuna ^smQrlfuxxa fCQog rag
ifcoöst^eig avtav avvtstvovra iulfiEva öh iv ty rov navovog EvnXslSov
KOTorofi^ dtci To xcrr' ifCiÖQOfn/qv Blgtixivai tov ThoXBfiaiov tcc rav
Üv^ayoQelmv, atv at ngoxacsig sMv atÖB' to öia itivxB diaOTtifjux
iv inifioQlm Xoytp i(nl xal rb dia rsccaQav (Eukl. prop. 11); to dia
TtaCmv diaatrifAa iv noXXanXaclo) Xoym icrl (lO); to dia Jtivrs öia-
1) Ich bemerke hier gelegentlich, dafs ich die Stellen, wo Schriften
Euklids citiert oder benntä werden, hier unter den Testimoniis nicht mit
auffahre^ weil sie im VI. Kapitel als Beitrag zur Kritik des Textes zu-
sammengestellt werden sollen.
/
- 53 —
CtfIfAa fifiiohov idxv ncil xo öicc XBfSaiqoav iitlxqvtov (12)* xo dmXaCiov
Siaüxrifia avyicsixai ix ovo fuytöxoDV iitifioQtmv (6)' ovöelg noXkaTtXa-
Ciog 6vy%Eixai i| iitnnoqUav ovo koyoDV^ el firi (wvog b ömkaöiog
(s. unten)' o xovog iv iitoySom loyat i(fxtv (13)' 6 xovog ov öuci-
Qeixai slg ovo tcia, Saxe rifilxovov ovk iöxcci (16)* im^qlov diacxr^-
(laxog ovdeig fiiöog avdkoyog ifiittTcrsL aQid'fiog (3)* xo öia 7tcc6av
Kccl dia Ttivxe xQiitkaaiov iaxi.^ xo de dig dia na<smf xtXQaitXaüiov
(12 extr.). ai öl aTtodel^sig ccvxcav S%ov6iv cads,^) Dann folgen
S. 272 — 76 Euklid propp. 1 — 16 nebst den Beweisen fast wört-
lich. Nur fehlt der erste Beweis zu prop. 6, und zwischen prop. 6
und 7 findet sich folgender Satz, der auch oben angekündigt wurde:
oidslg TtoklccTtkaöiog övyTisixai i^ imiiOQlGiv Xoymv^ et (iri (wvog 6
ömXciaiog mit Beweis. Ob hier ein Zusatz von Porphyrius oder
eine Lücke in unseren Handschriften vorliege, wage ich nicht zu
entscheiden. Auch scheint Porphyrius die Sätze etwas anders ab-
geteilt zu haben; in unseren Ausgaben sind deren 20.^)
Wenn also über den Euklidischen Ursprung der sectio canonis
kaum irgend ein Zweifel übrig bleibt, so ist damit entschieden,
dafs die elöaycDyrj ctQfwvixri mit Unrecht Euklids Namen trägt.
Denn die Tiaxaxo^iii Kavovog steht vollständig auf dem Boden der
Pythagoreischen Musiktheorie, was schon in den angeführten Wor-
ten des Porphyrius (S. 52) liegt: er wolle einige Auszüge aus
Euklid geben, weil Ptolemäus xa xav üv^ayoQelcav nur flüchtig
berücksichtigt habe (vgl. Porphyrius S. 276: aQ^dfiBd'a öh kccI xov
i^ijg Keq>aXcUov öaq>rivt^ovxeg xrjv xov UxoXsfiaiov gxovriv avccxQinsiv
ßovXofUvov zriv oIqeöiv xmv üv^ayogslav). Dagegen ist die slö-
ayayi^ von einem Schüler des Aristoxenus geschrieben, der bekannt-
lich die mathematische Theorie der Pythagoreer entschieden . ver-
warf. Einige Zusanmienstellungen werden den vollständigen Gegen-
satz der beiden Schriften am besten zeigen (vgl. Eofsbach und
Westphal: Metrik der Griechen 11^ S. 232 ff.):
elcaymyn] S. 539,2: xmrmrofM^ Mcvovog 14:
xo diii TcaCmv xovcov ?| xo öiic nafS&v SXaxxov i(fxiv fj
^^ xovcov,
1) Auch citiert Porphyrius S. 193 eine Stelle aus Adrastas (unter
Trajan), die offenbar der Einleitung zur naxaxo[JLrj nachgebildet ist (xa Huxa
xovg nv&ayoQs£ovg iiixid'£(iBvog). Vgl. Michael Bryennius a^/novtxi^ II, 6
S. 415 (Wallis): 6 yovv xoiovtog navoav vno xäv (la^iiaziiiav dvdq&v ejeivs-
vorixaC xe %al svQtjxai. S. 416: Sio xal oC (lad^fiMtMol svqov xo fiixQOv
inl xov %€tv6vog xijg xmv tp^oyyanv nagaktayrig %xX.
2) Hier seien 3 arithmetische Sätze angeführt, die Anwenduns finden
und in den Elementen nicht vorkommen. Prop. 2: ifLad-ov dh oxi idv
möiv dgtd'fiol dvdXoyov onoaoiovv, o 8s nQmxog xov ^a%axov fLSXQ^j xal
xovg fiBxa^v (lexgriösi. Prop. 3: 000t Sh eig xovg iXacxiaxovg (liöot dvd-
Xoyov ifLTtinxovai^ xoaovxoi xal sig xovg xov avxov Xoyov ix^^'^^S dvd-
Xoyov ifinsaovvxctt; vgl. Elem. VIII, 8. Prop. 9: inel ifidd'Ofiev evgeiv
inxd aQid'fiovg itpe^iig inoySoovg dXXriXmv ; vgl. Elem. VIII, 2. Die Zahlen
54 —
15:
TO ÖS Siic tsöCccQfov eXavTov ovo
TovGov Kai '^futovlov^ fuxl xo duc
TtivTB Skattov VQimv tovo>v %al
flfutovlov,
16:
6 tovog ov iuxiQB^cexai slg
ovo fcag.
& 538—39:
ilfä9H9g . , vo öw nivrs xovmv
8. 537, 29:
^f}t« itfrtv, mv olov r* Icxi xic
f»9yi^ wtodtdovciij olov xovog^
•ilfutiviov.
Hierzu kommt Bocb, dafs die Blaayayy^ keineswegs immer dem
Euklid in den Hdss. beigelegt wird, unter Euklids Namen findet
sie sich in cod. Marc. CCCXXTT saiec. XIV, cod. Monac. 361 saec.
XIII—XV, codd. Pariss. 2456 saec. XVI, 2457 saec. XVI, cod.
Escurial. <Z> 11, 5 saec. XVI, X I, 12 saec. XVI, Meiboms Hand-
schriften u. a.^) Anonym ist die elcaymyi^ in dem von Meibom
erwähnten codex Vulcani und in cod. Hauniensis 1871.^) Andere
Handschriften nennen als Verfasser den Pappus (Gramer: Anecd.
Paris. I S. 47, Jan S. 18 not. 23); besonders merkwürdig ist es,
dafs einige Handschriften die Blöayoayrj zweimal enthalten, das eine
Mal unter dem Namen des Pappus (Barberinus 11, 86; Neapolita-
nus 260; Parisinus 2460 saec. XVI'); Vatic. 191 enthält sie eben-
falls zweimal, aber ohne Verfassername). Noch andere Hand-
schriften geben als Verfasser einen sonst unbekannten Kleoneides
an, und sie kommen wahrscheinlich dem Richtigen am nächsten,
wie K. von Jan nachgewiesen hat (Die Harmonik des Aristoxenia-
ners Kleonides. Landsberg 1870), dem ich diese Notizen zum Teil
entlehnt habe. In einem Leidener Codex des Aristoxenus finden
sich nämlich am Bande viele Citate^) aus einem Kleoneides, die
mit wenigen Ausnahmen mit der in der stcayoyyi^ eingehaltenen
Reihenfolge des Stoffes übereinstimmen. Auch Manuel Bryennius
zeigt in seiner Harmonik eine enge Verwandtschaft mit der bIö-
aymyi^^ so dafs wir auf eine gemeinsame Quelle durchaus schliefsen
müssen; da er meistens ausführlicher ist, kann er die slcayrnyi^
nicht excerpiert haben. Nach aller Wahrscheinlichkeit haben also
sowohl Bryennius als die slöaymyri ein von einem Kleoneides ver-
sind 262144, 294912, 331776, 373248, 419904, 472392, 631441. Vgl. noch
prop. 8: (O0T8 triv yMvada diaiQetad'ai , onsif ddvvatov,
1) Vgl. Jan S. 18 not. 22—26.
2) Oraax. MannscritB Gr. de la gprande biblioth. royale de Gopen-
hague S. 48. *
8) Über diese Hds. b. Vincent in Notices et extraits des ms. XVP
S. 103, wo das Anecdoton Gramers mit der Blaaymyii identificiert wird;
Gramer (Anecd. I S. 47) hat nämlich die zweite Abschrift dieser Hds.
als Anecdoton herausgegeben.
4) Mit Angabe von Blatt (cbIümv) und Zeile (axixog); s. Jan S. 13
— 55 —
fafstes Lehrbuch der Harmonik excerpiert, und dieser Eleoneides
war Aristoxenianer. ^)
Aber dem sei, wie ihm wolle, jedenfalls dürfen wir als be-
wiesen annehmen, dals die elaayayrj aQfiovMi] nicht von Euklid
verfafst ist. Vermutlich hat der berühmte Name den unbekannten
Yerfassier verdrängt, weil die elöaymyi^ in allen ^ Handschriften
unmittelbar vor der Tuctarofn^ steht. Der erste, der die elöaymyi^
dem Euklid ab- und dem Eleoneides zusprach, war Johannes Gro-
tius; s. Hugo Grotius Notae in Martian. Capellam (Lugd. Batay.
1599) S. 316: ita et Euclides sive verius Cleonides. neque enim
illa Euclidis § unt, quae titujo harmonices sub eins nomine circam-
feruntur, ut sagacissime pater meus ex aequalitate semitoniorum
aliisque similibus argumentis odoratus est.^)
1) So Jan a. 0. Vincent hält Pappus für den Verfasser. Westphal
Metrik IP S. 232 setzt sie in die Zeit des Porphyrius.
2) In cod. Paris. 2457, cod. Escurial X I, 12 und Haun. 1871 fehlt
die Sectio canonis.
3) Noch ist zu erwähnen, dafs unter dem Namen Euklids ein Epi-
gramm arithmetischen Inhalts existiert (Brunck: Analecta I p. 168. Ba-
chet: Diophantus p. 240 u. s.)} dessen Echtheit aber wenigstens sehr
zweifelhaft ist, wenn auch Euklid gewifs die darin enthaltene Aufgabe
stellen und lösen konnte (Cantor: Vorles. p. 246).
m.
Die verlorenen Schriften.
Von den verlorenen Schriften Euklids sollen hier, da von den
ipsvöccQict schon oben S. 38 das Wenige gesagt wurde, das uns
bekannt ist, nur die drei zur höheren Geometrie gehörigen be-
sprochen werden, die Porismen, die xotcoi ngog iitifpavUci und die
KoaviKoi'^ die allgemeinen Zeugnisse über diese Schriften sind oben
S. 41 angeführt; hier werde ich versuchen ihren Inhalt so weit
möglich festzustellen.
A.
Die Porismen (TtoQlöfAata^ 3 Bücher) haben von jeher die
Aufmerksamkeit der Mathematiker auf sich gezogen; die rätsel-
haften Auszüge bei Pappus riefen Vermutungen über die Natur
dieser Sätze hervor, von A. Girard 1626, Format 1655, Boulliau
1657, Schooten 1657, Renaldini 1668 u. a., aber alle diese älteren
Versuche können hier übergangen werden, weil sie nicht eigent-
lich die Restitution der Euklidischen Porismen bezwecken, sondern
sich auf mehr oder weniger sporadische Bemerkungen beschränken,
und überhaupt die Frage nach dem Wesen der Porismen wenig
gefördert haben; genaueres über sie geben Breton in Journal de
math^matiques p. Liouville XX S. 251 ff. und Chasles: Les trois
livres des Porismes S. 3 ff. Das Verständnis der Porismen war
durch diese Arbeiten so wenig gefördert, dafs der tüchtige Kenner
der griechischen Geometrie E. Halley 1706 gestehen mufste, dafs
er von den Auszügen des Pappus gar nichts begreife (Apolionii
iPergaei de sectione rationis libri etc. Oxonii 1706 p. XXXVII).
Der erste, der die Frage nach der Bedeutung und dem Wesen der
Porismen emsüich aufnahm, war Robert Simson (f 1768) in
einer posthumen Abhandlung: de Porismatibus tractatus (Opera
quaedam reliqua. Glasguae 1776. 4 S. 315 ff.). Er gab darin
eine Definition des Tco^uf/ux, restituierte einige der Sätze bei Pappus
und stellte viele neue Sätze auf, die er als Porismen bezeichnen
zu können glaubte. Nach ihm haben mehrere, namentlich eng-
lische Mathematiker (wie Stewart, Playfair, Leslie u. a.) die Frage
- 57 -
gelegentlich behandelt, ohnp dafs dadurch die Sache um ein we^
sentliches gefördert wäre; eine Aufzählung dieser Arbeiten giebt
Chasles: Rapport sur les progrds de la g^om^trie en France. Paris
1870 S. 233 ff.; vgl. Breton S. 265. Dann lenkte Chasles noch
einmal die Aufmerksamkeit auf die ebenso schwierige als interes-
sante Aufgabe (Aper9u historique etc. S. 274 ff.). Eine ausführ-
liche Bearbeitung mit einer Ausgabe und Übersetzung der be-
treffenden Pappusstelle gab Breton de Champ in Journal de ma- ^
thömatiques (p. Liouville) 1855. XX S. 209 — 304: recherches*
nouvelles sur les Porismes d'Euclide, nachdem er schon früher
zwei kleinere Abhandlungen hierüber veröffentlicht hatte (Comptes
rendus de TAcad^mie des Sciences 1849 und 1853). Seine Unter-
suchungen veranlafsten einige zum Teil gegen ihn gerichtete Be-
merkungen von Housel (Journal de math6matiques 2® s^rie 1856.
I S. 193 ff.) und Vincent (in La Science, 3°^® ann^e und nament-
.lieh in Journal de mathematiques 2® serie 1859. IV S. 9 ff.) nebst
Erwiderungen von Breton (in La Science und Journal de mathe-
matiques 2* Serie 1857. II S. 185 ff. HI S. 89 ff. IV S. 153— 54).^
Diese sehr lebhafte, von Seiten des Hm. Breton mit unnötiger
Eeizbarkeit und Schärfe geführte Polemik betrifft wesentlich ein-
zelne schwierigere Punkte der Pappusstelle, aber zieht doch auch
das Wesen der Porismen mit hinein; namentlich hat Breton in
dem Aufsatz von 1855 diese Frage erörtert und verwirft ent-
schieden die Simsonsche Definition, worin sein Gegner Vincent
ihm beistimmt. Chasles dagegen, der zuerst eine methodische tLe-
stitution des Euklidischen Werkes unternahm (Les trois livres-des
Porismes d'Euclide. Paris 1860), nahm diese Definition wieder
auf und entwickelte sie weiter; bei seinen Ansichten hat man seit-
dem allgemein acquiesciert (Ch. Housel: les Porismes d'Euclide.
Kevue arch^ol. IV S. 221 ff. Cantor: Zeitschrift f. Mathematik
und Physik 1861, Litteraturzeitung S. 3, Euklid und sein Jahrh.
S. 22, Vorlesungen über Gesch. d. Math. S. 240). Th. Leiden-
frost: Die Porismen des Euklid. Weimar 1863 und Fr. Buch-
binder: Euclids Porismen und Data. Pforta 1866 habe ich nicht
gesehen; sie scheinen aber nicht bedeutend von der Auffassung
Chasles' abzuweichen. Und in der That giebt die Arbeit Chasles'
einen neuen Beweis, wenn es eines solchen bedürfte, von dem
mathematischen Scharfsinn des berühmten Verfassers und hat über
die vorliegende Frage in jeder Beziehung Licht verbreitet; aber
dennoch scheint mir seine Auffassung im ganzen und einzelnen
einigen Einwänden zu unterliegen. Es dürfte daher nicht
ohne Bedeutung sein, das Material noch einmal zu prüfen, zumal
1) Vgl. noch Nesselmann: Algebra der Griechen S. 437. Cantor :
Über die Porismen des Euklid und deren Divinatoren in Zeitschrift f.
Math. u. Phys. 1857, S. 17 ff.
- 58 -
da inzwischen die betreffende Stelle bei Pappus in kritisch ge-
sichertem Texte erschienen ist (Pappus ed. F. Hultsch. II S. 648 ff.).
Zuerst mufs hervorgehoben werden, dafs das Wort TtoQiöfAa
im mathematischen Sprachgebrauch eine zweifache Bedeutung hatte,
nämlich aufser der hier in Frage stehenden noch die Bedeutung
Korollarium, d. h. eine Wahrheit, die aus dem Beweise eines an-
deren Satzes nebenbei (als Gewinn) hervorgeht, ohne als eigener
Satz ausgesprochen zu sein und ohne eines besonderen Beweises
*zu bedürfen. In dieser Bedeutung kommt es sehr häufig als Über-
schrift vor, sowohl bei Euklid (Elem. I 15. 11 4. III 1. 16. 31.
IV 5. 15. V 7. 19. VI 8. 19. 20 usw.) als bei anderen Mathe-
matikern. Dieser Gebrauch des Wortes ist klar definiert und
jenem speziellen entgegengesetzt von Proklus, Komm, zu Eukl.
S. 212, 12: to öl noQtöfux Xiyercci fxiv aal inl TtQoßXrjfiatmv uvmv^
olov rcc EvKkelöy ysyQafifUvcc Ttoglöfiara^ Xiystai 6i tdlmg, orav i%
Tmv aitoösöstyfiivav SXXo u övvavaqxxv^ d'sdQrifia (iri TtQO^efiivmv
i^jLuov, Kai öut tovto 7t6Qi6(i€c xetiXrioiaöiVy SaneQ tt Kigdog ov tilg
BTtiattKiovimjg aTtodsl^eoag TtaQEQyov und ähnlich S. 301, 21: sv xi
xmv yemiAsrQLKcSv ianv ovofidtmv to noQtaiMx, tovto öh 6i]fieclv6i
öittov' nalovöL yccQ Ttoqlü^una xai o6a ^BtoQ'jq^Mtxa övyxcetctaxeviietai
taig SlXmv inodsl^söiv^ olov ?Q(iaic6 xori tU^öti tmv ^vjftovvtfov imaQ-
%ovxa^ Kccl ütL Dafs TtoQiiSfuc^ das zuwegegebrachte, in natürlicher
Weise von dem, was, ohne dafs es darauf abgesehen wäre, neben-
bei gewonnen wird, gebraucht werden konnte, ist leicht verständ-
lich. Aber diese Bedeutung des Wortes mufs ganz und gar von
derjenigen geschieden werden, womit wir uns hier beschäftigen
werden; mit Unrecht haben sowohl Breton (XX S. 279—80) als
Chasles (S. 37 — 38) die beiden Bedeutungen in Verbindung zu
bringen versucht, als seien die Porismen eine Art von Corollaria.
Wir gehen jetzt dazu über den Begriff des 7t6qi6(ia in der
zweiten Bedeutung zu bestimmen, die Corollarien vollständig aus
dem Spiele lassend.^) Man hat hier immer mit den Angaben des
Pappus angefangen, wonach man dann die Aussage des Proklus
wohl oder übel zu deuten versuchte; ich glaube den entgegen-
gesetzten Weg einschlagen zu müssen, weil die Stelle bei Proklus
mir namentlich wegen der beigegebenen Beispiele klarer scheint.
Proklus sagt nämlich im Anschlufs an die oben angeführte
Stelle S. 301, 25 — 302, 13: {nakovöt Ttoglöfictta) xal occc ifftehat
fiUv^ eigiaemg dh X^t^i' ^cil ovts yBviaemg fiovrig oOts d'smQlag OTcXfjg.
oti fisv yccQ tmv IcoöKsXmv al TCQog ty ßaCei tcai^ d'smqijcai ÖEiy
%al ovttov 6^ t&v^) TtQayfuitoav iotlv i\ toucvti^ yvmöig, tt^v öh ym-
1) Über sie vcrl. noch Proklns S. 302, 15 ff. und namentlich S. 308,
5 ff.: iazlv owto nogiaiuc ^BcoQ'qfLa dia tijg aXXov ngoßXriiMXtog rj ^eoi-
ifi^iuttog dnoSsi^Bag ocnQay(i«tBvxi»g dvatpuwopkBvov. olov yaq %atd tvjp^jv
nBQUtinzBiv ioi%ccfkBv toCg nogiofMOiv *tX,
2) Für tav iet zu lesen tivav.
- 59 —
v£av dl%a tefAStv rj tglymvov (Svön^Caad'ai rj itpsletv r} &i0^ai^\
xavxa Tcavta TtoCriolv uvog anaitei, tov 6h öad'iwog kvxXov to xiv-
XQOv evQBlv fl ovo do^ivrmv cv(iiiitQ(»v (wye^äv tb fiiyi6tov xal
TLoivov fiixQov svQety ^ oßcc toucSb (Utci^v neig i^u ngoßkriftattov
Tucl ^sm^fAOTmv. ovxs yccQ yevißetg bIöIv iv tovtotg toSv fijrovfiivoDv,
äXX^ svQiösigy ovts ^srngla ^chj' dst yccg int oif;(v iiyccyetv twI tvqo
6iJL(Aaxf»v noiridaß^ai to ^ritovfuvov. xoiaiku &qa ictlv x«l o6a Ei-
Tilalöfig TtOQltffiata yiyQaq>s y'^) ßcßkla noQi0(Juiva>v^) cwrci^ag. aXlcc
7t£Ql fisv x&v xoiovtfov TtOQKSfiaroav jcagehd'm liyuv.
Hiernach ist ein TtoQtafia ein Satz, worin gefordert wird, man
solle durch eine Operation etwas schon ESxistierendes und notwendig
Daseiendes zur Erkenntnis bringen. Es ist klar, dafs ein noqiCfuxy
wie Proklus hervorhebt, die Mitte hält zwischen Theorem und
Problem; wie bei dem Theorem handelt es sich von etwas schon
Existierendem, nicht wie beim Problem von etwas, das neu ge-
schaffen werden soll; dagegen ¥nird wie beim Problem eine Ope-
ration gefordert, nicht ein blofses Erkennen einer Wahrheit. Sehr
richtig sagt Ho^ne Wronski (Breton S. 265—66), dafs das Po-
risma ein Problem ist, wo „le but qu^on se propose d'atteindre
est n^cessairement possible"; nur sind nicht alle solche Probleme
Porismen. ^
Die Erklttrung des Proklus stimmt auch vortrefflich zur Ety-
mologie des Wortes. Wie ^sm^iux das, was untersucht werden
soll, von ^EdiQsiv untersuchen, und ngoßkriiux dsjß, was (zur Aus-
führung) vorgelegt wird, von nQoßaJikstv vorlegen, so kommt Tto-
QUifia von noql^siv herbeischaffen, und bedeutet also: das, was her-
beigeschafft werden soll. Um eine nähere Begriffsbestimmung von
Ttogt^Biv zu erhalten hilft es nichts auf die Wurzel zurückzugehen;
man mufs den aktuellen Gebrauch des Wortes bei den Mathe-
matikern untersuchen. TtogCtsiS^ai (so immer medial) hat hier die
Bedeotung: erkennbar machen, zu einer bekannten Gröfse zu ver-
wandeln; z. B. Heron mens, triang. S. 235 ed. Hultsch: Swatbv
(UV ovv iaxiv ayayovxcc fjUav xaOerov aal noQiöcifisvov avtijg x6 (jJ-
yidog Bvgeiv xov XQtyoivav xb ifißadov. dedoö^fo 6e %mQlg x^g xo-
^ov xb ifißaibv Tcogldaß^cci; Pappus YIIl 32, S. 1082: ^6tav
Sh (Sv^vymv öuxfUxQmv iXlelil^sag noQUSd'BiCav mvxtvmvovv xovg
a^ovag avxrjg ogyavtxmg BVQstv; VllI 34, S. 1086: mnogiaxui iqa
ml ii imb^ANA ymvla rcSv inmiömv ^ aUcig; Anonymus de figg.
isoperim. bei Hultsch: Pappus in S. 1164: mcI xovxo fihv tifuv
owcto n&ioQUfvtu xa dh bvqovxi %agiv wpeXsüicg oftoXo^tfo^v; be-
1) Zu lesen ngoa^tsed^ai; vgl. S. 77, 9—10.
2) Statt yiygccfpB y\ was Friedlein wiederhergestellt hat, steht in
cod. Monac. ysygatpsv; aber v und y werden in der Minnskelischrift oft
Terwechselt.
3) Die Hdes. haben nQoßkruiMxmv; aber die Emendation der ed. pnn-
ceps dürfte notwendig sein.
~ 60 -
sonders: durch eine Operation (Konstruktion) erhalten^ wie Euklid,
Data def. 1: dedofiiva tm (isyi&et Xiyezai %taqla ts xal y^avlai^ ofg
Svvci(iB&a i6cc TtOQlöccö&ccr^ def. 2: loyog öedoC&at kiyetai^ a> dwcc-
fie&a xov avxov 7C0Ql(Sa6&cci; Pappus III p. 78: xav öia ro fCQO-
deixd'hv dod'€i6av^) rmv r*, H, av (lel^oav fj r*, ri^v noQi^cifisd'cc
Stfr' elvat d>g xr^v F %qog xiiv 0, ovxmg xriv xav JT, H vnsQoxrlv
TtQog xTjv xav H, & v7t€Q0%rjv, Vgl. unten not. 2. Für Eu-
tokios s. Index II im dritten Bande meiner Archimedesausgabe
u. d. W. Ähnlich wird 7tOQi.öx6g gebraucht; z. B. Pappus VII
2, S. 636: iav (lev xo ofioXoyovfievov dvvccxov y Kai TtoqtiSxov^ o
%alovCiv ot ccno xmv (AadifHAccxmv do^iv. Einigen Aufschlufs ge-
währt auch die Definition von noQifwg^ die Marinus giebt praef.
ad data S. 5 ed. Hardy: noQifAOV di iöxiv^ o ßvvaxol iöfiev ijdri
Ttoifjöcctr xorl Kaxa6KSvd(iai^ xovxiöxiv slg inlvoiav ayayetv,^) Na-
mentlich ist es aus seinen Erörterungen klar, dafs noQifiov und
dedofiivov Synonyme sind. Er bestimmt ja, wie wir S. 39 gesehen
haben, ro ösöofiivov als xo yv(jOQi(iov. Sita %€a noQifiov mit dem
Zusätze (Hardy S. 12) yevsi (Uv ivaloyov e%ov xo yvoiQi(jLOV öuc-
(poga $B xo Ttogifiov^ d. h. dafs yvwQifiov die generelle Begriffs-
bestimmung ist, TtoQifiov die besondere; denn xo noQifwv nav xal
1) So scheint mir statt 8vo sv^suov gelesen werden zu müssen;
Hultsch hat dieses beibehalten und noQiamiisd'a in noiriamfisd'a verwandelt.
2) Das folgende geht zwar nicht nogiafta in unserem Sinne an, ist
aber sonst nicht ohne Interesse für das Verständnis des Worts: aXlcog
8h TcdXiv oQ^iovrai ro nogifiov rjxoi xo öl' dnodei^soag nogiioiievov
Tj oxav XI (paivofisvov n %al x^Q^S dnodsi^Boagf olov xo HSvtQcp xal
itaaxripbaxL %v%Xov ygatpcci xal xo xgfyoavov avaxT^aaad'ai ov fiovov
taoTcXsvgov dXXd xal öHaXrjvov xorl xrjv i% dvo ovofuxtmv svgstv xal
svd'e^ccg ^ijrag dvvd(isi ftovov avfiftixgovg svgsiv xal xä dnsigaxoig
8h (so cod. Paris. 2348) yiyvofisva nogiim iöxiv^ mansg xo Sid 8vo ari-
fieiaiv %v%Xov ygd'ipat. Hier ist einige Konfusion; denn die Beispiele ge-
hören zum Teil unter nogiafLa in der von Proklus angegebenen Bedeu-
tung, während Marinus eigentlich nur die cclxrjfiMxa im Sinne hat, die
man von den Axiomen dadurch unterschied, dafs sie eine Operation be-
treffen; s. Proklus S. 179, 2 ff.: iv fthv xotg d^uofLaat xavxa XapLßdvsxm^
ooa avxod'sv slg yvmalv icxi Hcctatpavrl xal ngotstga , . . iv 8s xoig al-
TiquaaL xavxa irjxov(iev XaßBtv, oaa iaxlv svnogioxa xal ev|biif;i;aya.
S. 181, 5: t6 (isv ahrj(ia ngoaxdxxst r^fiCv [irjxavriaaad'ai xal nogiaaod'ai
xiva vXrjv slg avftnxmfiaxog dn68ociv dnXijv ^x^^^^ ^^^ svnexrj ttiv Xri^tv,
xo 8\ a^ioDfia avftßsßrj'Kog xi xa^' avxo Xiysiv yvmgifiov avxod'Bv xoig
dytovovöiv, S. 182, 22 (8iogtafi6s) og xa jtogiaaad'ai %al xm yvAvat (lovov
xo atxrifia 8UaTqaL rov d^KOfiaxog; vgl. S. 183, Sft. Marinus fährt fort:
anogov 8b iaxL ro xa nog£(ia} dvxittsifi^ivaig Ij^ov, mg 6 xov xvxXov xb-
Tgay(oviaf/,6g' ovnea ydg iaxvv iv nogm, bI xal olov xb avxo nogiaO'fivai.
%aC ioxLV inioxrjxov . . . vvv 8h nsgl xov 71871 ovxog iv Tcogm 6 Xoyog
dno8l8oxai y onsg xal iivgiatg nogifiov i7COvo(JMiovaiv. xo yäg fiTinm ov
iv nogtp iv8Bx6(iBvov nogiod^ijvai nogiaxov l8l(og ngooayogBvovciv, anogov
8i iaxtVj mg Bpgrixaty xo xm icogiiim dvxi%BCpLBvov ^ xovxiaxiv ov ij iijxTiaig
d8id'Kgtx6g iaxiv. Auch iiier habe ich einige evidente Verbesserungen
in den Text aufgenommen, alle nach cod. Paris. 2348.
— 61 -
yvfOQifiov, iTtmkiov aqa to yvoigi^iov rov Ttoglfiov (Marinus S. 8;
vgl. S. 13). Daher kann Marinus sogar dedo(iivov mit noQifiov
definieren (S. 11; oben S. 39 not.); vgl. noch Marinas S. 12: iyyvg
de tovtmv slalv ot övvrt^imeg nal ovtmg' öeöofiivov i(ftlv »> TtoQlöcc-
Ö^cti dwccfu^ct lCov öia xmv %eiiAiv(ov r)(uv iv xatg Ttgmaig VTto-
QiiSBClv t€ Kai ccQ%atg, und die S. 60 angeführten Definitionen
Euklids nebst Pappus VII S. 636: noqimov^ o kuXovglv ot aitl
x^v fjuxd^fMctmv öod'iv. Hieraus darf aber gar nicht geschlossen
werden, daTs auch die noQlöficeta und die Sätze der dsöofiiva iden-
tisch sein sollten. Der Inhalt ist wesentlich der gleiche, die Form
aber durchaus verschieden. Das von Proklus angeführte noQt^i/Mi
das Centrum eines Kreises zu finden, würde als ös6o(iivov heifsen:
wenn ein Kreis gegeben ist, ist auch das Centrum gegeben. Über-
haupt verhält sich Datum zu nogia^uc, wie Theorem zu Problem,
und wie aftfi(jux zu Axiom; denn das Datum spricht aus, dafs,
wenn diese Relationen bekannt sind, auch jene anderen gegeben
sind; das tcoqlöiiux dagegen fordert, dafs etwas, das zum Wesen
des Gegebenen gehört und also mit ihm zugleich der Möglichkeit
nach gegeben ist, nun auch wirklich gefunden werden soll.
Diese Definition des Proklus ist also mit dem Gebrauche der
verwandten Wörter in der Sprache der Mathematiker vollständig
im Einklang und giebt auch die Unterschiede zwischen TtoQio^
auf der einen Seite, Theorem, Problem und Datum auf der an-
deren ziemlich klar an. Solche Porismen finden sich überall. In
den Elementen kommen anfser den beiden von Proklus genannten
(III 1 und X 3—4; vgl VII 2—3) folgende vor:
in 25: KVTiXov TfirifAccrog do^ivrog JtQodavayQccipai tov xvxAov,
ovniq icu T(iij(icc. VI 11: ovo dod'etöav ev^eiciv tQltriv itvikoyov
nQooevQBtv, VI 12: XQimv dod-stöav evQ'stmv reraQtf^v avciloyov 7Cqo6-
evQBirv, VI 13: ovo do&stöav svd'Simv (liariv avikoyov ngoCBv-
Quv. Vn 35: a^i^fiav SoQ'ivTmv oicoccnvovv evQBiv xovg ikaxlarovg
rmv tov ainov koyov ixovrmv ccimotg, VII 36: ovo aQi&fmv do-
&ivrmv svgetvj ov iki%iCxov (uxqovöiv uqiS'iiov; vgl. VII 38. VII
41: aQi&fwv svqbiv-^ og ikaxiöxog av e^ei xcc do&ivxa (li^. VIII 2:
aQi&(AOvg evQSiv i^'^g ivaXoyov iXaihxovg^ oO(yvg av xtg iTtixa^ji^ iv
TW öo&ivxi Xoytp. VIII 4: Xoyav dad'ivxav bnoöcavovv iv iXaxlaxoig
aQi^fiotg aQb&fiovg evQetv i^ijg iXa%l0xovg iv xotg do^etöi Xoyoig.
X 10: rjj TtQOXs^siay ev&elcc 7tQo6svQ£tv ovo svd'elccg a(Sv(ji,fiixQovg
xi^v (UV fM/^TiH (lovov T^v öh Kai dvvdfisi, XIII 18: xag itXsvQag
xmv nivxs öxrifuaxcnv ixd'ia&ai,^) Auch die Sätze bei Archimedes
%Bql aq)alQag wd KvXlvd. 12 — 6 dürften als Porismen aufzufassen sein.
Man wird sehen, dafs das Wort evQstv mit dem TtoQtCfia in
Verbindung steht, wie denn auch Proklus S. 302, 10 als Aufgabe
1) Dieses Wort konnte hier durch noQleaa&ai ersetzt werden. Der
Schluls des Satzes: )(ttl Gvyv,Qtvai, m^og aXXriXaq ist nicht mehr ein noffiafia.
— 62 -
desselben eine evQeöig angiebt. Wie das Theorem mit orce^ idei^
deinen, das Problem mit oneQ i'dsL noiridai^ so könnte das Porisma
mit onsQ Sdet evQeiv schliefsen, wie es in der That mit Archimedes
de sph. et cyl. I 3: OTteQ nQoiüsiTo evqsiv der Fall ist.*) Nur
sind nicht alle SStze, die auf eine Auffindung von etwas ausgehen,
als Porismen anzusehen, z. B. nicht Euklid Elem. X 28 — 36, X
49 — 64, X 86 — 91, wo die evQSötg in der That noch nicht Da-
seiendes erschafft, also ein wirkliches Problem konstituiert.
Wenn aber Euklid die als Porismen bezeichneten Sätze mit
einem ojibq Edsi noiilöai schliefst, liegt darin schon, dafs die Po-
rismen in diesem Sinne allgemein als eine Gattung von Problemen
aufgefafst wurden. Auch ist es nach den Beispielen des Proklus
augenscheinlich, dafs sie den Problemen weit näher stehen als
den Theoremen. Ja, durch das zweite Beispiel ovo öo^ivcmv fis-
ye^mv ro (liyKSrov %al %oivov (litQov bvqbiv wird der unterschied
von den Problemen sogar bis zu einem gewissen Grade verwischt.
Endlich sagt Proklus ausdrücklich S. 212, 12: ro de noqia^ma Xi-
ysxai (dv xai ini nQoßkri^rcav uvmv^ olov ra EiniXsldf[j ysyQafifiiva
noQLöfiara, Daher sind auch in der S. 178, 14 ff. gegebenen De-
finition von Problem: iv (tiv toig Q'eiD^fjuxöi tb ccKokovd'ov Ideiv
wxl yvävai toig VTtoKSifiivotg nQOXi^ifU&a^ iv de zotg nQoßh](ia6L
noQlcaC^cet xai Tcoitjcal ri TtQOCvcmofie^a die Porismen mit ein-
befafst. Man könnte sogar versucht sein in dem Gebrauch der
beiden Zeitwörter noqlaaad'cti und %oii]iSctt eine Hindeutung auf
die Zweiteilung der Probleme, in Porismen und eigentliche Pro-
bleme, zu finden; dafs aber Proklus mit itoqUsaGd'ai nicht beson-
ders die Porismen im Sinne hatte, geht aus S. 201, 5 hervor:
7tQoßXi^(Mttcc (iiv fuxXicadaj iv olg tcc firi ovta tto noqlcaC^tui TtQo-
ti&eTat xcil elg i(ig>avig Ttagayayeiv xcri 7tQo6(ifixavi^0acd'ai ^ ^£(0^-
(uxtoc dij iv olg tb vTcaQjpv ij (iri wtccQxov Idelv xal yv&vat xai
anoöei^av TtQoaigshai; denn hier sind die Porismen wegen des Zu-
satzes Tcov (iTj ovTcav TTG) ausgcschlossen. Auch wurden von den
Theoremen, wo doch von einer derartigen Zweispaltung keine Rede
ist, ebenfalls zwei Verben, Idetv xai yvmvM^ angewandt. Der Ur-
sprung des Begriffes no^töfux ist unschwer zu erkennen. Wir
wissen, dals die nächsten Nachfolger Piatons sich viel mit scharf-
sinnigen Untersuchungen über das Verhältnis zwischen Theorem
und Problem beschäftigten, ohne Zweifel von Piaton angeregt, dessen
Bemühungen um genaue Begriffsbestimmung in der mathematischen
Terminologie bekannt sind. Proklus S. 77 — 81 hat (wahrschein-
lich nach Geminus) die Resultate dieser Spekulationen aufbewahrt.
1) Ein Porisma ist auch die Auffindung zweier mittleren Propor-
tionallinien, wie denn auch mehrere der von Eutokios überlieferten Lö-
BUDgen dieser Aufgabe mit oxep iSei eigeiv schliefsen (Archimedes III
p. 72, 21; 82, 29; 96, 4; 98, 18).
— 63 -
Wir sehen daraus, dafs Speusippos und ein nicht weiter bekannter
Platoniker Amphinomos erklärten, es gäbe eigentlich nur Theo-
reme, weil in den ewigen Dingen, die Gegenstand der Mathematik
seien, keine yive0ig\, wie sie das Problem verspreche, sein könne;
das Werden in der Mathematik sei nur scheinbar, das fortschrei-
tende Erkennen des Ewigen. Menaichmos dagegen fafste alles
als Problem auf, aber von Problemen gäbe es zwei Klassen, je
nachdem wir das Gesuchte zuwege bringen (7toQl<Saa&ai S. 78, 10)
sollen oder eine Eigenschaft erkennen. Es ist hier von Porismen
noch nicht die Rede. Nach aller Wahrscheinlichkeit wurde diese
Kategorie als Gegenwehr gegen Speusippos aufgestellt, indem man
als besondere Gattung diejenigen Probleme ausschlofs, wo keine
wirkliche yivsaig stattfand, sondern nur' ein durch eine Operation
bewerkstelligtes Erkennen von etwas schon Daseiendem, und auf
diese allein die Berechtigung seiner Einwürfe beschränkte, die theo-
rematische Natur dieser Probleme anerkennend. Wenigstens sind
die Porismen von den Problemen vollständig geschieden durch die
Definitionen,. die nach Proklus S. 79, 11 ff. von denjenigen auf-
gestellt wurden, die Theorem und Problem unterschieden, also
Speusippos und Menaichmos bekämpften: oC öh Stogt^ovreg to d'sd-
Q^IMX tov TCQoßh/jfioTog (paöt, Ttav (m^v TtQoßkrifia iniöi%e0&ai tov xot-
riyoQOVfiivav rijg iv ainm vXi]g avro re ?7U)carov Kai ro ävriiielfuvovj
nciv dl &e(o^(ia avto (isv inidi%e6d'ai ro KavriyoQovfievov ov fiivtoi
xcri To ivtiTielfievov; der Sinn dieser Definition wird ganz klar
durch die von Proklus gegebenen Beispiele; eins wird genügen:
OTctv ovv nQOi:elvi[i ng ovtmg* elg kvkIov ivreivcci XQlyoavov IöotvIbv-
Qov, %Q6ßXri(ia Xiyei' dvvcctbv yccQ dg axycbv ivrsivat Ym \k'tf\ Icoitkzv-
Qov. Vgl. S. 80, 5: ig>' (ov xolvvv ro öviATCtoDficc^) xaOoAixov iari
Kai Ttaatj T^ vky 7taQO(ia^ovv, tavra &e(0^(iata XeKtiov^ iq)* oav ös
(iri lux^olov fiffde ra VTtoKeiiAivm Ttavtag inofievov^ TtQoßXrnAa rb
xoioikov Q-Btiov. Wenn man hiermit das erste Beispiel des Proklus
von einem TtoQiafjux: das Centrum eines Kreises zu finden, zusammen-
hält, wird man sehen, dafs die Porismen hiemach eher unter die
Theoreme als unter die Probleme gehören. Das zweite Beispiel
zeigt sich auch hier als verdächtig, weil es zu den Problemen
gerechnet werden zu können scheint.
Wenn dies richtig ist, wurde also der Begriff der Porismen
erst kurze Zeit vor Euklid aufgestellt, und er war wahrscheinlich,
wie der letzte (Pappus VII S. 6Ö0, l), so auch der erste, der
eine solche Sammlung herausgab. Diejenigen Porismen, die schon
in den Elementen einen Platz fanden, hat er gewifs nicht auch
in die tzoqIö fiava einverleibt; man mufs also annehmen, dafs er
thatsächlich einen praktischen Unterschied etablierte zwischen den
1) Was unter vXri und övii^ttofia zu verstehen ist, sagt Proklus
S. 79, 16 ff. .
— 64 -
Porismen, die am natürlichsten in den Elementen behandelt wurden
und schon da notwendig waren, und denjenigen, deren Nutzen erst
in der höheren Geometrie ersichtlich ward. Um über diese en-
gere Auswahl der eigentlichen Porismen im strengeren Sinne des
Wortes einigen Aufschlufs zu erhalten, müssen wir uns an die
von Pappus gegebene Analyse des Euklidischen Werkes selbst
wenden, jedoch inmier die Definition des Proklus in mente behal-
tend. Die drei Bücher noQbs^Mxta gehörten also nach Pappus YII
. S. 636, 21 zum xonog avaXv6fiEvog^\ und zwar nehmen sie in
der Aufzählung der 12 hierher gehörenden Bücher die sechste
Stelle ein.
Die Übersicht ihres Inhalts leitet Pappus VII S. 648, 18 ff.
mit folgenden Bemerkungen ein:
fiBTcc öl rag Inatpag iv vqiisl Nach den „Berührungen^^ folgen in
ßißUoig noglöfunci iötiv Ev- drei Büchern die Porismen Euklids,
xAe/dov, TtoXXotg S&qoi0(aci tpi- ^ nach der Ansicht vieler eine sehr
XoxB%v6%axov elg xiiv ivakvatv kunstreiche Sammlung zur Analyse
5 xmv ifißQid'eöxiQcav fCQoßkfifAci- der gewichtigeren Probleme, und ob-
XQDVj wxl xmv yev^v anBQlXri' schon die Natur eine unbegrenzte
nxov xrjg gyvaemg TUcQSxofUvrig Menge von Arten darbietet, haben
TtXrj^og, ovdev 7tQ0(Sxe^BlKaat sie nichts zu dem von Euklid ur-
xoig into iEvüXsldov yqaq>BtCt sprünglich Geschriebenen hinzugefügt,
10 TCQmov^ %'OiQ^g ^l f^ xtvzg ausgenommen dafs einige geschmack-
Tcov ngo rifimv aneiQOTiaXoi lose Menschen vor unserer Zeit eini-
ösvxigag yQaq>ag oXtyoig av- gen wenigen unter ihnen neue Be-
xav fcaQccxe^slTuicaiv inaöxov daktionen beigefügt haben, da doch
(isv nXij^og &qi6^vov S%ov- alles eine bestimmte Menge von Be-
16 xog äTtodeC^emv^ ag idel^afuv, weisen hat, wie wir gezeigt haben,
xov d' EvxXeldov iaIccv Ixa- Euklid aber für jeden Satz nur einen
0XOV &ivxog xrjv (juiXiöxoi jcag gesetzt hat, und zwar den am meisten
1) Den Pappus VII S. 684, 8 so definiert: o ^aXovfLSvog dvaXvofisvog
xarii avXXrj^iv löia xlg iöxiv vXrj ncLQeOTiEvaafisvTj fistä r-qv zmv notvmv
atoixeiav noCri6i.v xoig ßovXof/^evoig dvaXafißdvstv iv yQafifutig 9vvaf/,LV
svQsxiiiTjv xmv TCQOXStvoiiivoDV avxoig nQoßXrjfidtcav , xal eig xovxo f/,6vov
Xifriai(irj nad^eaxmaa, . . . Haxd dvdXvaiv xal avvd'eaiv i%ovca xr^v ifpoSov.
3. noXXoig] denn nicht alle verstanden sie zu schätzen. 6. %cc£]
tilgt Hnltsch; durch Veränderung des Punktes vor ovÖiv Lin. 8 in ein
Komma glaube ich einen richti£[en Sinn hergestellt zu haben. 10. ngd-
zov] hieraus allein läfst sich nicht mit Sicherheit schliessen, dafs Euklid
überhaupt zuerst Porismen geschrieben. 12. ösvxsgag ygccfpagli (nicht
narayifatpdg) die auch sonst (wie z. B. in den Sedopkiva) häufigen aXXcag^
die in den Schollen oft mit einem yQdtpsxai 9i mal ovxoag eingeleitet
werden. 14. mqicfiivov] ich erwartete eher ovx dtgtafisvov , dogiöxov,
16. (og iösi^afLSv] bezieht sich wohl darauf, dafs Pappus öfters das-
selbe auf mehr als eine Weise beweist. 16. indöxov] syiaaxoxs Hultsch ;
ob notwendig? 17. ntag iiitpaivovcav] dnefnpccivovaav die Hdss., inf/u-
- 65
ifjupalvovdav, xaikcc de Xenviiv
wxl qyvaiKTiv ixsi ^imqlav
%m avayxalav xal xaO'oliXG)-
xiQav Tial rotg dvvcifiivoig
& OQccv xal TtoQi^siv initB^ij,
uTtavta de ainav ra etdrj
ovTC d'Sfo^fiarmv iaxlv ovxe
nQoßkrifAatCDV akXcc (liöov jt(og
xovKQV ixovorig löiag, &6xb
10 xicg TtQOxaöeig avxav övvacd'ai
aXfjfioxtiead'ai iq d>g d'BcnQfi-
(iMXCOV { G)g TtQOßkfJfuixfQV^
TtaQ* o Tial öviJbßißrixs xav
TtoXk&if ysoaiABXQmv xovg (Uv
15 vnokafißdvetv aincc slvcci xm
yivH d'BnifrJiluxxa xovg dh tcqo-
ßX'qfAaxa inoßlinovxag elg x6
0%ijfi€c (iovov x^g ngoxcifSscog,
xfiv dh dictg)OQccv xav xqiwv
20 xovxGiv oxi ßilxiov jjösdav ot
aQxatoi^ dijkov ix tcov oqodv,
lipa^av yccQ d'iciqri(iu)t fuv
elvai xo TtQoxetvofievov slg
ajtoösi^iv airtov xov TtQoxsi-
25 vofUvov, nQoßkrjfiux dh xo
nqoßalkofuvov slg xora-
(Sxevfjv avxov xov ngoxeivo-
fiivov, 7t6qiö(icc dh xo tvqo-
xBivofUvov elg nogiCfLOv av-
30 xov xov TCQOxstvofiivov. iiixe-
yQaq>fi ih ovxog b xov tco-
qCoiuixog OQog vito xav vem-
xiQfov- fji/ii dvvafiivmv anccvxa
noQl^siVy akkcc avyxQfoiiivoDV
35 xoig öxoixsloig xovxoig 9tal
öeixvvvxfav avxb (lovov totüO'
OXl 6(5X1 xo ^flXOVfiBVOVj (Ifl
einleuchtenden. Diese Porismen al^er
enthalten eine subtile, natürliche, not-
wendige und ziemlich allgemeine Art
von Untersuchungen, unterhaltend für
diejenigen, welche ihre Augen zu ge-
brauchen und Operationen auszuführen
verstehen. Sämtliche Arten derselben
gehören weder zu den Theoremen
noch zu den Problemen, sondern zu
einer zwischen beiden in der Mitte
stehenden Gattung, so dafs die 8fttze
entweder als Theoreme oder als Pro-
bleme gestaltet werden können, wes-
halb es so gekommen ist, dafs von
den gewöhnlichen Geometem die einen
sie als zur Gattung Theorem gehörend
auffafsten, die anderen zu den Pro-
blemen, indem sie nur die Gestalt
der Sätze berücksichtigten. Dafs aber
die Alten den Unterschied dieser drei
Dinge besser kannten, ist aus den
Definitionen ersichtlich. Sie sagten
nämlich, ein Theorem sei das, was
so vorgelegt werde, dafs das vor-
gelegte bewiesen werden solle, ein
Problem dagegen, was so gestellt
werde, dafs das vorgelegte konstruiert
werden solle, endlich ein Porisma,
was so vorgelegt werde, dafs das
vorgelegte herbeigeschafft werden
solle. Aber diese Definition des Po-
risma ist von den Späteren verändert
worden, die nicht alles herbeischaffen
konnten, aber diese Elemente benutz-
ten und nur soviel bewiesen, dafs
das Gesuchte möglich ist, ohne es
wirklich herbeizuschaffen, so dafs sie
tpaivovcav Halley; das bedeutet aber: andeuten. 2. (pvoinriv] d. h.
wodurch wir in die Natur der Sache eindringen. 3. Ha^oXiyimxeQciv']
z. 6. als die Elemente. 5. oi^av] einen guten Blick dafür haben,
durch welche Hilf^tze und auf welchem Wege ein Problem gelöst wer-
den mofs. 9. aats] xtI. bis Lin. 12 bezeichnet Hultsch als unecht,
wie viele Stellen dieser ganzen Erörterung. Ich vermag es nicht mich
hierin ihm anzuschliefsen ; mir scheint das Ganze mit wenigen Ausnahmen
aus einem Gusse zu sein. 85. xoCg axoixBioig tovxoig'] die Porismen
Euklids.
Heiberg, Studien aber Euklid. 6
66 -
TtOQi^ovtcav dh tavto Kai iksy-
%ofiivcav wto xov oqov nal
zmf didaCKOfiivcDv, kyQa'ilfav
de ano övfißsßriKOTog ovrmg'
5 TtOQtöfid iöTiv ro XetTtov imo-
^iöEi tOTtiKov &£(OQr(iavog,
tovtov öh tov yivovg tmv
TtoQiöfMxtcDv eldog iaxiv ot
TOTtot Kai TtXsova^ovaiv iv
10 ra ävaXvof/iivm' x£;|^a>^itfffci-
vov dh tcov TCOQi^iiaroov tJ&qol-
arai nal ini/yqatpBxat nal %a-
Qaölöotai duc ro noXv%vxov
slvai (laXXov tcov äXXcDv sidoiv
15 [tcSv yovv xoniQv iöxlv a ^v
intnidav a dl öxEQemv a öl
yQafifUKoav Kai ¥xi xmv TtQog
fAEaoxrjxag^. (SvfißißriKB dh Kai
xoiko xotg no^löiiaCiv xag tcqo-
20 xaöSig SyBiv iTtixsxfAYjfiivag 6ia
ti^v öKoXtoTYjxa TCoXXav avvrj'
^•(og övvvnaKOvofiivoov' S(SX8
noXXovg xoav yecnfiexQmv inl
fiiQovg iKÖiyBOd'ai xa 61 avay-
25 KaioxsQa ayvostv xav ari(iai-
vof/Liv€ov. TteQiXaßsiv 6h TCoXXa
fua TtQOxacsi ^Kiöxa 6vvaxov
iv xovTOig öia xo Kai aixov
EvkXsIöyjv ov TtoXXa i^ ina-
30 (Sxov sX6ovg xe&siKivai, aU.a
delyfiaxog evEKa Ik xrjg no-
XvnXri^slag *^v fj oXlya, nqhg
von der Definition und dem Vorge-
tragenen widerlegt wurden. Sie haben
aber nach einem zufälligen Neben-
umstand so geschrieben: ein Porisma
ist ein Ortstbeorem mit unvollstän-
diger Hypothesis. Eine Art von
dieser Gattung der Porismen sind die
örter, und sie wiegen in der Abtei-
lung von der analytischen Methode
vor. Aber diese Art wird von den
Porismen getrennt gesammelt, benannt
und abgehandelt, weil sie mannich-
faltiger ist als die übrigen Arten.
Auch das ist bei den Porismen der
Fall, dafs die Sätze wegen ihrer Ver-
wickeltheit sehr kurz ausgedrückt sind,
indem vieles herkömmlich hinzuzu-
denken ist; weshalb viele Geometer
sie nur partiell auffassen, das we-
sentlichere aber des Inhalts nicht
versteheu. Vieles in einem Satze
zu umfassen ist hier nicht gut mög-
lich, weil Euklid selbst nicht viele
von jeder Art aufgestellt hat, son-
dern nur eins oder einige wenige von
der grossen Menge als Beispiel. Je-
doch hat er am Anfang des ersten
Buches einige gleichartige Sätze an-
gebracht von jener ergiebigeren Art
(der Porismen), nämlich den xonoi^
zehn in der Zahl. Da wir deshalb
gefunden haben, dafs es möglich sei
3. xmv SidaöTiOfiivaiv] der traditionelle, auf das Werk Euklids
sich stützende Vortrag der Lehre von den Porismen. 11. „Diese Art
von Porismen hat eine Wichtigkeit erlangt, dafs sie sich als selbstän-
dige Disciplin abgelöst hat, die in besonderen Werken mit eigenen
Namen bebandelt wird". 15. tmv yovv] etc. bis Lin. 18: diese hier
durchaus müfsigen, auch durch ihre Form anstöfsigen Worte halte ich
mit Hultsch fflr unecht; sie sind eine Reminiscenz aus VII 22, S. 662.
20. diä rriv a%oXi6xrj(ta] weil die nQOxdaBig sehr verwickelt waren
und wegen der vielen Nebenbestinmiungen u. dgl. sich nur sehr schwer-
fällig ausdrücken liefsen, machte man sie durch gewohnheitsmäfsige
Verkürzungen übersichtlicher. 27. ^xtara] rjSujxa die Hdss., was Vin-
cent mit unrecht verteidigt. 28. iv xovzois] während Pappus den
Inhalt mehrerer Schriften des Apollonius in je einen Satz vereinigt hat
(VII 6, S. 640; 7, S. 640; 9, S. 642; 11, S. 644). 81^ ix] notwendige
Zuthat von Hultsch. 32. "iv q] mit E. Litträ; iv {t die Hdss.
67 -
i^y dl oficog xov TCQcirov ßi-
ßklov rid'SLKSv ofiosidij xtva
inelvov xov 6ai\^d6CxiQov si-
dovg xav xotccdv cog t' to nlij'
ö d'og, dto Tial nsQilaßetv xav-
xag lila itQoxidBi ivdsxofievov
svQovxeg ovxcog iyQcciffafisv'
iav VTCxlov rl itctQxmtCov xqlu
TOT iiti (juag (Srjfisia [rj na^al-
10 Xi^Xov sxEQa xa] dsöoiuva rj
xa de Xotncc itkriv ivog aitxri-
TOft &iaei dsdofiivrig eiMag^
Kai xovd"^ ail}exai d'iöec dedo-
fiivrjgevd'slag. rovr' iTtlxeöCa-
15 QfQp ^p Bv^H&v sYQtixai flO-
vcDV, G)v ov nkeCovsg rj ovo 6ia
xov avxov arifieCov elalv^ ayvo-
sTxaL dh inl Ttavxog xov itQo-
xsivofiivov TcXrjd'ovg aXri^sg
20 vfcccQxov ovxag Xsyofuvov . . .
xov dh axoi%siG}xriv ovx slnog
ayvorlaat xoiko^ xr^v S* ciqyiiv
fiovTiv xa^ai.
diese in einem einzigen Satz zu um-
fassen, haben wir so geschrieben:
wenn in einem System von vier Ge-
raden, die sich je zwei und zwei
schneiden^ drei Punkte in einer Ge-
raden gegeben sind, und die übrigen
mit Ausnahme von einem je eine der
Lage nach gegebene Gerade berllh-
ren, wird auch dieser eine Punkt
eine der Lage nach gegebene Ge-
rade berühren. Dies ist nur von
vier Geraden ausgesprochen, von wel-
chen nicht mehr als zwei durch den-
selben Punkt gehen, es ist aber un-
bekannt, dafs es von jeder gegebenen
Menge gilt, wenn es so ausgesprochen
wird: . . . Dafs der Verfasser der
Elemente dieses nicht gewufst, ist
unwahrscheinlich; er hat nur die An-
fänge aufnehmen wollen.
Es mufs hier sogleich hervorgehoben werden, dafs die „alte^^
Definition des Pappus (S. 65, 28) mit der Definition des Proklus
identisch ist, wie ja auch Pappus (S. 65, 6) die Porismen zwi-
schen Theoreme und Probleme stellt. Die Anwendung von dem
Wort TtoQiCfiog in jener Definition zeigt, dafs die Porismen auf
eine Operation ausgingen, dafs sie in der Form an ein Problem
erinnerten, dem Inhalte nach den Theoremen näher standen. Man
kann hiergegen nicht den Satz bei Pappus oben Z. 8 £f. (und na-
türlich noch weniger die Erweiterung desselben oben Z. 20) gel-
tend machen; denn wir haben hier nicht ein mit den Euklidischen
konformes Porisma, sondern einen von Pappus selbst aufgestellten
Satz, der den Inhalt von zehn Sätzen bei Euklid zusammenfassen
soll; nichts berechtigt uns anzunehmen, dafs Pappus hier die Form
eines Porisma beibehalten hat, besonders da wir unten sehen werden,
dafs er auch sonst, sogar ohne besonderen Grund, in seiner Wieder-
1. ocQxy] so ist zu lesen, nicht dqx^^i '^e die Hdse. bieten; s. unten.
Sl oficag] möchte ich schreiben für dsdofiivov; doch ist die Emendation
namentlich darum unsicher, weil die Hds. nach diesem Wort eine Lücke
hat; vielleicht 8s fiovov, 2. rtva] scj^eibe ich statt navr', 9. ^
naQaXXriXov ^rsga xa] sind, wie sie da stehen, unverständlich; Hultsch
fügt 9vo zu und übersetzt: vel duo. si duae parallelae sunt (?); er hält
sie übrigens für unecht. 20. Xsyofisvovl das hier Folgende habe ich
weggelassen als fiir meinen Zweck unbedeutend.
— 68 —
gäbe den Charakter des Porisma verwischt hat. Dafs ein Porisma
in der Form eines Problems ausgesprochen werden kann, bedarf
also nach'^^dem Gesagten keiner Erläuterung; es kann aber nach
Pappus (S. 65, 11) auch als Theorem gestaltet werden. Wie das
geschehen konnte, wird klar, wenn man die Stelle S. 65; 32 fif.
beachtet. Es heifst dort, die Neueren hätten sich darauf beschränkt,
die Möglichkeit der geforderten Operation zu beweisen, ohne die
Konstruktion selbst wirklich auszuführen. Darauf konnten sie doch,
wohl nur dann verfallen, wenn es Porismen gab, welche formell
nur die Möglichkeit einer Konstruktion besagten. Solche Porismen
waren offenbar als Theoreme ausgesprochen, und Euklid löste sie
dadurch; dafs er die als möglich behauptete Konstruktion wirklich
zu Stande brachte^); die Neueren dagegen liefsen den TtoQtafwg
weg, indem sie eben nur die Möglichkeit bewiesen, und wurden
so von der Definition (die einen noQKSfwg als wesentliches Merkmal
aufstellte) und von dem Vorgetragenen (d. h. den Euklidischen Pö-
rismen, die für diese Disciplin die Grundlage bildeten, und womit
der Lehrgang anfing) widerlegt.
Beispiele von dieser Art der Porismen finden wir bei Archi-
medes negl IXIkcdv propp. 5 — 9, deren Inhalt dieser ist:
Prop. 5: Es sei gegeben ein Kreis und eine Tangente ^Z;
dann ist es möglich eine Linie KZ vom Centrum aus bis zur Tan-
gente so zu legen, dafs 6Z zu K& ein kleineres Verhältnis habe
als arc. B& zu einem gegebenen Kreisbogen. — Archimedes be-
werkstelligt die Konstruktion,
indem er sich auf folgenden
Satz stützt, dessen Beweis er
jedoch nicht mitteilt: man könne
eine Linie GH von gegebener
Gröfse so legen, dafs sie ver-
längert den Punkt B treffe
(yevovaa im to B). Natürlich
hat Archimedes den exakten
Beweis hierfür selbst gekannt,
oder der Satz ist schon vor
ihm bekannt gewesen; vielleicht stand er in den Porismen Eu-
klids. Dafs die Konstruktion möglich ist, läfst sich durch eine
sehr einfache Schlufsfolgerung einsehen*), und darauf würden wohl
„die Neueren" sich beschränkt haben; die Ausführung der Kon-
struktion, die wir jedenfalls als dem Archimedes bekannt voraus-
setzen müssen, erfordert Anwendung von Kegelschnitten.
Prop. 6: Es sei gegeben ein Kreis und eine Sehne ^jT; es
1) Vgl. Cantor: VorleeuDge*!! S. 241: (das Porisma war) Verbindung
von Theorem und Problem, ein Theorem, das ein Problem anregte und
einschlofs.
2) S. Nizze: Obersetsung S. 122 Anm.
- 69 -
wird dann möglich sein, vom Centram aus die Linie BK so zu
legen, dafs BE : BF einem gegebenen Verhältnis gleich ist. —
Die Aufgabe läuft darauf hinaus,
man solle zwischen KN und der
Peripherie eine gegebene Linie
BN BO legen, dafs sie durch
r gehe; welche Konstruktion
Archimedes dahinstellt mit dem
Zusatz: övvarov 6i iötiv ovtmg
xsfietv; vielleicht hat er sie aus
dem vorhergehenden Porisma
selbst abgeleitet. In Prop. 7
wird das im fünften Sat'^e angewandte Porisma wieder benützt,
hier mit dem Zusatz: övvarov öi iariv ovroDg riftvetv,
Prop. 8: Es sei gegeben ein Kreis, eine Sehne AT und eine
Tangente zu ihrem Endpunkte SA-^ so ist es möglich, vom Cen-
tram aus die Linie XI so zu legen, dafs BE : IF einem gege-
benen Verhältnis gleich ist. — Auch hier beruht der Beweis auf .
einem von Archimedes als bekannt vorausgesetzten Satz, dafs es
möglich ist, in einem gegebenen Kreis mit einer gegebenen Sehne
eine Linie KN so zu legen, dafs sie K treffe, und dafs IN eine
gegebene Gröfse habe. Dasselbe Porisma kommt in prop. 9 zur
Anwendung. Auch hier kann die blofse Möglichkeit der Kon-
struktion auf ganz elementarem Wege leicht gefolgert werden
(Nizze S. 124 Anm.). Die Verwirklichung erheischt Sätze aus
der Lehre von den Kegelschnitten, und Pappus giebt IV 78
S. 298 ff. die AnaJysis vermittelst zweier Sätze, die er selbst xonoi
benennt (S. 298, 7). Diese Aufgabe war wohl also in keinem
bekannten mathematischen Werke (z. B. nicht in Euklids Porismen)
behandelt; sonst würde Pappus wahrscheinlich darauf verwiesen
haben oder doch eine Bemerkung über seine Quelle eingeschaltet
haben (vgl. S. 298, 4: ri^v avaXvcCv 6oi xctr^al«, Vva xo ßißXlov
öiSQxofiavog (iri öioTCOQ^g),
Alle diese Aufgaben sind wirkliche Porismen, wie Theoreme
gestaltet, dem Inhalt nach mit Problemen verwandt, doch wird
— 70 —
nichts Neues erschaffen (wxtaaKevaieiv), sondern die (notwendig
existierende) Lage einer gegebenen Linie, worin sie gegebenen
Bedingungen entspricht, wird zu Wege gebracht; es sind also nicht
eigentliche Probleme, sondern Porismen.
Dafs die sogenannten ronoi unter die Porismen nach der hier
vorgetragenen Auffassung gehören, wie Pappus ausdrücklich be-
zeugt (S. 66, 7 ff.), wird sich sofort ergeben. Nehmen wir als
Beispiel eines xoTCog die von Eutokius Comm. zu Apollonius S. 11
als solches angeftLhrte Aufgabe aus den tonoi iTtlnedoi des Apol-
lonius: oiwiov Kai yqifpBi, avxog ^AnoXXtovioq iv x^ avakvofiivm zoicfp
to imonslfievov' ^) ivo öo&ivrmv örnulcov iv i%miS(p xorl Xiyov öo-
^ivtog ivlcoav sifd'eimv dvvatov ianv iv x& iytiTiidm y^atl^cci kvkXov
aöxs tag aito rmv öod'ivTav ötifulmv inl r^v nsQupiQSiav rov »vxlov
Tthofiivag sv^elag Xoyov Sxsiv tov avtov t^ dod'ivvL Ein to^ro^ ist
also ein Satz, wo die Auffindung eines geometrischen Orts gefor-
dert wird. Man soll also auch hier nichts neues hervorbringen
durch die Konstruktion; denn dafs der Ort schon existieit, unter-
liegt keinem Zweifel; es handelt sich nur von dem Herbeischaffen
desselben, und das war eben das charakteristische Merkmal des
Porisma.
Ich bemerke hier, dafs Chasles S. 33 aufser den Ortstheo-
remen und toTtoi noch eine dritte Kategorie aufstellt, die er Orts-
Probleme (probl^me local) nennt. Das ist aber ein wahres otottov;
nirgends ist bei den griechischen Mathematikern von einem tcqo-
ßhlfia xoTtvKov die Bede, und konnte es auch nicht sein; denn
wenn man auch nicht wie in dem angeführten Beispiele schon im
Satze selbst die Natur des Ortes angiebt, sondern ganz allgemein
fragt: welcher ist der geometrische Ort von diesen Eigenschaften
(oder, was dasselbe ist, die Aufgabe stellt den Ort von diesen
Eigenschaften zu finden), worin nach Chasles der Unterschied zwi-
schen xwtog und Ortsproblem bestehen soll, so ist der Ort etwas
schon Daseiendes, das man nur finden will, nicht etwas, das als
neues Produkt aus der Konstruktion resultiert; also ist -eine Auf-
gabe, die örter betrifft, immer ein noqia^ut^ und Simsen hat ganz
richtig den xoitog so definiert (de porismatibus S. 324): locus est
propositio, in qua propositum est datam esse demonstrare vel in-
venire lineam aut superficiem, cuius quodlibet punctum, vel super-
ficiem, in qua quaelibet linea data lege descripta communem qoan-
dam habet proprietatem in propositione descriptam, welche Defi-
nition Chasles S. 271 ff. mit Unrecht tadelt.
Die citierte Stelle aus Eutokius giebt uns übrigens einen
sehr wichtigen Aufschlufs über eine Gewohnheit des Pappus, wo
er xifcoi referiert Denselben Satz aus den xinoi, inlnsiot (II, 1)
1) So scheint mir gelesen werden zu müssen; Halle j hat vnoHBipkiva
statt x6 vnoxeifksvov.
— 71 ~
des Apollonius finden wir nämlich bei Pappus VII 26, S. 666 so
ausgedrückt: iccv arco ovo dedofiivcov arifutav eif^euii icXaßd'cSciv^
Tial '^ ta ait avxmv do^svxi yto^Cia diatpeQOwa^ ro ßrifietov aijfETai
^iaei dedofiivTjg eid^elag, iccv 6s caaiv iv loya do&ivti ijroi ev^slag
fj 7teQiq>£Q£iag, Der dem Eutokius entsprechende Teil dieses Satzes
würde also nach der Fassung des Pappus mit Supplierung des
Hinzugedachten so lauten: wenn von zwei gegebenen Punkten zwei
Gerade gezogen werden, die sich in einem Punkte begegnen, und
diese Geraden unter sich ein gegebenes Verhältnis haben, wird
dieser Punkt entweder auf einer Geraden oder auf einer Kreis-
peripheiie von gegebener Lage liegen (Hultsch II S. 667, Chasles
S. 269). Pappus hat also dasjenige, was den Satz zu einem Po-
risma macht, die Aussage von der Möglichkeit, den verlangten
Ort 9u finden, weggenommen und den Satz zu einem Ortstheorem
verwandelt. Dasselbe wird ohne allen Zweifel auch von den vielen
anderen totcoi von verwandter Gestalt, die bei Pappus wiedergegeben
werden (S. 664 — 68 und sonst), gelten.^)
Jetzt wird auch die Bedeutung der „neueren" Definition bei
Pappus (S. 66, 5) klar sein: Ttogiöficc iattv x6 Xeinov vno^iaei
tOTtiKov d'SG)Qi]fiatog. Diese Worte sind verschieden aufgefafst
worden. Breton S. 214 übersetzt: Le porisme est ce qu41 faut
syouter ä Thypoth^se pour que celle-ci devienne Tönonc^ d'un
th^ordme locaJ, was sprachlich (es müfste wenigstens rfj vito&iaei
heifsen) und sachlich unzuläfslich ist. Dasselbe gilt von der Über-
setzung Vincents (S. 24; vgl. S. 32 fi".): Le porisme est ce qu'il
faut aj outer ä Fhypothöse d'un th6oröme local. Das Richtige hat
schon Commandinus S. 245: porisma est quod hypothesi deficit a
locali theoremate (vgl. Chasles S. 16: le porisme est inf6rieur,
par rhypothöse, au th6oröme local), d. h. ein Porisma ist, was in
Bezug auf die Hypothesis hinter einem Ortstheorem zurückbleibt.
Man erwartet eher XsiytofievoVf aber die intransitive Bedeutung von
lelneiv (unvollständig sein) ist doch nicht ohne Beispiele in der
1) Hiernach sind auch die beiden ronot zu erklären, die Pappus
IV S. 298—300 zur Analysis der Archimedischen Aufgabe anführt (oben
S. 69): d'iasi Bv%'Bia ri AB, yial dno Sod'svrog arifis^ov xov V ngoa-
TtiTCtstoi Tig 7j r^, xffl ngog dqd'äg r^ AB 17 i/£,
ff IWo ÖS Xoyog trjg Fjd TtQog i/£' ort to E ngog
vnsQßoX^y d. h. wenn eine Gerade AB und ein
Punkt r gegeben ist, ist es möglich, eine Hyperbel
"^ za zeichnen, so dafs die Senkrechte auf AB von
jedem Punkte der Hyperbel zu der von dem Fufs-
punkte der Senkrechten nach F gezogenen Ge-
raden ein gegebenes Verhältnis hat. Ahnlich
verhält es sich mit dem zweiten: ^ötm d-iaet xcfl
fisyE&st öoQ'siaa ri AB %a\ ngog OQ&ag rj JFy iatto 81 tb vno rmv AFB
iaov tm vno doQ'Bluriq %al tijg F/i' ort x6 jä gthlbiov anzBxai d'Easi na-
QußoXrig, Buchstäblich nach dem Wortlaut aufgefafst haben diese beiden
Säize keinen Sinn.
- 72 -
späteren Sprache (Quaest. Archim. S. 121). Entscheidend für diese
Auffassung ist eine, so viel mir bekannt, bisher Übersehene Stelle
bei Pappus selbst. Nachdem er nämlich VII 11 S. 644 den In-
halt des ApoUonischen Werkes Ttsgl inaq)mv folgendermafsen zu*
sammengefafst hat: i^rjg (Stifislav wd sv^eimv xorl iiv%X(ov xquSv
OTtonovovv ^iöei dod'ivtmv xvkXov ayuyetv SC iniaxov tcov iod'iv'
Toov (SriitBitöv (sl So&eCri') iq>ccTCv6(ievov iKciö:t7ig tav öod'eiaav yQcc(A-
(imv^ sagt er S. 648: Ttakiv (ua neQiXaßcofASv anavta TCQorccöei, rixig
\ rijg n^osi^fjUvrig Islnavöa (ikv iTto^iaet TteQitrsvovaa de iitiray^um
y ovxdog l%st' örjfislcDv %al sv^eioiv Kai TiVKloav OTtoifovovv dvo Sod'iv»
xav xwiXov yQcc'iffai xa fuyi&st öod'ivxa diä xov öo&ivxog örifislov
rl Ttöv öod'ivxfov naQuyivofievov {sl Sod-eCri) iq)a7tx6(jiSvov dh ETiaßXTig
x&v deSofävfov yQafifimv, Eine Yergleichuug mit dem oben ange-
führten Satz zeigt, dafs hier die Anzahl der gegebenen Dinge nur
je zwei, dort je drei ist, während das Greforderte durch die Be-
stimmung x£ fisyi^et da&ivxa vermehrt ist, dafs somit die Hjpo-
thesis hier unvollständiger ist.
Zur Erläuterung diene das Beispiel des Eutokius (oben S. 70).
Derselbe Satz würde als Ortstheorem heifsen: wenn das Verhält-
nis zweier sich schneidenden ungleichen Geraden von zwei ge-
gebenen Punkten aus immer das gleiche ist, wird der geometrische
Ort des Schnittpunkts eine Ereisperipherie sein. Hier ist also in
die Hypothesis etwas aufgenommen (dafs das Verhältnis der Ge-
raden dasselbe ist), das im xoTtog nicht zur Hypothesis gehörte;
dieser ist somit in der Hypothesis unvollständiger als das Orts-
the<|>rem. Weil die xonoi unter den Porismen vorherrschten (Pappus
S. 6^, 9), war es den ,^Neueren^' nahe gelegt, nach diesen die
Definition des Porisma zu bilden, und so kamen sie dazu^ als
Hauptsache einen zufälligen Umstand anzusehen, der zwar bei vielen
Porismen da w^r, bei anderen aber nicht.
Ich trage jetzt den Schluls der Pappusstelle S. 654, 17 ff.
nach, der eine systematische Inhaltsübersicht der drei Bücher Poris-
men giebt.
x«2 ifd Ttcivxmv de xüv TtoQt- und so hat er offenbar bei
öfiMXfov q)iiclvsx(u i(f%ccg %al aTtig- allen Porismen nur Anfänge und
futxa (lova nhrfiBi nolXmv %al gleichsam Samen von vielen und
^uyiXoiv TunaßsßXfifAivog ^ mv xcc umfassenden Dingen niederlegt,
5 yivfi ov Kctxcc xicg xmv imod'iaeav deren Gattungen man nicht nach
6wq)OQiigiia0xilXeiv dsi, aXXic xaxa den Verschiedenheiten der Hypo-
xccg xmv avfißsßviTiattov ncd tfixov- thesen einteilen darf, sondern nach
fdvmv. at piiv yocQ imo^iöBig den Verschiedenheiten der Resul-
anaaai diaq}iQoviSi>v aXXriXfov bUi- täte und der gesuchten Dinge.
3. nXri^Bi] scheint mir die leichteste Emendation des verdorbenen
nXrfimv. 7. 9Vfiß^6ri%6x<ov] ^ aviißaivovxtov 8. 73, 1, vgl. avpLßißwKB
S. 73, 4. avftßaivBtv oedeutet bei Matnematikem: resultieren. 8. ya^]
- 73 -
»iOTCtrai ovöat tmv dh (Svfißccivov-
Twv aal iTjftovfiivcDv SKaarov %v
%ai To avrb ov TtoXXmg wco^iasßi
6iaq)6QOig (SvfißißrjKS. Tcotrjxiov ovv
5 iv fihv reo TtQmm ßißXCG) ravxa
tcc yBVTi Tcov iv xalg nQotaCsat
iflTov(Aiv<Qv' iv äQxy (tiv tov ßi-
ßXlov dtayQafifiM toiko'
iccv aTto dvo dtdoyiivaiv (Syi-
10 (Asiiov JtQog &ia€i ösdofiivfiv ev-
^stai xAttcr^cotftv, cc7t(nifivi[i de (da
UTCO d'iasi dedofiivYig evd'elag TtQog
t& i%^ avxiig dsSofiivip ötifiela^
anmBiui futl f\ heQa onto hiQag
15 Xoyov e%ovCav So&ivza*
iv 6h totg i^ijg'
I. Ott ToSs XO ÖYjflBlOV &7CXEX€Ci
^iast SsSofiivrig svd'sUicg»
IL ow Xoyog xrjcds TtQog rijvde
20 do^elg.
III. oxt Xoyog xrjaSB TtQog ano-
XOfM^V,
IV. ort fjds d'iaei öadofiivti
iüxlv,
25 V. on i]iB iitl ßo^hv vevn.
VI. oxi Xoyog xrlcds TtQog xiva
iatb xovds Seng do^ivxog.
Denn die Hypothesen sind alle
verschieden, weil sie ganz spe-
ziell sind, von den Resultaten
aber nnd den gesuchten Dingen
wird ein und dasselbe ans vie-
len verschiedenen Hypothesen ge-
folgert. Im ersten Buche muTs
man also folgende Grattungen der
in den S&tzen gesuchten Dinge
machen:
im Anfang des Buchs diesen
Satz: wenn von zwei gegebenen
Punkten aus Gerade gezogen
werden, die sich auf einer der
Lage nach gegebenen Geraden
schneiden, und die eine von einer
der Lage nach gegebenen Ge-
raden von einem in dieser ge-
gegebenen Punkt an ein Stück
abschneidet, so wird auch die
andere von einer anderen Gera-
den eine Linie abschneiden, die
ein gegebenes Verhältnis hat.
Im Folgenden aber:
I. Dieser Punkt liegt auf einer
der Lage nach gegebenen Geraden.
IL Das Verhältnis dieser bei-
den Geraden ist gegeben.
HL Das Verhältnis dieser Ge-
raden zu einem abgeschnittenen
Stück ist gegßben.
IV. Diese Gerade ist der Lage
nach gegeben.
V. Diese Gerade wird verlängert
einen gegebenen Punkt treffen.
VI. Das Verhältiiis dieser Ge-
raden zu einer Geraden von die-
sem Punkt aus bis zu einem ge-
gebenen Punkt ist gegeben.
habe ich hinzugefügt. 7. iv dgx^ |U.£V] bildet den notwendigen Gegen-
satz zu iv Ss Toig B^rig Z, 16. — tov ßißliov] tov £' die Hdss.; aber
P* (d. h. ßißXiov) und J' wurden leicht verwechselt (Bast: Comment
palaeogr. S. 811 ed. Schaefer). 8. diay Qami,a\ ist bei Pappns immer:
Satz (nicht: Figur, naxay gatpri). 21. anotoykTiv] dnozopkrj darf hier nicht
mit Breton und Vincent S. 40 nach Eukl. X 74 von einer Linie von der
Form a -7- yb verstanden werden; es mufs (wie auch Chasles und
- 74
VIL oti Xoyog rijade TtQog xiva
aito xovÖB %axriy^ivriv,
VIII. ort Xoyoq tovds tov %(»-
qIov TtQog tb VTto do&sl0rig Kai
5 trjcde.
IX. ort rovds rov %g}qCov o fiiv
u dod'iv iaxiv o öe Xoyov Exsi
TtQog aTtOTOfirfv,
. ort roo€ ro xodqIov rj rode
10 fisrä xivog xcüqIov öod'iv iönv^
ixeivo de Xoyov liei ngbg iitO'
rofwjv.
Xl. ort i), jitf-^ iig %Qog r,v
ijdf Xoyov e%Bi doO^vra, Xoyov
15 B%Bi TtQog xiva ii%o xovös mg &o^
d'ivxog.
XII. ort ro V7tb doBsCcrig Ticel
xijaös i'aov iaxlv rc5 vito dod'el-
öYjg Tuxl xijg ano xovös smg tfo-
20 ^ivxog.
XIII. ort Xoyog, x/jaöe yua xrfiÖB
TtQog xiva &%b xovSb mg öod^ivxog.
VII. Das Verhältnis dieser Ge-
raden zu einer von diesem Punkt
aus niedergefällten ist gegeben.
VIII. Das Verhältnis dieser
Figur zum Rechteck, das von
einer gegebenen Geraden un*ft die-
ser gebildet wird, ist gegeben.
IX. Von dieser Figur ist ein
Teil gegeben, ein anderer hat
zu einem gegebenen Abschnitt
ein gegebenes Verhältnis.
X. Gleichzeitig ist dieser Baum
oder dieser nebst einem anderen
gegeben, und jener hat zu einem
Abschnitt ein gegebenes Verhält-
nis.
XI. Die Gerade, womit ver-
bunden diese Gerade zu ihr selbst
ein gegebenes Verhältnis hat, ist
zu einer Geraden von diesem
Punkte aus bis zu einem ge-
gebenen Punkte in einem ge-
gebenen Verhältnis.
XII. Das von einer gegebenen
Geraden und dieser gebildete
Rechteck ist dem Rechtecke
gleich, das von einer gegebenen
Geraden und der Geraden von
diesem Punkte aus bis zu einem
gegebenen gebildet wird.
XIII. DasVerhältnis der Summe
dieser Geraden zu einer Geraden
von diesem Punkt aus bis zu
einem gegebenen ist gegeben.
Uultsch annehmen) ganz allgemein: Abschnitt (von einer Geraden oder
einer Figur) bedeuten ; sonst kann man kaum in Nr. 9 — 10 einen Sinn
finden. Doch ist der Ausdruck sehr dunkel; es dürfte zwischen ihm
und den Schriften des Apollonius Xoyov dnoxofiti und ji^o^^v dnoxofiri
irgend eine Beziehung stattfinden. 10. Sod-svli scheint mir eine not-
wendige Berichtigung statt Sod-ivxog. 13. rf ^Ss die Hdschr.; was
Hultsch tilgt. Es sei ijds b genannt, 17 (led"' ^g xrX. a; dann ist das
Z. 13 bezeichnete Verhältnis — — — 17. Sod-eiarig] die Hdss. haben
hier und Z. 18 Sod-ivrog^ was mir unverständlich scheint; jedenfalls ist
die allgemein angenommene Erklärung Bretons S. 217: le triangle qui
a pour sommet un point fixe et pour base une teile droite, ganz un-
möglich. Ich habe cUiher mit Halley doG'eiarig aufgenommen; die Ver-
- 75 —
XIV. ow rjös aTtorifivsi ano
(Sag,
^Ev öe t^ ÖEvrigG) ßißXCip vno-
5 9i(S€ig (UV eteQai %&v ds ^ijTot;-
fiivoov Tcc (UV nXsiova tcc aitcc
toig iv TC9 TtQmo) ßißUto^ TteQiaaic
ÖS xavra'
XV. Ott tods tb xodqIov ^ toös
10 (Uta do^ivrog Xoycw Ixsi TtQog
a7Coro(M^v,
XVI. ort koyog rov vito xmvÖB
TtQog a7toTO(u/jv.
XVIL Ott koyog rov vnb ßvva(i'
15 q>oxiQ(ov x&vÖB %al avvct(uportiQtov
tmvds Tt^g catvtO(iirqv»
XVIII. ow %o into xf}6d6 mcI
0wa(ig>ovsQov rtjadB xb wA xi(g
TtQog i}v 7}ÖB koyov BXBi öod'ivxa^
20 xoft xo vnb xijödB x«i xrjg itQog
jjv ^ÖB Xoyov BXBi> ßo&ivxa^ loyov
BXBl TtQog a7toxo(ifjv.
XIX. oxi koyog ßvva(MpoxiQov
TtQog xivcc anb xovöb Btog do^ivxog.
25 XX. oxi do^lv xb wto xwös.
XIV. Diese Gerade schneidet
von zwei der Lage nach gege-
benen Stücke ab, die ein gege-
benes Rechteck bilden.
Im zweiten Buch sind die
ÜTpothesen verschieden, von den
gesuchten Dingen aber die mei-
sten dieselben wie im ersten Buch,
und dazu noch die folgenden:
XV. Dieser Baum oder dieser
nebst einem gegebenen hat zu
einem Abschnitt ein gegebenes
Verhältnis.
XVI. Das Bechteck, das von
diesen Geraden gebildet wird,
hat zu einem Abschnitt ein ge-
gebenes Verhältnis.
XVII. Das von diesen beiden
Geraden zusammengenommen mit
diesen beiden zusammengenom-
men gebildete Rechteck hat zu
einem Abschnitt ein gegebenes
Verhältnis.
XVni. Das Bechteck, das von
dieser Geraden und der Summe
dieser und derjenigen, zu wel-
cher diese ein gegebenes Ver-
hältnis hat, gebildet wird, mit
dem Bechtecke, das von dieser
und derjenigen, zu welcher diese
ein gegebenes Verhältnis hat, hat
zu einem Abschnitte ein gege-
benes Verhältnis.
XIX. Die Summe dieser bei-
den Geraden hat zu einer Gera-
den von diesem Punkte aus bis
zu einem gegebenen ein gege-
benes Verhältnis.
XX. Diese Geraden bilden ein
gegebenes Bechteck.
wechseluDg kann durch do&ivxog Z. 15 S. 74 veranlafst worden sein. 9. ^
xoÖB (letä dod'svxog] ijxoi die Hdss., worin aber nach anoxofiijv Z. 11
noch folgt: (isra dobsvrog loyov ^%bi nqbq dnoxo(i7iv; daraus hat Unltsch
die aufgenommene Lesart wiederhergestellt. 23. avva(iq>oxBQov] sc.
xijaSs (Halley, Simson, Vincent); sc. xovSb xov x^oq^ov (Breton, Chasles,
HoltBch).
76 —
^Ev dh TOD tqIx<p ßi^klG) at (tiv
nkeloveg vrco^iceig inl fifUKVTiXlcDv
elclv^ oXlyai de inl kvkXov xal
xfiYiftMxtov, x&v 6b ^rirovfiivtov xit
5 ybkv ttoAAat TtaQanli^öia xolg Sfi-
AAl. oxt Aoyog xov wco xcovos
TtQog xb VTto xmvös»
XXII. oxi loyog xov anb xrjads
10 TtQOg ä7tOXO(M^V.
XXIII. oxt xo VTto xmvös reo
VTto dod'slarig kccI xijg anb xovös
Song dod'ivxog.
XXIV. oxi xo aito xi]OÖB t«
15 imb do&slörig xcri aTtoXafißavo-
fiivrig vnb Tcad'ixov img dod'ivxog.
XXV. oTi ßvvdifi^oxeQog fiÖE
nal ngbg t}v ^6s koyov ixet So-
d'ivxa^ koyov sxsi n^bg anoxofirjv.
20 XXVI. 0X1 iiftiv XI öod'Bv ati-
(uiovy &q>* ov cd iniiBvyvvfUvai
ini XOV0ÖS 6odhv neQii^ovCi xa
BiÖBt xglycDVOv,
26 XXVII. Ott laxtv XI So^y afi-
(iBMv, iq>* ov at im^BvyvvfiBvat
inl xovÖB icag aTtokafißavoviSt JtBQi-
fpBQBiag.
6. nuifunlfiaia] schrieb ich st.
Hnltsch. 22. tovaSB] so Hultsch;
Im dritten Buche aber geht
die Mehrzahl der Hypothesen
Halbkreise an, einige wenige den
Kreis und Kreissegmente, von den
gesuchten Dingen aber sind die
meisten den früheren gleich ; hin-
zu kommen noch die folgenden:
XXI. Das von diesen Geraden
gebildete Rechteck hat zu dem
von diesen gebildeten ein gege-
benes Verhältnis.
XXII. Das Verhältnis des auf
dieser Geraden gezeichneten Qua-
drats zu einem Abschnitt ist ge-
geben.
XXIII. Das von diesen Gera-
den gebildete Rechteck ist dem
Rechtecke gleich, das von einer
gegebenen Geraden und der Ge-
raden von diesem Punkt an bis
zu einem gegebenen Punkt ge-
bildet wird.
XXIV. Das auf dieser Gera-
den gezeichnete Quadrat ist dem
Rechtecke gleich, das von einer
gegebenen Geraden und der von
einer Senkrechten bis zu einem
gegebenen Punkte abgeschnitte-
nen Geraden gebildet wird.
XXV. Diese Gerade 'mit der-
jenigen zusanmiengenommen, zu
welcher diese ein gegebenes Ver-
hältnis hat, hat zu einem Ab-
schnitt ein gegebenes Verhältnis.
XX VI. Es giebt einen Punkt von
der Beschaffenheit, dafs die von
ihm aus zu diesen Kreisen ge-
zogenen Geraden ein der Gestalt
nach gegebenes Dreieck bilden.
XXVII. Es giebt einen Punkt
von der Beschaffenheit, dafs die
von ihm aus zu diesem Kreise
gezogenen Geraden gleiche Bogen
abschneiden.
naifunlfia^ag. 17. nde] ZusatE von
xo die HdsB. 27. xovSb] so Hultsch
- 77 —
XXYm. oxi ^de ^TOi naQa XXVIIL Diese Gerade ist ent-
&i6H idtiy fj (tmc ttvog aif^^Uig weder einer der Lage nach ge-
hü So^iv vivowSfig So&etdav juqi- gebenen parallel oder bildet mit
€%£$ yaviav. einer Greraden, die verlängert
einen gegebenen Punkt trifft,
einen gegebenen Winkel.
5 ixei. di xa xqia ßißlia rcSv Die drei Bücher der Porismen
7toQiafiun&v Xfjfifurra lf]\ ccvva dh haben 38 Hülfssätze, selbst ent-
Oco^fioTov iisxlv Qoa\ halten sie aber 171 Sätze.
Ohne eine durchgängige Kritik des Werkes Chasles' im ein-
zelnen zu wagen, geschweige denn eine neue vollständige Resti-
tution zu versuchen, will ich nur einige kleine Bemerkungen hier
anknüpfen. — Es liegt am Tage, dafs rjde, xods u. dgl. überall
die von Pappus weggelassene (S. 72) Hypothesis vertritt
(eis wäre also eigentlich mit „der und der'' zu wiedergeben), wäh-
rend das durch die Konstruktion zu ermittelnde sich an on an-
schliefst, eine auch sonst von Pappus und überhaupt von Kom-
mentatoren und Scholiasten beliebte Ausdrucksweise. Die unter
Nr. 26 — 27 aufgeführten Referate geben die Gestalt der dahin
gehörenden Porismen sogleich an die Hand: es ist möglich, einen
Punkt von der geforderten Beschaffenheit zu finden. Ebenso deu-
tet Nr. 1 Porismen von dieser Form an: es ist möglich, eine
Gerade' zu konstruieren, deren Punkte die und die Eigenschaften
besitzen^ Nr. 5 von dieser: es ist möglich, unter den und den
Umständen eine Gerade so zu legen, dafs sie verlängert einen ge-
gebenen Punkt trifft (hierzu würde die S. 68 besprochene Archi-
medische Aufgabe gehören, wenn sie wirklich in den Porismen
stand); Nr. 12: es ist möglich, von einer Geraden zwischen einem
Punkt von den und den Eigenschaften und einem gegebenen Punkt
ein Stück abzuschneiden, das mit einer gegebenen Geraden ein
Rechteck bildet, das einem Rechteck gleich ist, welches von einer
gegebenen Geraden und einer Geraden von den und den Eigen-
schaften gebildet wird usw. Am dunkelsten sind die Referate, wo
der Xoyog itQog anoxofiriv sich findet; ich glaube, dafs wir es hier
mit einem noch nicht aufgeklärten Kunstausdruck zu thun haben,
dessen Erklärung für das Verständnis der Porismen ungemein för-
nach Simson für tods. Da xods jedenfalls korrumpiert ist und man
wegen nsQt^SQslag Z. 28 S. 76 notwendig annehmen mufs, dafs ein Kreis
gegeben war, empfiehlt sich diese leichte Änderung; dadurch wird auch
xovads (sc. KvnXovg) Z. 22 S. 76 wahrscheinlich. 1. rjSe ^rot] Hultsch
im Index s. v. naQcid'saiQ; rjSsvtoi die Hdss. Tjds rjtot iv Halley.
6. Iri"] sie finden sich VII 193—232, S. 866 ff. 7. »stofrifidTtov] hierin
ist kein Widerspruch wider die Ansicht, dafs die Porismen den Pro-
blemen näher stehen. Denn Q'Btoqrnia hat aufser seiner speziellen Be-
deutung noch die allgemeinere: Satz (vgl. ygcitpfj — äUrj, dvaXvaig —
avvd'sat^g).
- 78 —
demd sein würde. In den meisten Fällen hat 'Chasles die Form
eines Porisma (on peut trouver, on peut d6terminer) eingehalten,
aber viele Sätze sind Theoreme oder Data. — Nach Chasles nahmen
die zehn von Pappus genannten gleichartigen Porismen die erste
Stelle ein. Ich glaube dagegen, dafs der Text des Pappus eher
darauf führt, dafs das erste Porisma, wie Simson meinte, das
S. 73, 9 — 15 angeführte^) war, und erst darauf die zehn
verwandten Porismen folgten; wenigstens scheinen die hier in Be-
traiCht kommenden verdorbenen Worte so am leichtesten emendiert
werden zu können (S. 67, 1: ngbg aQxy d. h.' nahe am Anfang,
S. 73, 7: iv a^^ d. h. an der Spitze). Auch gehören diese
zehn, nach dem zusammenfassenden Satze des Pappus zu urteilen
(S. 67, 13: Kai xovzo ai\^srai &icsi ösdofiivrig etfd'slag)^ zu der
zunächst nach jenem Porisma angeführten Klasse (Nr. I, S. 73, 17).
Chasles wirft dagegen ein (S. 66), dafs die sieben ersten Lem-
mata des Pappus ; von denen die zwei ersten sich selbst als zum
ersten und zweiten Porisma des ersten Buches gehörend angeben,
sich genau an den Satz von den vier Geraden anschliefsen. Aber
die Restitution Chasles' von den zehn von Euklid behandelten
Fällen dieses Satzes kann nicht richtig sein, weil die Lemmata
des Pappus zum Teil (wie Chasles selbst bemerkt) geradeaus die
Beweise dieser Fälle darstellen (Chasles S. 108 ff.), während sie
doch nur Hülfsmittel dazu gewesen sein können; denn worin hat
sonst der von Euklid doch jedenfalls beigefügte Beweis bestanden?
Aufserdem hat Chasles das zweite Lemma, das von Breton rich-
tig restituiert war, willkürlich verändert (Hultsch, Pappus III
S. 1262 ff.). Hierdurch verliert also dieser Gegenbeweis seine
Gültigkeit.
Der Nutzen einer solchen Sammlung von Porismen, wo man
angegeben fand, welche Konstruktionen unter gegebenen Bedin-
gungen ausführbar seien, ist offenbar. Wie die öeöofävcc bei der
Analysis einer Aufgabe nützlich waren und das Verfahren bedeu-
tend verkürzten, so dienten die Porismen dazu, den Weg bei der
Synthesis^) zu erleichtern^ wie denn auch die aus Archimedes an-
geführten Porismen als Hülfssätze für die im Verlaufe des Werkes
auszufahrenden Operationen vorausgeschickt werden.
Noch ist hier zu bemerken, dafs auch bei Diophantus Poris-
men vorkommen, von denen die zwei mit der hier erörteii;en Auf-
fassung übereinstimmen, das dritte (das dazu nicht richtig ist)
dagegen nicht; sie dienen dem Diophantus, wie man von Porismen
1) Dieser Satz, der vollständiger als die übrigen referiert ist, nimmt
einen besonderen Platz ein, wie seine von den übrigen (iv dl totg i^rig
S. 73, 16) geschiedene Stellung zeigt; vielleicht war es ein Hülfssatz.
2) Hierin ist kein Widerspruch mit Pappus S. 64, 4: slg xriv avd-
Xvciv'^ denn dvdXvisig steht hier nicht in seiner speziellen Bedeutung,
sondern ist als „die analytische Behandlung** zu fassen.
— 79 —
erwarten mufste, zur Verkürzung der Lösung. Das abweichende
findet sich Y 3: nal insl ixofiev iv toig TtOQlCfAaßiv^ Sri iav ovo
aQi&fiol inaregog re tucI 6 vn^ ccvr^v fiercc tov avrOv do^ivtog noty
mQdytovov^ ysyovocötv anb ovo texQaycivoav rmv Ttccvic rb i^ijg» Die
beiden anderen sind: V 5 xai i'xo(isv itahv iv xoig noQldfiaöiVy ort
TtaCi ovo TSXQayoivotg totg Ticcxa rb i^rjg nqodBVQC&HBXcti exBQog aqi-
&fi6g^ og mv öinXaßUov övvafig>oxiQov Mtl dvddt (isC^oav rgsig Äqi-
d'fiovg Tcom^ wv b wtb ovo bnoimvovv^ iav xe TtQocXdßy övvafMpoxsQov
iav XB XoiTCov^ Ttout xBXQaycDvovy und V 19: Die Differenz zweier
Kubikzafalen läfst sich immer auch in die Summe zweier Eubik-
zahlen zerlegen (Nesselmann: Algebra d. Griechen S. 429 nach
Bachet; der Text ist nämlich verdorben), üeber diese Porismen
s. Nesselmann S. 437 ff.
Ich glaube nach diesen Untersuchungen aussprechen zu können,
dafs die Chaslessche Restitution der Euklidischen Porismen nicht
als endgültig betrachtet werden darf.
B.
Während die Porismen also ein Gegenstand häufiger Be-
handlungen gewesen sind, sind die xonoi n^bg i7tiq)av£la
nur wenig beachtet worden. Der einzige, der über ihren Inhalt
eine Vermutung geäufsert hat, ist Chasles*^), der in Aper9u histori-
que etc. S. 273 — 74 als ihren mutmafslichen Inhalt angiebt: sur-
faces du second degre du r^volution und Schnitte in denselben.
Aber seine Gründe dafür wiegen nicht schwer, wie auch allgemein
anerkannt wird (Cantor: Vorlesungen S, 248). Sein Hauptargu-
ment ist, dafs Archimedes fCBQl KavoeLÖicDv 12 (in meiner Ausgabe
prop. 11) eine Beihe von Sätzen über Konoiden und Sphaeroiden
und Schnitte darin ohne Beweis dahingestellt hat mit der Bemer-
kung (I S. 342, 27) xovxcov de ndvxtov q>aveQaC ivri at aTtodei^lsg,
Das bedeutet aber nicht, wie Chasles will: die Beweise hiervon
sind bekannt, sondern: die Beweise hiervon sind klar. Archimedes
hat sie also darum weggelassen, weil sie ihm leicht und einfach
schienen, nicht weil sie schon von früheren gegeben wären. Die
Konoiden und Sphaeroiden sind ohne allen Zweifel von Archimedes
selbst erfunden worden; sonst hätte er nicht nötig gehabt, genaue
Definitionen von ihnen aufzustellen und dem Dositheos zuzuschicken.
Sie können also nicht schon ein Gegenstand der Euklidischen xonoi
gewesen sein.
Eine gegründete Meinung von dem Inhalt dieser Schrift können
1) Montucla, histoire des math^matiques I S. 172 und I S. 216
spricht sich nur ganz allgemein dahin aus, die ronoi hätten von Flächen
und von Linien mit doppelter Krümmung gehandelt.
— 80 —
wir uns nur durch Betrachtung der griechischen Lehre von den
geometrischen Örtem bilden. Ich gebe daher hier eine gedrängte
Übersicht ders^ben nach den Zeugnissen des Pappns, des Proklus
und des Eutokius. Ein geometrisöher Ort, TOTtog, ist nun nach
Proklus S. 394, 1 7 : yQci(i(Arjg rj i7tiq>avsüxg ^iaig rcoiovCcc ^v wtl
xaimbv cv(i7Vt<aiia; vgl. Eutokius zu Apollonius S. 10 — 11. Sea^-
(lata ToniKa sind demnach solche, oßoig xavxov av(int(0(uc ngog oX&
Zivi tonm av(ißißfiKSv (Proklus S. 394, 16). Die roTtoi teilen sich
in To^rot jtQog ygafinatg und zoTtoi jcQog ini.q>avBlaig^ wie in der
Definition des Proklus angedeutet wurde (yQafifirjg ^ imtpavstag Oitftg);
s. Proklus S. 394, 19: tmv yag roniin&v xa fiiv iöxi TCQog yQafifjujcig
avviaxdfisva xa öe nQog in^pavslai^g. Jene sind solche, wo der zoitog
eine Linie ist, diese solche, wo der xonog eine Fläche ist Die
xonoi TCQog yQa(Analg zerfallen in folgende Unterabteilungen: ro;roi
ijtlneöoi^ xotzoi Cxeqeoi und totto^ yga^nuKol; s. Proklus S. 394, 21:
Kai insidri xcov yQafifiav ai fiiv elaiv inCnsöoi ai öe iSxeqeal {inhtedoi
fiiv, cav iv inmidfp anlrj ri voriOig (zu lesen: yivecig) ag xijg sv&elag^
axEQsal öi, cov tj yivBOig Ix xivog rofit^g avaq)alvexai öxbqeov 6xi^(Aa-
xog (ag xrlg KvXivÖQMrjg ekiTiog Kai x^v KcoviKav ^^cüfifuSv), (pahiv av
Kai Toov nqog ygafifiatg xoitiK&v xa fihv iitCnsdov Ixetv xonov xa 6h
atSQSov, Proklus hat hier die xonoi öxbqsoI und yqa^^uKol zu einer
Gattung vereinigt; genauer unterscheidet Pappus VII 22 S. 662,
10: Xiyovxai di inlitedoi » fihv x6%oi ovxol xe^ Ttegl <ov iTtdyofiev, Kai
Kad'oXov oaoL elalv stf^ewi ygafifial^) Jj kvkXoi^ öxsQeol di^ oaoi sl<slv
K(ov(ov xofial TCUQaßoXal rj iXXsl'ilfSLg fj VTtSQßoXal^ yga^ifiiKol öe x6%oi
Xiyovxai^ ocoi yQafifial elciv ovxe ev&euxi. ovxe kvkXol ovxe xcvhg xav
elQTifiivoov KoaviKmv xofiäv (wie z. B. die eXi^ kvXivöqlki]), Unter
diesen totto^ yQa(A(UKo( waren einige, wo die Natur der als totto^
benutzten Linie nicht weiter untersucht worden war oder werden
konnte; s. Pappus VII 37, S. 678, 26: iav öe iTtl nXeCovag xea-
öttQmv^ ail}exai xb arifietov xoncav ovKixi yvfOQlfuov aXXa yganfiäv
(Aovov Xeyo(iiv(ov,^) Als Beispiele eines xoytog TtQog yqa^^lg inl-
neöog können nach Proklus S. 395, 3 ff. Euklids Eiern. I 35—38
(vgl. Proklus S. 405, 4), nach demselben S. 396, 3 Elem. III 21
und 31 angeführt werden; als Beispiel eines xoitog ycQog yQaiiiuctg
cxeQeog giebt er S. 395, 8 Folgendes: rcov öe ßxeQemv Xeyo^khfav
xoTtiKcov ^eooQfifiaxav naQaöeiy^a i(Sx(o xoiovxo' xa elg xag a(Sv(mx(6-
xovg Kai xiiv vnegßoXriv iyyQaq)6fieva naQaXXfiX6yQa(iiia ica icxlv
(Apollonius Kfov, II 12). ou yciQ ^ vneQßoXri oxeQea ygaiifAi^ iöxij
1) Die HdB8. haben rc xal yifafiiuc£y aber xe Kai hat schon Halley
getilgt.
2) Man stellte zuweilen noch eine vierte Gattung auf, die von Era-
tosthenes behandelten tonoi Tcqog fieöoxrjxagj sie konnten aber auf die
angeführten zurflckgefOhrt werden; s. Pappus VII 22, S. 662, 16, wo
die Lakune YoriKSivotg etwa so auszufüllen ist: xav vno&iaetov [iditog
inovQiiaSovttti a>g ivoftoioi] itielvotg.
— 81 -
dfjXov'^) Ktivov yctQ lati ygafifii]. Noch können aus Eutokius die
folgenden Stellen angeführt werden, die dasselbe besagen: Kom-
ment, zu Apollon. S. 10: iTtmiöovg roTtovg ad-og rotg itccXcciotg ysa-
(lixQccig XiyBiv^ ors rav nQoßXrnMxtoDV ovk it(p* ivog örj^islov [aovoVj
aU.^ «TCO TtXsiovmv ylvBxcii xo nolri^ct^ olov rjv imrcc^y wg^) evd'Blag
öo^sCörig nsitsqua^vrig bvqbiv xi Cti^eiov^ ci(p* ov iti^BiiSa naQ'Bxog
iitl xiiv do^stcccv iiiarj ylvBxai avccXoyov rwv x(iyi(accx(qv. Nachdem
er dann als Beispiel eines xoTtog BitlitBÖog den schon oben S. 70
angeführten Satz des Apollonius mitgeteilt hat, ^hrt er S. 12 fort:
xonoi ovv iitlTtBÖoi XsyovxccL xa xoictvxa, ot 81^^ XByofisvoi (SxeQeol
xoTtoi T^v nQO(S(ovv(ilav iöxi^naöiv «tco xov xccg yQa(ificcgj d*' cov yqi-
tpovxai xa xccrcc avxovg nQoßXrjficcxcc^ in xrjg xoiirjg xmv öxsQsav xiiv
yiveaiv bxsiVj olaC slöiv at xov Tidvov xoficcl tuicI Sxeqat nXstovg. slal
de xal SXXoi xonoi ytQog imq>avelcc^) XsyofisvoL^ o*i x^v littovv^v
l%ovßiv «TCO xrjg tvsqI avxovg Idioxrixog. Auch er übergeht also wie
Proklus den Unterschied zwischen xoTtoi (SxbqboI und yQafniiKoL Es
gab auch eine andere Einteilung der xoTtoi in iq>BaxtKo£y wo der
Ort homogen ist mit dem, wofür er Ort ist, öu^oömoI, wo er um
einen Gradjhöher ist, avaaxQoq>i7iol^ wo er um zwei Grado höher
ist (Pappus VI, S. 660—62); diese Einteilung war von Apollo-
nius in der Vorrede zu seinen xoTtot iTttTtBÖot dargelegt worden
(Pappus S. 660, 18); das Nähere ist unklar, weil die Stelle schwer
korrumpiert ist (von S. 662, 5 an).
Die xoTtoi ifclnBÖoi waren von Apollonius in zwei Büchern be-
handelt worden, die xoTtoL cxbqboI von Aristaios in fünf Büchern,
endlich die totco^ TtQog im(pavBia von Euklid in zwei Büchern
(Pappus S. 636; 23). Ihr Inhalt im allgemeinen wird aus dem Vor-
hergehenden klar sein; sie handelten von Flächen ala geometrischen
örtem. Ein Hauptgegenstand scheint die Cylinderfläche gewesen
zu sein, aber auch die krumme Oberfläche des Kegels war berück-
sichtigt, und wenn auch direkte Zeugnisse fehlen, kann es doch
kaum zweifelhaft sein, dafs auch die Kugelfläche in Bezug auf ihre
topischen Eigenschaften behandelt vrurde. Für Cylinder und Kegel
können Belege der Erörterung des Pappus über die Quadratrix I
S. 258 — 62 entnommen werden. Er sagt nämlich S. 258, 23:
y£fiOfi£T^tx(3g 8b öia xav TtQog l%L(pavBlatg xonoDv avaXvBöd'aL övvaxai
xov XQOTtov xovxovj Und ohne Zweifel hat Hultsch I, S. 259, Anm. 1
mit Recht hierin eine Beziehung auf das Euklidische Werk dieses
Namens gefunden. Wir dürfen geradeaus Citate darin erblicken,
wenn es bei Pappus heifst S. 260, 13: böxiv 8h %al (xo T) iv KvXtv-
1) Friedlein interpungiert unrichtig: ygafifii^, iarl 8vjXov.
2) S. Neue Jahrbücher Suppl. XI, S. 372.
3) 8s fehlt bei Halley,
4) BnnpaveCa fordert der feste Sprachgebrauch; Halley hat siti-
cpccvsiav.
Heiberg, Stadieu über Euklid. 6
82 -
ÖQiKrj inifpavsla' (pBQBxctt yocQ ^ ®A did re rijg ©HF eXiiMq xori
xrig AB eid^slcus xal avrrjg trj d'iöec öeöofiivrig alel TtccQcclkrilog ovacc
rm yTtoüsifiivG) ijtiTtidco, S. 262, 14: aXXcc kccI iv tkovik^ (inKpavsCa
ißrlv rb K)' i7ti^ev%&st(Sa yccQ fj BK iv TuoviKrj ylvBxai inifpccveüc
ri(ilö6LaT o^ijg KSiiXi(Aiv7i jtQog to vnoKil^vov xai rjyiiivi^ öicc öo-
^ivTog xov J5.^)
. Dafs wir in der That berechtigt sind, diese S^tze als Eukli-
disch zu betrachten, liegt nicht nur darin, dafs sie so elementar
sind, dafs sie sich sofort darbieten mufsten, wenn man überhaupt
x6%oi TtQog iTtifpavela zu benatzen an£ng, sondern wir finden ähn-
liches schon vor Euklid, nämlich bei Archytas. Seine Lösung des
delischen Problems, die Eutokius zu Archimedes III S. 98 — 102
nach Eudemus mitteilt, steht für uns so einzig und losgerissen da,
dafs man versucht sein könnte, sie als untergeschoben zu betrach-
ten, wenn sie nicht fast so gut als nur möglich beglaubigt wäre.
Leider findet sich eine Analysis nicht dabei; aber schon die Syn-
thesis lehrt unwiderlegbar, dafs er mit der gröfsten Gewandtheit
die xoTtoi TtQog i7ttq>avsla^ Cy-
linder- und Eegeloberfläche, zu
handhaben verstand. Der hier
zu berücksichtigende Teil sei-
nes Baisonnements lautet fol-
^ gendermafsen: es sei gegeben
ein Kreis mit dem Durchmes-
ser AJ tmd nj eine Tan-
gente, also das Dreieck AIIJ
in der Ebene des Kreises. Auf
dem Halbkreis ABJ sei ein
rechtstehender Halbcylinder
eiTichtet und in seinem Paral-
lelogranmi ein Halbkreis über
den Durchmesser AJ, Wenn
nun dieser Halbkreis, indem A unbeweglich bleibt, immer auf die
Ebene des Kreises senkrecht von J in der Richtung nach B bewegt
1) Dagegen können die topischen Eigenschaften der ixiq>dv£ia itvliv-
— 83 —
wird, wird er in der Oberfläche des Halbcylinders eine Linie be-
schreiben. Wenn zugleich das Dreieck AII/1 nach der entgegen-
gesetzten Bichtung hin um A/d als Axe bewegt wird, beschreibt
All eine Kegelfläche, die mit der genannten Linie zusammentriflt,
und der Funkt des Zusammentreffens wird der gesuchte sein. Dafs,
um zu dieser Konstruktion zu gelangen, die Cy linder- und Kegel-
fläche als örter des gesuchten Punktes betrachtet werden muTsten,
ist augenscheinlich.
Wenn man die in der Cylinderfläche beschriebene Linie für
sich als Ort betrachtet, hat man einen xonog jcqog ygafifiy, und zwar
von der von Pappus als ygafnimol bezeichneten Art, noch bestimm-
ter von der Klasse derselben, wovon Pappus in der S. 80 ange-
führten Stelle VII 37 spricht. Die ronoi yQafi(i,Mol entstehen also
aus den tOTtoi fCQog iTtupcevala^ wie auch Pappus ausdrücklich be-
zeugt; s. S. 662, 9: of fiivtoi yQcefifiiKol aito tmv TtQog i%iq)(tvBictiq
delicvvvrcci] S. 270, 14: ygocfnial yccQ hegm itaqu rag elQri(iivccg slg
T^v KcnacusvYiv kafißavovrat 7toi%ik(oxiqav e^ovcai rfiv yiveöiv Kai
ßsßiaCfiivriv nalkov l| araKxorBQODV iitixpavBt&v %al XLVT^asonv im-
TtBTtXeyfiivoDV ysvvdfievat. toucikai di eiciv m xs iv totg TtQog iiti-
(pavelaig naXovfiivotg roTtoig BVQiCKOfiBvai ygafificcL Die Linie des
Archytas ist von doppelter Krümmung.
Wir können also nur sehr wenig von den in diesem Werke
behandelten Gegenständen bestimmen; daher können wir auch keinen
Nutzen von den Lemmata des Pappus (VII 312, S. 1004 — 14)
ziehen; ja von den beiden, die er giebt (312 a \mdß^'^ vgl. 318;
/ — s' bei Hultsch sind nur Hülfssätze zu /S^, ist das erste nicht
einmal recht verständlich.
C.
Nicht viel besser steht es mit unserer Kenntnis der dritten
und letzten hier zu besprechenden Arbeit Euklids, den vier Büchern
TuovMa. Pappus (und nur er) berichtet über sie: VII 30, S. 672,
18 To; EiwlBlöov ßißkla ö' xcdvm^v *AHokk(6vi,og &va7tXriQf6cccg nal
TCQOiS&Blg BtBQcc 6' TtuQBÖGiKBv rf K(ovMav rBv^fi^ und wesentlich auf
dieses Werk bezieht sich ApoUonius , wenn er in der Vorrede zum
I. Buche seiner kcdvituc sich über sein Verhältnis zu seinen Vor-
gängern ausspricht (S. 8 ed. Halley); es heifst dort vom ersten
Buch, dafs es enthält rccg yBviöBLg xmv xqi^v rofimv mcI zmv ccvxt-
KBi(iBVGiv xal rcc iv ainatg iQ^im övfiTndiuna inl itkiov xctl xa<9'o-
Xov fiaXXov i^Bt^aCfiiva TCaQcc ta vTtb x&v SXXcav ysyQa^iiiivcc; das
zweite gebe die nötigen Sätze über Durchmesser und Azen der
dQosudiQg, die auf einer Spirale rechtstehend gedacht wird (Pappus S. 262,
13) und die daraus abgeleitete (Cantor: Vorlesungen S. 383) iniq>dv8ia
nXsuxosiSiqg (S. 262, 18) erst nach der Erfindung der Spirale des Archi-
medes betrachtet worden sein.
6*
- 84 -
Schnitte, und da diese Begriffe von Apollonius seiner neuen Dar-
stellungsweise gemäfs geändert worden waren (tlvag öh dia^Qovg
xa/^) rlvccg a^ovag xaAc5, sldr^ösig Ix tovxov xov ßißUov)^ enthält
das Buch nach aller Wahrscheinlichkeit die Umgestaltungen der
schon bekannten Sätze nach den neuen Definitionen; hätte es wesent-
lich Neues enthalten, würde Apollonius es sicher bemerkt haben;
über das dritte Buch sagt Apollonius: xo ds xqIxov TtoXXic koI TtaQoc-
do^cc d'SODQTificcxa xQ'qaiiJLa TtQog xb xag (Svv9iösig rcov iSXEQB&v xonoDv
not xovg öiOQiaiAOvg^ av ror TtXstOxa Kala Kai ^iva xaxavorjaavxeg
ßvvslöofisv firj Cvvxi&ifuvov imb Eimkeldov xov inl xgetg xorl xic-
öaQag yQa(ifiag xoTtov^ aHo; fiOQiov xo xv%ov avxov xal xoiko oint
Bvxv^mg' ov yccQ övvaxbv avev töv TtQoCevQrniivtov fifitv xskeioD^vai
xTjv 6vv^£(Siv; das vierte enthalte Untersuchungen, cdv ovöhsQov
vnb x^v TtQo rnn&v yiyqaivtai^ die vier letzten endlich seien TtEQiov-
6iaaxiK(6x£Qa ^ d. h. enthielten höhere Untersuchungen (im Gegen-
satz zu I — lY, von denen er sagt: xa nqma xiatsaqa TtiTtrcoits ngog
elaaymyfiv axoixsLdÖrf) ^ die natürlich noch weniger den früheren
bekannt waren.
Die Vorarbeiten Euklids waren die Schriften des Menaichmos
und Aristaios; namentlich benutzte er den letzteren; s. Pappus
VII 34, S. 676 ff.: 6 de EvKleiÖrig aTtoÖsiOfisvog xov ^Agiaxatov
a^iov ovxa^ iq>* olg ijdri naQaösöciKei KtoviKOig^ xal (iri g>&a6ag jj
firj 9eXriaag imxaxaßaXXBCd'ai xovxcav xriv avxiiv 7tQay(iaxB£av . . oaov
övvaxbv rjv xov xoTtov ÖLa xmv ixBlvov xmvixmv iyQaif^Bv ovx Blnmv
xiXog i%BLv xb öbmvviibvov. Diese Stelle ist zwar etwas unklar
und überhaupt nicht glücklich geraten (was ich jedoch lieber Ver-
derbung des Textes als mit Hultsch einem Fälscher anrechnen,
möchte), aber dennoch können mehrere wichtige Schlüsse daraus
gezogen werden. Die Stelle steht bei Pappus als eine Wider-
legung des von ihm angeführten Tadels des Apollonius gegen die
Euklidische Behandlung des xonog inl xQBig xal xiöcaQag yQafi-
fMxg (s. oben). Die Stelle, welche die Besprechung dieser Behand-
lung sowohl bei Apollonius als bei Pappus einnimmt, läfst ver-
muten, dafs sie in die xcDvixa des Euklid gehörte, nicht in die
xoTtot TtQbg iytig)avsla^ wie ich früher annahm, namentlich wegen
Eutokius Komm, zu Apollon. S. 12: aXX^ mg hixBv iv ixiQO) ßißXlip
nBQl xoTtcav yBygafiiiivco xa EvxXsldri iitiOxanxBi^ ojtBQ Big rm&g ov
g>iQBxai,*) Auch war dieser totto^ kein xojtog Ttgbg i7Ciq>avBlaj son-
dern ein xonog cxBQBog nach Pappus VII 36, S. 678: xb arnuiov
aij^Bxat 9iaBi ÖBdonivov öxbqbov xonov^ xovxiöxiv (uag x&v XQimv
xmvixmv ygafm^v. Euklid hatte also in seinen xoDvixa einige der
1) So ist zu schreiben statt rj,
2) Die in den unmittelbar vorhergehenden Worten des Eutokius
liegenden Schwierigkeiten dem Pappus gegenüber (Neue Jahrb. Suppl.XI,
S. 366) gehen uns hier nicht an. Vielleicht ist zu lesen iomev x& iv.
- 85 —
zur Analysis dieses toTtog notwendigen Sätze gegeben, aber un-
vollständig, weil er nur die umviKoc des Aristaios benutzte und
nicht über sie hinaus wollte (oder konnte). Dieses Werk des Ari-
staios waren gewifs die fünf Bücher öreQsol tojco*, worüber s. Pap-
pus VII S. 636, 23; III S. 56, 6; VH S. 672, 20: 'AQiötatog de,
og yiyqatpB xa ^iQt rov vvv avadidofieva öregemv totvcdv rsvxrj s
avv€%ii Totg KfjDviKotg („die mit der Lehre von den Kegelschnitten
in Verbindung stehen, von ihr abhängen'^). Denn die allgemein
verbreitete Ansicht (Bretschneider : Geom. vor Eukl. S. 172, Can-
tor: Vorlesungen S. 212), Aristaios habe aufser den fünf Büchern
tOTtoi öxBQBol noch ftinf Bücher xovtxo; aToi^eta geschrieben, scheint
mir nicht hinlänglich gegründet; denn die einzige Stelle, die hier-
her gezogen werden kann, Pappus VII, S. 672, 11: riv fiev ovv
avads8o(iivcc xcovtxcov öxov%sl(ov itqoxeqov ^AgiöxaCov xov TCQeößvxigov
B xBvxrj^ (hg av ijötj dvvaxotg ovöt xotg xctvxa itaQoXct^ßctvovCiv im-
xofidxBQov yByQafi(Uvcc ^ ist mit Recht von Hultsch als unecht ver-
worfen worden; sie steht an einer ganz verkehrten Stelle, in der
Besprechung von Apollonius TtSQl vBvöemVj giebt vielfach sprach-
lich Anstofs und enthält nichts, als was ein Leser des Pappus
schon bei ihm finden konnte (IV 57, S. 270). Ich glaube daher,
dafs wir in den Worten S. 672, 4 — 14 ein Scholion haben, das
ursprünglich am Rande nach S. 672, 16 stand und später an einer
unrichtigen Stelle in den Text geriet; der Scholiast hat dann die
fünf Bücher totto^ öxbqboI hier ungenau axocxsta HaviKcc genannt.
Und selbst wenn die Stelle echt sein sollte (und nur versetzt),
wäre es doch das wahrscheinlichste, dafs Pappus hier mit axoi-
XBÜc H(ovi7ia die xonoi gemeint hatte. Noch eins läfst sich aus der
oben angeführten Pappusstelle schliefsen, dafs nämlich Euklid und
Aristaios (der Ältere) Zeitgenossen waren; das liegt ganz deut-
lich in den Worten: ig?' olg ridri TtccgaÖBÖtoKBi nfjovinoig und (p^itsag
(zuvorkommen). Man darf sich also die Sache so denken: Ari-
staios hatte in seinen xonoi öxbqsoI auch -den genannten xonog zum
teil mit aufgenommen; als Euklid sein Lehrbuch der KmvMa schrieb,
worin er wie in seinen Elementen das bis dahin bekannte sam-
meln wollte, nahm er nur so viele von den dahin gehörigen koni-
schen Sätzen auf, als es zur Analyse des von Aristaios behandel-
ten Teils des xonog notwendig war, indem er dieses als bedeutend
genug ansah und in seiner Bescheidenheit etwaigen neuen Unter-
suchungen des Aristaios nicht vorgreifen wollte. So Pappus. Der
wahre Grund war doch ohne allen Zweifel der von Apollonius an-
gegebene (s. oben S. 84), dafs er nach dem damaligen Zustand der
Lehre von den Kegelschnitten nicht weiter gehen konnte, und
Pappus selbst giebt eigentlich, wie sehr er sich auch dagegen sträubt,
bei dem Altmeister einen Fleck anzuerkennen, dem Apollonius Recht,
wenn er sagt: ovd' av ccixog ridvvri^ ovd^ SXXog ovo Big aiU' ovös
fUftQOV XI 7tQ069sivat xovg wtb EixlBldov yQag>staiv dui ye fwvtov
- 86 -
avTog fia^vQBi liymv ocdvvccvov bIvch tsXsKO^^vat^ XG>Q^S g)v axfxog
7tQoyQdq>siv^rivccym6d7i (S. 676, 21; vgl. auch S. 678, 6 ff.).
Versuchen wir jetzt nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen
uns ein Bild des Inhalts der Koavitui zu entwerfen,^ so sind wir
nach den eigenen Worten des ApoUonius auf die drei ersten Bücher
seiner k(ovmcc angewiesen als diejenigen, welche altes enthalten,
wenn auch verallgemeinert und im einzelnen fortgeführt. Aber
wir besitzen eine noch wichtigere Quelle in den Schriften des Archi-
medes, der sehr häufig auf konischen Sätzen fufst, die also vor
ihm bekannt waren. Ich habe schon früher das Material zusam-
mengetragen (Zeitschrift für Mathematik und Physik, hist.-litt. Ab-
teilung XXV, S. 41 ff.), auf welche Abhandlung ich für Belege
und nähere Erörterungen verweise, hier nur die Hauptresultate
wiederholend.
Als Haupteigenschaft der Ellipse war aufgestellt DC^iACxCB
= GH^:ÄHXHB= EF^ :AF^, und für Parabel und Hyper-
-IT
bei die entsprechenden ÄF: AC == EF^ : BC^ und BC^.GlP
= BD X BF xGDX GF, bei ApoUonius I 20—21. Die Asym-
ptoten der Hyperbel waren schon
von Menaichmos entdeckt, wurden
also auch hei Euklid behandelt.
Auch die Hauptsätze Über Ähn-
lichkeit der Kegelschnitte und Seg-
mente derselben müssen sich bei
Euklid vorgefunden haben ; wenig-
stens kannte Archimedes ApoUo-
nius VI def. 7, VI 2 und VI 11.
Aus Pappus wissen wir, dafs einige
der zum xoitog ird tgetg tuxI xio-
öagag yQcc^ifuccg nötigen Sätze bei
Euklid vorkamen, welche, ist freilich kaum mehr zu entschei-
den: dieser toitog wird von Pappus VII 36, S. 678 so definiert:
iicv yag &ia6i ÖBÖOfiivtav rgi^v sv^Eiav ano uvog rov avrov aff(Ai£ov
Ttataxd-maiv inl rag xgeig iv dedofävaig ymvUxig Bv^siai, tcal Xoyog
jl So^ilg rov imb Svo TUtzfiy^Uvcov neguxofiivov og^oymvlov Ttgog ro
ino tfjg koinilg tevgayoDvovy x6 otifulov S^exai d'iöBi SBÖofjUvav Ci€-
87 -
Qsov toTtov^ tovriöuv fiiäg tciv tQLmv KmviT^mv yQ()c(ifimv. aal iav
im d' ev&slag &i6Bi öedofiivag xcn;a%d'üöiv svd'eLat iv dsdofiivaig
ycDvkcig^ %al loyog tj do&elg rov vTtb ovo KarriyfuvüDV ^ bfioimg ro
Crifietov aij)Btcei &i(SBt ösöofiivTig Ktovov tofArjg,
Als Citate aus dem Lehrbuch Euklids können folgende Sätze
bei Archimedes angesehen werden:
XBxqay, Ttaqaß. 1 — 3 bX %a ^ oQ^oycovlov ndvov ro(icc^ i(p* ag
cc ABF^ T^i 8b a (abv B^ naqa, xctv öiccfiszQov rj avra 8tci(iBtQog^ &
ÖB Ar Ttaga rcev Kccta ro B iTtiijfuvoV'
'S Cccv tag rov 7i(6vov roftag, Xöa iööBhai
cc AA xa AT, xav l'tfa r^ h AA xa AF^
TtccQalXrilöi iöaovvxai a xb AT xal cc
Kccxcc xo B iniiffavovöa xccg xov xdvov
xofiag (ApoUon. I 46). — ef xa ^ OQd'o-
yfjovlov %(ovov xofiGc a ABF^ rj öh cc (uv
S^ .- BA Ttaqcc xccv dicc(iBXQOv rj ccvxce ÖLccfAS-
xQog^ cc 81 AAF nccQcc xccv xccxcc x6 B
iTpiiffavovOccv xccg xov ndvov xofiag^ cc
ÖB El F xccg xov kcovov xoficcg i7tiil}ocvov6a
Kccrcc xo r*, iöCovvxat, cct BA^ BEi Xöcci,
(Apollon. I 36). — Bi %cc ^ oq^oym-
vlov Kcivov xoficc CL ABFj cc öi BA
TtaQcc xccv dtaiiBXQOv ij ccvxce öuxfiBXQog^ xal ciyj^mvxi xivBg ccl AA^
FiZ TCaQcc xccv Kcexcc xo B i7Ci>il}avovCav xccg xov Ticivov xoficcg^ iööBi-
xcci (x>g cc BA Ttoxl xccv BZ^ öwccfisi & AA itoxl xccv EZ (Apollon.
1 20). — anoSBÖBlKxcci 8b xccvxcc iv xotg %(ovi,%oig 6xoi%Bloig,
itBQi YXQvoBiÜBGUv 3 S. 300: Bi xa xwvov xo^iScg onoictaovv bv-
&bUcv iTtLijfccvmvxi ocTtb xov avxov 6cc(ibIov ccyfiivccc^ k'mvxi 8e Kai akXai
Bvd'Blai iv xa xov üdvov xofna naqa xccg ijtLijfavovöag ayfiivat, zal
xBfivovöai aÄ^a^ag, xa 7tBQiB%6fiBva vno xäv xfiafiaxaiv xov avxbv
B^ovvxi koyov ttot' aHa^a, ov xa xBXQccyava xa ocTto xäv inixlfav-
ovöav' ofAoXoyov 8b icaBlxat, xo 7tBQiB%6fAEvov vnb xäv xäg ixBQag
yQafifiag X(Aa(iaxci)v xm XBXQaydvto roS ajro xäg
iTtiijfavovOag xäg TtaQaXlrlXov avxä' cc7to8B8Bl-
Kxai 8b xovxo iv xolg KCDVixoig öxoixBloig
(Apollon. m 17). — tcsqI kcdvobiS. 3 S. 304,
9 S. ov 8ii Xoyov ixBt xb xBxqayfovov xb arcb
xrig AZ Ttoxl xb xBxgaycDvov xb aTtb xijg AK^
xovxov i^ixG) a N Ttoxl xccv M. at 8ii ccTtb
xäg xo(iäg iTtl xav AZ ayofiivai Ttaga xccv
A E 8vvavxai xa Ttaqa xccv vOav xa N Ttaqa-
TtlTtxovxa TtXaxog i%ovxa^ ag ainal aTtoXafißd-
vovxi aTtb xäg AZ Ttoxl xb A Ttiqag. 8B8Bl%xai
yccQ iv xoig KcavtKotg (d. h. N wird Para-
meter sein für den Diameter ^Z; ein Satz von dieser Form kommt
bei ApoUonius nicht vor). — Überhaupt sind folgende Sätze als
— 88 —
vorarcfaimedisch, d. h. Euklidisch, nachweisbar: Apollonius I 11, 17,
20, 21, 26, 33, 35, 36, 46, 49; II 3, 12, 13, 27, 49; HI 17
— ein Resultat, das zu den Angaben des Apollonius vollständig
stimmt.
Es ist auch nicht schwierig, das Bild negativ zu vervoll-
ständigen, indem wir unter den in den drei ersten Büchern des
Apollonius behandelten Gtegenständen diejenigen aussondern, die in
den xoDvixa des Euklid nicht haben stehen können.
Zuerst mufs bemerkt werden, dafs Euklid noch immer die
Kegelschnitte mittelst eines auf die Seitenlinie eines rechtstehen-
den Kegels senkrechten Schnittes hervorbrachte, dafs also die
Ellipse nur in einem spitzwinkligen, die Parabel nur in einem
rechtwinkligen, die Hyperbel nur in einem stumpfwinkligen Kegel
entstehen konnte, wonach sie ihre von Aristaios erfundenen Namen
hatten: 17 rov o^vycDvCov xcifwv tojli^, fj xov oq^oytavlov xcivtv rofin}
und ri rov a^ißXvycDvlov xdvov tofii] (Pappus VII, S. 674). Dafs
sie alle in einem Kegel und zwar in jedem hervorgebracht werden
können, war die grofse Entdeckung des Apollonius. Doch war es
von der Ellipse allein erkannt worden, dafs sie in einem schief-
winkligen Kegel oder gar in einem Cylinder entstehen konnte;
das wufste schon Archimedes , und dafs wir hierin nicht einen von
ihm gemachten Fortschritt zu bewundem haben, aber vielmehr der
Schritt schon vor Euklid gethan war, zeigt eine bisher unbeachtete
Stelle in seinen (paivofiBvcc S. 561: iccv yccQ kcovoq iq KvktvÖQog im-
Ttiöw tliridij fifi TtaQcc tfjv ßaöcv^ rj ro^Mf ylyvttai ol^vymvlov xgovov
TOjiiif, Yixig icxlv ofiola &vQe^; der letzte Zusatz zeigt, dafs Euklid
noch die so hervorgebrachte Ellipse von der auf dem gewöhnlichen
Wege entstandenen unterschied; denn d'VQSog war wahrscheinlich
der Name, womit Menaichmos die Kurve benannte.^) Bei Archiv
medes existiert dieser Unterschied nicht.
Sicher ist es auch, dafs Euklid noch nicht, wie man gemeint
hat (Ameth: Geschichte d. rein. Math. S. 93), den Zusammenhang
der Kegelschnitte mit der elementaren Operation Ttagaßakksiv xodqIov
(iXXemov oder vTtegßaXkov) erkannt hat (Cantor: Vorlesungen S. 251);
das hat erst Apollonius gethan, der hiervon die neuen Namen der
Schnitte, die noch heute gebraucht werden, ableitete (Pappus VII,
S. 674). Endlich kannte Archimedes nicht, und folglich Euklid
auch nicht, das Centram der Hyperbel; der Durchmesser derselben
wurde, wie bei Parabel und Ellipse, innerhalb des Schnittes ge-
dacht; die heutige Auffassung und die damit aufs engste verbun-
dene Auffindung des anderen Zweigs der Hyperbel (beide Zweige
zusammen heifsen cd avti7tBl(ASvcii ^ Apollonius I 14) scheint von
Apollonius selbst herzurühren.
1) S. meine Abhandlung: Nogle Bidrag til de gräske Mathematikeres
Terminologi, in: Philologisk Samfunds MindeBkrifk. KopeDh. 1879, S. 7.
- 89 -
Die KCDVMcc Euklids wurden gewiTs bald von dem ausführ-
licheren und durch die Neuheit der Gesichtspunkte anlockenden Werk
des Apollonius, das an allen Punkten Verallgemeinerung . der Sätze
und- Vereinfachung der Beweise einführte, überstrahlt und verdrängt.
Aus der oben S. 84 angeführten Stelle aus Eutokius darf ge-
schlossen werden, dafs weder die xonoi TtQog iitiqxtvBUf noch die
¥,tovvm damals (im VI. Jahrhundert) mehr vorhanden waren, und
es ist wohl zweifelhaft, ob Pappus, der die xonoi noch hatt^ die
nüuvMa anders als von Hörensagen kannte.
Zum Schlufs nur noch eine kleine Bemerkung. Wenn Hultsch,
Pappus III, S. 1276 aus Pappus VII, S. 634, 8: yiyqct%xai Sb (6
avakvo^vog toitog) vTtb ZQi^v avögav EvTiXslöov xb tov öxoiyBitoxov
%al ^AytoXXoDvlov xov ÜBqyaiov xal ^AQKSxalov xov TtQsaßvxBQOv schliefsen
zu können glaubt, dafs die gemeinschaftliche Quelle für die Berichte
des Pappus, Proklus und Marinus über die analytische Methode
eine Schrift Euklids oder seine Vorlesungen gewesen seien, worin
fer über das Wesen und die Vorzüge dieser Methode gesprochen
habe, so scheint mir das in der angeführten Stelle des Pappus
nicht zu liegen. Pappus will gewifs nichts sagen, als dafs alle zum
xmog avcclvofiBvog gehörenden Schriften von den genannten drei
Männern verfafst waren. Denn hierauf eben beziehen sich die
Worte S. 636, 18: xmv Si TtQOBigriiiivcav xov ccvalvofiivov ßtßklcav
fl xa^ig iaxlv xoiccvxtij worauf dann eine Aufzählung folgt von drei
Schriften Euklids, sieben des Apollonius und einer des Aristäus.
Freilich wird dann noch Eratosthenes tcbqI fiBöoxrixav hinzugefügt,
aber diese Schrift scheint von sehr geringer Bedeutung gewesen
zu sein ; Pappus würdigt sie keiner eigenen Behandlung, giebt keine
Lemmata . zu ihr und sagt aufserdem ausdrücklich (oben S. 80
Anm. 2), dafs ihr Inhalt toi yivst mit dem der übrigen Schriften
über die xojtoi zusammenfalle. Jene drei Berichte gehen wahr-
scheinlicher auf einen Geschichtsforscher wie Eudemos oder einen
Systematiker wie Geminos zurück.
IV.
Die Optik nnd Katoptrik.
Man hat immer gern die beiden unter dem Namen Euklids
vorhandenen optischen Schriften dem grofsen Geometer abgesprochen,
weil man an die Klarheit und logische Schärfe der Elemente ge-
wohnt, sich daran stiefs, so vieles entschieden unrichtiges in Sätzen
und Beweisen in diesen beiden Schriften zu finden. Bartholin in
seiner Ausgabe der Optik des sogenannten Heliodor (Paris 1657)
S. 138 hält Theon für den Verfasser (sicuti videmus factum a
Theone in libro, quae Euclidis optica nuncupatur; nam Euclidis
illas propositiones non esse absque controversia opinor considerans
demonstrationes illas a tanto doctore geometra proficisoi non po-
tuisse, nisi vitio temporum librariorum et commentatorum nimis
credamus esse deprauatas). Savilius hält sie, wie es scheint,
zwar nicht für unecht (Praelectiones XIII, S. 17: cuius praeter
elementa alia complura habemus monumenta a Proclo commemo-
rata, Optica, Catoptrica, libros ut ego quidem existimo non magni
momenti), spöttelt aber in seinen von Gregorius herausgegebenen
Randbemerkungen mit abgeschmackten Witzeleien über die vielen
Ungereimtheiten, die er in ihnen finde. Peyrard betrachtete sie
so entschieden als unecht, dafs er sie nicht einmal in seine Ge-
sammtausgabe des Euklid aufnahm. Kepler dagegen schreibt an
loannes Georgias Brengger (Epistolae ad I. Keplerum CLII, an-
geführt von E. Wilde: Optik der Griechen, S. 9, Anm.): Euclidis
Catoptrica vo^eveiv arguis meo iudicio perperam. verba tersa,
nitida, emuncta, imo tomata, demonstrationes rotundae et breves,
distinctio diligens inter assumpta et ex assumptis demonstrata.
itaque non est, ut als, tnrpis lapsas ex assumpto falso videre quid
sequatur, sed et confessio obscuritatis naturae, falsum assumere,
aut si error, non certe incredibilis in Euclide, qui cum sua aetate
de oijfeßL philosophatur ad captum illorum hominum. Ihm folgen
Schneider: Eclogae phys. II, S. 204 ff. und Wilde S. 9. Kepler
hat sehr richtig hervorgehoben, dafs, wenn keine andern Gründe
gegen die Echtheit dieser beiden Schriften vorgebracht werden
können, als dafs viele Sätze nach unseren heutigen Kenntnissen
der Optik falsch, ja selbst lächerlich sind, so dürfen wir nicht
~ 91 —
darauf hin das Verdainmuugsurteil unterschreiben. Denn unsere
Vorstellungen vom Zustande der Optik zu Euklids Zeiten müssen
sich nach dem unverdächtig Überlieferten richten und dürfen nicht
unser Urteil über Echtheit oder ünechtheit des einzigen Denk-
mals, das wir von den optischen Studien und Kenntnissen bei den
Griechen der Siteren Zeit noch übrig haben, beherrschen. Dazu
kommt noch, dafs die beiden Schriften bis jetzt nur noch jungen
und augenscheinlich sehr schlechten Handschriften herausgegeben
sind, so dafs voraussichtlich viele Ungenauigkeiten der Beweise
auf die Abschreiber kommen. Denn solche können natürlich nicht
von Euklid selbst herrühren, besonders da Proklus S. 69, 2 in
den oTttMoc und nctxonxQvai dieselbe ccKQtßsuc rühmt, die man sonst
in den Schriften Euklids bewundere.
Ich will hier die Frage über Echtheit oder ünechtheit für
jede der beiden Schriften einzeln erörtern auf Grundlage des mir
vorhandenen Materials , das freilich noch lange nicht vollständig ist.
A.
Die Optik wurde zum ersten Male mit der Katoptrik zusam-'
men von Johannes Pena herausgegeben (Euclidis Optica et Cat-
optrica, nunquam antehac Graece aedita. Farisiis apud A. Weche-
lum. 1557. 8; eine lateinische Übersetzung erschien in demselben
Jahre unter dem Titel: Euclidis Optica et Catoptrica e Graeco
versa per I. Fenam. Farisiis. 1557. 8), dessen Ausgabe und Über-
setzung Gregorius in allem Wesentlichen aufnahm (praef. fol. 5^:
versione latina lo. Fenae sumus usi Graecumque textum, quam
potuimus, castigatum fecimus). Zwar hatte er sowohl einen codex
Savilianus als eine Bodleianer Handschrift (S. 601 n. 1 u. 3), aber
er scheint sie nur in seinen Anmerkungen benutzt zu haben. Aus
ihm schöpfte Schneider, der in seinen Eclogae physicae I S. 381 ff.
I die Sätze der Optik und Katoptrik mit schätzbaren Erläuterungen
(II S. 204 ff.) herausgab. Aufserdem erschienen die Sätze (ohne
die Beweise) griechisch und lateinisch durch C. Dasypodius (Eucli-
dis omnes omnium Ubrorum propositiones graece et latine editae
per Cunradum Dasypodium. Argentinae 1571. 8) ohne bedeutende
Abweichungen von Fena (aber doch von ihm unabhängig). Eben-
' falls stimmt die Mehrzahl der Handschriften'trotz aller Verschieden-
heit im einzelnen im grofsen und ganzen mit seinem Text (so, bei
dem Schweigen des Gregorius, wahrscheinlich seine beiden Hand-
schriften, cod. Flor. Laur. XXVIII 10 saec. XV, den ich in Florenz
flüchtig einsah, cod. Far. 2107 saec. XV, 2342 saec. XIV, 2347
saec. XVI, 2350 saec. XVI, 2351 saec. XVI, 2352 saec. XV,
2363 saec. XV, 2390 saec. XIII, 2468 saec. XVI, 2472 saec. XIV,
Suppl. 186 saec. XVI, welche ich alle aus den Mitteilungen des
Hm. A. Jakob in Faris kenne). Auch die Übersetzung G. Vallas
— 92 —
(Neue Jahrb. Suppl. XII, S, 394 — 95), die in vielen Nebendingen
abweicht, gehört doch der Hauptsache nach in dieselbe Klasse,
sowie auch die Übersetzung Zambertis, die ich nur aus der Basler
Ausgabe bei Hervagius 1546 fol. kenne. Aber es giebt doch
auch Handschriften, die eine ältere und weit bessere Redaktion
bieten als die bisher allein bekannte.
Als ich im Herbst 1879 in Florenz war, um die Haupthand-
schrift des Archimedes zu vergleichen, fand ich Gelegenheit, auch
die in der Biblioteca Laurenziana befindlichen Euklidhandschriften
an einigen wenigen Stellen von besonderer Bedeutung zu unter-
suchen. So fand ich in dem vorzüglichen cod. Laurent. XXVIII 3,
der aufser den Elementen noch die Optik und die g>aiv6fieva ent-
hält, eine ganz abweichende Form der Optik, woraus ich mir
wegen der Kürze der Zeit nur einige Hauptpunkte notieren konnte.
Der gröfsere Teil der nicht sehr gut bewahrten Pergamenthand-
schrift stammt aus dem XI. oder gar X. saec, aber das Übrige
ist auf ffanz weifsem Pergament im XVI. saec. geschrieben; es
hat den Anschein, als sei dieser Teil durch die Zeit unleserlich
geworden und dann um das vollständige Verlorengehen zu verhin-
'dem copiert und statt der verdorbenen Blätter in die Handschrift
einverleibt. Später habe ich auch im cod. Vindobonensis 103
(Lambecius VII, S. 391), der mit einer Liberalität, die jetzt wohl
überall (Italien natürlich ausgenommen) angetroffen wird, aber des-
halb nicht minder zum Dank verpflichtet, zu meinem Gebrauche
an die königliche Bibliothek in Kopenhagen versandt worden war,
dieselbe Fassung angetroffen; meine Notizen aus Florentinus reich-
ten vollständig zu, um die Identität sicherzustellen. Cod. Vin-
dob. 103, von Lambecius a. 0. als antiquissimus bezeichnet, wurde
von A. Busbeckius aus Konstantinopel mitgebracht; der erste Teil
ist auf Pergament und kann dem XI. oder XII. saec. zugeschrieben
werden; der Schlufs, darunter die ganze Optik, ist dagegen bom-
bycinus aus dem XIII. saec, wie es scheint. Die Handschrift ent-
hält wie Flor. XXVIII 3^) die Elemente, die Optik und die tpaivo-
fuva mit vielen Schollen. Nach dieser Handschrift teile ich hier
jene bessere Redaktion der Optik mit, indem ich mir wegen der
ünvollständigkeit der handschriftlichen Grundlage nur die allemot-
wendigsten Verbesserungen erlaube.
1) Cod. Florent. XXVllI 6 saec. XIII, der ebenso Elemente, Optik
und (paivofisva mit Schollen enthält, konnte für die Optik nicht ver-
glichen werden.
- 93 —
EvxXsidov ontLKol o()ot.
1. ^VjtoMlo^oi xäg cLTto tov o(i(icfTog i^ccyo^ivag sv^slag yqa^-
fucg g>iQBa^cci diäatrKMX fwys^mv fisydlcnv,
2. 9ial ro [fAhv] vnb xmv oijfeGiv 7tSQts%6fiBvov oxrifua slvai %mvov
xriv lioqvqniv fuv l%ovra iv r^ Ofifiort ri^v dh ßdöiv TCQog roig niquoi 5
3. Kai OQua^ai fikv xaikcc, fCQog a Sv at SiffStg TtQOöTtlTtxcDOi^
fM] 0QC((S&cit öi, TtQog ce Sv fir^ itqoOitijvcmiSiv cd oijfstg,
4. Kai xa (jlIv V7t6 fteC^ovog ymvlag oqd^uva ful^ova g>alvsa^ai
xic dh VTcb ilaxxovog iXaxxovay faa 8s xa vno laav ymvi&v oQfo^uva, 10
5. Kai xa ^v wto fiBxeojQOxiQCDV aKxlvtov OQcifASva fUxscoQOXBQa
g>a£vs6^aij xic dh VTto xaTteivoxiQtov xaTtevvoxBQa.
6. Kai o(Aolag xa fikv V7t6 äs^ioDxiQCDv aKxlvcav oQcifUva dB^id-
xBQa <palvB6d'aLj xa dh imo aQiaxBQtoxigcov aQiöxBQmBQa,
7. xa dh vno tvIbiovcdv yoavimv oqm^uva uKQißicxBQOv <palvB6^ai, 16
/
a.
OvSbv xmv OQ0i>iiBV(ov afia olov ogaxai.
iaxm yccQ SqcifiBvov xi xo AA^ Ofifuc ös
- A T JT J iöxoD x6 5, aq)^ ov nQOOmnxixmOav oiffsig at BAj
Br^ BK^ BA. ovKovv iitsl iv Öiaax'^fjLaxi (piqov- 20
rat at TtQO&nlTtcovöai S^Big, ovk av itQOönlTtxoisv
CvvEXBig JtQog xo AA' Scxb yivoivxo av Kai Kaxa
xo AA öia0X7]fiaxa, nqbg a at oil}ELg ov fCQOOTtS'
aovvxai. OVK aga 6g>dT^0Bxai oXov Sfux xb AA, öoKst
dh bgaö^ai^ afia x&v o^srnv xa%v 7taQa<psQ0^VGiv. 25
_ |3'.
Tav iatov fuyB&^v iv öiacxi^(jLaxi KBifiivcDV xic iyyiov lul^uva
aKQißiiSxEQOv bgäxai,
bCxod ofificK (j^v xb Bj OQmiiBva öh xb TA Kai xb KA, ;|^^ öh
voEiv avxic i<Sa Kai naQalXrika^ iyyiov Sh icxoD xb 30
^\ 7^ FAj Kai ngocmTtxiacaaav oflfsig at BF^ BA, BK^
BA, ov yaQ av BiTCoifiBv^ äg at anb xov ofifMcxog
7A ngbg xb KA itQo6%lnxovCai o^Big Sia x&v P, A
CrifiBkov iksvaovxai, rj yicQ xQiydvov xov BAAKFB
ri KA iiBlioDv av 7\v xr^g FA, xmoKBvxat 8h Kai 35
löfl. ovKovv xb FA web Ttksiovav o^sodv' OQoxai
'^TUQ xb KA, ccKQißiaxBQOv aqa tpavr^aetai xb FA
xov KA' xa yaq wtb nlsiovcov ymvi^ oQoi^va ccKQißiöXBQOv (palvsxai,
y.
lEjKaifxov xav b^tofiivcnv Sxbi xi ^ir^Kog anocxr^^iaxog^ ov ysvo- 40
fuvov ovtUxi OQaxai.
10. iXaxtova\ iXdaaova cod.Vindob. 103. 27. iyysiov (corr. m. 1), ut
lin. 30. 29. 6Qto(isva] corr. ex oQcofisvov m. 1. 32. stnofisv. 35. vno-
Hstxat] corr. ex vno%B(a&<a m. 2. 40. yBvofiBvov^ corr. ex yBvo\kivov m. 2.
— 94 -
^axüD yccQ oiifia (ihv x6 B^ oQci(A6vov de to FJ» g>ri(d di^^ Zu
xo TA iv xivi a7C06xrj(jiaxi> ysvofisvov oif^sxi oqu-
driösxcei, yeyevi^ad'ta yaq xo FJ iv r© fuxa^v öia-
axiqiiaxi xav oTf/eov, iq>* ov xo K, ovkovv nQog
xo K ovÖ€(jUcc xav iiTto xov B otlfeoav itQOCnBastxai'
nQog 6h at oi\>ug ov itqoO'JtljtxovOiv ^ inelvo ov%
OQaxai. ^Tiaaxov aqa x&v bgafiivoDv i%Bi xi (i'^Kog
a7tocxi^(Mxxogj ov ytvo^vov ovnixi oQaxai,
15
10 Tmv laav dtaöxrifAcixoDv xccl iitl xijg avxi]g eid^slag ovxcdv xa
ix nXelovog öcaaxriiAaxog bQ(Q(i€va ikccxxova q>alv£xat,
iaxca taa öcccaxi^fitxxa [xa] inl fAucg evd'sCccg xa AB, BF, FA,
Tial av'qi'&G) TtQog oQd'ccg rj AE, iq>* rig xeMcD ofifux xo E. Hyto,
oxi (AEÜiov g)avi^aitai xo fikv AB xov BF, xo
y M^ 4- y öl BF xov FA, 7tQ0ßm7Cxix(oaav yciQ anttveg at
EB, EF, xal iixdw Sia xov B arnuUyv tn FE
sv&ela TCaQakkfikog rj BZ. tfSri ^Q^ ioxlv rj AZ
xy ZE. inel yccQ xgiyavov xov AEF naqa
ydav xmv nksvQ^v xr^v FE ri%xai eif^BÜc ri BZ,
icxiv aQu Mcl^ mg ri FB jCQog BA, ^ EZ
TtQog ZA, fori cf^a iöxlv ^ AZ, cDg slqfixai^
xy ZE. iieliav dh TtkevQce ri BZ xijg ZA. fiel-
^(ov aQa ical x^g ZE. (leltcDv aga xal ytavla
i] vno ZEB yoDvlag xilg vnb ZBE. ^ dh imb
25 ZBE xy imb BEF "crj, Kai rj imb ZEB aga xr^g imb FEB ymvUtg
(lel^cDV iöxlv. iisl^tav aga 6g>&i^(SBxat rj AB xilg ^-^* ^^''^ b^ioltag
%av Stic xov F ctiftBCov x^ AE jcagakkrikog ix^^ ful^ünv dg)^<fsxai
ri BF XTjg FA.
20
6.
30
^5
Ta iCa fisyi&fi avusov dis<nriii6xa avusa q>alvBxai, %al [Uiiov
ccbI to iyyiov nslfuvov xov 0(ifucxog,
liffTCü) Svo loa uByi^ xa AB, FA, ofifux äs
n Idtfo xb E, aq>^ ov avtCov diBaxrjxixcii, xal iöxa
^ iyyiov xb AB. liyta, oxi (ultov tpavrfiexai xb AB.
nQOOJtifnixmcav aKxtvBg at AE, EB, EF, EA.
ItcbI ow xa vnb (tBi^ovenv ycovi&v bgcifuva iiBl^ova
q>alvBxai, (uliav 6h yavla fi wtb AEB xijg imb
FEA, (ulimv aga q>av'^aBxai Kai ri AB xijg FA.
8. yevofisvov] corr. exysvo(iBvov m.2. 12. ra] del. m. 2. 13. AE]
E in ras. 18. inB^] corr. ex in^. 22. di] corr. ex dij. fiB^toav
/-.-T y - _•-! manu 2, t^
31. iy-
tav deletum.
E in ras. 18. inB^] corr. ex ini. 22. di] corr. ex dij
uQa — 23. aQu] (alt.) in ras. 24. ymv^ag'] ytovCa. r^g] mi
mann 1. ZBE] £ in ras. 17 d\] in ras. 27. a%^] in ras.
yBiov\ corr. in. 1, ut lin. 34, p. 95 1. 6. 87. AEB] xmv AEB, sed xm\
— 95 —
5'.
Ta TtaQcclXrila tmv diaarrifiaTtov i^ oiTtoari^fuxTog ogcifieva avcöo-
i'iStfX) dvo TtaQcillrila fisyi^ xa AB^ FJ, ofifJi»€c dh licfra) xb E.
kiym, oxi xcc AB, FA avKSonXecxij (pui- 5
i/ercrt, ymI fist^ov asl x6 i'yyiov ÖucCxrificc
xov TtoQQcixBQOv. 7tQ06ni7tthoi>(Sav ixxivsg
Ott EB, EZ, £0, EA, EH, EK, xal
inetsvy^cnaav sv^euici. at BA, ZH, &K,
iTCsl ovv iJbsC^üDv i&clv T] imo BEA ymvCa 10
rilg v7to ZEH ytovlccg, ful^cov aQa xal
ri BA xfig ZH g>alvsraL TtaXiv ItcsI (ul-
tmv ri wto ZEH yaavla xr^g imo ®EK
ymvlccg, ^el^ODv aqa xori ^ ZH xrjg &K
(palvexai. (utiov &qa xo fuv BA Siaaxriiuic 15
xov ZH, xo dh ZH xov SK, oinUxi ovv o(pd"i^csrcci TtagcclXtiXa
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Eni Töv iv (lexsaQcp KSt,(iivG)v öiaaxrifjuixcDv xa&Ucd'a) ano xov
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-M. l^\ xo 0, aal %qo<SitiitxixüiiSav aKxiveg al 25
AA, AK, AG, ASj AN, AM, xal
iTts^svx^cDöav cd AP, AUy AO. iitsl ovv
^ aTto fiexs€OQOxiQov örifislov xov A iitl xriv
PS ini^ewixal xig evd'süx ^ AP, fi AP
aga i%l xriv PS Kad'exog iöxtv, xofl ri AO SO
inl xriv OM, wxl ri AH iTtl xriv UN.
OQ^oydvia aqa icxl xa APSj AHN, AOM
xQlymva. insl ovv o^oydivia iaxi, nal iöxtv
r, iikv UN xri PS idri, ri de HA xrig AP
(ul^onv, ful^fov aqa ycovla ^ wto SAP xijg imo xmv HAN. fist- 35
?ov aga xal og>^rJ6erai xo PS tov UN. 6(iol<og xai xo PA xov
11 K (iBi^ov. oXov uQa xo AS oXov xov KN oip^Cit'ca iiei^ov,
aviaonXaxrj aga nal oyxcog oq>^a£xai xa (leyidifi.
V'
Tic inl xrjg aircrig ev^sCag ovxa foa (uyi&ri ftr i(pB^'^g aXXriXoig 40
xe&ivxa tuxI aviOov öteaxriKOxa xov ofifiarog aviöa g)alvexaL
22. Ha/] om. 35. fisiicov] (prins) in ras. (fuit (liqog).
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— 96 —
10
löTG) Ovo ica fuyi&ri ric AB^ FA inl xr^q avx^g svd'slag xijg
AJ (ifi iq>Biilg aXli^Xoig ovra wxl aviaov öisCrriKOta anb rov ofifMt-
tog rov £, xal TCQoöTCunitacav uKuveg
a[ EA^ EAj %al iöra) fcf/^cov ^ EA rijg
EA. XiyG), Zu ^ FA tilg AB ful^civ
g>aviqcercct, nqoCTCmxkmCuv anzivsg ctt
EB^ EF, %al 7UQiysyQag>d'(o tcsqI xb
AEA x^fytovov KVüXog b AEA. xal
Tt^oöBxßeßXiia&cDiSccv xatg EB^ EF ev&sC-
aig sif&sicct at BZ^ FIT, xal avefSxaxfa-
Cav oiTcb xav B, F Cr^uUnv Ttgbg oQ^ag
yoDvtag Xaai [ainaig'] bv&bIcii at B ©, FK.
iaxtv de iarj ^ 4B xy FA, älX& xal
ymvla ^ imb ABS x*^ v%b AFK iaxiv
15 t'<))}. xcrt 7tBQig>i^£ia clqu ri AS 7teQiq>€Q£la x^ AK iöxiv icri, ii KA
&Qa TCBQttpiQBia xrig ZA neQKpsQsiag fiel^cov iaxiv. noU.& aqa ij HA
neqi€piqHa xrig ZA (isI^odv i<Sxlv. aXX* inl filv x^g ZA 7tSQtq>eQs£ag
fl V7tb AEZ yoDvla ßißfjxsvy inl öh xrjg HA nsQupsQslag ^ vnb
HEA. ^ aga vnb HEA ycovCa xijg vnb AEZ (asI^cdv iaxiv. icXX^
20 vnb fifv xrjg vnb AEZ ri AB ßXinexai^ vnb öh xijg web HEA ij
FA, (uiiav &QU ^ FA xiig AB gxxlvsxat.
»'.
Tic ica fieyi&ri xal naQaXXrfXa aviCov duaxfjKOxa anb xov ofifia-
xog oim avaXoyang xotg öiaöxi^fittöiv OQ&xai.
26 f<Jtüi) ovo (uyi&ri xcc AB, FA aviCov ducxvi%6xa &nb xov ofi-
fittxog xov E, XiytOf oxi ovn iöxtVj mg fpalvsxcLi, ixov, ig xb FA
ngbg xb AB, ovxag xb BE
ngbg xb EA. nQocnmtkmcuv
yccQ axxtvsg cc[ AE, EF, nccl
xivxQO) (ikv xm E duccx'^fuxxi
öl TCO EZ kvkXov y6yQag>d'(o
nB^i^cpiqeia ii HZS. insl ovv
^_ff xb EZF xqiymvov xov EZH
xofUmg fisiiov iöxiv, xb öh
Bb EZA xQlycnvov xov EZB xofUmg SXcnxov icxiv, xb EZF Squ xqI-
yavov nQbg xbv EZH xofUa (ul^ova Xoyov Ixh iptSQ xb EZA xqI-
yatvov ngbg xbv EZS xofUa. xal ivaXXic^ xb EZF xqiymvov nqbg
xb EZA xQlyavov (ul^ova Xoyov ixn UnsQ 6 EZH xofASvg n^bg xbv
EZS xofUa, Kccl avvd'ivxt xb EFA xglymvov ngog xb EZA xQlyaa-
40 vov (ul^ova Xoyov l%€i rjnBQ b EHS xofuvg^ngbg xbv EZS xofda.
aXX^ ag xb EAF ngbg xb EZA xqlymvov, ovxmg ^ FA nqhg t^v
30
9. ET] sequitur ras. unias litterae. 12. BS, VK] S ei K q corr.
14. /^FK] in ras. 16. dK] in ras. 17. xrig ,"" «e^^yepetaff] xr^v —
neQttpeQSiav, ut lin. 18. 26. mg] om. 38. tov] Tjjy.
— 97 —
A2i» fi de TA tfi AB ictiv ißri^ xorl G>g tj AB TtQog zriv AZ^ tf
BE nQog rfjv EA. r^ BE aqu ngog rrjv EA iisC^ova loyov l%et
iJTteQ EH& TOfievg Ttgbg zov EZ& zo(iia, atg öh 6 ro^Evg Ttgog
tov rofiia^ ovrcog fi vtco HE& ycDvla TCQog xiiv vno ZES ycnvlav.
'^ BE Sqcc TtQog rriv EA (Asl^ova loyov ?xei fiTtEQ rj vnb HES yoo- 5
via nQog xriv vjto ZE&. Kai ix, (asv rrjg imo HES ycavCag ßXi-
Tterai ro FA^ 1% dl xr^g imo ZES x6 AB, ovx avaXoyov aga xotg
aTtoötrlfiaöiv OQaxat xa Yöa ^uye^.
Tor hg^oy^via fieyid"ri i^ äTCoöXT^fiaxog oQfafieva TCSQups^ g>alvsraL 10
fotüd yciQ fiod-oycSviov xb BT. S<sxg) xcrl
lisxioDQOv i^ a7to<Sxi]fiaxog OQcofievov. otmovv
inel exaaxov xmv oQta^vmv ^ih xi fiijxog anO"
axi^fiaxog^ ov ysvofisvov ovaexi bgazai, ^ fuv F
aQa y(Qvla ov% oQaxai^ xa de A^ Z Ctifieuc fw- 15
vov (paivsxaL b^iolcag ^al i(p* i%daxrjg xmv loi-
Ttwv ymvmv^xovxo' Cvfißi^öexai. &(Sxe oXov tcsqi-
g>SQhg q)avfJ4Sexai,
ia\
Tmv naxd) xov o(i(iaxog Keifiivav intTtidcav xa noQQCD iierecnQo- 20
xeQa g>alvexai.
¥(Sx(o ofi^ia xb A fisxsmQoxsQov KsCfisvov xov BEF^ xal tcqoö-
m7txix(Q<Sav axxlvBg at AB^ AE AA^ AF, mv ^ AB Ka&erog
€6xto inl xb imonslfisvov inCTtsdov. kiya^ oxi xb FA xov AE iisre-
cDQoveQov q>alvtxai^ xb de AE xov 25
BE, elhf^tpd'ün yccQ iTtl xijg BE
xv^bv Cfifietov naxa xb Z, xai jJ^Oco
nqbg b^ag rj ZH. wxl inel at
ot\>eig TtQoxegov Tcgbg xrivZHnQOC-
TtlTVXOVÖlV fJTteQ TtQbg XXIV ZF^ 30
TtQOCTtlTtTitd) xy ZH rj jLtlv AF
aaza xb H atifietov, ri dh AA %axa
xb S^ ff öe AE xorror xb K. inet ovv xb H xov S icxt (lexemgo-
xegov, ro öl S xov jK, akV iv m iaxi xb JJ, iv xovxm xb -T, iv &
de xb S^ iv xovxto xb A, iv (p de xb £, iv xovxg) xb £, diic dh 35
xav AF^ AA i[ AF (palvexat, dia de xmv AA^ AE r^ AE^ ^ FA
aQa xilg AE fUtemQOxiQa g)alvsTai. bfioloDg tuxI iJ AE.xijg BE (u-
1. z/Z (utramque)] d|. ^ 4. HEB] in ras. ZES] in ras. 6. BE]
ßea; corr. m. 2. nqbg triv EJ] ymvla; corr. in svd'eta TtQog xriv EJ.
6. ßXinstai] fietiov. 11. %ai] aupra per comp., ut lin. 28. 14. ys-
vofisvov'] ysvofisvov. r] yaQ (per comp.) y. 16. «xacriys] s%aexTiv,
18. vpavriesxai] avfißriasxai, 36. AF^ AA] ay (y in ras.); corr. m. 1.
AA^ AE] sd\ corr. m. 1.
Heiberg, Stadien über Euklid. 7
— 98 —
TsmqoTEQa (parniöeraL ric yccQ vno (iSTSCDQoriQav aKtCvcov oQCDfisva
(istscDQOteQcc q>alvBxai,
%ctl g>av£Q6vy on ta iv fisxsdQfp Kslfieva aotka gyainjcerai.
5 Tmv &VG) tov ofifjuxTog xetiiivoDv inmidav rcc jcoQqoD taTtstvoreQcc
tpaivsxai.
^ötcD ofifux To A raicetvoTSQOv %elfi£vov tov BF iniTciöovj xccl
TtQoCTtiTcrirfoCav aKUvsg a[ BA^ AJ, AE^ AF^ av f} AB TW&erog
iötcD inl xo wtOTislfUvov inlit^Sov. Xiyto^
10 ^ ^ :f^^ :P ow TO FE xov EA xciTteivoxeQOv g)alvstcct.
diik dri xo TCQOSKts&hv ^sci^fia xanBivo-
xiga ^ (ikv AF axtlg xijg AE, ^ öh AE
xijg AA^ r äh AA xfjg AB. älkic Suc
(ikv tav FA^ AE xb FE ßlijtexai^ dia
de xav EAj AA xo EA, öicc dh x&v AA^
xo FE &Qa xov EA xanzwoxBQov €palvBxcci^
16 -^
AB xo AB q)alv6xai.
xo öi EA xov AB.
ly .
T&v zig xovfMtQoC^ev (iriKog i%6vxG)v xa (ikv iv xotg ös^iotg slg
20 Ta aQiaxsqa öoitst Tca^xd-aij xa ös iv xoig aQtöteQotg zig xcc ös^ui.
iöXG) dvo oQoifUva (uyi&ri xcc AB, FA,
jy ofifior dl ItTrco xo E^ aq>* ov TCQOöTttTCxixmaccv
^ cL%xlvBg a£ ES, EK, EA, EZ, EH, EF.
^ Uya, oxi> at iihv EZ, EH, EF donovCcv zig
g^ xce aQUSXBQa fizxrjjfiai, at dl ES, EK, EA
zig xa dz^ia, irczl yag ri EZ xijg EH iöxi
öz^uoxiQa, ri 6z EH xrig EF, ivxzv^zv a^a
'^ EF xijg EH doTizi zig xa aQiCxzga fuxij%9ai,
7] dl HE XYJg EZ. ofioloDg wxl at EK, EA,
30 ES donovCiv zig xa äzliic furijx^at.
25
35
40
i6\
T&v iCfüv (uyz^^v xorl imb xb ainb ofifia KzifiivoDV xa noQQto
fizxzmQoxZQa q>aCvzxai.
iöxfo loa (uyi&ri xa AB, FA, EZ, ofifur
dl iatfo TO H (izxsio^oxzqov 9tzl(Uvov x&v fu-
yz^mv, xal JtQOöiMVtixmöav amtvzg at HA,
HF, HE, Xiya, ow xb AB xov FA (uxzm-
QotZQOv g)alvetai, xb dl FA xov EZ. inzl yag
ri HA xijg HF iaxi (UXZtoQotiQa, fi dl HF
xijg HE, %al iv & zlaiv at HA, HF, HE,
17. AB] äs. 29. at] om. 40. ä] otg m. 2.
— 99 —
iv TovtG) icxi xal tct A^ J*, £ Cv{\iuua^ iv (o öh rce A^ F^ E, iv
TOVTijj} Kai To: AB^ FA^ EZ iisyi&ri^ xo AB ccQa xov FA fisxBcnQoxs-
qov €pulvstaiy xo de FA xov EZ,
Tmv löav fisye&av nal avtaxiqai xov o(iiiccxog KeifiivcDV xa TtoQQf*) 5
xcc7Utv6x6Qa qxxlvsxai,
Hrrco f<Sa fisyi&fi xcc AB^ FA^ EZ fisxsooQoxsQa KsCfisvcc xov ofi-
jl ~n -p fjuxxog xov H. keya^ oxi xo AB xov FA xanei-
voxEQOv qxxlvexai, xo öe FA xov EZ. nqocnt-
fCxircDöav auxtveg at HB^ HA, HZ. iTCsl ovv 10
^ HB ciKxlg xrjg HA iaxi xcateivoxiga, rj 6i HA
xfjg HZ, iXX' iv & elciv at HB, HA, HZ, iv
xovxG) iöxl xccl xa B, A, Z ari(ista, iv oo öh xa
B, A, Z, iv XOVXG) aal xa AB, FA, EZ (isyi&ri,
xo (UV AB uQa xov FA xaTCSivoxsQOv q>alv€xai, 15
xo 6h Fä xov EZ xansivoxsQov iöxiv: (\) e^ijg.
ts'.
'^Oaa äXli^JiGiv vnsQixBc vno xo avxo ofifia »elfieva, nqoCtovxog
likv xov oii(unog (ul^ovi (uiiov xo imBQipaivofievov g>alv£xai, aniov-
xog öh ildccovi, 20
iaxa dvo aviöa fuyi^ xa AB, FA, fisi^ov öh Söxm xo AB,
ofAfjux 6h icxG) xo E, a(p ov nQoaniJVxixai aKxlg äia xov F ri EZ.
jgr Jff insl ovv imo xov o(i(iaxog »al xijg EZ
^ ^ ^^ auxlvog xa ZB, FA (palvexai, xo AB
aga xov FA vnsg&sv (palvexai xm AZ. 25
fuyi&si. (i£xaKel6&(0 xo oufjux iyyvxigoD,
Ttal icxd) xo H, aq>^ ov nQoöniTtxixa)
axxlg 6ia xov F fj HS, inel ovv imo
xov ofifiaxog nal xrjg HS auxlvog tpai-
vsxai xo FA %al xo SB, xo AB aqa 30
^ xov FA fiet^ov tpavr^csiat tc5 A S, ißki-
Ttsxo Öh vTto xov E xa AZ futtov, fietiov dh xo AS xov AZ, tcqoö-
lovxog fihv aQa xov ofAfiaxog fieitov xo V7t£Q<paiv6(i£vov (palvexai fiel-
^ovi, aniovxog 6h ilaxxovi, {(paCvexai, xo v7t£Qg>ai,v6fisvov fAst^ov^.
1. xovxtp] xovxoig, xxt lin. 14. m] otg m, 2. F, JS] corr. ex
1}^? 10. insl ovv ad prius HZ Hd. 12 bis, sed expunctatn. 19. fis^-
iovt fisiSov] -iovi fist- postea additum. 30. xo FJ %a£] mg. m. 2.
SB] ß in ras. est. 32. AZ ttsiSov] a^.
- 100 —
15
tovzog (lEv Tov ofi(icctog ilaCöovt iisl^ov ^puCvexai xo VTC6Qg>aiv6fiBvoVy
iiTCiowog öh fisl^ovi,
5 l'tfrco avtCcc fisyi^ xcc AB, Fd, (ov (uitov x6 AB. löxfo ofifia
x6 E, ag>' ov TCQoCjtiTtxixG) uTixlg dicc xov F ri EZ, inel ovv vno
xrjg EZ ci%xlvog änokafAßccvexai xcc ZB, FJ (isyidi^y xcc BZ, FA
aQa i'öa akXiqloig g>alv£xai. xb AB ccQci xov FA fieitov g>cclv6xat rcS
i;^ AZ iisyi&8L TCQOörix^G) dri xo ofifjux
iyyvxiQCD kccI iöxo) xo H, ag)* ov
TtQodntTCxixG) ccKxlg dicc xov F r^ HS.
insl ovv vTto xrjg HS auxlvog ocno-
Xafißävexcci xcc BS, FA, imo dl
x^g EZ xcc ZB, FA, ftjtt dh xo
^ \^ "'"■^..^ "^A xov AS (lei^ov, itQoaiovxog f*iv
"■^ a^cc xov ofifuxxog iXaöCovt fist^ov
xo v7t6Qq)atv6fievov cpalvBxm^ cimovxog dl (ul^ovt fieltov: (\) i^ijg.
10 e
tri .
'^Occc aXXriXtov imBQi%Bi, in sv&slag x^ iXaxzovi fieyi&si xov
20 oiifucxog TCQoöiovxog xe xcrl aq)iaxafAivov xä tacj) aü öo^ei xo vnsQ-
(patvoiisvov xov iXccxxovog ime^ij^siv,
iöxG) ovo aviCcc fisyi&rj xcc AB, FA, oav fieiiov xo AB, ofificr
dl söxoD xo Z in sv^slag Kslfuvov x^ niqaxi xov FA fuyi^ovg xa F,
j^ XiycD, oxi> xov Z ofificcxog nqo<Si6vxog mal
25 ccq)iCxafAivov in svd'sCag ovxog x& lata
öo^si vn€Qg)alv6ö&cci xo AB xov FA,
E F ^^W ^^otfTrtTrrero) yiiq a%x\g öuc xov Fti ZE,
xb AB &Qa xov FA vneQg)atvexai xa AE.
fUxaKSKtvi^cd'a} dri xb o(i(ia xal iöxco
30 -n afccDxiQO}, fuxl icx(o in svd'slag xb H.
' ii aqci inb xov H ofifunog oKxlg n^oa-
nlnxovCct iXsvCsxai öiic xov F arifulov tucI 7tQoCsvs%&i^öexai id%qi xov
E Cfifulov, xal T09 aifxm vns^g>avi^(Ssxai xb AB xov FA,
35
Tb do^lv vtlfog yvävM, ntiUnov icxlv, fiXlov q>cclvovxog,
iiSXG) xb do^lv v^og xb AB nal diov avxb yvmvat, nr^Xlnov
iiSxlv* Scxca (Hv ofificc xb A riXIov dl a%xlg ri FA avfißalXovCa xm
nigccti xov AB fisyi^ovg tucI dtrix^a) fiixQi xov A ofufucxog, Söxod Sl
cntcc fi AB xov AB. Kai TuCö^ca Sxbqov xi fiiye^og xb EZ övfißal-
2. indvai] Bupra. 3. iXdaaovt] supra. 4. (ui^avi,'] in ras;
7. ZB] in ras. 24. tov Z] xb t m. 1; xm y xov m. 2. 30. dnoxi^.
— 101 ~
Xov xy &Ktlvi iiri Ttdvroog nceravya^oiievov vtc (xvxi]q nctxic xo Z
TtSQag, iJQfioöxai ovv elg xo ABJ xQlycovov hsgov xi xqlytovov xo
EZ/i, ¥(Sxiv &Qa^ mg fj jdE ngog
"* ^ X7IV ZE^ ovxoog ^ JB TtQog rijv BA,
aXX^ 6 xijg AE jCQog xriv EZ Xoyog
iiSxl yvwQtfiog' Kcci o xijg AB aga
TtQog xriv BA Xoyog iöxl yvciQi^iiog,
yvooQifjLov ds xo AB, yvcigi^fiov Sqcc
wxh xo AB : f^ i^rjg.
10
7t ,
Mri v7taQ%ovxog fiXlov xo öod'sv vipog yvavccc^ nriXUov icxlv.
söxoa XL [fifyeOovg] vt\)og xo AB^ ofifia ös &rai xo P, aal diov
eiSxcD xo AB yvmvaiy TttiXinov iöxlv^ mg firi imaQ^ovxog f\Xlov, %Ü6^üh
TiaxoTtXQov xo AZ^ xal 7CQO0SKߣßXi]0d'(o x^ EA in eid'slag rj AB^ 15
&xQig ov övfißaXEi xm nigart xov AB
(iByid'ovg Tc5 B, kuI fCQoCitvitxixto
aaxlg ocTto xov ofifiaxog xov F y FH,
Kai ävxavaaeitXaad'Ci) ^ cc^Qcg ov avfi-
ßaXei xm TceQaxi xov AB fieyid'ovg 20
TOD Aj Kai TCQOfSSKßsßXl^Cd'a} xf AE
ri ESy Kai ijx&oa anb xov F inl
XTjv E& Kad-STog fi F&. insl ovv
TtQodJtiTtxoDKSv uKxlg Tj FH Kai avxavaTiiKXaaxai rj HA^ TtQog itSag
ycnvlag avaKeKXaaiiivai dßiv^ &g iv xoig KoxonxQiKolg Xiysxai. Xcri 25
aqa ymvla rj imo FH& xrj vnb AHB, aXXä Kai ff vno ABH xrj
vno F&H i0ri, Kai XotTttj Squ ^ im HF& Xomfj xy vjto HAB
iaxiv tCrj, IcoycivLov aqa icxl xo AHB xqlywvov tw FH& XQtymvco,
xmv de Icoymvimv xQiymvtav avdXoyov el(St,v xx£ nXevQaL edxiv aga,
mg ^fj F& jtQog xriv SH, ovxmg rj AB Ttqbg xriv BH. aXX^ b x^g 30
FS TtQog xriv BH Xoyog ecfrl yvmQiiiog' Kai 6 xrjg BA aqa nqbg
xriv BH Xoyog hxl yvmQifwg, aXX^ ri HB i<Sxi yvcigifiog, Kai ri AB
aqa icxl yvmQifwg.
xa\
Tb öod'iv ßa&og yvmvai, nriXbiov iöxlv. 35
i'öxm xo öod'hv ßad'og xb AA, ofifia öi löxm xo E, Kai öiov
xb ßd^og yvmvai, jtriXUov icxCv, rCQOCitutxixm yccQ xf o'tjfsi fiXlov
aKxlg fi EA (Sv(ißdXXovöa xm iTtmiöm Kaxa xb B arifutov Kai x^
ßa^Bi Kaxa xb A. Kai TtQoCSKßsßXijad'm anb xov B in sv&siag fi BZ,
1. Mttra] dXXä Kaxd m. 2. 2. ABJ^ corr. ex a|3y. 5. £Z] in
ras. 16. ffVftßaXft] corr. ex avfißaX^f ut lin. 19. 20. AB"] corr. ex
dß. 22. ii] supra.
— 102 —
20
Kai ijxd'd) am xov E ini rrjv BZ svd'etccv Tiä^srog fi EZ, insl ovv
r<T9} ycovCcc ff vnb EZB vy imo BAJ^ alXcc wxl ^ inb ABJ r^
VTtb EBZ^ Kai rj xgCxri aga rj vnb
BEZ T|J vnb AAB iauv jlcri, Icoyci-
6 ^ VMV Sqa ictl rb AAB tQiyonvov t©
BEZ tQiyfivfp. xal at nXivQul aqtL
aviXoyov icovrai. i<Snv Sqcc^ mg ri EZ
TCQog xiiv ZB, ^ AA vtgbg xiiv AB,
aXX^ b xijg EZ jtqbg xiiv ZB Xoyog icxl
10 JT yvtüQiikog' Kai b xrjg AA a^ itQbg xi^v
AB Xoyog iöxl yvmQi^fiog. Kai icxi kuI
xb AB yvmQiiwv' Kai xb AA aqa yv€0Qi[i6v i&civ.
Tb do^hv (liJKog inty^^vai^ tctiXCtiov iisxlv,
15 eaxca xb do^hv firJKog xb AB^ o(ifjLa dh saxco xb F^ Kai diov
i'cxoD xb AB fiiJKog yvavai^ itriXiKov iaxlv. nQOCnimxixmCav aKXivsg
a[ FA^ FB^ Kai 6lXrlg>9(0 iyyvg xov ofifur-
xog XOV F inl xijg aKxivog xv%bv Ctifuidv xb
Aj Tucl ijx^G) Sia xov A Cri^zlov x^ AB
naQaXXriXog evd'sta fi AE, ifcel ovv xQvyto-
vov xov ABF Ttaqa idav xciv nXsvqmv xfiv
BA ffKxai rj AE^ laxiv aga^ mg fi FA ngbg
xriv AE^ ovxmg ri FA ngbg xiiv AB, aXX^
b xijg FA jcgbg xiiv AE Xoyog icxl yvcigi-
26 "^ flog, xofi 6 Xfig AF aga n^g xiiv AB Xoyog
yvwQifwg iöxtv, Kai yvcigifiog icxiv ri AF' yv(OQifiog aga Kai ri AB.
Ky\
Eav iv x^ avxm inMidtp^ iv co xb ofAfuc, kvtiXov TCsqupiQSut
xs&^j ri xov kvkXov Tcegttpiqeuc sv&sta ygaiifjuli g>alv£xai,
30 laroo kvkXov nsQupiQetM i^ BF iv x^ avx^ iTtiniäa Kstfiivri x&
o(ifiaxi x^ Ay atp^ ov TtqoCmTCxixmaav aKxtveg at AB^ AAj AE^ AZ^
AHy AS, AF. Xiym, ort
fl BF TtSQupigsta sv^sia
tpalvnai, kbUs^üü xrig TtB^t-
36 / ^^5^"^^^^ ""^^ g>eQslag xb KivxQov Kai Icxo}
xb K, Kai ijceisvx^aoav
ev&etai at KB, KA, KE,
Zä KZ, KH, KS, KF. iital
ovv fl KB vno x^g wco
40 \ ^55:---^^ ^.^--^ KAB yavlag ßXijcsxai, ^
dh KA imb xijg imb KAA,
fulimv a(fa fpavi^östai 1}
1. ndd'STog'] supra m. 2. 39. vno] (alt.) lupra m. 2.
— 103 —
(iiv KB xijg KA^ i\ Sk KJ t% ££, ^ dl KE r^g KZ^ xal in
rov itigov fiSQOvg rj (isv KF rijg K&^ if de K& rijg KH^ rj öh
KH tilg KZ ful^cov q>avri<S£tai. dta toOro dij viig (uvovörig eifd'slag
tfjg KAf aoc^STog 17 BP &s£ i<Suv. za d' avrcc avfißri<Setai iuxl ini
tijg KolXrig TtsQKpsQeCag.
allfog.
dvvarov de xal in aifx&v x&v oipBODV xavxa kiyziv^ oxi iiSxlv
iXci%lcx7i (UV rj fiexa^v xov A ofifiaxog xal xijg dia(isxQOv^ ccel dh fi
syyiov avxrjg iXaxxcDV x^g äncixsQOv, xavxa öh CvfißaCvsi, xofi iccv f
aa^ixov i%^ avxriv ovCrig xijg AZ, ötcc xovxo (pavxccölav ev^elag 10
aTtodxilXEi Tj 7t6Qi(psQ£ta^ Kai iiaXtiSxa bI ciTtb nlslovog gxdvoixo öia-
öxrificcxog Söre firi (SvvctiC^ivtcQ'CLi tifiag vrjg KVQtoxrjtog, öuc xovxo
Mxl ot firi Ttaw aTtoxexafiivoi Kcclot i% nXaylov fuv OQiOfievoi iy%i-
XaCficc i%6tv doxovöiVy vTtoKaxcn&ev 4' Bv^etg slvaiy xal at ömccI de
x&v xQiKav iv xa orvrcS imniöa} xstfiivmv xm qxaxi^ovxt evd'etat 15
ylvovxai,
akXfog,
^Eav iv xa avxa iitmid^ xm o[iiucxi kvhXov 7ceQig>6Qei<x X8d^^
sv^eicc yQa[ifji/ri ^ xov tivtiXov 7teQig>iQSt.cc g)a(vexai,
etSxm xvkXov 7t6Qiq)iQeia ri BF^ 20
ofi|tia dl l<Sxa> xo A iv xm avx^
ini%iStp ov x^ BF 7tSQig>6Qsla ^ a<p^
ov TtQOdTCiTtxixoDöav oip€ig al AB,
AZj AF. ovKovv insiö'q xmv oQto-
^ivcDV oifdhv oXov S(Aa OQccratj ev- 25
^etcc aqa ifSxlv ii BZ, ofiolüog dri Kai fi ZF. oXri &qa fi BF tcbqi-
(piQHa eif&eicc öo^si.
Eqxxlqag OTtmödriTtoxovv oQCDfUvrig V7to ivog ofifunog iXaöCov
ael rifiL6g)aiQ£ov q)alv£xat, avxb öh xo OQciiisvov xijg ög>alqag nwiXov 30
7teQi,(piQ6icc (palvexcci.
icxoD aq>aiQa, rig kSvxqov (ihv xo A, Ofifia öh iiSxoD xo B. kccI
STts^svx^oi} ff AB, %al iKßsßXi^öd'a) xo öicc xijg BA inlnBÖov, Ttoirjcsi
ovv rofc^v kvkXov, noisCxa xov FASH %v%Xov, xai tcb^I öiafUXQov
T^v AB KVnXog y8yQag>^a} 6 FBA, wxl i7te^8vx^(OCav ev^etai at 35
4. %a&Bxog'] m. 2; xa^irov m. 1. Lacuna est. 6. aXXmq'] anpra.
7. %Ö> additoi^L est. i<itCv\ corr. ex ^v. 9. lyytov] corr. ex ?y-
yeiov, iXdxxoy»] corr. ex yi^BiJ^tov m. 2. anmzBQOv] dnotSQOv,
12. TiVQXotTixog] primum x in ras. 14. Bv^sig] -Q'sig in ras. 17. ccX-
Xcag] HB*. 24. xäv OQODfiBvmv] xov OQcafisvov. 26. oXriv . . . xriv . . kbqi-
(fBQBiav m. 2. 27. bv&bicc] Bv&Btav. öo^bi] ^bi. 28. %ö ] %?\
29. svog] supra. 30. yivnXov nBQitpsQBia (paivBxai] m. 2; fii^og riftt-
xvxXtoy iiovov m. 1. 35. FBJ] m. 1; yßöa m. 2.
\
10
— 104 —
FBj BJy AJj AR iitel ovv tifjuHVKhov iau vo AFB^ oq^ yavta
icxlv 71 VTto AFB' ofiolcng 9uu r^ vTto BAA, at FB^ BA oiqa iq)-
iitxovxai, i7CB^ev%^(0 ovv 17
FA^ Tud ^x^(o dia tov A
6 X \ (Sfifulov xf, FA TtaQcclXrikog
fl HS. oQ^al Sqcc a[ ngog
T^ K. iicv d'q zo BFK
xqlydüvov fiBvovfSrig xilg AB
Ttsgl xfiv oQd^v ymvlav xyjv
K 7t£Qisve%&6v slg xo avxo
TtaXiv ttTtoxaxaaxcc^ ^ o^sv
7]Q^axo g>iQ6ö^aiy 1^ /tilv BF
xaO' ^v Cf^iistov ifpii\>BXui
T^g ötpatQag^ 'q dh KF
16 rcoir^CBi xriv xofiiiv xvnkav.
kvkXov (iBv ccQa nBQKpiQBia oq>^CBxcii iv xy C(patQOf. Uya di, oxt
9ial ekccxxov riiitaq>aiQlov. iitel yccQ rifitKWihov icxt xo H&j xo FA
IXcnxov 'qiiMVKklov icxlv, xal oQccxai vno xmv BF^ BA a%xtvmv xo
airco xijg ag>alQ(ieg fiiQog. ikccxxov aQcc fifu6(patQtov xo FA.
20 9cs\
Tov ofifunog 7tQO<St6vxog xy cg>alQa SXctxxov löxai xo OQ(6(isvovy
doiei dh fiet^ov OQccad'aL
lüXG) ag>atQcc, rig xivxQOV (ikv xo A^ ofifia dh xo B^ ag>* ov
insisvx^m Bv^Bia ri AB, tuxI nBqiyByqifp^to itBQi xriv AB xv%Xog
25 FBA, TUtl ijxd'm anb xov Ä arifulov xy AB bv^bIu nqog oq^icg
itp* BnaxBQa Bvd'Buc ii EZj xal Ix/SfjSAijado) xo öui xmv EZy AB
1. BJ] J e corr. est. JPB] m. 2; ayS m. 1. 8. AB] %ß m. 2.
16. xy] om. 17. inei — 19. FA] mg. m. 1; in textu eÄ: insl
yaQ ^fjbiHVKhov iavi to yd, postea ezpunctum. deinde seqnitar: xal vno
xmv a%xhaiv xmv ßy, ßd ßXintvai.. 20. %e'] %i\ 24. AB] B cQrr. ex y.
- 105 —
intjtEÖov, noiYiCBi ow zoiiiiv xvnXov. &rw o FEZJ^ laii iTtsSevx-
^(ocav al FAry AA^ AB^ BJT, FA, dia öij to TtQO ainov OQd'ai
fjihv Ott TCQog totg F^ A örnislotg, iq>ct7txovxM Sga cit BF^ BA^ aVtivig
tlöiv icuxlveg^ xai ßliTterat vno rov B ofi(uxTog tb FA fieQog xijg
a<pcclQag. fieraKeKtvi^öd'G) dfi ro o(ma lyytov trjg 6q>cilQctg^ nal ?Cxm Ö
TO 0, ag)' ov ine^evx&cD aid-sia r\ BA xal \nBQi\yByQaq>&m xvxAog
AAK^ Kai ijtB^svx^maav cct SK^ KA, AA^ AS evd'Btcci. bfiolmg
örf V7tb rov ofiiicctog ßliTtstai. fiev rb KA fiigog xijg 0q>alQag^ VTtb
de xov B ißlinsTo xb FA, elaxtov de xb KA xov FA. nQociovxog
Sga xov ofificexog h'Xaxxov iöxi xb bgdfisvov, öonei ds fiettov (palveö^cci, 10
fisl^av yiiQ ^ vnb KSA yoavCa xijg VTtb FBA ymvlag.
HgxxlQag di,cc dvo ofiiMcxcov oQODfAevrig iccv 17 duxfiexQog xijg (S(pa£-
Qag i<Sf} 1(1 x^ sv&sCa, ig)* ijv die<SxriKa0i xa ofi(iaxa a'st aAA^Acoi/, to
ri[ii<S(palQiov avxijg og)d"i^<Ssxai, oXov. 15
iöxoD (S(paiQaj rig ksvxqov xb A^ Kai yeyQcccp&OD iv xy atpalga
tcbqI kbvxqov xb A Kwlog b BF^ xal TJxd'oo dioifiexQog avxov ^ BP,
aal ^xd'fodav anb xmv B, F
■ \ - ^^ \V Ttgbg ood-ag aC BA, FE^
T'jJ ÖS B F TtaQtiXlriXog k'öxa) 20
rj AEy ig)* rig xe/ctOg) xcc
Ofiiiarcc xa A^ E, XiyoDy
oxi xb fnii<Sg>alqiov oXov
6g)d^öexaL t^x&o) dia xov
A SMcx6Qa xmv BA^ FE 25
rtaQccXXriXog ^ AZ, xb ABAZ aqa jtaQaXXviXoyQafifwv icxiv, iav 6 ff
(ievov0rig xijg AZ 7t6QUV£%^hv Big xb avxb TcdXiv anoMxxaöxad'rjj od'sv
^^^OTO g)iQ6(S^at xb jteQteve'jfiev Cxijfia^ aQ^exaL fuv anb xov B^ iXev-
0Bxai de Ttal inl xb F nal to B, %al xb 7teQiyQag)6v vjtb xijg AB
CX^fux »vnXog Icxaiy og ys dtä xov ksvxqov x^g (Sg)alQag itsxiv, r^u- 30
Cg>alqimf aQa og)^i^66xai> vnb xav A^ E ofiiMcxcav.
^Eav xb xav Ofifiaxmv iiaiSxri^ yisiiov \i xr^g iv T'^ Cg)alQ^ dia-
fnirgov^ fisi^ov tov Yi^uSg)aiqlov og)d^CBxaL xijg Cg)alQag,
s(Sxm iSg>alqa^ i^g nivxQov xb Aj %al nBqiyByQaq>^(a nBql xivxQov 35
TO A TiVTiXog ESAHy ofifiaxa dh xa B, Fj xorl Icttg) to duHaxtum
xb fiBxa^v xmv B, F otf;€Q9v fiB^ov xijg iv xy Cg)aiQa ÖLaiiixQOv^ %al
iitBiBvi^m ri BF, Xiyw, oxt fist^ov xov 'qfAi<Sg)aiQlov 6g)^CExai. tcqoC'
ninxixmiSav auxlvBg at BE^ FA %a\ TCQOdBKßBßXi^c^cDfSav inl xa £, A
3. &f^a] in ras. 5. ^yyiov] corr. ex ^yyBiov. 6. inBievx&to Bvd'sia
'^ 0A naf] supra m. 2. 7e8Qi/ysyQag>&ai] nsQt- supra m. 2, BuppoBita
lineola. 7. AAK] AA®K m. 2. ^ 9. ^ßlenB. 12. xs'] xij .
19. BA] 9 in ras. est. 32. x^'] x<9''. 33. to] supra m. 2. 39. nQoa-
STißsßXTjad'caaav'] ngoösyißeßX'iqad'm,
— 106 -
(ligi]* (SVfißaXkovöi dii iXXi^Xaig öiic to iXaaaova elvat t^v öuifieT^ov
trjg BF, CvfißccXXixaxSav öri ncczcc to Z Cruieiov, insl ovv ano xivog
Cfifislov xmv inzog tov
TivTiXov nQX>g trjv TtSQi-
q>iQBUiV TtqoCTteTttcixa-
(Siv Bv^züii at ZE^
ZJ, TO JSE aQa
iXttVTOV iCXlV fllUKV"
%Xlov. xo EHJ &Qa
10 n .^ ^ \ I \ iisi^ov iöxiv rjfiiKVuXlov.
aXX^ imo rwv 5, P to
EHJ ßXsTtstat. (ut-
ov a^a $1 xo rifuöv
6g>^iSexaL xov xvxAov imo xmv B^ F. xo avxo a^cc TCal xijg (S(paiQag
15 6g>di^<Ssxcct.
^Eccv xo xwv 6(iiucx(ov didörrifia iXaxxov ifj xijg iv xrj CcpalQa
diafiixQov^ iXaxxov fnuCfpaiqlov og>d^Cexai.
söToo (Sq>aiQcey 'qg nivxqov xo A ari(Uiov^ nctl 7t€Qiy6yQa(p&(o negl
20 xo A (Sfifisiov KVTiXog o BF^ xcrl icslad-to xo diaöxfifice xmv ofifiaxcav
xo AE iXaööov ov xijg iv
25
30
» >
ov ^xd^oDöav iipaTnofievai
ctl AB^ EF ctl avxul xai
&%xlvBg, Uya^ oxt iXccö-
Cov fifuCipmqtov o<pdi^Cs-
xcti, hßeßXi^a^möav yciQ
at BA^ FE, avfMtetsovv-
xai 6ii inl xa FHB (li^^
iTCsidiqTceQ ri AE iXaCtSfov
i(Sx\ xijg iv x^ ag>alQc^ diafUx^ov. (SvfiTtiTCxixaxSav aatcc xo Z Cijfieiov.
insl ovv &7c6 xtvog Ctifislov xov Z TtQOCnsTtxciMeCiv svd'stcct at ZF,
ZB^ xo BHF aQa iXaxxov icxiv rifunvuiXiov. aXX iv gi icxi xo BHF
TjiA^fux, iv xovx(p xal xo x^g öipalgag. aitoXafißavovCiv aqa IXorrov
35 fifuCq)atQlov.
xd''.
KvXlvd^ov OTtfocdfjTtoivovv inb ivog ofifuxxog oQtOfiivov iXaxxov
flfMUvXtvÖQlov oq>^(fexai.
i<Sxa) nvXivÖQog^ ov lirroo %ivxqov xijg ßdCBmg xo A ötifutov
40 Kai niqvyeyqatp^m ubqI xo A %v%Xog o '^F^ xcrl xelö^m ofifuc xo A
7. J0E] e corr. ^ 16. kij'] X\ 36^ h»'] Xa\ 38. fifunvUvdQiov]
iiinnvUvdQov, 89. %vXivdQog] m. 2; %mvog m. 1.
107 —
iv TQ avTo imnidcj} netfuvov r^ ßatssi xov »vUvdQOV t^ BF^ xcrl
ineievxd'a) ano rov A inl rb A fj dA^ xal 7J%&(oCccv ano xov A
aTntvsg at AB, AF^ kciI
iipaittiöd'toöav rov kvkXov,
Tuxi avi^x^coCav aito rmv 5
J3, F öri(i£l<xiv TtQog og&ccg
TtXsvQal xov KvUvÖQOV at
BE,FZj7ia\ hß6ßX'^<s&(o
x6 X.S duc T(3v ABj BE
inimdov %al xo öuc xmv 10
AFj FZ. ovdixsQov aQa
avxciv xifivsi xov Kvhv-
dqoV ig>a7txovxat y&Q Kai
at AB, AF %cA ut BE, FZ. ßXiTterat. oirv vicb xmv BA, AF awl-
väv xo BFj 07CSQ i<sxlv ilcexxov '^(iiuvMov. xov avxov dri XQonov 15
%(d llcexxov rjfiMvhvdQlov OQccdiriöexai,
d ds V7C0 Svo OfAjuixoov bgmo, qxxveqov, ort wxl iit avxov
CVfißrjfSsxai xic inl xijg öipalgag üqrniiva.
' "Ecxfü Kviikog, ov ifSxcD Tiivxgov xo A, Ctifutov dh iuxbg Iöxod 20
xo Z, xal inetevxQ'a) ano xov A ijcl xo Z rj AZ, Kai avqx&oo ano
xov A Cf^iislov xy AZ
TtQog OQ&ag ig>* iTcaxsQa
xic fUgti fi FA, ri FA
aqa dtifUXQog i<Sxi xov 25
kvkXov. nal TteQiysyQaq)'
d'oa tisqI xiiv AZ Kv%kog
b ABZE, xal iTts^svx'
^maav at AB, BZ, ZE,
EA. a(, ZB, ZE aQa 30
iq>mtxovxai , inzidr^nzq
at nqbg xolg B, E <Svi-
(uloig elülv oQ^aL inel
ovv aito xivog Cruulov
xov Z n^bg xr^v xov 35
kvkKov nsQtq>iQStav nqotSrcsnxmKaiSiv annlvBg at BZ, ZE, xb BE
aqa fiiQog oQa^asxai xov kvkXov. lern 8s xb FBEA fifAtxvKkiov.
xb BE aqa Hatxov iaxtv tifUKVKklov.
xovxo dh xb ^Süi^fia yiyovs nqbg xovg Ktivovg xb Kai xovg
KvUvö^ovg. iav yag anb xav B, E (SrnuUov ajfimCi ngbg o^ag 40
at nXsvQal xmv KvUvdQODV, eg)a'ijf ovxai ainmv, Ka^^ o fiigog Kai at
aKxiveg n^ocnhctovCi, Kai aTtoKleic^tSsxai xb BAE (iiQog xijg orlfemg,
19. aUmg] mg.; praeterea additur if.
108 -
^swQfidT^iSBTai ÖS xo BE tiiQog rov '^fiMVitXCov. to aino ÜQa fiSQog
Kai Tov KvlivÖQov &e(OQfid''qiSsrai to skavrov : OO l|%.
X'.
Tov o(ificitog te^ivrog i'yyi^ov rov kvUvöqov SXcctrov (asv icu
5 TO 7t6Qda(ißav6iisvov imo v^v ontxlvoav rov kvXIvöqov, do^si dh iist-
Sov oQcia&ai,
eörm xvkivÖQog^ ov ßaöcg fisv o BF xvTiXogj iUvrQov dh rb
A, ofificc dh ro £, a(p^ ov ins^svxd'G} ItA to tUvtqov rj EA^ xai
7tQo07ti7crirm<Sav axrtvsg al EB^ EFy kuI avi^^^codav am rmv B,
10 r CfKisCiov TtQog OQ&ag rc5 HvllvÖQfp at FZ^ BH, dia d^ ra tvqo-
rsQa rb HB FZ iXarrov icnv fifjuKvhvdQlov^ Kai ßlinsrai vTcb rov
E oiifiarog. (ura-
Kelö^o} örj ro oiifia
lyyiov rb S. XiyfOy
on rb nsQiXafißavo-
fievov imb rov S
Ofifuxrog doKSt tov
ZFB H fiei^ov q>ai-
VBoQ'ai iXartov av-
rov ov, TtqotSni'Jtxi-
rmfSav imrivBg al
SKy &A^ nal avr{%'
^cDCav aTtb rav
£, A 0ri(ula)v at
25 TtXevQal rov kvXIvöqov Tcgbg OQ&ag at KM^ AN, &EG}Qvid^asrai. öri
VTtb röov SKy &A aKrlvcov rb MKAN [liQog rov kvXCvöqov, aJiXic
Kai VTtb rav EB, EF rb ZFBH, San de rb ZFBH rov MKAN
fjtst^ov^ öoKst de iXaacov tpalvzc^ai^ ircuSr^neq Kai fAsl^av ycnvla i}
TtQog rtS S rijg Tcgbg t© £.
15
20
30
la\
35 ^
Kcivov kvkXov ixovrog
rr^v ßaCtv Kai nqbg og^ag
aircy rbv a^ova imb rov ivbg
ofi(uxrog OQmiiivov iXccvrov ^fu-
Kxovlov ofp^csrai.
IcrtcD K&vog^ ov ßa<Sig
(UV b BF KVKXog, Kogvgni de
rb A ötifutöv^ 0fi(ia ie itna
rb Ay ag>* ov TCQocmivtixcy-
2. %aC] postea insertnm. rov kvXMqov'] m. 2f rooy nmvmv m. 1.
3. X'] Xy\ 4. Post prius xov rasura nnins liuerae. iyyiov] corr. ex
iyyBiov, ut lin. 14. 30. Xa^] Xd\ 84. ijiu%mvü>v] — mvt — in ras. est.
- 109 —
Cav äurtvsg ceC jdB^ JF. nal insl TtqoCn&txdinaCiv ccKziveg at AT^
AB igwTCtofisvai rov BF^ ro BF aQa i'kaaaov iiSxiv ri^kVKvnXlov dicc rcc
nQO(moded€iy(iivcc. ^%&a>Cctv ano riig TioQvgyfjg tov Kcivov r^g A inl
xä Bj F dfifista nkevQal xov Koivov at AB^ AF. xb aga ifinsQiXafißavo-
fisvov ifTtb x&v AB^ AF bvQ'H&v nal xov BF xo(iimg Ikarxov iaxiv 5
fifUTuoviov, insiöriTceQ nal xb BF Slaaaov iöxtv "^fuxvKltov. Ikaacov
Squ 'qfUXCDvlov 6q>^cexai,
lß\
Tov dh ofifAoxog iyycov xe^svxog iv rc5 avxa i7tmiä<p^ iv &
icxiv ri ßdötg xov xcivov^ ekaxxov fiev Maxai xb wtb x&v o^sav ifi- 10
7tSQtkafißav6[i6vov fii^og^ do^ei öl iist^ov OQcca^aL
saxoD Kavog, ov ßdcig [ihv b AB xv%kog, xo^v^^ ^1 to F Cri-
fieiov^ Ofifia öi Ictod xb A^ %al slki^(pd'ci} xb nivxqov xov Kvnkov xb
A^ v.al ineievxd'a) evd'sta ff A A^ %al TCQoöTtmxhcoCav anxtveg at A A^
AB, Kai iTce^svx&totSav at nksvQal xov Koivov at AF, FB. ovkovv 1&
vnb xov A oiifiaxog tud xciv
AA, AB oilfecav ifmsQtkafi-
ßavsxat xb ABF fdQog xov
9U0V0V, xa£ iaxiv ekaxxov
'qiiMODvlov. iisxaKelö&G) öri 20
TO ofiiia lyyiov xal Söxcd x6
E, Kai TtQOiSTiiJttixmöav ax-
xTveg at EZ, EH, xal ine-
isvx^OKSav at TcksvQal at
ZF, FH, Ttdhv ovv iiinsQikafißavexai vnb xov E ofiiiatog Tcal xcov 25
EZ, EH otf;£a)i/ to ZFH fiiQog xov Kcivov, iöxi öri xb ZFH xov
ABF IkaCdov, donet öh (Asi^ov q>alvec9ai^ iTtstdij fiet^mv icxlv ^ vnb
ZEH y 00 via xijg vnb AAB ymvlag,
tpavBQov öi, oxi Kai Inl noivov vnb x^v ovo ofifidxmv oQafdvov
Cvfißi^asxai xa inl xijg atpaiqag %al xov kvUvöqov xoSv bfioitog oqg}- 30
fiivmv Cviißalvovxa.
Xy. '
*Eav anb xov ofifiaxog nqbg xriv xov Ktovov ßd<Siv nqocninxaasiv
aKxlvzg, anb dl x&v nQoCnintovC&v anxlvcav xal i(pa7CX0fiivav anb
x&v ittp^v sv&stat a%&mCi dia xrjg inig>av6lag xov Koivov ngbg xriv 35
xo^v^i^v avxov, duc dl xoSv a%9BiCmv nal xmv anb xov ofifiatog ngbg
xtiv ßaCiv xov wavov nqoCninxovCmv inlneöa i^ßkri^, inl öl xrig
<Svvaipfjg aifxmv, xovxißxtv inl xrjg Twivijg xoiiijg xwv inmiöav, xb
Sfificr x£^, xb OQcifUvov xov kwvov öia navxbg Xcov bq>%r^CBxai, xrg
o^smg inl naQalkrjkov ininiöov xa nQOvnoxetfUvo) inmiöcfi VTcaQ- 40
Xovai]g,
8. Iß'] le\ 9. ^yiovji corr. ex. iyyBUtVy ut lin. 21. 27. fis^iav]
m. 2; neiiov m. 1. 32. ly ] ks\
- 110
15
20
lata) K&vog^ ov ßaCig fuv b BF %vKlog^ TWQVtfni öh rb A Cri-
fistov^ Ofifux öe iarm tb J, atp* ov TtQoaTttTttitdUaav anttvsg ut z/Z,
^r^ xcri civri%%'mCav aito rmv Ovvag>av tav Z, F TCQog triv noQV-
g>riv rov ndvov rijv A nksvQal tov Kcivov cct ZA^ FAj nal i%ßs-
5 ßkrjc^a x6 xz dicc xmv AZ^ ZA inlnedov tuu xb dia rwv FA, FA.
Tcoiricei aQa t^v notvriv xofAtiv stf&Buiv. fori» fj AEA. liya, ort,
iccv inl XY^g AEA Kctxaxt^^ xb o(i(iccy xb t<Sov xov Kcivov otp^cexai^
oaov xal intb xav AF^ AZ axxlvmv ißXinsto, »sla&m yccQ inl x^g
AEA xb ofifia xb JE, a^'
10 IT ov TCQOdTtiTtxixwCav a%xtVBg
Ttgbg xbv navov, ilevöovxai
dri Kcexcc xag AZ^ AF^ inn-
driTCeg inl TcaQakkriXov ifUTci-
öov imxuh xb ofifia, %txt ev-
^sCag dk yQafiiiocg q)iQovxai af
oiffstg. ü yccQ iuxbg itBCovvxai
T(öv AF^ AZ^ idjuaQriCovxai
at oi^fug' oitBQ axoTtov, ^axto-
aav ovv at E 0, 3H, insl ovv
ItcI TtaQaXX'^Xov fiiv ininidov
xoft ev^slagyQafifueg (pigovxat at
oiffsigj xa dh vnb töoDv ytüvi&v
o^foiiBva föa (palvexai, oCat d'
av oilf sig inl xrjg AEA sv&siag xs&aCt naQaXXriXot, icag yawtag
25 7tSQi>i%ovai^ xb Xoov aga xov xtavov oip^Csxai [onsQ tcov oqmCiVy iXa<S'
aov 6h xov Kavov bgaöiv^ &Cxb nal xb iXaxxov 6(p&ria£xai xov Kcivov].
XS\
ndXiv 6i ye xov ofifuarog fUxarB&ivxog anb xov xaitBwov (iBtB-
(OQov ftiv xov ofifjuxxog XB^ivxog (iBiSov (»hv Saxat xov xcdvov xb b^ci-
30 (iBvov, öo^Bi dh iXaöCov tpalvBO^aij xaitBivoxiqov Sk ?XaöCov (iiv
?axat^ do^Bt öi fut^ov q)alvBö&at,
löxm nmvog, ov ßaCig
(jiiv b BF nvidog, no^qni
dh xb A atifABiovj xal faxao-
35 ^ y^/ I \ Cav at nXBvqal xov umvov
at BA^ AF. inBisvx&m ij
B r, Kai fC^oCBxßBßXi^Gd'ca
T§ BF ri BH, ital rjx^m
iia xov xvxovxog xov B öri-
40 / _^^^ — *" — l I (ulov x^ AB TtagaXXriXog ^
SK. Xiycnj oxt fut^ov fiiv
Scxaty iXaöCov dh og>9i^CBxai
3. JF] ex dv. 16. intog] v 8upra scripsit m. 2. 17. AF, AZ]
m. 2; ayt m- 1- 27. Ad'J X^'- 28. di ys] scriptura incerta est.
- 111 -
tov Ktovov To ogdiisvov tov ofifiatog TS&ivrog inl tov S Cfi(ulov
T^eQ inl TOV X. iTte^evx^mCav at AK^ ASj nal TtQoceußeßX'qc&CD tf
AS inl to Hj fi ÖS AK inl x6 A. oimoüv inl tov H kuI tov A
te&ivTog tov ofniarog aviCa tcc oQoiiuva tov ncivov 6q>d^CSTatj tucI
fist^ov (UV iCTOt TO TtQog Tol Hj sXaCCov dh ov (istiov otp&i^csTai ^
TO TtQOg XGO A. ICOV ÖS TO ItQOg TCO H ToS TCQOg TOD Sj TO äh TtQOg
roS A TCO fCQog tcS X, mg iv tco tcqo tovtov iÖEl^dTf. tov äga oii(iceTog
TtQog too S TS&ivTog iisiiov iCTcci to oQoiiisvov tov xdvov iJneQ TtQog
TOü Kj So^si öh iXaCCov elvai.
ke.
10
^Emv wokXov TiQog oQd'icg icno tov KivtQov avaCTa^ tco tov
hvkXov inmiötp ev&stec, inl dh Tumrig to oiifia T€&jjj ctt öiaiittQoi
at iv T& TOV xvxAov imniötp diayoiuvai nceaai iCat q>avr^<SovTai.
iCTto Kvnkog^ ov xivtQOv to A crifutov^ xal an avTov avqx^a
Ttg nQog o^ag ii AB t^ .tov xvxAov ini7tiö(pj ig)* fjg oiifuc xstö&ca 16
TO B, kiya^ otl at öuHiis-
icat
tpawiCovTai,
i'fftmöav ovo diccfAetgot at
rj, EZj x«l iTtBievx&a-
cav atBTj BE, BA, BZ, 20
insl ovv icq IctIv fj ZA
Tj} Ar, Koivri dh i} AB,
Kai oQ&al at ytovlai, ßäcig
aqa rf ZB ßdcst ttj BF
i6ri iCTlv, Kai at tveqI Tag 25
ßdcsig ycavlai. Xcri aqa ^ vno t&v ZB, BA ttj imo t&v AB, BF, '
ofnolmg Tuxl r^ imo EBA Ty imb ABA. ri aqa imo t&v FB, BA
lOri iöTi Ty vno t&v EB, BZ. Ta d' imo tgoi/ fcmv ycovi&v oQcifASva
l!ca g>alv£Tat. Vöri aqa ^ FA t^ EZ,
k^\
30
Kav 7] ano tov kIvt^ov a%^eioa
ft^ nqog oq^ag ]/ too iniTtidcfi, icvi ^^ XI
Tri ^^ ^^^ KivTqov, at didfUTqoi naCai
loai, g>aviqC0VTat,
iCTOD xvxkog ABFA, nal fix^a- 35
Cav slg aireov dvo didfAezqot at AB, FA,
Kai &Ta) 71 ano tov E Cri(u(ov dvayo-
(Uvri, iq>* fig to oiifia xeiTai to Z, (uri nqog
3. H] (prins) e corr. 5. iarai] cm. 6. rol (primnm) to9 m. 1,
TOV m. 2. 10. i«'] Xri\ 13. tov] cm. 15. ^s] y. 22. AT] in ras.
notvii Sl 71 AB] supra; deletum est: tari iezai %a\ rj ya ty aß.
23. at] bm. 24. BF] in ms.^ 26. BA] B deletnm. AB] B deletum.
£Ij r in ras. 27. ry vno] postea additnm. ABJ]A postea add.,
Bd e corr. FB] B erasum. 28. EB] B deletum. 30. Is'] l^'.
— 112 —
20
ocKTtveg Off ZA^ ZF, ZJ3, ZJ. iml ovv Xari iöxlv rj BE rrj EZ, aXXce
KulfiEA lari icxl trj EZ, ut xQBtg aga ai EZ, EA, EB töai bIcIv.
to aga iv xa öicc xav AB, EZ imitiöfa tceqI xrjv AB diafiexQOv
5 rjfitTWKhov 'yQa(p6fisvov iksv0€xca öia xov Z. 6q^ aga rj imo xav
AZ, ZB, bfiOLCng xocl r^ imo tcov JTZ, ZA iöxiv o^'9'if. ai dh OQ&al
löaiy xcc 6h VTto tömv ycavmv oQcifUvcc tccc g>alvexcct, Xnri Squ q)avi^-
csxai Kocl rj AB xjj TA.
10 ^AXka dvi rj AZ (ii^xs i'ari förco rf? Ix xov nivxqov {MqxB ngog
oQ&ccg roS xov xvkIov inmidtp, f^aag äs yoavlag noieCxca xag imo
AAZj ZAF Ttccl rag imo EAZ, ZAB, liycD, oxi xai ovxmg ctt
diaiisxQOi iCai g>avi^6ovxai, at Ttoiovöai xag i6ag ycDvlag.
inel yccQ ioai elalv at (ihv FA, AZ xatg ZA, AA, at ds BA,
15 ^ g[ AZ xaig ZA, AE %al at you-
vlai i'cat, ßaiSig aqa r^ AZ
ßdaet ty Zr 'Ccvi iaxCv' Scxe
%a\ rj vno AZA f^ri xy imo
AZr. oiwlmg öfi dst^ofuv,
oxi nal 71 imo EZA Tcfi} i^xl
T'g VTtb AZB, oXri aqa rj vith
AZB icri iaxl xy imo EZT.
&6XB %al at AB, ET didfAE-
XQoi l'ßai q>avri0ovxai,
Eav Sb ri ano xov ofiiiaxog nqog xo ksvxqov xov kvtiXov nqoC-
niictovCa (ayjxs Ttqog oq&ag rj tgS inmiöfp xov »vkXov (ii^xs xy ix
xov xivxQov iCri fAi^xe löag ytovlag nsqtixovca, at öidfiSTQOi avusoi
(pawiCovxai, nqog ag noiBi dvlöovg ycovlag,
löxm xvxXog 6 ABFA, xal rj%-
&(oöav ovo didiiBXQOt at AT, BA
xifAvovüat aXXi^Xag nqog OQd'äg xaxcc
xb E Ci](uiov. xal ^ äiib xov E Cri-
(ulov ävayoiiivTi, itp* r^g xo o(i(ia
XBlxai, rj ZE (i'qxB ngbg o^äg IttTro
TCO inmidip fi'^xB ict^ xy ix xov xiv-
XQov fAi^xB fcag yrnvCag nBqii%ovaa
(iBxa xäv Ar, AB. Xiya, oxi, av^
icoi oq>&i^Covxat at AF, AB duüfu-
6. ZB] Z erasum. Zd] Z deletum. 9. Af] /»'. 12. xcrl tag
ifno] in ras. 13. at noiovöai tag] nal nonqaovaiv, 14. bIoXv at] in
ras. FÄ] 8a in ras. ZA] m. 2; Z m. 1. at 8b] m. 2; 8i m. 1.
BÄ] m. 2; £ m. 1. 16. xatg] in ras. ZAy AE] £«£. at] om.
25. l-q] lut', 34. dvayofiivrjß prius a in ras.
25
30
35
— 113 —
tQOi. iTte^svxd'G^aav yccQ at ZF^ 7s A^ ZA^ ZB. y^xol ovv (ulitov iatlv
ri EZ rijg in xov nivtQOv ^ iXaaCfov. dia tama dri ijrov iiet^av iöxiv
17 VTto AZ^ ZB xrig imb FZ^ ZA iq ii imo tav FZ^ ZA xrfq imo
AZf ZBj eng l^'^g öeC^ofUv, avicoi Squ at öidfUXQot 6g>di^aovxai,
Itfro nvKkog^ ov %ivxqov Moxüü xo A Crifistov, Ofifux dl xo Bj
aq) ov inl xbv kvkXov tcd^srog ayo^Uvr^ [jvri itnvtetfo ini xo xivxQOv
xo A aXX* iinog, Kai s&ta ^ J^JT, xaU iTtetsvxd'di &7to xov A inl xo F
1/ AF xal ano xov A inl xo B rj AB, kiym^ oxt nceömv xcSv
yiovi&v x&v n£Qi£%oiiiv(ov imo x&v duc xov A öiccyofiivav sv^stcSv 10
wxl noiov0mrnQog xij AB sv&sl^ ytovlav iXa%löxrj icxlv fi vnb x&v
FA, AB, 7J%d'(o diic xov A ev^eta ri AAE. Uya), oxi r^ vnb FAB
xijg vno EAB iXaca(ov iöxtv.
fl%d'G) yccQ anb xov F inl xtiv
AE wi&BTog iv xm intniöm tj 16
FZ, %ocl inB^Bvx^to tj BZ. %al ^
BZ aQa inl xiiv AE na^Bxog
i&tiv. insl ow OQ&ii tf vnb
jiMT FZAj fi vnb AFZ aga iXccCCmv
bQ^ijg, xr^v 6h (ul^ova ymvlav ^ 20
(isC^oDv nkevQcc vnoxslvsi. (isC^v
&Qa fi AF xijg AZ, aJiX* ^
vnb T(3v AF^ FB xal ri vnb
xmv BZj ZA o^al slciV Saxs
elölv at FB^ BZ aviCot. xal ij 25
imo T(ov ZAj AB aqa xi^g imb x&v FA^ AB icxi (jlsI^cdv, bfioltog
dfi ÖBix&i^cexai xal naü&v x&v yoovtmv x&v nsQU%o(iiv<ov imb rcoi/
diic xov A duxyofjJvoDV svd'eiäv »al noiovCmv ngbg xrj AB sv^bUc
ymvCav ikaxttfxri tj imb tcSv FA, AB,
Kai (paveqov^ oxi iav Sul%^^ xig Kai aXXrj sv^eia öiic xov 30
A mg fj AS noQQmegov ovöa xijg AF rinsQ rj AZ^ (iel^cov Saxai
ri imb BAS xrjg imb BAZ. axMörig yag naXiv %a&ixov inl
T^v AS xrig FK initsvx&stßa f^ BK nd^ixog iiSxat b(ioüog inl
xiiv AS. Kai insl fut^cov ri AA xijg AK (3^^v yaQ imoxstvsi
xriv imb AKA)^ noXXa aqa ri AZ xijg AK fu^av icxtv. Kai bUsiv 35
bg&al at imb BZA^ BKA. iXaaamv (dv aga fi BZ tijg BK dia
xb tca elvai xd xb anb xmv BZy ZA Kai xa anb xmv BK^ KA xm
anb xijg BA Kai dXXi^Xoig, (ultav 6h naXiv ti imb BAK xijg vnb
BAZ. nad&v 6h x&v ngbg x^ BA ytvoiiivtov ymvimv imb xav 6ia
2. Tavral t« avxd. 3. ZB] Z deletum. ZA] (prius) Z deletum.
5. iijfifia] fiß . 8. A] (alt.) in ras. F] in ras. 9. AF] sequitnr
ras. 1 litt;. (1??). V AB] om. 12. 6ia] in ras. rov] ex to m. 2.
13. iXdöamv] iluxiinrj, 17. BZ] Z in ras. est. 19. AFZ] FZ supra.
23. FB] r deletum. 24. ZA] Z* deletum. äaxs slalv] om. 34.
JA] m. 2; «^ m. 1. 38. 6i] aga m. 2.
Heiberg Stadien über EokUd. 8
— 114 —
Tov A diciyo(iiv(ov (isylaxri ißtlv t} vno BAH i%ßXrfiBi(S7iq xr^g FA
inl tb H, iitsl xai nadciv ikccTtcov fj vtco BAT. IWt ös ylvovrai
al 100V UTtixovaai iq)^ iKciteQcc rijg MA xrjg i^v ilaxCöxriv yfovUtv
TtEQisxovCfig fiexa xi^g BA. %sl0d'(o yccQ x^ EM i'ßri ^ MN^ nal ins-
5 tsvx^(ococv at EM, MN^ EP, TJV, J3E, BN, AN. iml ovv icti
iöxlv fi MN xy ME^ noivii dh r MJT, Kai ytovCag üöag 7tBQUxov6iVj
löfl &Qa xai ri ET x'^ FN, Tioivri öl kccI TtQog og^ccg ^ FB. föiy
aQ€c %al fj EB xrj BN, äXka xal rj EA xii AN' tuxI noivi] v^ AB.
Kai ycdvla aga ^ vtco EAB xfj^vTtb NAB ifeiy iöxlv.
10 lE^axaa xvKlog b ABFA, ov kbvxqov xb Z, iv w evd'etai ^x^oMJav
dia xav Ay J3, Fy A xk\ji,vovöai, akl.r{kag TCQog oQ&dgj ofiuM de i'öxa
xb Ej aqp' ov rj inl xb kbvxqov iTti^evyvviiivfi TtQog o^ag xjj FA,
TCQbg öh xrjv AB xvxovcav ycovlav nsQisxixoa' Kai Saxa rj EZ xrjg
Ik xov KivxQOv (isl^fov. kiycüy oxv aviaoi at duxfUXQOL at AB, FA
16 (pavriöovxai, Kai iieylcxri fihv ^ FA, ilaxlöxri ds ij AB, asl äh ri
iyytov xrjg iXaxioxrig Haööcov. xrjg ajtcoxeQov, dvo ös (wvov dtafUXQOi
löai tpaviqaovxai löov aTcixovöai ig>* EKaxeqa xr^g iXa%lcxrig. inel
yccQ ri FA iKaxiqa xäv AB, EZ icxt itqbg bg^ag, Kai Ttävxa aqa
xa öta xrjg FA inlTtsda iKßaXXofieva x^ dia xcSv EZ, AB icxi
20 TtQbg oQ&ag' &0X6 Kai xb v7toKBC(i6vov xov kvkXov iiclnEdov, i(p* ov
icxtv fi FA. ^x^^ ^'^^ ^^^ ^^^ -^ örifislov iitl xb imoKBlfUvov
inlnsSov Ka&exog. inl xr^v KOivfiv aqa xofiriv itiitxBi x&v intniäcDv
xriv AB. Ttmxixca ovv Kai k'cxG) ^ EK, Kai dtrix^ca xy duciiixQm
xov kvkXov lari ii AM Kai xex(ir]a&G) ölxa Kaxa xb N Ci^fisiov, Kai
25 avij%d(a aitb xov N xy AM ngbg OQ^ag sv&eia ^ NS, tcal löxa
71 NS xy EZ Ttfi}. xb aqa %sql xriv AM yQag>6(jLSvov Xfiijfia Kai
igxofuvov öia xov S (Ut^ov iöxi^v fjfUKVKklov, ineiöi^Tteg ri NS (ibI-
fcov icxlv iKoxiqag xav AN, NM. Söxco xb ASM, xal iTte^svx-
&(o<Sav at Sa, SM. ri aqa jcqbg x^ S ytovla ^ neQisxoiiivri vicb
30 x&v ASy SM sv^eimv Xcri iaxl xy ngbg to5 E Ctifistai xy 7tSQie%0'
fUvy imb xov E Kai xav F, A. avvscxdxcD Ttgbg xy AN ev^eia Kai
xm N öfifieloi xy VTcb xmv HZ, ZE far^ 17 imb xav AN, NO, Kai
* 1. Stayofiivav] Sia in ras« esfc. 9. NAB] vu in ras., ß corr. ex y.
10. jLiy'. 12. T^l corr. ex t\, Iß.'a^cDrcpoi'] a^orcpoy. . di] postea
additum. 18. faq\ yuQ ovv, sed yuQ deletnm. 31. AN] Xtj in ras.
- 115 —
Kela&oa Uri tf EZ ^ NO, Kai ins^evx^coaav at AO, OM, %al ytegt-
ysyQccg>9'G) Ttegl xo AOM xglytovov Xfiijficc xoAOM, eöxai öfi nal rj TtQog
xa O örifielfp ycovlcc Törj x^ TtQog to5 E rij vrco xoSv HE &, ^xi övvecxaxco
TCQog xfj AN evd'sCcc Kai ro5 TtQog avxrj ßrnAeicji tw N xrj V7tb twv
AZE ytovla latj tj v7to xav AN, Nil, wxl Ksiß^co x^ EZ lörj ^ 5
NU, nal i7t£^£vx^co(Sav at All, UM, Kai nsqiysyqafp^u} tcbqI xo
ATLM XQCycDvov xfirjfia kvkIov xo AIIM, ecxai örj Kai iq itQog xa
n Cfifisito ycavla iCri xrj vtco AEB ycovia, iitel ovv iabI^üdv iöxlv
71 TtQog To5 S xijg TtQog to5 O, akV fi ^hv TtQog t© S CtifiBCco i6ri
xrj VTtb FE/J, rj ös TCQog tw O xrj vno HES, fial^cav aga (pavYj- 10
asxai ri TA xijg H&, itaXiv insl ^ fisv TtQog to5 O ari(islGi ycovia
xy imo HE@ iaxtv icri, rj dh ngog to5 II xrj vito AEB, fisl^av d'
rj TtQog To5 O xijg Ttgog xw U, fiei^oov aga Kai rj VTtb HES xijg
VTtb AEB, fisC^üDv aQa (pavi^asxat '^ HB xijg AB, naß&v aqa^
rcülv Sia xoij Z öiayofiivcop ev&eiciv Kai noLOVö^v TCQog xrj EZ yün- 15
vlag (jbsylöxri fiev ofpdrjösxai fi TA, ikaxlöxr} öh fj AB^ 6 toxi Kai
xav TtQog To5 E 6vvL0xa^ev(QV ycoviav fieytßxri fiiv iöXLV rj VTto
TEJ, iXaxiaxri öh rj imb AEB, xjj öh vnb HE@ alkri (ua (wvri
Xari 6vaxa^6Bxai afpaiQB&Bißrig ißr^g xrj HA xijg AT Kai iTCL^BvX'
&Bl6rig xijg TZ Kai iKßXri^Elarig iTtl xb 2, rj vnb TE2. xoiko ds 20
drjlov anb ro5v Ttqbg xoig S, O, H youvi&v, Kai yaq xovxcdv iXa-
%L(Sxr\ fuv ri H, insl Kai ri vitb HNA iCri ^^^* ^17 ^'^^ EZA bIm-
Xldxy ycovia, (iBylöxri dh fj S öta xb ngbg oQ&ag Blvai xrjv NS fiByl^
öxrjv ytvofiivfiv iwv dia xov N dLayo(iiv€Ov Bvd'Biav iv tw ASM xfiri(iaxL
Kai XTjv liSriv avx'^ xi^B^vrjv vTCBQnCTCXBiv xb ASM xfiij^ Kai xo 26
(isv S icoDxaxG) nlTCXBiv xb ob H i^ooxaxGi axB firiÖEfuäg ikdxxovog
ycdvlag ovöi^g xijg vTtb HNA. xijg öi imb EZT tarjg ov0rig T^y
VTtb EZH, tag TtgodiÖBtKxai, Kai r ifpB^'^g aga rj vrtb EZE ?<?»?
iaxl xrj VTtb EZB, xovxiöxi xrj imb ONM, Söxb iKaxBQa xcov VTtb
TES', HEB xrj TtQog rw O Üai bIcIv. ^ aQa HB xrj TS Xorj (pa- 30
VTjCBXai. —
"Ecxm iXaxxtov fj aTtb xov o(i(iarog iTtl xb KivxQov iTtt^Bvyvv"
(livrj x% iK xov kbvzqov, iikXa örj TtBgl xag öia^iixQOvg xovvavxlov'
71 yccQ TtQoxBQOv (iBl^div vvv iXdcöGiv fpavTjO^ai, rj ÖB ika(S0av (ibI^cdv,
Böxca KVKXog b AB TA, Kai 6t/i]x^(0<fav ovo didfiBXQOi aC AB, TA 35
XB(ivovaai akXi^Xag Ttgbg OQ&dg, ixiga di xig xvxoi)(Sa dirjx^^ ri EZ,
ofifia ÖB BdxoD xb B, a(p* ov tj iTtl xb KivxQqv iTtt^Bvx^Biöa böxod ij
HB iXdaatov ovaa ixarigag xmv ix xov kbvtqov, Kai kbI(S&(o xtj xov
kvkXov dta^UxQip tarj ri KA Kai xBrfAi^ö^m ölxa Koxa xb M, Kai
avi^X^^ «TTo xov M CrifiBiov Ttgbg OQ^ag ri MN, Kai l'öra) löri t] 40
MN xy BH, Kai TtBqtyByqaq>^m Tteql xtjv KA Kai xb N ai^(iBiov .
2. T(iij(ia] axW'*' *• "^V AN. . ,ya}vl<f] in ras. 7. to AITM]
xb A in ras. sunt. 10. O] in ras. 13. xijg] (prins) m. recens; xrj
m, 1, ut lin. 14. 26. J7] in ras. 27. HNA] Jlinras. est. 30. HEB]
in ras. 32. /üd'. iXaxxmv] in ras. 33. dXXa] iaxai'^ (nacat spatinm
10 litt.).
8*
— 116 —
tfiiilMX kvkIov to NKA, San dri Ikaööov rifUKVKllov, ijceidipcBQ ^
MN iXaaamv iarl tvjg ix xov nivxgov, iavco ör^ n^og tw N yavCa
yteQie%Ofiivfi vno x&v KNj AN ^ ty ytQog tc5 S n€QiB%OfjLivT^ dh
fmo tmv rSj S/i. Sit Tielö&to tjJ vtco tmv EHS Xcri 1} imh vmv
5 KMSj Kai kbIc^cü ry HS tcri ^ MS^ kccI 7t6QtysyQaq)9<o nsgl r^v
KA wxl TO S Ci^fAstov TO KSA TfirjfAcc. ianv aqa nqog x& S tfi}-
\uUa yavCa ^ 7tBQie%ofiivri vtco rmv KSA üvi Tf fCQog t^ 6, nsQi-
exoidvri dh vito xmv ZSE. Sxi Ksla&m xy vtco x&v AHj HS üfi
fi vmo Tc5i/ KMj MO^ tucl xf/tf^oo tj MO t^ HS icti, wu mQi-
10 ysyqiq>^m %Bql xiiv KA %al xo O XfArjfia. SiSxai dt^ ^ fCQog ro9 O
yavCcc 7CSQi6%ofiivri vtco xmv KOA i6ri xy ngog tm S youvUt itsgi-
sxoiiivrj vTto xmv ASB, snel ovv iiBC^av tj TCQog tco O xtjg ngog
x& S^ tari dh ri ftiv TCQog 'm O xy TtQog xm S nsQiexoiAivy dh into
xav ASB^ 71 dh JtQog xm A xy Ttgog to» S yt€QU%oiiivy dh tmo xmv
16 ESZ^ fist^av aga (pavriCsxat ri AB xtjg EZ. niXtv htel fuC^av 17
nQog xm S %2QU%o{Uvri vno xav ES, SZ xtjg TtQog xd S negiexo-
fUvTig dh VTCO xav FSJj (uIScdv Sqcc 6(p^66xav tj EZ xijg TA : OO.
Tmv aQfjujcxmv ot T^o;|rol ttotI fiiv nmiXondug tpalvovxai Tcoth
20 dh TCaQ€<STC€C(S(AivOl.
icxm xQoxog 6 ABFJj xal ^t^^^'^ootfav ducfisxQOi €c£ BA, FA
xiiivovceci alXi^Xag TCQog o^iig xcrra t6 E öfffAStov, tuxI neiö^w oii(ue
fMfri iv xm iTCtTcidm xov xvnkov. icev aqa fi
UTCO xov oiifuxxog iTcl xb '»ivxgov iTCiievyw-
25 / \ fdvfi TCQog OQ^cig y x^ iTCmidta fj foi} xy i%
xov xivxQOVf a£ duifUXQot' naQat Xcoct q)aviq-
aovxai' &CXB xffoxog xincloeiJ^g tpulvnai,
iav dh fi ano xov Sfifurcog ItcI xb ncivxQov
iTCiievywidvfi ft^fre TCQog o^ieg y x& irctnldm
30 \ . y fMTfce idfi xy ix xov xivxQOVj ut ducfUXQOi
avtcoi g>avriCovxatj fjUa (dv (isylffxri (da dh
2. 1^00] scrib. iaxai. xm] corr. ex to. 8. AiN\ in rag. 6.
KMS] M in ras. est 12. O] corr. ex ß. 18. 19' j f^c . 26. ^ Ari}
— iniftidm lin. 29] om. 30. iM^xt] in ras. 31. aviöoi] näeai.
117 —
ila%lCTfiy Ttdöji de SlXrj fiexa^v f^g (isylcrrig Kcci zrjg ikaxlöxtig öiriy-
liivjj SXkfi fAla fioi/ov 6(pd'r}0excct' ißri snl xa exega (iSQvi öiify(iivi]'
&6XE 6 xQOxog naQSüTtaCfiivog gxxlvsxai.
t
"Egxi xoTCog^ ov xov oiificcxog fuvovrog^ xov öh OQCOfiivov fud'iöxce- 5
fiivov iCov äel xb oQoofievov g>alvsxctL,
eöxco ofifia xb Aj oq(6(i€vov de fiiyed'og xo BF^ atp ov itQoa-
TtiTtxixcoaav auxivsg at AB^ AT. xofl 7t6Qiy6yQaq)d'cii negl xo ABF
TiVTikog ABF, kiyco^ oxt hxt xonog^ ov fiivovxog fisv xov o(i(Jicexog
xov öe OQCOfiivov fuyi^ovg iiB&iöxafiivov 10
i<Sov asl xb OQcifUvov q>ccivBxai,
fis^iCxcic&cD yccQ^ Hai Uffrcö "f xb A, xjj ös
AB Xcri iöxlv fj AA. iTtsl ovv förj i&clv rj
\l^ BA xjj AAf ri de BFx^ FA^ löri ^Q^ ^^ V
BAF TJJ AAF. Kai yccQ inl föcnv neQttps- 15
Qii&v eiciv* Söxe tfScci eiiSlv. ftfov Hqa (pa-
vridecai xb bQci(i6vov,
xb avxb ÖS övfißi^ösxai^ Kai ü ro ofifua inl
xov KivxQov xov kvkXov fiivoij xb ös bgdfisvov inl xifg Tcsqttpsqsiag
(itxaßatvoi.
^a', 20
^öxi xig xonogj ov xov ofifiaxog (is^iöxafiivov xov ös bgoofiivov
fiivovxog asl löov xb oQoifisvov (paiv^ai,
sGXio yag oQcifisvov fdv xb BF^ ofifux ös xo Z, atp* ov jtQoC-
mTttixfoaav aKxtvsg al ZB^ ZF^ Kai nsQcysyQatpd'to tcsqI xb BZF
xQfymvov xfirjfid xi kvkKov xb BZFj Kai fisraKslad^co xb Z ofifux inl 25
jjxb A^ Kai fiszanmxixcDöav at aKxlvsg at
AB, A F. ovKovv Höfj ij A fcavla x^ Z'
iv yciQ x^ avxm Xfir^fiaxl slow, xa ös
^< d_^"'^^ >g^^^^ vnb vCoüv yfoviüiv oQoifisva Vöa q>alvsxai.
^ 100V aQa xb BF öicc navxbg (pavstxai xov 30
Ofifiaxog fis&iaxafisvov inl xijg BAF nsqitpsqslag,
(iß'.
^Eav fiiys&og xi nqbg OQ&ag '(j xa vnoKSifUvm inmiöcoj xs^ ös
xb ofifia inl xi Cvifuiov xov inmiöov Kai fis^lcxrixai xo OQcifUvov
inl kvkXov nsqupsQslag ksvxqov i%ovxog xb Ofifia, tcov asl xb OQa- 35
fisvov 6(pd^<fttai Koric Ttagakkrilov ^iciv xf i| ^QXVS fisxaßaivov,
iaxa oQcifiSvov xi fuysd'og xb AB ngbg igd-ag ov reo ininsömy
OfifMX öh l(nrco xb F, Kai i7tsSsvx^(*> ^ FB, Kai Kivxgcj) fikv x& F
4. fi"\ fig'. 12. fis&iexda^ai] supra scriptum est ro ßy m. 2.
12—15] corruptum. 14. BÄ] a e corr. AJ]e corr. 15. JAP]
in ras. 20. fia] fii\ 31. BJF] y e corr., supra ß est £. 32.
flf] flTi'.
- 118 —
10
15
öiaatT^fiari de rd5 FB KVTikog yeyQag>&(0 o BJ. kiycoj ou^ iicv inl
Ttjg rov kvkXov neQitpsQsCag (ud'CfSttixai ro
AB fiiye&og ano xav F ofifunog^ Üov oq)^-
Cercci t6 ab. Kai yccg tj AB ogd^ icxt xal
noiBi TtQog xriv BF ytovlav^ TiccCai de at
ctTto xov F üivxQov nQoßTtlnxovCat TCQog xrjv
Tov kvkXov 7t6Qig>iQ6iav sv^etai Haag ycuvtag
TtoiovCiv, Xaov otQa xo oQoifuvov 6g>^cexai
(liyed'og,
iav öh ocTto xov F %ivxqov TtQog og^ccg
jxvacxadij ev^Bia^ iitl öh xavxrig x6 ofi/ta
T£^, Kcil (UxaMv^xai xb oQcifUvov fdys^og tuxxk xrjg xov kvxXov
itSQig>6QBCag Ttagakkrikov ov xy ev&ela^ iq>* mg xo ofifiec, lisov aei xo
OQfiiuvov 6q>^csxai,
(iy\
^Eav öh xo oQtofjLSvov fi^ TtQog ogd'ag '^ reo VTCOKStfiivfp inmiSfa
fud'lcxrjxcci de inl KVTikov negKpeQsCag icov ov xrj in xov ksvxqoVj
7C0XB fikv töov iccvTW TtoxB Öh aviCov 6q)^aexoct koxcc Tcagcclkrilov
d'iaiv x^ i| ^QX^S (lezaßatvov.
20 l<;ro> KVüXog o AA^ xal zll.ri^%iü ini xifg fCSQKpsgelag avxov
öYifutov xo Ay Kai i(pe0xdx<D (iri Tt^g o^ag xa xvxAgo stf^eia rj AZ
tCfi ovöa xrj in xov kevxqoVj ofifia dh Iöxod xo E, kiyco^ oxi ri AZ,
iicv ijtl xrjg xov kvkIov n6QLq)€Q6lag (U&lfSxrixai, rcoxh töov q>av7}<Sexaij
noxs (ie(^(0Vj ttots iXa<S6(ov. rjx^^ öi} öia xov E, o eaxt nivxQov, r^
26 AZ TtaQakkrilog r^ FE, Kai laxco icri x^ AZ fi EF. Kai ijx&m ano
xov F örifulov iitl xo intOKeU
(levov inhteiov Ttdd-Bxog ^ FH
Kai Cvfißakkixm tco inmidui Katoe
xo H crifjbstov. Kai iTti^svx&slca
80 W \ \ ]X- --^ ri EH iKßeßktia^m Kai aviißak-
kixm xf 7CSQtg>€QeCa Kaxa xo A^
6ri(i6loVj ' Kai f(i&(Q dia xov A
x^ FE TtaQakkrikog fj AB, Kai
SaxcD ri AB xjj AZ üöri. keya,
0X1, ri AB Ttacwv x^v inl xrjg
xov KVKkov neQtq)6Qsiag fu^iCxa-
fiivav ei^emv ikacctov q>avrj'
csxat, ine^evx&mcav yag ev&stai
at EA, FZ, FB, EB, ZE.
40 \ -^^ iinl ovv fi FE xy AB nagdk-
krikog iiSxi Kai lari, Kai 17 EA
aqa ^y FB fcrj xb Kai nagdk-
36
1. dl Tco] m. 2; Öh t6 m, 1. 12. luexanivrixai] futaKivst^rai.
15. iiy'] iu^\ 23. taov] Üamv, 39. EB] supra.
119
kfiXog iaxiv, 7toiQOil},i]X6yQafifiov aga iavl to AEBF, diic rcc aitcc
dij 7C<xQaXJiril6yQa(i(i6v ian xal tb EJZF, Xehtei de ösi^a^j ort
SXocdöov q>alvsx(xi ro avto nal (uliov» (pccvsQOV di^^ du iXitSömv iötl
ycDvCa 71 into FEA xrjg vno FEJy inel diösiKxcn^ ou itaCav if x&v
duc xov TiivxQOv diceyofiivmv ev&stav tuxI Ttotovßoiv \6Qd^v\ ycDvlav 5
ikaxtöxrj icxlv ^ vjtb FE 4, iXdöacov &Qa iöxi aal xrlg vtco FE Ä, tuxI
laxi xrig fihv VTto FEA rifil(Sei>cc 17 vTtb BEF' jcccQaXXriXoyQafAiiov yccQ
IcoTtXevQov xb BE' xijg 6s vnb FEA ri vitb ZEA* TtuQocXXi^XoyQafifAov
yicQ löOTtXsvQOv xal xb ZE, tucI rf vnb BEA aqa iXdxxfov iöxl xrjg vnb
ZEA, &axe xal xb AB fAiys&og xov AZ fisyid-ovg SXarxov oipd^jaetai. 10
»al q>avBQbv in xov jCQodsdeiyfiivov Xi^fiiiaxog^ oxi iXdxiCxov likv
6q)^oexat TtQog tco A^ fuyusxov de itQog xa %axd didfUXQov xä A
Cfi(i€l(py tfSov 06 xb 16OV ctm%ov i(p* ixdxsQa xov A CrifisCov,
nd\
^Eav de xb oQcifAevov Ttgbg oQ^ccg y rc5 vTtoneifiivtp iTtmido)^ 15
fie&lcxrixcct de xb ofi(icc inl hvkXov 7teQiq>eQelccg %ivxQov i%ovxog xb
(Srifieiov^ nad^^ ßVfißciXXeL xb fiiye&og xa iitmidat^ f<Sov iel xb oQci-
fievov (pavT^öexai,
i'axG) oQcifievov (liye&og xo AB TtQog o^ag reo vrcooie^iiiva) iiti-
Ttidcoy o(ifia de eöxca xb F, Ttal KitrcQO) (lev x^ B dia<Sxi^ficixt de xa 20
BF KVüXog yeyqifp&m FA. Xiya, ow, iav
fAe^ldxrixcct xb F inl xijg xov xvkXov neqi-
(fSQelag^ iöov ael xb AB (pavfjöexai, xovxo
de tpaveQOv ecxiv. naöat yocg al aitb xov F
\j ai](ielov Ttgbg xb AB it^oGitlittovaui auxlveg 25
Ttqbg iCag ycovlag TtqoOnlnxoviSiv^ ineidr^neq
ri Ttgbg xm B yoovla 6q&^ iöxiv, ücov &Qa
xb bgdfievov 6g>di]6exaL.
Tov OQcnfiivov ^uvovxog xov de ofA^juxxog fie^tCxafiivov 'mxz ev- 30
d-eiccv yQct(iiiYiv nXaylav TtQbg xb oQtifUvov (liye&og ov0av Ttoxe filv
fdov Tcoxe de Sviöov xb bgcoiie-
vov (palvexai,
I(;tg) oQcifievov (uv xb AB^
[ofijLta de xb E\ ev%^eia de nXctyla 35
il FA^ Kccl TtQOdeTißeßX'qcd'a) xrj
BA hi ev&elag ij FA ntm av(A-
ßccXXerG) xy AF %cixa xb Fj xai
(led'Löxccöd'O) iit ccvxijg xb o(ifice,
Xeyot)^ OXL Ttoxe (Uv f^ov TCoxe dh 40
2. TO EJZP] mg. m. 2.
ras. 2 litt. 7. FEA] A in ras.
17. 0] in ras. 29. /*«'] va.
ore] mg. m. 2.
BEF] BEA?
4. ins^ seqnitnr
14. fid^] V.
— 120
avv6ov qxxCvexat ro AB, siXi^fp&to yiiQ wv JSJT, FA i»ia^ ava-
Xoyov 71 FE^ Kul ißtoi ofijLuv- xo E %(a iisrafieKLvi^adto %al edvm
iitl tijg avxrlg sv^eUxg Kota xo A. Uyon, oxi xo imo x&v E, A
oQtafievov aviCov (palvexcci. im^ev'id'oaßav evd'Btai alAE^EByAA^
h BA^ Kcel 7t€Qty6yQaq>^fa Ttsql xo AEB xqlymvov X(jf/¥J(ia xo AEBj
»al Kslcd'm x'fj imb xmv FA^ AB youyla Xcri ymvUx ^ vtco tcSi/ FA^
AZ^ Kol instsvx^G) ri BZ, iv »vkXco agcc iöxl xic Bj Aj Z, A cti-
fjLStcc, insl ovv (lel^cov ycovla fi V7t6 AEB xijg VTto AZB^ ^ 6i imb
AZB xri VTto xav AA ^ AB ißri iöxCv, iTteidrjneQ iv ro avx^ XfM/j'
10 fiaxl iiSxiVj %ctl ^ imb AEB &qcc xijg vnb AAB fielt^v icxlv, aiX
imb (Asv xrjg imb AAB xb AB ßXln^ai xov o^fimog iicl xov A
ovxog^ imb de xijg imb AEB xb ainb xb AB ßXinexai xov ofifiatog
inl xov E ovxog, aviGov &Qa xb OQCOfiBvov q>aivBxtii, ird xijg EA
sv^slag xov ofAiucxog fisd^Knafiivov, g)av€Qbv öi^ oxi nal iitl xijg EF
16 iie&iöxaiUvov xov oiificexog aviUov xb OQCofUvov qxxlvsxoci nal fUyiCxov
[iBv Kctric xriv nqbg xa E d'icivj (asi^ov de &sl Ttccvic xi^v iyyvxegov
aifxov iq>* OTCoxsQaöovv x^v EA^ EF eifd'eiciv^ Eifov ds xata xcc Z
Kai A Ticcl xcc bfwltog avxoi^g Xcc(Aßccv6(isva öiic xb iv x^ airc^ xin^-
fuxT^ elvai xc(g ymvlag.
20 aXXog,
*^cx€o yaQ bQ<6(isvov xb KAj eif^eüc dh ^^ BF övimhtxovca t^
KA TtQoaeKßaXXofiiv^. elXi^q>&G) xijg FA Tial xijg FK (licri avdXoyov
VI FZj xal iTtB^evx&m ri ZK
Kai ri ZA^ TiB^l de xiiv KA
xfiijfia yByqifp^fO^ o öiittai xf^v
vjtb xmv KZA. icpaiffsrat d^
xijg BF svd'elag^ insiö'qTteQ mg
fj KF TtQbg xijv FZj ovxmg ^
FZ TiQbg xrjv FA, xe/cfOoo d^
30 ^ ^ ^ xb ofificc inl xov B CTifislov^
Tuxl TtQOCsußsßXriC^aiaav aC AB^ BK, insievx^a 6e ^ 2A, ovkovv
iatj ^ (Z> ymvla xy 2 ymvlc^' iv yiiQ x^ avx^ xii'qfiarC ddv, xa/
icxiv ii 2 XY^g B ycovlag iielicov, %al 17 O aqa ycovla xijg B (ul^fov
iaxlv, xov Squ o(A(Aonog . inl xov Z ovxog (Ui^ov tpalvetat xb KA
36 ^itBQ inl xov B.
25
Tb d' Kvxb aviißfjöexat^ xav TtaQciXXriXog ^ ^ ev&süe yQa(Aiiii
xm oQmiiivtp (uyi&si,
1. Post yaQ ras. 2 n. 3 litt. 7. ^ BZ] in ras.; sequitur ras. 2
litt. 11. t6 ab] om. 12. vnb 8h x^g] bis. 17. bnoxBQaaovv'] -aa-
in ras. 21. vß additur. 25. dsxerat] avvixstaL ti^v] om.
26. xmv] xov, dij] in ras. 28. KF] T in ras. 29. FZ] in ras.
FA] in ras. 83. B] (prius) post ras. 1 litt. 86. ftg'] vy\
121 —
iarcD oQfDfisvov fiiys&og xb AB Kai rsriiT^c^m dl^cc Kcpcic to E
Cru/LBiov^ %al aviqi^fo &%o xov E rrj AB TCQog o^ccg rj EZ^ ^9p'*^ff
oiifMx fiela&G} TO Z, %€cl STtet^vx^'aCav sv&iuxL at ZA^ ZB^ Kai Ttegi-
y£yQaq>&(0 %bqI t6 AZB tqly&vov xfiij(ia to AZB^ xal ijxd'm öuc
jf fz ^ '^^^ Z t^ AB TtaQalXriXog tj ZA^ %al 5
(AetaTuCöd'm to OfAjiur inl xb A^ xai
TCQOCTttimitmßav antiveg aC AA^ AB.
Xiyfo, oxi aTcb tc5v A^ Z avusa (pavri-
asxai. iTts^Bvx&a tj AH. insl ovv f^ßfi
yoavCa i^ vnb AZB xy incb AHB^ 10
«n' ri wtb AHB xrjg imb AAB iieI-
iiov iaxtv^ Kai fi vnb AZB aqa xrjg
^ -^ imb AAB iuI^cdv icxlv. Kai vnb (Uv
xfjg vnb AZB xb AB ßlinitai' xov oiifiaxog inl xov Z ovxog, bfioüog
6h Kai imb xijg AAB inl xov A ovxog. avicov aqa xb oQm fuvov 15
qwlvexai aytb xöiv A^ Z,
Kai iav xe&^ foi/ xy AZ ^ ZF^ IXcmrov ftcv Kai aitb xov F
q>aCvsTai fjneQ aTtb xov Z, aico öh xmv F, A Haov.
El(sl xoTtot^ i(p^ ovg xov OfifiaTog (lexaxid'Sfiivov xa Xüa (Asyi&ri 20
xol KOivmg anoXaßovxa xonovg xivag noxh fuv ftfa noxh dh aviCa
(palvsxai.
ScxcD oii(ia (dv xb S^ fuyi^ ds xic AB^ BF^ iutl fix^m anb
xov B TCQog o^ag r^ BZ^ Kai TCQOöSKßeßXi^ö^io inl xb A. tpavB^bv
diq^ oxi Ka^^ onoiovovv xrjg ZA (ligog av 25
xedij xb oiiijuxj xic AB^ FA fca q>avri6etai.
(isxaKslad'io S'^ xb oiifux Kai SaxoD xb E. Xiym^
oxL anb xov E aviöa fpalvBxai. ngocntitvi-
^F xacav aKxiveg at AE^ EB^ EF^ Kai nBQiye-
yQaip^m neql xb AFE xqCymvov 6 AEAF 80
KVKXog^ Kai TtQocsKßsßXi^a&oD xy EB fi BH.
^ inel ovv töri ri AA nBQig>iQBux x^ AF nBQupB-
QBla^ (uC^mv dh 17 AAH nBQupigsia xrjg HF
nsQupBQBlagj fut^mv aqa g>avi^cnat ff AB tilg ^^* '^^ fuxaßalvy
öh inl xijg EH^ avusa b(iol(og q)avi^CBtai, Kai inl xmv xov kvkXov 35
fiBQmv x^Q^ ''^VS ^Q^S oQ^ag iav xb^j aviCa tpaivstai^ Kai iav iwcbg
xov KvkXov tB^ (kf^ in sid-slag ov t^ AZy avtCa g>alvBxat.
4. tfiijfia] in xog. add. kvkXov m. 2. 9, AH] in ras. 16. dno]
vno. 19. [il] vd. 23. ®] m. 2. xa\ to. AB, BF] in ras.
24. fiZ] B e corr. inl xb J\ corr. ex ino xov Z. 25. av"] iav.
— 122 —
ccXXcog.
"EöicD yiiQ vCrj ff BF xjj TA^ xccl tcsqI (abv xi]v BF tjfjuxvxXiov
yByqifp^aa to BZF^ tcsqI 6h triv FJ (ist^ov fnumwfXlov xo F2,A.
xal q)av6Q6vj oxt, xsfui x6 TtgosiQfifiivov fifiiMvultov. dvvaxov di icxtv
5 inl xijg FA yga^lfai xfi^ficc (isttov rifAiTtvKllov* iocv yiiQ wto^dfie^a
o^Biav xiva ycovlccv^ dvvaxov rifitv iöxiv ItvI xijg FA ygaiffai xfiijficc kvkXov
ÖBxofievov yoDvCav töriv xrj vnoKBifABVfj o|f/a ywv/a, cSg «tto xov Xy'
xov xqIxov xav inmidtov^ nal S<Sxai xo övviöxaiiBvov i% avxrjg (ut-
Sov rifiwvxlCov^ mg UTto xov Xa' xov xqlxov x&v inmidtav. aal in-
10 ^- . BlBv%^(oactv at BZ, ZF, ZJ.
oifKovv ri Iv xm '^(UKV»Xkp ycovla
(ui^CDV BCxl xijg Bv xa (uliovi
xfi'qficixi' xci ÖS vytb (uC^ovog ym-
vlag oQcofiBva (ibI^ovcc g>alvBxat,
15 /ff ^.--^^ \\\ -MT ^""^^ yi/ (iBl^av &qa v] BF xijg FA (pal-
vBxat' fiv dh %al Tati, Scxtv agcc
xoitog xoivog, bv <p xo ofifia bciv xBd^, aviüa (palvBxat xic ioa, Ica
8b q>avi]asxai, BTtBtdccv B7tl xoSv b^ ^[Qxijg Ctifulmv y '\' xmv Inl x&v
BF, FA fiBi^ovfov rifiiKviiXCav.
20
M
\
'^Ecxi xig xonog xoivog, aq>^ ov xic aviCa (uyi^ri löa g>alvBxai,
Böxco yccQ (Lie/^ov fj BF xijg FA, Kai tibqI (ibv xriv BF (ABiiov
illuKWiX(ov xiiijfia yByqaq>^(o, TtBql il xifv FA ofioiov tg5 tvbqI xr^v
BF, xovxictt ÖBxoiiBvov yfovlav tßriv xn iv reo BFZ, XB(iov<Siv aqa
25 ^ ^ aXXr{ka xic XfAi^fjuxxa. xßfAvixmöav
xaxcc xb Z, Kai iTCBiBv^^acav at
ZB, ZF, ZA, ovKOvv ItcbI icai
bIcIv at iv xoig bfioloig xiitfiuxCi.
y&vlai aXXi]Xtiig, tCai bIcI nal at
30 \ 7? ^-"-"'^ llfrr '^"-^^ yfl iv xoig BZF, FZA xiMri(i4xat ym-
vlat akXriXavg, xic 6h vno tctov
ymvtmv ogwfiBva i(Sa g>alvBxai, xov of^cr Cfifuexog xid'Bfiivov inl xov
Z öfifislov tcri ^^ tpalvoixo ri BFxjj FA' laxi 6b fic/^cov. icxtv aqa
xonog HOtvog, aq>* ov xic aviCa (uyi^ tCa q>alvBxai,
35 ^l&\
EUsl xoitOL, i(p* ovg xov ofifunog fUxccx^^Bidvov xic taa fisyid^
Kai fCQog OQ^ag ovxa x^ intOKB^fiivm intnidip itoxh lUv ica noxh 6h
avuSa g>atvsxai.
1. alXmg] vs'. 7. Xy'] in ras. 9. Xa] Xy' in ras. 10. ZT,
ZJ] r, Z in ras. snnt. 20. (irj'] v<5\ 22. f*etJov] m. 2; (isiimv
m. 1. 29. aC] snpra. ^ 30. BZF] in ras. 86. fi9'] vf. 87.
inini6ip] sequitur: Xiyto oxi iaxt, tig xonog, sed deleta; cfr. p. 123, 2.
J
- 123 —
nidtp. kiyfOj oxi bOxi reg ronogj ov rov ofifiaTog re&ivxog rcc AB^
FA i6cc (poilvetai, iTtstsvx^m ano Toi5 B inl xo A ^ BAj Kai xs-
xfiT^cd'co öC%cc Tiaxcc xo E ari(i€tov^ aal avi]x^m oitco xov E JCQog OQd'ag
^ xrj AB ^ EZ. XiytOj ow, 5
"^ iav iitl XYig EZ xo ofiiia xe-
d'jjj xcc AB^ FA loa gpofvif-
6sxcct, TielGd'co yccQ iitl xijg
)^ EZ xo ofificij aal ?(Sx(o xo Z,
TlCcl 7tQ0Ö7lL7ttix(ü6ClV &%xlvBg 10
at AZ^ ZBj ZE, ZA, ZF.
töri Sri sv&sta fi ZB xrj ZA'
allä Kccl ri AB xrj FA vno-
KStxai lüri» ovo Squ [ftfa^]
a[ ABj BZ övöl xaig FA, 15
AZ löcii slöl* Kai TceQiixovCiv OQd'ag yavCag' i'ßrj aqa ißxlv rj AZ
xy FZ, Kai twv TtQog xatg ßdasöt KSifiivoav ywi'twi/ vg?' ag at iCat,
itXiVQoi vnoxelvovGiv» förj aga i<Sxlv rj imb BZ A xrj vrco AZF.
xä AB, FA aqa Töa 6q)&i^öExai.
XiyoD ^if, oxt Kai aviöa 6(pd^7}6exai, 20
lUxaKsliSd'G) dfj xo ofifia Kai iöxci) xo H, Kai iTts^avx^co rj HE,
Kai TVQOöTCCTtxixtaöav aKxtvsg at HB, HA, HF, HA. iiel^cov aqa rj
HB xijg HA, atpyQT^ad'to ano xijg HB X'fj HA icr] ri BS, Kai
iTts^sv^do) rj AS. 'ißri aqa ymvla ri vtco BS A xrj VTto FHA. alla
71 VTto BSA xijg vno BHA fisl^cav iöxlv, ri iKxbg xijg ivxog' Kai 25
il VTto FHA aga xijg VTtb BHA iöxi iieC^cov. (ih^cov aga g>avfJ0e'
xai ij FA xijg AB,
V ,
Elöl xonoi xivig, iv olg xov ofifiaxog xad'ivxog xa avißa ^syid'ri
elg xo avxb cvvxe^ivxa tßa BKaxigcp xav aviciov q>avriCExai.
ۧx(Q yccQ ful^cov rj BF xijg 30
FA Kai Tcegl xag BF, FA rifii-
KVKkia y6yQag)d'(0(Sav Kai Ttsgl
oXr^v xr^v BF. ovkovv i6ri ^
iv x^ BAA fi(AMVKXl<p ycavke
xjj iv x^ BKF* OQd^i yaq 35
iaxiv EKoxBQa ain&v, Xöri aqa
A q>alvstai ij BFx^ BA' acav-
4t. E] supra m. 2. 12. d^ svd'eia] in ras. 16. OQd'ag] scrib.
i'eag, nisi potius lacuna statuenda. Lin. 16 — 18 ita scribantar: ^ri aqa
iaxlv ^ ^TTo BZJ tij vno /iZF w AZ xfi FZ xal xmv ngog xa£g ßdaeai
KBiiiivmv ytovKov (deleta omnia) v(p' ag at l'aai (mg. m. 2) nXevQal vtco-
xbCvovgi nmvov oxri(ia (deleta) ; mg. m. 2 : yq. at nXsvQal vnoxsivovöiv.
21. dl]] Si. 28. v'] V7j\ 31. xag] corr. ex x^g. 35. t^] corr,
ex rrjv.
— 124 —
nvxlimv uBi^dvmv. slöl rivsg Sqcc zonoi^ iv olg xa aviCa juyl^ ivo
Big xaixb &vvx€&ivxa Üa kuxvi^Gt xwv ävlctov qHxlvsviu,
EvQBtv xoTCOvg^ ittp^ cdv xo üfov fiiys&og ijiAtöv tpavtlxai ^ xi-
xaqrov (ügog fj tuc^oXov iv xm loya^ iv tp xal 17 ymvla xiiivstai.
icxto laov [tg9 BV] xo AZ, xal jcbqI xrjv AZ ysyga g>^<o rnu-
KVKkiovy Mcl yeyQatp^fo iv ain& o^O^ ymvia ^ K' xy de AZ t&ri
xrjg
10
ecxco fi BF^ Kccl Ttegl xr^v BF nsQiyeyQag>^<o xfAfjfUx^ o di^excii xiji
ycQog x& K ymvlag tifdiSeuxv. owwvv 17 K ymvla dmXaßUc iöxl xijg
A ymvlag. dtnXaisla Squ q>alvexat ri AZ xijg BF^ xmv Ofifuixtov ifcl
xav AKZj BAF n6Qiq)eQsimv xbiijUvcdv.
^(fro oQcofJiEvov XI fiiye^og xo AB, Xiym, ort xo AB Ix^i
15 xoTCovg^ iv olg xov ofi(Aaxag xB^ivxog xo airco Ttoxe fj(u0v tcoxI olov
Ttoxs xixaqxov (palverai xal xa&olov iv xa do^ivxi koya.
itEqiyByQifp^üü tcsqI xfjv AB xvxAog 6 AEB &iSXB xr^v AB fifi
bIvoi öicifiBX^v^ Kccl 6lkrig>^ai xo xiwQov xov
xvxAov, iucl lifrco xo F, ig>* ov KBlad'CD xo ofifia^
20 / / \ \ *«* inBtBv%9(o0av sv^Bia^ at AF, FB, wco
xrjg AFB Sga xo AB ßXinBxai, hbUs^w 9ii
xo oiina inl xrjg xov avidov TtBQupsQBlag^ xal
iöxoD xo E, xal fCQOöTti/mixfaCav ax/ttvsg at
EA^ EB» ifCBl ovv fj vno AFB ymvla x^g
25 N^ ^ VTW AEB icxt dutXrj^ xo AB aqa anb xov
F difclactov oQoxai xov ajtb xov E. ofiohog
xal xixaQXOV fiigog o(pd'i^(SBxat^ iäv rf yavta xrjg ymvlag y xsxQaitXrj
xal iv T99 öo&ivxt Xoym.
vy .
30 Tmv ܀0 xa%Bi g>sqofAivmv Xfitl inl (juag JCQog og&ag avxoig ov-
Crig eif^elag xa inl xa avxic [li^ nigaxa i^ovxmv nqoOioigcfov fiiv
8. {xtttiQip] Sxati^mv. 4. va'] v&\ 7. r£ BV] snpra m. 2.
riiuxvxliov] sequitar: iv co tfysyQatpi'm xii^pta xvxpv, sed deletnm.
10. K (alt.)] seqmtnr ras. 1 litterae. 11. <d] in ras. 13. v^"\ £'.
21. AFB'l in ras., ut lin. 24. 29. yy'] {«'.
— 125 —
ivr
//
jp
T
TtQog xriv ayo(iivriv dut tov ofAfiatog TtaQaXXriXov ty elQfifAivjj ev&ela
to TtoQQtAtBQOv rov ofi|Luxrog TOV iyyvxsQOv JCQor^HC^ai do^si^ TtaQak-
IccyivTOiv de ro fuv TtQoi^yavfisvov iTtaKolov&stv^ xo dh ircaKoJiov^ovv
TCQOfiyetßd'ai»
q>€Qic&G) yicQ löotcc%^g ra BFj JZj KA inl (uag nQog oQ^ccg 5
civxotg ovöi^g ev&elocg xrjg FA xic inl xa avxic iii^ niQoxa ixovxa
xa Fj Zj A^ Ym ctno xov M oii(Aaxog naQccXli^Xog tIx^od xy FA t^
MAj xal i7tetEv%&(oaav at MF^ MZ^ MA, oimovv ngofiyovfuvov
(iiv doKSt xif BFj inuKoXov^ovv 6h xo KA diic tb nal xmv inoSfov
ofifiaxog TtQoCTtiTtxovcmv ä»xlv<ov xriv MF inl xo F naQtJx^ai doTutv 10
(ucXXov xav SXXfov oMxlvtov.
xo &Qa MF TCQoriyeiö^at
öo^si TCQOötovxmv^ (hg sü^-
rat. naQaXXa^civxoiv dh x&u
BFj AZ^ KA %ta atg x^v 15
NS^ HP, ST yevofAivojv
nQOCTtiTtxixcaCav äxttvsg ai
MN^ MIIj MZ, otwovv
xo NS Tta^x&at öoKst inl
xo N dicc xo nal xriv MN 20
ocTixtva naQ^x^at inl xo N [iSXXov tgSi/ &XXoi)v ctuxlvmv' xo aga ST
inl xo T naQfJTixai öiic xo nal xr^v MS nocQijx&cit (og inl xo T (laX-
Xov x&v SXXcav auxivcav. xo fiev Squ BF nQoriyovfUvov inl xov
NS yevofuvov do^si iTcanoXov&stVf xo dh AK inuKoXov&ovv inl xov
ST ysvofuvov do^st nQOfiyeta^ai, 25
^Eav xivmv g>SQOfAivcDv nXsiovaiv avlöip xaxsi CvimaQatpi^xai
inl xic avxic tcal xo ofificr, xic (ihv x^ oii(U)ixi> löoxax^S q)6Q6fi€va do^si
iaxdvaij xic öh ßQadvxBQov slg- xoifvavxlov g>iQeC^ai, xic dh ^axxov alg
Jg ji J '^^ nQOfiyoviiBva. 30
q)SQic&(0 yicQ avhfp xax^t' xic B^ F^ A^ xai ßqu-
dvxccxa fihv g)S^e<f&c9 xo B^ xb 6h F Icoxax^g xm K
Ofifucri, xb 6h A ^äxxov xov F. anb 6h xov K o(a-^
(iccxog nQoummixtoCocv avnivBg cc[ KB^ KF^ KA. ovk-
ovv x& oiifjuxxt naQag>iQOfi€vov xb F iaxavai 66^Hj- xb 35
6h B vnoXein6(ievov slg xovvccvxlov tpi^Bts^ai^ xb 6h
•^ Aj &CCXXOV vnoKSiXM xovxoov q)iQ6<Sd'at^ ipl^BO^m
66^Bi üg xovimQOC&sV nXeiov yicQ inb xovxtov ocnoisx'qösxai.
6. KÄ] supra. 6: inl (iiccg — 7: r*, Z, A] mg. m. 2. 6. I^ovra]
l%6vzmv. 7. naf^dXXriXog — 8: MÄ] postea additum. 8. %aC\ in ras.
imiiVTifiiocav] insisvx^'o} in ras. at] ^. 10. ofifueTog] seqnitar:
xov dh ofificcxog duxivoav ngoanmxovamv xmv tpeoofiivtüv ri MF xb dqa
naqaXXai,dvxmv x6v BT, AZ, KA^ sed deletiun; deinde lacnna. ngoa-
nuttovamv — 16: ysvofisvoov] me.^ in textu yivofiivmv post lacunam.
26. vd'"] ^ß\ 27. oviunaQafpiQTixat] ai>finagatpig8xai, 35. xm\ corr.
ez xo; fort, xb xtß. 37. q)SQ€a&at] om.
I
— 126 —
V8\
*Edv uvoDV q>6Q0(iev<ov diag>alvrjtal xi (iri q>6Q6(i6V0Vf do^si. ro
■n -p /] C'V (f^QOfisvov sig ta OTtUS^sv q>iQSO^ai,.
q>SQiiS^(X) yccQ za B^ J^ (iBvezon ös ro P, xal ano
Tov o^ficczog TtQoomTCtitaaav aKxtveg at ZB, ZF^ ZA,
ov%ovv xo fisv B q>eQ6(i6vov k'yyiov eüxai. xov P, ro
öl A ocTtoxoüQovv 7COQQ(oxsQov' slg xovvctvxiov (Üqcc
(piQBC^ai öo^ei x6 F,
10 Tov o(i(ic[xog syyiov xov OQCofiivov TtQOöiovxog öo^ei xo OQiofie-
■ß -p vov riv^ija&ai,,
" ogccö^d) yccQ xo BF xov ofifiarog iitl
xov Z KSi^vov VTto xc^v ZB, ZF aTCxlvcavy
nal fiexaTCslod'd) xb o^fux i'yyiov xov BF^ Kai
15 \ " / liyrca iitl xov A^ nal oQcco^oi) xo avxo vtco
T(5v ABj AF aKxlvoüv. ovkovv (isl^oav ^ A
yoDvla xijg Z ymvlag' xa ds vito fiel^ovog
yoDvCag OQcifiBva (iel^ova q)alv6xai. do^ei ccQce ifv^rlod'cci xo BF xov
o(nictxog ItcI xov A ovxog i^itSQ inl xov Z : PO l|?}^.
20
25
30
35
Tav tOG) xcc%6i q)6Q0fjiivcDV xa noQQio doxBi
ßQadvxegov cpiqBC^ai,
(psQsad'G) yccQ l6oxa%ag xic B^ X, luxl äno xov
A ofifiaxog ccKxiveg iJx^ODiSav at AF^ AA^^AZ.
ov%ovv xo B (lel^ovag M^bi xag ano xov ofifiaxog
ctKtivag rjyidvag ^^itSQ xo K. (isiiov aqa diaöxrifjux
dulsvosrai Tcal vöxsQov TcaQalldüüov n^v AZ otf;iv
do^si ßQadvxsQOv q>iQ€6^ai.
q>6Qi6d'to yccQ ovo ornieta xa Aj B inl Ttagakkrilav sid-siav^
ofma 6h iaxcD xb Z, aq>^ ov itQOCitiTCxixiO'
aav aKxiveg at ZA^ ZB, ZE, ZA, liya)^
oxi xb TtOQQO) xb A öoMt ßqaövxBQOV q>i'
QBö^ai xov B. iittl yccQ at AZ^ ZA x&v
ZB, ZE ildiSöova youvlav ns^ii^ovöiy (ut-
^ov aqa xb BE xov AA ßHicexai. iav aga
xr^v ZE axxiva nQOüsxßdkmfUv hi Bv&eüigj
OTi iid xav laoxa^^g q>eQOfiiv(ov xb fikv B
1. vs"\ {y'. 8. elg tä onia&sv] snpra; erat slg xoviinQoö^sv, 6.
iyyiov] corr. ex iyysiov^ ut lin. 10, 14. 9. vg'] id\ 20. vf] Je'.
25. iiHtovag] g add. m. 2. 27. nagalldaaov] na(falX«cov. SO. £g'
additur. 86. ßXen$tai] Xsinstai.
— 127 —
inl xrlg ZE ccTCztvog ff Kakvd'hv vaxeQst &Qa rwv laoraxmg q>eQOfii'
voDV Töf noQQta öonst ßQudvtBQOv (piQea&ai,
akkcag,
^ q>BQi6^a ovo orifieta rcc A^ B iitl nciqciXhqk^ov
Bv^Bmv tav AA^ ££ 6ficrXc3g. xag i'oag Squ iv 5
LiSo} iQOVto öiBlBvöovtai,. ißtcuöav ovv töai al AA^
E B-E) Jtal TtQoöTCutxirfaöav a%xivBg ano rov Z ofifia-
Tog dt ZA^ ZA^ ZE. iitBi ovv iXatriov tf vrco
AZA xrig vito BZE ycovlccg^ ilaxxov aga xo AA
öiaiSxrnux xov BE tpavriöBxai, Söxb Öo^bl x6 A ßgcc- 10
dvXBQOV q>iQB6d'aL
Tov ofutMXog (iBvovxog x&v 61 oipBoav 7taQag)BQ0(iiv(ov xa tcoqqio
xfov oQfOfiivav KatalBlTtBOd'ai Öo^bl
Bax(o oQm^iBva xa Ay F inl Bvd^Bi&v ovxct xav AB^ FA^ ofifia 15
ÖB iöxoD xo £, aq>* ov TtQoöTtiTtxixoDOav aKxt-
vBg at EF, EA, EA [EB\ Uya, ow xo
nqog xa A TiccrakBlTtBö^ai do^et. itqoCB'ußB-
ßki^a^CD fi EAj ci%Qig ov öviißalBt xij ABj tcccI
löxoD ri EB. iitBl ovv iuI^odv ymvla rj vrco 20
FEB xrjg VTto AEB, ^t^ov aga xo FA dtcc-
üxri^tM xov AB ipatvBxai. &6xb xov ofifunog
iitl xov E (livovxog at oijßBig <og iitl xa A, F
fii^ 7taQaq>EQ6fiBvai &axxov 7taQalld^ov6i xo
A ijTtBQ xo F. vTtoXBlnBO^ai, aQa öo^Bi xo AB,
25
vd'\
Ta av^avofiBVa xav fiByB^av do^Bi nQoOayBO^ai tcS o(i(iaxi>,
E<sxa> ogdfiBvov fiiyB&og xo ABj ofifia ds
BCxG} xb Fy aq>* ov TCQoCTtiTCxixaxSav a%xlvBg at
FAy FB, xal tiv^t^ö^g) xo BA Kai forw xb BA, 30
aal nqoöitiTtxixu) awdg ri FA. iitBl ovv fiBi^av
yiovta ij VTtb BFA xrlg vnb BFA^ (ibi^ov aqa
ß Zl^i^p ^alvBxai xb BA xov BA. xa ob fiBl^ova iav-
xmv ol6(iBva iitav^avBiS^ai öokov0i>j Tial xa h'yyiov
xov o(i(ucxog ikaxxova q>alvBxai. xa aqa av^ofuva xav (uys^av do|et 35
TtQOöayBöd'ai tcS OfifAcrrt.
1. Post € lacuna Vg lin. 3. ^i' additur. 8. ZE] Z£ yatviag,
sed yoivlag deletum. 12. yij'] £ij'. 13. naQa(pBqoiLBvmv\ -bq- in ras.
15. jPJ in ras. svd'Biav] na^aXlrilaiv Bvd^euiv? 17. EB] supra.
18. Tco] TO. 19. avfißaXsL] aviißaX'^ una littera erasa. t^] e corr.
AB] B e corr. 26. v»'] l-a-'. 30. BA] J^ corr. 34. do>iovai] oi
post lacunam. iyyiov] i in ras. 35. ihixtovu] scrib. iisitova; u.
prop. 5.
- 128 —
I'.
TcS fiiöo) ovtfoVf ro olov 0%rjfia orh (ikv aoüiov oth 6i kvqtov noul,
oQcc0^(o yicQ xit FBJ xov Ofifuaog iitl rov K MifiivoVj nud
nQOüTtiTtviraiCav uTinvsg at KFj KB, KJ, ov%ovv xo olov (fxw^
5 Koikov do^si elvai. fiexaxivslöd'fo dri Ttdhv xb iv x& ftitfco 0Q<6(iSV0Vj
Kai iyyiov hbIü^o} xov ofAfiaTog. oimovv xo ^BF öo^u xvQxbv slvai.
^Eccv xexQaydvov ano xiig üvvaqyfjg x&v öiafiixQmv TtQog i^ag
a^&y stf^eta^ inl dh xccvxrig xo Office xe^^ ctt nXBvqal xov xnQayci-
10 vov Xocci (pocvovvxcciy nal ut duifiBXQOi 6i Xccn tpuvr^covxat,
¥6xa xsxQtiyoavov xb ABFJj xal ^^jr^otfav avxov dutydvioi td
JBy FAj Hai avrix&(0 nQog og^icg anb xov E x& inmidm (UxicuQog
svd'sta fi EZy iq>^ ffg o/Liftcr xelc^a xb Z, xal
TCQOöTttJtxhcDOav aKxtvsg al ZA^ ZBj ZJ, ZF.
15 // W ijtsl ovv tari iaxlv ^ AE xy EF^ Ttoivii öi rj
EZy %al at ymvlav OQ&al, ßaaig aqa ri ZF ßa-
661 xri AZ iari icxlv^ not x^v nqbg xalg ßaöeöi
^. yavimv ixetvat iöaij vq>* ag at laai nXsvqal vTto-
xslvov0iv. Xüri aga iaxlv ^ intb EZF xn imb
EZA. itSri aqa q>avfi6£xai. ^ EF x^ EA. oyioUog
%al ri VTto AZE x^ vnb BZE tsti iaxlv. üti
aga q>aviqa£xat> ^ AF xy BA. Tcaliv inel ^ ftlv
FZ x^ ZB iaxiv foi?, ^ dh AZ xy ZA, «AI«
Kai ri AB xy FA^ at xgetg aqa xaig XQiülv löai
25 slol, xal ycDvta ytovla. lau ^Q^ (pavr^öExai {\ nlBVQa xy TclevQa, mg
aal at Xoiital nlevQal Xcai (pavrfiovxai.
20
1. £'] o'. 6. iyyiov] i in ras. 7. |a'] oa'. 11. diuymvioi]
-lOi in ras. 16. af] om. 18. nX^vqaC] n, 24. Aß] A in ras. est.
26. vl£v^] ff.
— 129 —
iß'-
Trjg 6h aito xov o(i(iarog im xr^v cvvagyriv t©v dia^tQcav iirJTS
TtQog ogd'ccg ovCrig z^ inmiötp ^i^ts üarig iKctriga twv arco trjg ovv-
aq>ilg TtQog tag yaavUtg xov rerQaycivov äyo^vcov .|lw^t£ lOag yiovCag
Tcoiovcrig fiet^ am^v at öid^etQoi &vi6oi qxxvriöovroci.
bfiotmg yccQ dsl^ofisv ra ov(ißalvovra xa^ctTCSQ tuxI iv totg TtvxXoig.
Überblicken wir zunächst, wie sich die hier gebotene Redak-
tion der Optik zur Vulgata verhält, so geht sofort hervor, dafs
die gewöhnliche Gestalt um ein bedeutendes hinter dieser zurück-
bleibt. Die Sätze sind mit wenigen Ausnahmen dieselben, auch
meistens mit denselben Worten ausgedrückt, aber die Beweise
sind in der hier vorliegenden Redaktion durchgängig ausführlicher
und klarer; namentlich kommt die sorgfältige Form dem Muster
der öroL%6icc weit näher, als es mit der Vulgata der Fall ist. Um
nur ein paar Beispiele anzuführen, wo der von Savilius wegen
Nachlässigkeit ausgesprochene Tadel unserer Redaktion gegenüber
entkräftigt wird, so findet sich der von Savilius zu prop. 24
(S. 618 n. Ö bei Gregorius) vermifste Zusatz: Ttal iyißeßki^öd'G) rb
6 ICC T(3v . . . ijtlTteöov in cod. Vindobon. prop. 26 (oben S. 104,
26); ebenso wird prop. 34 (oben S. 110, 29) ausdrücklich hinzu-
gefügt: fisi^ov (ihv earai; vgl. Savilius bei Gregorius S. 624 n. 1.
Prop. 37, S. 112, 13 wird richtig hervorgehoben (cil öiä^exQot) at
Tcoiovaai xccg laag yoDvlag^ was die Vulgata prop. 36, S. 625, 23
ungenau wegläfst (Savilius S. 625 n. 1). Ebenso wird prop. 43
die Angabe kccxcc naQccXlriXov &eavv^ die sich in cod. Vindob. er-
halten hat (prop. 43, S. 118, 18), ungern in der Vulgata vermifst
(Savilius S. 632 n. 1). Ein weiteres Beispiel giebt prop. 7 der
Vulgata: xa ijd xrjg avxrig evd'elag ovxa löa^) (isyid'ti TtoQQOnxeQOD
alXilikcov xe&ivxa aviGcc q>ciCvBxcii^ worüber schon Savilius S. 610
n. 2 bemerkt, dafs Satz und Beweis zu einander nicht stimmen;
es fehlen die beiden oben prop. 8 S. 95 aus cod. Vindob. hinzu-
gefügten Angaben: ^li] itps^ijg aXh^koig xe&ivxa %cci Svicov ötsaxri-
Tioxa xov ofifiaxog; im Beweise hat die Vulgata sich hier vollstän-
dig von der alten Redaktion entfernt. So wie prop. 7 jetzt ge-
lesen wird, ist sie nicht, wie Savilius meinte, mit prop. 4 identisch.
1. ||3'] om. Sequentia cum praecedenti propositione coniuncta sunt,
dein post q)av7}6ovxoii p. 128, 26 interponitur ^^ \ , et in mg. superiore m. 2
repetuntur liu. 1 — 5, sed prima linea recisa est, secunda partim detrita.
lectiones hie oecurrentes infra littera m significaui. 2. tijg ös anb
xov oftftorrog] xmv dtaatTifidtoov. 3. Harjg] Üarj (etiam m). snatSQix
Tcoy] fQ sTiatega reo; ty (deletum) itiatBQa xmv m. 5. aviaot,^ e corr.
{fiviGoi m). 6. xa^] om. m. xvxXotg] -Xoi- in ras.
1) So mit sieben Pariser Hdsn.; tca ovxa hat Gregorius weniger gut
aus Pena aufgenommen.
Heiberg, Studien ttber Euklid. 9
— 130 -
Zu prop. 31 hat Savilius nicht bemerkt, dafs nach ßciaiv die Worte:
%al TtQog OQd'ccg avxy xov S^ovcc^ die von wesentlicher Bedeutung
sind, in der Vulgata fehlen; Schneider Ecl. II S. 222 hat sie
nach Heliodor hinzugefügt; sie stehen in Vindob. prop. 31, S. 108,
32. Schneider IF S. 216 hat ebenfalls mit Becht bemerkt, dafs
in Hjpoth. 2 iv ra oijuucri bei Heliodor richtiger sei als Ttgog
T(o oiiiuxTL in den Ausgaben von Euklid; jenes hat auch Vindob.
(S. 93, ö).0
Diese Beispiele werden genügen um sehen zu lassen, dafs
die Bedenken, die man wegen der mathematischen Ungenauigkeiteu
der Beweise gegen die Autorschaft Euklids gehegt hat, zum guten
Teil jetzt fallen müssen. Und dafs die vorliegende Arbeit in der
That, wie uns überliefert ist, Euklid zum Verfasser hat und im
wesentlichen authentisch ist, wird durch einige Citate bei Theon
von Alexandria im Kommentar zu Ptolemäus bestätigt; zum Ver-
gleiche stelle ich neben Theon und die Fassung des Vindob. auch
die Vulgata; Theon ist nach der Basler Ausgabe von 1Ö38 fol.
citiert.
Cod. Vindob. Vulgata. Theon.
Prop. 3: enaatov Prop. 3: fxatfrov P. 7: tuxt^ EvtiXsI-
x(üv oQOi) fuvfov e%£t> u Tü5v 0QG}(iiv<ov e%Bi ri örjv iv xotg 07Czi%olg
(irJKog ccTtoöti^fiarog, ov fiiJTiog a7to(Sti^fiaxog, ov STiaaxov zav OQoafiivcDv
ysvo^ivov ovTcixi o- yevofiivov ovTiixi. o- e'xei xi (liyed'og 6ux6xi^'
Qccxai. Qccxai>, ficcxog^ ov ysvofiivov
Prop. 4: Twv i6(ov Prop. 4: rwv iGcav ovKext 6q)^i^Gexai, not
diaöxri^xoiv Tcal im dia6xri(iax(üv inl xijg TCahv xmv fatou fisys-
xijg (xvxrjg ev^elccg ov- avxrig evd'elag ovxav d'^v %ctl inl xijg av-
xcav xa ix, TtXelovog öta- xa in TtXslovog «TToörij- xijg ev^slag ovxav xcc
ai'^fMxxog oQcifieva iXax- (locxog oQcifieva ikdxxcD ix rcXeCovog 6ucöxi^(ia-
xova gxxlvexaL. (paivBxcci. xog OQuifieva ikdxxovcc
q>alvsxai>.
Prop. Ö: T« taa (le- Prop. 5: xa tacc fif- P. 8: xa&d q>riai
yi^ri Sviöov öisGirixO' yiO^ Sviöov öieGxrjxo- xal EvxksCdrjg iv xotg
xa aviCa (palvexat xal xa SviCa q>alvexai xal OTtxixotg^ ort xa taa
(isi^ov ael xb k'yyiov (ist^ov ael xo k'yyiov fieyi&ri ijxoL öiaCirnka-
xelfievov xov o^fiaxog, xov ofifiaxog xelfievov, xa avidov dieoxtixoxa
ccTto xov ofifiotog aviCa
cpalvBxai,
Prop. 24: iStpalgag Prop. 23: ücpaCgag P. 265: ort ^Iv ot
OTtaödriTtoxovv OQGtiii- onioöovv OQafiivtjg vnb nsQilafißavofUvoi xv-
1) Die oben berührte Prop. 31 hat ein besonderes Interesse dadurch,
dafs die Worte: xmvov xvxXov sxovxog xiiv ßdciv etc. (woran Savilius mit
Unrecht Anstofs nahm) beweisen, dafs schon Euklid nicht mehr auf die
von ihm selbst Elem. XI def. 18 ge^bene (wohl aas älteren Lehrbüchern
herübergenommene) Definition des Kegels beschdüikt war.
- 131 -
vriQ V7to ivog oiificctog tov ivog o(ifica:og ikat- Kkoi Tiara zag HtpalQug
skaOOov ael rifiiag>ai- xov ccbI tov 7iiii6g>ai' tav qxaxiov vtco tcov
qIov q>aCvsTalj avtb de qiov Ofp^tSBxai.^ aixo itgog r^ oi/;£t CwiOTa-
ro oQ<i(ji€vov rijg Cq>al- de %o oQafievov trjg (livav Tcdvtov iXaöCo-
Qag Kvxkov itBQitpiqua c^palqug vtco xvxkov vig elüi t(ov iv aircatg
q>alvsrai.. TtCQUxofievov cpalvExai, (uylattav xvxXcoi/, örj-
kov in zoiv Evicksldov
Hierzu kann noch gefügt werden, dafs Pappus VI 80 p. 568
ungenau, aber doch mit unverkennbarer Uebereinstimmung im
wesentlichen, prop. 38 (vulgo 37) so anführt: iav ^ ano rov ofi-
fiaxog TtQOGTtlntovöa TCQog xb aivxQov xov kvkXov firixe TtQog OQd'ccg
7] xa iTtiTciÖG) firjxE iCri xy ix xov xivxQOV^ ful^CDv de rj ikaöOoov,
aviCoi at ÖLa(iBXQOt xov Kvnkov q)avovvxai.^) Zwar sagt Pappus
nicht ausdrücklich, dafs dieser Satz nebst den dazu gehörigen Er-
läuterungen der Optik Euklids entnommen sei. Dasselbe gilt aber
z. B. von den Supplementen zu den öq>aiQi7ioig des Theodosius, die
Pappus VI 2, S. 474, 15 ohne Namensnennung giebt, und die Be-
merkungen über die Optik, die zum fiiKQog iaxQovofwvfievogj wo-
von Buch VI überhaupt handelt, jedenfalls gehörte, stehen un-
mittelbar vor den Erläuterungen zu den 0aivo(uvoig (VI 104,
S. 594). Es- ist also wohl unzweifelhaft, dafs der Scholiast, der
im cod. Vaticanus A des Pappus S. 568, 12 elg xa orcxtKcc Ei-
Tikeldov hinzugefügt hat, damit den eigenen Gedanken des Pappus
ausdrückte. Die Lemmata bei Pappus (VI S. 568 — 586; denn
VI 98—102, S. 586—592 und VI 103, S. 592—94 enthält, wie
auch angedeutet wird, eigene Zuthaten des Verfassers) zeigen, dafs
ihm derselbe Beweis vorlag wie uns. VI 80 wird in unserer Re-
daktion S. 113, 25: Tial ^ vitb xav ZAj AB Squ xrlg vtco xmv
TA^ AB £0X1 fiel^oav angewandt, wo mit den Worten S. 113, 24
äöxs HCiv . . . avicoi ein ähnlicher Beweis angedeutet wird (vgl.
Pappus S. 568, 24); derselbe Satz ist bei Gregorius als Lemma
2, S. 627 aufgeführt, aber schon der Umstand, dafs Pappus ihn
giebt, spricht dafür, dafs er bei Euklid ursprünglich nicht da war,
wie er denn auch im Viudob. fehlt. Dasselbe gilt von VI 81,
angewandt S. 113, 16: %al fj BZ aga im xfiv AE Tid^exog icxtv^
bei Gregorius Lemma 1 S. 627. In VI 82 — 84 wird dasselbe
1) Vgl. noch Theon S. 199: qxoxiisxat de avzijg (des Mondes) nav-
Z0Z6 vito zmv zov rikCov a%zCv(ov fisi^ov ^fitacpoctgiov ^ta z6 (isi^ova avzijq
slvuL zov fjXtov . . . dsSsi'Kzai yäg zavza aal 'AQiazagxoi (De dist. 2) nal
Ev^ksid^; vgl. Opt. 27, S. 106.
2) In der Form der Vulgata näher kommend; prop. 37: iav ^ dno
zov ofifiazog ngog z6 %ivzQOv ngoanCnzovaa zov %v%Xov firjze ngog og^dg
ri TCO zov %v%kov intnidca arizB ton tj zn in zov nivzgov a-nzs i'aag yco-
Viag nsgi,fxov6a fLsza zoav ex zov 'Ksvzgov, fiBigtov es 17 slaoacav zr^g in
zov v.ivzgoVy aviaoi at didfiFzgoi> (pavovvzai»
9*
- 132 -
bewiesen, das im Xrjii(icc oben S. 113 — 14 enthalten ist, und zwar in
ähnlicher Weise. Ob wir hieraus schliefsen dürfen, dafs auch das
krjfilia S. 113 f. ein späteres Einschiebsel sei, ist sehr zweifelhaft;
mir wenigstens ist es unwahrscheinlich, dafs Euklid diesen keines-
wegs von selbst einleuchtenden Beweis weggelassen haben sollte.^)
Auch scheint mir die ganze Fassung von prop. 38, wo das Re-
sultat erst S. 112 — 13 zum voraus angegeben wird und dann in
zwei besonderen Teilen nachgewiesen (worauf S. 113, 4 mit den
Worten oS^ i^ijg ösl^ofisv hingewiesen wird), nur dann recht er-
klärlich, wenn Euklid selbst um das für den Beweis der beiden
besonderen Teile nötige Lemma zu geben die Darstellung unter-
brechen wollte, und deshalb zuerst den Zusammenhang und das
Gemeinschaftliche der beiden Sonderfälle hervorzuheben wünschte.
Bei Gregorius findet sich nur Pappus VI 82 als TtQooXafißavofAeva
slg tovtcov aTCoÖBL^iv S. 625 — 26, zu VI 83 — 84 hat er nichts
Entsprechendes. Pappus VI 85 findet seine Anwendung Vindob.
S. 115, 8: fisC^av iaüv rj TtQog tü5 S rijg itQog tc5 O, bei Gre-
gorius S. 629, 11 ff., mit beigefügter Begründung, die also bei
Euklid nicht da war. VI 86 wird angewandt oben S. 116, 15:
nahv insl (leltcav etc., in der Vulgata S. 630, 24. VI 87 — 88
gebraucht Pappus in seinen Beweisen VI 85 (S. 576, 1) und
VI 89; sie haben daher nichts Entsprechendes bei Euklid. VI 89
dagegen kommt im Vindob. S. 115, 12: ^l^mv öh f] nqog x& O
tijg TCQog tw II und S. 116, 12: inel ovv [iel^cov rj ngog tw O tfjg
nQog Tö S zur Anwendung. VI 90 — 91 wiederholt Pappus, um
alle Fälle beisammen zu haben, Euklid prop. 35 — 36 (vulgo 35
und der erste Teil von 36).^) VI 92 enthält ein von Pappus
selbst herrührendes KoroUarium. VI 93 — 97 endlich giebt den
Beweis des VI 80 angeführten Satzes, der jetzt vervollständigt
und genauer bestimmt wird (VI 93); der Beweis, worin die
früheren Sätze VI 80 ff. zur Anwendung kommen (vgl. VI 80,
S. 568, 17: itqoyqucpBxai öh wv ^scDQTJfiarog tade^^ weicht in der
Form sehr von Euklid prop. 38 (vulgo 38 — 39) ab, aber auch
nur in der Form. Pappus war also mit dem, allerdings auch
etwas schwerfälligen Euklidischen Beweise nicht zufrieden; deshalb
1) Prop. 38, S. 115, 28 wird auf dieses Lemma mit den Worten dtg
jtifods 8t i%tai verwiesen.
2) Prop. 37 (vulgo zweiter Teil von 36) hat Pappus nicht besonders
aufgeführt (wie er denn auch die hierauf bezuglichen Worte firite Caag
ycavlag neqUxovacc und nQog ag noui avCcovg ymvlag in der Wiedergabe
von prop. 38 übergeht, s. S. 568, 15 und 582, 14), weil sie im Beweis
für prop. 38, bei Pappus VI 96—97, mitenthalten ist. Vielleicht hat
hier eine Interpolation stattgefunden; denn prop. 88, 8. 115, 27, wo
Euklid aus der Gleichheit von £ZT und EZH nach diesem Satz un-
mittelbar auf die Gleichheit der Durchmesser HS und TS schliefsen
konnte, hat er diese in anderer Weise bewiesen.
- 133 —
* - .
hat er seine Verbesserungen und Erläuterungen in die avvaymycel
aufgenommen und daran noch einige weitere Folgerungen und
Sätze selbständig geknüpft.
Ich glaube also behaupten zu können, dafs die Optik ^ wie
wir sie haben, im grossen und ganzen echt ist, und dafs die vom
Vindobonensis gebotene Fassung der ursprünglichen viel, näher
steht als die gewöhnliche. Doch ist der Text des Vindobonensis
keineswegs überall befriedigend oder gar nur leidlich. Ganz ab-
gesehen von kleineren Schreibfehlem, wie sie in allen Handschriften
vorkommen, findet sich eine ziemlich grofse Anzahl von ganz ver-
kehrten oder unverständlichen Stellen, die nur dem Schreiber oder
Bedakteur, jedenfalls aber nicht Euklid zur Last fallen können.
Ich will einige der verdorbenen Stellen hier anzeigen:
Prop. 11 ist das Porisma S. 98, 3 sinnlos; es sollte heifsen:
Gegenstände von bedeutender Länge scheinen wegen der Erhöhung
der entfernteren Teile hohl.
Prop. 16 scheint qxulvBTai, zweimal (S. 99, 24 und 29) ver-
schrieben für a7toXa(ißdvsTar^ vgl. prop. 17.
Prop. 29 steht der erste Beweis, wo das Auge in der Ebene
der Cjlinderbasis gedacht wird (iv xa aita iTtmiöco Kslfisvov t^
ßdasi rov KvklvÖQov S. 107, l), nicht mit dem Satze selbst im
Einklang, wo ausdrücklich OTtcDadriTtoTovv oQoofiivov steht. Auch
scheint der ganz verworrene Schlufs des alXmg S. 107, 39 ff. un-
echt zu sein.
Prop. 23 ist sowohl im ersten als im zweiten Beweise schwer
verdorben.
Prop. 33 ist der Schlufs S. 110, 26 f. unverständlich.
Prop. 46 ist der sehr einfache Beweis (aus der Gleichheit
der auf gleichen Kreisbogen stehenden Peripheriewinkel folgt
sofort, dafs. der Gegenstand überall an der Peripherie gleich er-
scheint) durch fremde Elemente verunstaltet worden (der Inter-
polator scheint es auf die Kongruenz der beiden Dreiecke angelegt
zu haben).
Prop. 47 aXXcDg hat einen unechten Schlufs, der einem Scho-
lium ähnlich sieht.
Prop. 49 mufs sehr verimstaltet worden sein; die Winkel
BSAj mj können unmöglich gleich sein, wie S. 123, 24 be-
hauptet wird.
Prop. 53 leidet an grofser Unklarheit. Aber diese beiden
letztgenannten Sätze sind im Vindob. sehr schlecht überliefert, mit
vielen Rasuren, getilgten und hinzugefügten Stellen, so dafs wir
hier wenigstens von anderen Handschriften Hülfe erwarten dürfen.
Auch prop. 67 aXXmg 1 trägt äufserliche Spuren der Korruption.
Besonders merkwürdig sind ein paar Stellen, wo ein un-
zweifelhafter Irrtum des Vindob. sich in der Vulgata oder bei
- 134 —
Daroianus wiederfindet, und also ziemlich hoch hinaufreicht. So
steht prop. 43 S. 119, 4: tcccGöSv rwv öia xov TtivxQov öiayofiivfav
evd'slcov xtxl TtoiovGciv o^d^v (vielleicht ngbg rjj FE) ymvlav ila-
xicrr] iaüv fi vtco FEA. Es ist unglaublich, dafs Euklid einen
so sonderbaren Ausdruck, wofür hier nicht die mindeste Veranlas-
sung oder Entschuldigung ist, gebraucht haben sollte; er schrieb
gewifs : Tttxöäv [tcoi/ ycovtmv tü5v neQiexofiivcDv vno zijg FE tkxI] tav öia
etc. Jedoch lesen wir genau dieselbe Wendung an derselben Stelle
bei Gregorius S. 633, 6 — 8 und 17 — 19, und sie ist dann noch
S. 626, 43—46 und S. 627, 9 — 12 eingedrungen, wo Vindobon.
(krjfificc S. 113, 9 u. 27) das Bichtige hat.
Häufiger hat Damianus, über dessen Auszug wir unten be-
richten werden, die Fehler des Vindobon. bewahrt. Die Hypo-
thesis 1 lautet bei ihm S. 36 wie im Vindob. S. 93: VTtoKslo^o)
tag ano rov ofifiaTog i^ayofiivag exfd'eiccg ygafi^iag q^SQeöd'ai öiaüzri-
ficc ^eyed'av (leyaktov^ und er erläutert diesen Satz so (S. 36): ov
firjv öh lit uTteiQOVy äH^ SöTtSQ iv xotg SlXo^g toig xator qyvüiv ovai
aal yivofiivoig zb itiqag avayualov iau' rov yccQ aTtelgov q>v6ig otf
TteQtÖQaxTeraL^ äkXa itavta xa iv xr^ q>v6si oqov b%u xtjv q>viSi.v nal
vriv icTtb q>v6B(og 7ilvri0iv Ttal nod'sv nal itoi. ovxmg %al inl xalg
i^ayofiivatg in xov ofifiaxog sv^slaig yQafniatg Eöti fiiv nal x6 iffKivtl-
a^ai xmv vTtoTceLfiivoüv slg oQaCiVy i(Sn de xal x6 (irj itpMvslC^ai öice
xriv ItcI xavvatg elg xb iniTtsiva xov (lexglov aa^iveucv. Es hat also
den Satz von der Tragweite der Sehestrahlen verstanden. Das
kann aber kaum richtig sein; es müfste dann wenigstens amivag
statt Bv^üag yQafifiag heifsen; denn diese können ja nicht nur „ein
grosses Stück'\ sondern ins unendliche verlängert werden. Dazu
kommt noch, dafs ein solcher Grundsatz im ganzen Buche nirgends
nötig ist. Hier hat, wie es scheint, die Vulgata wenigstens den
Sinn des echten Postulates richtiger wiedergegeben: wtoKelo^to xicg
aTtb xov OfAfiaxog oil>eig %ax sv&elag ygafifiag q>iQBOd'ai .itdcxrifia xi
Ttoiovöag an äXXi^Xcov^) (Gregorius S. 604). Denn dieser Satz ist
zum Beweis von prop. 1 notwendig, wo es (auch in Vindob.) heifst:
iitsl iv öiaOxriiiaxL tpiqovxai at nqoCnCnxovCai o'^Big. — In prop. 42
S. 118, 5 ff. heifst es als Beweis dafür, dafs AB immer gleich
erscheinen wird: Tcaaai öl at arcb xov F xivxQOV nQoonbixoviSai
itQog xriv xov kvkIov 7tSQiq>iQeiav evd'etai iüag ymvlag jcoiovatv.
Selbst wenn man zugiebt, dafs diese sehr unklaren Worte bezeich-
nen können, dafs der Winkel ABF immer sich gleich (weil recht)
bleibt, so vermifst man doch die ungleich wichtigere Angabe, dafs
der Winkel AFB während der Umdrehung von AB immer der-
selbe ist. Aber Damianus S. 76 hat ebenso: fi yag vitb aßy ym-
via 6^^ iaxiv, Tcaoai 6h (yaQ hat Bartholin unrichtig) a£ irnb rov
F KSVXQOV TtqoanlitxoviSai nqbg xrfv 7CSQiq>iQ£iav svd'etai löag yrnviag
1) So alle 11 Pariser Hdscho. Gregorius bat tn' dXXriXiov.
— 135 —
noiovöiv. Alles würde berichtigt sein, wenn man statt Trjv tov
TiVTiXov 7tSQtq>eQSi(xv läse ri^v AB, und so giebt Gregoriiis S. 631,
29: Ttadai aqa at ano xov nivzQOv tov F jCQog xo AB fieys^og
nQOö7tl7trov6ai äXk'^kaig tGag youvlag tcolovoiv, — In prop. 59 ist der
Beweis unklar und namentlich am Schlufs ohne Zweifel verdorben;
denn xa öi fisl^ova iavxmv ol6(iEvce in der Bedeutung: „was grösser,
als es wirklich ist, geglaubt wird (erscheint)^^ ist nicht griechisch.
Doch finden wir das unmögliche oiofisva nicht nur bei Damianus
S. 92: xa olofievoc |Li8/S^ovtt^),_ sondern auch in einigen Handschriften
der Yulgata S. 641, 36; da die Stelle von einigem Interesse ist,
mögen die Varianten der Pariser Hdss. hier stehen.
Gregorius S. 641.
xoc ÖS VTto (ul^ovog ytoviag oQcofisva fisl^ova (palvsxai' (isiiov
aQa (paivBxai xo FA xov FB. Tial iccv xa fisl^ova OQcifieva tgS o(i-
(lari inav^dvEöd'at dox^, Kai xa av^av6(i6va aqa xcav fieysd'av do^ec
TCQOöayead'ai xtp 0(i(iaxL
Vindobon. prop. 59.
(lei^ov aQa q>aCvstai xo BA xov BA. xa ös (lel^ova iavxmv
olofieva inav^dveö^ai [doxov-Jcrt^ nal xa eyytov xov ofifiaxog iXccx-
xova (paivszai. xa aqa av^6(isva xtav (isye&av ö6^ei> TtQoödysöd'ai xm
Ofifjuixt, •
In Verbindung mit den oben hervorgehobenen Spuren der
Interpolation verdient auch das bemerkt zu werden, dafs die akkcog
unecht zu sein scheinen; sie stimmen durchgängig mit den Be-
weisen der Vulgata (so prop. 29 alXcDg = Gregorius prop. 29,
Greg. 1. fisi^ova] ^yytov Par 2107, 2342. fisi^ova (paivstai — 4. ofi-
fiati]^yYBiov aqa do^Bi slvai xb yS ijnsif xo ßy 2347; iyyiov df^a 86^bl
elvai to yd ijTesQ ro ßy post lacunam trium uerborum Suppl. 186. fASt"
fov aga — 4. ofi^iaxL] ^yyiov apa So^si stvai xb yd ^fjnsg xb ßy 2107,
2342. 2. idv] om. 2351; in mg. m. 1 2468; in mg. rubr. 2350.
fisiiova] fisi^ova iavxwv 2351; ft. Bavxriq 2350, iavTr^g deletam rubr.
3. ^ox^] sie 2468; So%ovgl 2351; 8o-AOvai 2350, sed corr. rubr. in ^0x17.
— do|€i] BV^u 2350, sed corr. rubr. in So^Bt.
Vind. 1. B^]y8 omnes (cod. Savilianus, Parr. 2352, 2363, 2390, 2472).
BA] yß cod. SaviL, 2363, 2390, 2472; y8 2352. — xa Ss] xd Savil.
(Gregorius S. 641 n. 4^ 2363, 2472; xal xd 2352. - Javxmv] Savil.,
2363, 2390, 2472; savxijg 2352. 2. olousva'} oioiisva xov Ofifiaxog ngoa-
lovxoq Savil., 2363, 2472; olofisra xm ofifiaxL 2352; otofisva xov Ofifia-
xog 2390. Sotiovat] omnes. xal xd — 3. (paivsxai] om. omnes.
3. xd dga av^ofiBva] xal xd av^avofiBva aga omnes. — ngoodyBiad'ai
2390. 4. oiifiaxi] ofinaxi' iyyiov äga do^BV slvai, xb yd ^nsg xo ßy
2352, 2363, 2390, 2472.
1) Sein Beweis stimmt übrigens weder mit Vindob. noch der Vulgata
genau überein.
— 136 —
prop. 46 Skliog == prop. 46;-prop. 47 aXlag = prop. 48). Eine
Ausnahme bildet doch prop. 57 SklcDg 2, das sowohl hei Gregorius
prop. 56 als bei Damianus S. 87 als zweiter Beweis auftritt.
Sonderbar ist es, dafs, während prop. 23 aJiXfag 2 wie gewöhnlich
dem Beweise der Yulgata (prop. 22) gleich ist, der eigentliche
Beweis dieses Satzes (S. 102) demjenigen enge verwandt ist, der
bei Gregorius S. 617 als SlXcog Ix xav rov Uannov steht; er hat
ihn mit dieser Überschi'ift aus Pena S. 15, aber weder im cod.
Florent. Laur. XXVIII 10 noch in den elf Pariser Handschriften
der Optik finde ich von diesem Beweise eine Spur. Dieser 23. Satz
gehört übrigens nebst dem . ähnlichen 10. Satz zu den auffälligsten
Irrtümern der Euklidischen Optik; aber, wie wenig man hierin
einen Grund gegen die Echtheit derselben suchen darf, hat Schnei-
der durch den Verweis auf Aristoteles problem. 15, 5 — 6, wo
genau dieselben zwei Sätze vorgetragen werden, treffend gezeigt«
Es wurde oben gezeigt, dafs einige der Fehler der in cod.
Vindob. vorliegenden Redaktion schon bei Damianus und- in die
Vulgata eingedrungen sind. Wir können daher nur schwache
Hoffnung haben, dafs andere Handschriften uns viel über den ziem-
lich schlechten Text des Yindobon. hinausbringen werden; viele
Fehler scheinen unserer Handschrift eigentümlich, namentlich wo
viel radiert, gestrichen und hinzugefügt ist, und diese werden wir
aus besseren Quellen berichtigen können, aber für die schlimmsten
Verderbnisse werden wir auf Konjekturen angewiesen sein. Dafs
wenigstens die Florentiner Hds. (Laur. XXVIII 3), die einzige mit
Vindob. zusammengehörende Hds., die ich bis jetzt kenne, dem
Vindob. zu nahe steht, um bedeutende Hilfe zu bringen, geht mir
selbst aus den wenigen Stellen, wo ich sie einsehen konnte, hin-
länglich hervor. So ist die unrichtige Hjpoth. 1 genau gleich-
lautend, und der Schlufs von prop. 59 sieht so aus: ror öi (uC-
^ova iccvrmv olofisva ijtav^dvea^cci, : ^^^ (das Übrige der Zeile leer)
at Tcal Tcc eyyiov tov ofifiazog iXdtxova (paivBxai, xd &Qa ccv^ofASva
rmv fisys&mv öo^sl TtQoödyeö^at x& ofifian — also ganz in dem-
selben argen Zustand wie im Vindob. Selbst kleine Schreibfehler
stimmen überein, wie [UxaMvstxai statt (ABxaxivijxai prop. 42 S. 118,
12 (dagegen hat Flor, schon m. 1 okrjv xr\v TtegnpiQHav prop. 23
SJlL 2 S. 103, 26, was Vindob. doch erst mit zweiter Hand hat).
Es bleibt uns noch übrig die Textesgestaltung der Vulgata
und ihre Entstehung samt dem Auszug des Damianus zu betrach-
ten. Von diesem wurde zuerst nur ein Bruchstück, die ersten
XIII Kapitel des ersten Buches enthaltend, unter dem Titel: He-
liodori Larissaei 7isq>dXaicc xöiv onxmcov zu Florenz 1573. 4 ver-
öffentlicht; nach diesem seltenen Drucke wiederholten das Schrift-
chen Antonio Matani, Pistorii 1758. 8. (Schneider EcL II S. 206),
— 137 -
F. Lindenbrog (graece et latine), Hamburg 1610. 4., und nach
diesem Th. Gale: Opuscula mjtbologica, etbica et physica. Can-
tabrigiae 1671. 8. (nicht in den späteren Ausgaben): Heliodori
Larissaei capita opticorum. ad Hetrusci codicis fidem Graece et
Latine edita et recensita. ex bibliotheca Fr. Lindenbrogii (Canta-
brigiae 1670, aber dennoch auf dem Titelblatt der Opuscula etc.
von 1671 mit aufgeführt)'); vgl. über diese Ausgaben Fabricius: *
Bibl. Gr. VI S. 783—84. Eine Handschrift besitzt die königliche
Bibliothek in Kopenhagen, Gl. kgl. Sämling nr. 1801 saec. XVI
(Graux: Notices etc. S. 38), eine andere (Monac. 16Ö s. XVI) be-
schreibt Hultsch Heron S. VIII, und sie sind durchaus nicht selten.
Das vollständige Werk gab endlich zum ersten und bis auf heute
auch letzten Male Erasmus Bartholin Parisiis 1657. 4 heraus, in
zwei Büchern unter dem Titel: Ja^uavov q>iXo06q>ov xov ^Hhodoigov
AaQiaacclov nsQl oTtxut^v ßißUa ß'. Er folgte einer Barberinischen
Handschrift, die diesen Titel hatte, und den Namen Janiavov fand
er noch in einem zweiten cod. Barberinus (während ein dritter:
^HhoödQov Aagiaöalov icsq>dlaia wv otcvik^v hatte und also wohl
nur das Fragment enthielt) und einem Ambrosianus 276 (s. seine
Anmerkung S. 94). Der Verfasser war also Damianus aus Larissa,
der Sohn oder Schüler (Bartholin S. 97) des Heliodorus. Ob *
dieser Damianus mit dem Domninus oder Domnius Larissaeus, der
ein noch vorhandenes iy%siQldiov slaayioyiKov aQi&fiririKijg schrieb
(Cod. Paris. 2531, cod. Venet. St. Marci CCCXVIII), identisch ist,
wie man mehrfach vermutet hat, möge künftigen Forschungen vor-
behalten bleiben. Das erste Buch enthält Auszüge aus Herons
Eatoptrik, die mit Namen citiert wird (cap. XIII S. 24); daraus
scheint auch cap. XIV S. 27 — 35 zu stammen; wenigstens ündet
es sich wörtlich wieder in Handschriften, die sonst Heronisches
enthalten (Par. 2385, 2475, Suppl. 387, s. H. Martin Recherches
sur Heron S. 104, herausgegeben von ihm S. 413 — 20 und in
den Variae CoUectiones bei Hultsch: Heron S. 249 ff., lateinisch
als dem Heron zugehörig von Dasjpodius: Lexicon mathematicum
etc. Argentorat. 1579. 8.; nach ihm Schneider Ecl. II S. 226).
Auch die OTttixii Tt^ayficasüc des Ptolemaeus wird citiert cap. III
S. 4 und hat wohl also als Quelle gedient.^) Das zweite Buch
enthält einen Auszug aus der Optik Euklids, und sie lag ihm vor
in der von Vindobon. gebotenen Fassung; hieraus erklärt sich ein-
fach die sonst sehr befremdende Thatsache^, dafs die Beweise bei
1) Die ed. princeps kennzeichnet sich selbst als Fragment dadurch,
dafs am Schlüsse der vorangehenden Aufeählung der XIII Kapitel (bei
Gale S. 2) die Worte nai tu E^ijg hinzugefügt sind.
2) Dieser umstand giebt uns die eine Grenze für das Zeitalter Da-
mians, und mehr wissen wir über dieses nicht. Es mag erwähnt sein,
dafs er Kap. II S. 4 den TißsQios 6 xmv ^Ptotiaimv ßaaiXevs nennt; vgl.
Suetoninfi, Tiber. Eap. 68.
- 138 —
Damianus meistens besser gehalten sind als in der Enklidischen
Optik (nach der Vulgata nämlich), was schon Bartholin S. 138
bemerkte. Den Euklid nennt er nirgends als seine Quelle; nur
I 5, S. 8 heifst es: äkla jtQog rb rov <5roi%Blov xov Xiyovxog (zo
kiyov?)' ovdev tav oQfOfiivoav Sfia oXov bQcctai, etc. mit Bezug auf
Euklid Opt. prop. 1, deren Wortlaut in Vindobon. und Yulgata
genau diese ist, während Damianus selbst II 1, S. 39 so hat:
0VÖ6V T(DV oQcofiivoiv oXov S(ia oQcctai (wie übrigens auch Par.
2468). In seinen Auszug hat er aufser sämtlichen Hypotheses
noch folgende Sätze aufgenommen:
1, 2, 4, 6, 10, 14, 15, 16, 17, 18 = II 1 — 10.
26, 27, 28 = II 11.
31, 32 = II 12.
25 = II 13.
41, 42, 43, 44, 57, 58, 59 = II 14— 20 (57 mit aUw^ 2).
Sowohl Satz als Beweis ist in der Begel fast wörtlich wieder-
holt; ausgenommen sind II 1 — 2 — 3 — 20; II 4 hat er im Satze
einen Zusatz, der aber im Beweise des Euklides eingeschlossen
ist, den Damianus daher im wesentlichen unverändert beibehält.
' Überall wo die Vulgata von Vindobon. abweicht, hält er es mit
diesem. Das Werklein des Damianus hat also für die Textkritik
der Optik grosse Bedeutung, und eine zuverlässige Ausgabe wäre
sehr zu wünschen, um so mehr da das Buch auch an und für
sich nicht geringen Wert hat. Es hat auch ein gewisses Ansehen
besessen; denn nach Bartholin S. 137 hat Georgius Pachymeres
das zweite Buch Wort für Wort in sein Kompendium der Mathe-
matik (Fabricius Bibl. Gr. II S. 104, XIII. Jahrhundert) herüber-
genommen.
Die mir bekannten Handschriften der Vulgata haben alle vor
den Hypotheses eine kleine Einleitung, die, wie von jeher erkannt
ward, jedenfalls unmöglich von Euklid herrühren konnte. Da sie
nicht ohne Interesse ist, will ich sie hierher setzen so weit ver-
bessert, als es ohne Handschriften möglich war. Der Charakter
dieses Stücks scheint nicht bemerkt worden zu sein. Man darf
es als ein Kollegienheft bezeichnen, die Sprache (man beachte
namentlich die Imperfekte S.139,2. 140,13. 141,31. 142,17. 143,
2, 6, 27. 144, 23, 26 (Praesens S. 140, 6) und die Mischung der direk-
ten und indirekten Bede), und der Inhalt entspricht ganz dieser
Auffassung. Es ist eine Einleitungsvorlesung zu einem Lehrkursos
in der Optik, und behandelt als solche die Grundsätze dieser
Wissenschaft und die Theorie des Sehens überhaupt. Was diese
betrifft, steht der Verfasser, wie Euklid selbst, auf dem Boden
der Platonischen Ansicht, dafs das Licht vom Auge selbst aus-
gehe und dem Sonnenlichte verwandt sei (Baumhauer: de sentent.
Philosoph. Gr. de visu etc. Traiecti ad Bhenum 1843, S^ 98 ff.)
- 139 —
im Gegensatz zu den Epikureern. Dann folgt noch eine ein-
gehendere Besprechung des 23. (22 vulg.) Theorems, das seit
Aristoteles, wie wir oben sahen, behandelt wurde und wohl vielen
Widerspruch durch seine Erfahrungs Widrigkeit erregte. .Diese ein-
leitenden Bemerkungen nun haben wir hier im Referat eines Schülers,
der durchgehend vom Lehrer in der dritten Person ohne Namens-
nennung spricht. Denn wenn einige (nicht alle, wie Bartholin
S. 138 meint) Handschriften (wie Par. 2107, 2342 manu 2 nach
otpiv, Par. 2468 nach oiTtoösLTivvg) im Anfang o EvKksCdrig hinzu-
fügen, ist das natürlich nur eine Konjektur von denselben leicht
verständlichen Gründen hervorgerufen, die Gregorius dazu bewegten,
in einer Note S. 601 u. 2 zu bemerken: „sc. 6 EvTtkeldtfg'^
Es entsteht also die Frage, wer dieser Lehrer, nach dessen
Vortrag die genannte Einleitung geschrieben wurde, gewesen sein
mag. Die Antwort giebt ein Scholion am Anfang des cod. Paris.
2468: To 7tQOol(iiov ix rijg rov Sitovog iöxiv i^rjyi^oemg,^) An
und für sich hat freilich eine solche Bemerkung, deren Quelle uns
unbekannt ist, keinen grofsen Wert. Hier spricht aber alles für
ihre Richtigkeit. Die Sprache weist uns entschieden auf eine späte
Zeit hin, und auf der anderen Seite kann das Stück kaum jünger
als Theon (saec. IV) sein; denn Nemesius, der ums Jahr 400
lebte, hat es offenbar vor Augen, wenn er mQl q>v6S(X)g av&QfOJCov
cap. VII S. 179 ed. Matthaei so schreibt: of öe yecDfiizQai 7i(6vovg
rivag avayqacpoviSiv in T-rJg CwefiTtTciaetag twv aKxCvcav ytvoiiivovg
rav inTtefiTtofiivcDv öiä rcSv 6g>d'akfiav, nifiTtstv yuQ omtlvag tov
fiev ds^iov otpd'alfibv inl ra aQiorEQoc rov ös aQtßtSQOv inl to ös^ia
ccTto de riig 6vv€fi7Cv(iae<og aifx^v aTCotsksiG^cii Kcavov, o^ev ofwv (ikv
TtolXa TteQLkocfAßccvsLv oQccTcc TTiv oipiv ßkiitsiv ös axQiß^g ineiva^
i'vd'u av övvEfiniöooGLv ai ctTtuvsg, ovtoo yovv itokkciTUg OQcivTSg elg
zovSaq>og ov% oQ^fiev to iv avrm v6fii0fi(x xeCfisvov itBvC^ovtEg ini
TtksiöxoVy eoag av at <Sv(ißokal rmv aKxlvcDv iv i%siv(o yivcoviaL tcS
(ligei^ evd'a nelxai xo v6fiia(ia etc., vgl. unten S. 141, 38 ff. Theon
ist ja als Lehrer und Herausgeber auch anderer^ Schriften bekannt.
— Ich lasse nunmehr das Stück selbst folgen (vgl. Schneider
Ecl. I S. 381—84).
^AnödetKvvg xcc kccxcc xriv Wenn er die Beweise der Optik
o'i\}iv Tcagctfiv&iag iTtofit^i xivag vortrug, führte er einige Wahrschein-
%Qo6Em.koyii6^vog^ oxl %ax lichkeitsgründe an, indem er des nähe-
ev^elag ygafifiag itctv q>&g ren zu bedenken gab, dafs alles Licht
3. Ott] dioxi cod. Bodl.
1) Wenn Bartholin S. 138 behauptet, dafs alle Codices die Über-
schrift ix xrig Gicovog inSoasrng haben, so scheint eine Verwechselung
mit den cxoixeCcc etattzuhaben; diese Überschrift kommt in meinen
Quellen gar nicht vor.
— 140 —
q>iQerai' ürifisiov di xovxov
(Uy^atov Tag z ano xmv
a(0(icir(ov aTtOQQiTtrovfiivag
OTuag %al rag ano rmv ^v-
5 qIÖ€ov xal OTCmv tpBQO^ivag
avyag noiiliei. tuaöiov yaq
rovtfov 0V7C av iyivsroj xor-
^ansQ vvv ^etoQSttat ^ yivo-
(uvovj Bt7t€Q (ifi at ano xov
10 riUov qfSQOfUvai aTtztvsg Ttata
xivag sv^elag itpigovto, Sri
re xmv nag* tkiiv stvQ^v xag
aTtoaxsXXofiivag iq>a6Kev av-
yag alxlag elvai xov xs qxo-
15 xl^Bö&al xi>va xmv TcagansL-
fiivav öcDfiaxav nal anoQQut-
XBLV iSTuagj xag (Uv töag xotg
VTtoKeifiivoig <S(6(ia0i,y xag dh
(ut^ovagj xag dh iXaCüovag
20 xmv V7t07t€l(AivGJV 6<0(iaXGJV'
xal Xcag ^v anoQQiTtxetv
öxucg, ofSa xotg qxoxotg q>a}'
xtiovci xs TtVQotg ica iöxly
xag t' iüxaxag axxivag inl
25 xovxmv üvfißalvsiv naQaJJii^'
Xovg ylvta^ai %al (ir^ üvv-
antovaag iamaig (isiovv
xfiv ükUcv (ii]xs fi^v i^ankov-
liivag av^Biv, aXl^ olov i(fxi
30 TO imnQoc^ovv j xoiavxtiv
Tcal xifg OTuag avfifisxQlav
q>vXdfS6etv, iXaCöovsg di at'
xmv cm^nuxmv cnuxC shsiv^
oxav xa (pmxt^ovxa tcvqoc fisl-
35 fova y' xag yag iöiaxag
auxlvag av^mrcbttBiv lavxatg'
Sii) Sil Kai fistovv xag 6Kiag.
(ul^ovg di xmv am(Aaxmv at
öTual elciv^ oxav xa tpmxtr-
40 ^ovxa nvQa iXaöüova xi' "^^S
yaQ ia%axag axxivag inl xov-
xmv i^anXovc^ai, avfißalvei
nach Geraden sich bewegt; und als
einen Hauptbeweis führt er sowohl die
von den körperlichen Gegenständen
geworfenen Schatten an als auch
die von den Fensteröffnungen und
Löchern ausgehenden Strahlen. Denn
dies alles würde nicht so geschehen,
wie es jetzt wahrgenomAien wird,
wenn nicht die von der Sonne aas-
gehenden Lichtstrahlen sich nach
Geraden bewegten. Dann bemerkte
er dazu noch, dafs die von dem in
uns seienden Feuer aasgesandten
Strahlen die Ursache dazu seien, dafs
•inige der vorliegenden Gegenstände
beleuchtet werden und Schatten wer-
fen, die teils den vorliegenden Gegen-
ständen gleich, teils gröfser, teils
kleiner als dieselben seien, und
gleiche Schatten werfen alle Gegen-
stände, die dem Lichte oder beleuch-
tenden Feuer gleich seien, und bei
diesen sei es der Fall, dafs die äus-
sersten Lichtstrahlen parallel seien
und weder mit einander zusammen-
laufend den Schatten kleiner machten
noch aus einander gehend denselben
vergröfserten, aber wie der dem Lichte
in den Weg tretende Körper sei, die-
selben Verhältnisse des Schattens
werde er auch bewahren. Kleiner
aber seien die Schatten der Gegen-
stände, wenn das beleuchtende Feuer
gröfser sei; dann fallen nämlich die
äufsersten Strahlen zusanunen und
machen so die Schatten kleiner.
Gröfser aber sind die Schatten, wenn
das beleuchtende Feuer kleiner ist;
hier gehen nämlich die äulserten
Strahlen aus einander und machen
den beschatteten Teil gröfser. Dieses
aber könnte' durchaus nicht eintref-
3. dnoQQintofiivag Gregorins. 6. yog] di vulgo (Pena, Dasypo-
diu8, Gregorius, Schneider). 11. iti] inl Vulgo. 12. xag'] om. Gre-
gorias. 22. (pmxoig u. xb Z. 28 tilgt Schneider. 27. Bavxaig] iav-
xag vulgo.
- 141 -
xorl (uitov ro öKiatofUvov
fjUQog aTtoteXstv, ovöinoxs
d' Sv rovto 0v(ißalvBiv, el
(iri a£ ano tov Ttv^og q)BQ6'
5 fievai axrtveg in eid-elag
itpigovro» iKg>avi0xaTa Se
rovcav ndvcav roiko inl
rmv TuxraCxsvaCtag yi^vofiivcDv
^ecD^eiö^ai ovfißalvei. kv^-
10 VOV yCCQ 07t<a<S6fl7tOTOVV kbi-
fjUvov bI TCQOTB^slri tovtov
itxv%lov B%ov ivrofir^v ksmov
ytQMvlov aCzE xal r^v ivto-
(iriv Tuxra fUaov xov Xvjyov
15 nbtxBiv^ TcS ÖB mv%Up tov-
Too xora xa StBQa (liQfl notQu-
XB&Blri nxvxlov SyyMV, co
7tQ067tB<SBixai fi avyfi 17 6icc
xijg ivxofiijg q)SQO(iivri^ niv-
20 xnag xi\v 7CQO<S7tlmov<Sav avyijv
xa nrvxl^ BV^Blaig y^afifiatg
TtSQUxofiivriv Bv^öOfiBv Kai
xiiv iTei^Bvyvvovöav x6 xe fii-
Cov xov Xvjvov xal rijv iv-
26 xofifiv xov TCtv^lov mtxa xrjv
avxfiv Bv^Buxv ovöav.
^Evagyovg ovv ovcog tov,
oxi Ttccv g>ag xar' Eif&Biav
ygafifiifv (piQBxai, kuI n&oi
30 TtQoSrikov (uxaßalvGiv im xi^v
oifiiv Yf^lov Mcl xccg an avxijg
iKXBOfUvccg uKxtvag ofioXoyBiv
iMx% Bv^Biag q)iQB6&ai y^afi-
^ (lag wxl xavxag iv ötaaxri-
35 (juniy xo2 diic xoirco (itiSh xcc
OQcifiBva Sfux ola OQccö^ai,
V7c6(ivri0iv tpiqtov xouxvxriv.
TCokkaKtg yccQ ßslovrig ij xivog
XOIOVXOV BtiQOV0OiflCCxCoviKQL'
40 g>ivxag Big x6 BÖag>og g>iXO'
XlfMXBQOV XlVBg TtQOÖBTUX^lCaV
xy iijtriCBi nal^xov avxov
fen, wenn nicht die vom Fener ans-
gehenden Strahlen nach Geraden
sich bewegten. Am klarsten kann
dieses durch mechanische Vorrich-
tungen erkannt werden. Es sei nfim-
lich eine Lampe irgendwie dahin-
gestellt; wenn nun ¥or dieser ein
Täfelchen mit einem von einer feinen
Säge hervorgebrachten Einschitt ge-
stellt wird , so dafs der Einschnitt
vor der Mitte der Lampe falle, und
neben diesem TSfelchen auf der an-
deren Seite ein anderes Täfelchen
in ziemlicher Nähe angebracht wird,
das der durch den Einschnitt gehende
Strahl treffen wird, werden wir immer
finden, dafs der das [hintere] Täfel-
chen treffende Strahl von Geraden
begrenzt wird, und dafs die die Mitte
der Lampe und den Einschnitt des
Täfelchens verbindende Gerade [mit
jenem Strahl] eine Gerade bildet.
Wenn es also klar und allen deut-
lich war, dafs alles Licht nach Ge-
raden sich bewegt, ging er zum Auge
über und stellte die Forderung auf,
man. müsse ihm zugestehen, dafs
auch die vom Auge ausgehenden
Lichtstrahlen nach Geraden sich be-
wegen find zwar mit Zwischenräumen ;
und dafs daher das Gesehene auch
nicht auf einmal vollständig gesehen
werde, indem er Folgendes erinnerte.
Wenn eine Nadel oder sonst ein
kleiner Gegenstand auf den Fufsboden
geworfen sei, könne man sich oft
eifrig an die Auffindung machen
und auf dieselbe Weise öfters nach-
11. tovtov] tovtco Yulgo. 12. ivtoiiiiv] „al. initofir]v^*^ Gregorius.
dia Xsnxov Schneider. 34. dictatrifiaai cod. Bodl. 36. tu ogciiisvcc (i'q
aiuc cod. Savil. 41. nQoas%d&iaav] nQoari%d9'iattv Gregorius.
— 142 —
t^ojtov mXXuHig ifjuiwvöav .
oifdsvog btiit^if&ovutog tm
toi ye vaxBQov BTußakkovrBg
5 ziiv aiffiv TCO r6na>^ iv ams^
i\v to (UöfuinoVy sldov vriv
ßsloufiv, dfjXoit ovv^ ig ors
ov% i(»garo to i^fQQifiivov^
ovoe o tomg^ sv & riv^ sm-
10 ^aro' ZiSXB xov wto r^v ofptv
tov ^rjtovvTog nsCfjLevov to-
Tcov (iri ajcavta xct (as^
^sc^uS^ai, bI yccQ i^toQsi-
xoj xcrl TO Sr^tovfABvov Sv
15 im^aro' oix Sfo^ato 6i, iyU
te tmf Jttsvi^ovtmv zoig ßt-
ßlloig 6vvi4fta(Uvog sipaöKS
(in^lSi rovrovg Sv 8vva6^ai
'Jtiivtct xic iv TiJ 6€XiSt yQtxfi-
20 ficcra o^v' ifoXXa yovv ivccy-
x€(^OfUvovg öst^aixäv (SiMvun^g
yQOtf^fUveyif y^fn^narv^v ^
övvee^^eci Ssi^ai 6tit xo firi
Jt^og Ttavta xa yQclfAfMtta
25 xieg Si^ßSig <piQ€6^ai aXl' ix
öue0xfifittXGyi^ xavxag ima^nv
Mtl noXXit tavxattnsxceyfuvf^v
(iri ^e»^iv' äcxB i% xovxov
(ptUVBQOV l<m, ÖtOrtl OvS^ O
30 xojtog tijg ösXiSog oXog o^-
^i^ösxai. X4)cl ini xäv SXXtav
^taiutxfov xo ttito (fvßßaivti '
woxB ov% o(H3i^i^6Bxai Sfuc oXu
xa oQüifiUva, do%Bt Si offu- *
Pf 5 O^ut Sm xo xivst4f^ai xig
o^Big VTCBgßoX^ xa%ovg ') ^i;-
dlv inoXanovöag^ xovtiöxi
naxii 0vvl%Biuv nagaipBQOfU-
vag nal firj aXXofiivag,
40 Ilgog Si xb iatj x^ oijfBi itgoö-
nlnxBiv XI itdwXov ano xov
suchen, obsehon mehts dem gesuchten
Gegenstände im Wege sei, und dann
spSter, w^emi man das Auge zuBiLlig
auf die Stelle werfe, wo das Gesuchte
liege, die Nadel erblicken. Es aei
also offenbar, dafs, als das Dahin-
geworfene nicht erblickt wurde, auch
die Stelle, wo es liege, nicht erblickt
wurde, und somit werden nicht alle
Teile der unter dem Auge des Su-
chenden liegenden Stelle gesehen.
Denn wenn sie gesehen würden, würde
auch das Gesuchte erblickt werden;
es wurde aber nicht erblickt. Und
von den die Buch«: unverwandt Be-
trachtenden sagte er in seiner Be-
weisfßhrung fort^aJirend, daüa auch
sie nicht alle Buchstaben der Seite
erblicken konnten. Wenn sie näm-
lich gezwung«! wurden, die seltene-
ren Buchstaben zu zeigen, konnten
sie es manchmal nicht, weil die Sefae-
strahlen nicht zu allea Buchstaben
reichten, sondern Zwischenrilume
hatten und viele der unter dem Auge
gestellten Gegenstände nicht sahen.
Hieraus erhellet also, daüs auch nicht
der Baum einer Seite ganz gesehen
werde. Und bei den übrigen Objekten
des Sehens geschieht dasselbe; also
wird das Gesehene nicht auf einmal
ganz gesehen. Es scheint aber ge-
sehen zu werden, weil sich die Sehe-
strahlen aufserordentlich schnell be-
wegen, indem sich nichts übergehen,
d. h. indem sie ununterbrochen neben
einander ausgehen nnd keine Sprünge
machen.
Um zu zeigen, dafs nicht vom Ge-
sehenen ein Bild dem Auge zuge-
7. ovv] om. valgo. 9. Ico^aro] ttogeito Gregorius. 39. aXXo-
lihag] ttXXoiofihag DasypodioB. 40. fiij] om. vulgo.
1) Vgl. B. 98, 19.
— 143 —
oQCD(iivov elg ro ntvsiöd'ai axf-
xiiv TtQog 70 Kozalaßeiv v6 ogci-
fisvov i'g>£QSv ccklavTOiavtriv*
xai yccQ inl rov SfjtovfAevov
5 adfiaTog xal vov loSI ßißXico
axsvl^ovTog anoQlav KOfu^cav
ilsysv' st r\v %ox sl6(6k(Ov Sfi-
TVTCDÖCV tO OQaTtKOV Ttcc&og^
y,otl &7to TtavTog a(6(juxTog Si-
10 rivsHoig eüScaka ansQQSt^ et
Kiv€t fffiav rtiv ai6dri0tv^ zig
t] ctlxia ylvsiott^ di ^v ov%
oga T£ Sv'^av rijv ßskovriv
Ticcl b reo ßißkim axBvtimv
15 TCavia TOT yQccfifiata; noxsQOv
TtoTB 6uc TO (i£r€G)Qlie0&ai zrj
ötavola; akka ovdhv titcov
iytikoyiiofLEvot S'^xov^t Kai
okoöxEQag ovx svglaxovaij
20''ytokkaMg dh ofiikovvxsg ak-
ki^koig Kai TteQUSTCcifievot rij
ötavola svg£aKOV0t ^arcov'
akX' ov navza xa eXdmka
slOKQlvsxat dg xiiv OQaatv\
25 xoft xlg aixla xov anoxkels-
G&at xa fi'q eiöKQtvofieva;
Kai iiriv -xfiv q>vatv S(paaK£
Koxa xa ^ma xa fuv xav ai-
G^xfiqldiv ytQog imodoxiiv
30 Bvd'exa KaxeOKevaKivat j xa
Sh fi'q, aKofjv fiiv yccQ Kai
yevatv Kai oa(pQ7i(Stv Koika
KoxECKBvaKSv ivxog^ mg i^oi&sv
avxaig ngocni'WtBt odfiaxa
35 KtvTjöovxa rag ala^öe tg xav-
xag, axoj) fjiiv yag gxovi}
nQoCTclnxovCa xonov intxi]-
ÖHOV ä(pBtk€V BVQlöKStV TlQOg
xo avafistvat Kai firi Kaxa
40 xriv 7CQ6(Snx(o0tv Bv^img ano-
Ttakd-Btoav xr^v x* ata^ri^tv
axlvrjfcov dtaq>vkdxxetv Kai
xr^v iytt(pBQO(iivriv övyxiat
(ptüvr^v, ofiolcDg dh Kai Sa-
fährt werde, damit es zum Auffassen
des Geseheneu in Bewegung gesetzt
werde, brachte er den folgenden
Grund vor. Indem er nämlich sowohl
von dem gesuchten Gegenstande als
von dem das Buch unverwandt Be-
trachtenden einen Einwurf holte,
sagte er: wenn der Prozefs des
Sehens durch Zuführung von Bildern
geschähe, und von jedem Gegen-
stande Bilder ununterbrochen aus-
strömten, die unsere Sinne in Be-
wegung setzten, was wäre denn die
Ursache y warum der Suchende die
Nadel nicht sieht und der das Buch
unverwandt Betrachtende nicht alle
Buchstaben? Vielleicht, weil man
im Gedanken abwesend ist? Aber
auch wenn man die Aufmerksamkeit
daran wendet, kann man doch nichts
desto weniger suchen und gar nicht
finden, und oft findet man schneller,
wenn man mit anderen zusammen
und zerstreut 'ist. Oder dringen
vielleicht nicht alle Bilder in das
Gesicht hinein? Was ist dann die
Ursache, dafs das nicht eindringende
ausgeschlossen wird? Dann bemerkte
er dazu noch, daXs die Natur einige
der Sinneswerkzeuge zum Empfang
bequem eingerichtet habe, andere
aber nicht. Denn Gehör, Geschmack
und Geruch habe sie nach innen
hohl eingerichtet, weil die diese
Sinne in Bewegung setzende Gegen-
stände von aufsen her zugeführt
werden. Denn die Stimme, die dem
Gehör zugeführt wird, mufste eine
geeignete Stelle finden um zu bleiben
und nicht sofort beim Zuführen ab-
prallend den Sinn unbewegt zu be-
lassen und den das Ohr treffenden
Schall zu vernichten. Ebenso mit
dem Geruch. Denn beim Geschmack
18. irixovat xovxo Schneider. 34. ngoünCntuv vulgo.
— 144 —
ipqviiSiv. inl ftiv yccQ yevöEmg
t£ det Xiystv; dio xai fuiXi-
öta 7t(og avtat a£ aiad^östg
nioikal re wu avtQoeiöetg Ttcet-
5 £0xsvd(S^ri0av Ttgog rö iiifu-
VEIV ta TCQOCTCllVtOVta 0(6(lCn€C
TtXelava %q6vov. wu iitl trjg
oQciascDg ovv, stneQ l^a^ev
avtfj nqoüiitvJctB rce Mvi^0ovra
10 aiftr]V ödfiara aal (lii avtri
i^aTtiateXXi xi aq>* iavttjg^
iöei tijv Koraaxevriv avrijg
KoCXijv t£ Kai ev^stov ngog
imodoxriv täv nqoiSKiitxovtiov
15 aaiiatav eIvcci, vvvl dh ^ea-
qetxai toiko (iri ovtcag M%ov^
ilXct fucHov iSq>ai,QOSiSfig ovöa
^e(OQeii:ai ij oQuöig.^)
Ugog ow to maxov eIvcci
20 xora to itaqov xo axxtvag tlvoti
xag i7ix^0(iivag xal Kivovaag
x6 oqcexi/KOv nd^og aqxovvxcag
idoTiei dqrjöd'at. nqog 6h xoxag
iv xa aifxa iniTtiöcj) xatg oiffSßi
25 %si(iivag n£Qiq>eQB£ag sv^elag
q>aCvsöd'ai^) i'Xsys xdös' dioxi
iv xä ain^ im^Ttidoi xeifiivri
oiffi^ ^iviovv ^BfOQfixa xoi-
avxri iöxlv Söxs firixs v^l^rj-
30 Xoxiqcc elvcti xqv &6aiQov(iivov
^rjftt xoatBtvoxiqa' xo yccq iv
xa avxa iTtiTcida K6t0^ai
xom icxiv, el ovv ovxe xa-
Tcetvoxiqa ovxe vilnjXoxiqaiöxlv
35 fj oifiig xifg iv x& iTtiTtidm
yByqa(i(iivrig n6qiq)eq£lttgj ov-
%! xotööe (dv xoig (liqsctv
inlfijXoxiqag nqoößdXXEi ox-
xtvag^ xotcSs dh xaitsivoxiqag^
40 dXXa Ttaat xotg (liqsöi xrjg
7i£qi(pEqeUtg tdag xag dta xov
iniTtidov (psqofiivag anxlvag
89. xoiktdB d£] xoZq di vnlgo.
bedarf es keiner Erörterong. Des-
halb sind auch eben die Werkzeuge
dieser Sinnen hohl und gewölbe-
ähnlich eingerichtet, damit die zu-
geftthrten Gegenstände längere Zeit
bleiben. Was nun das Gesicht be-
trifft, müTste, wenn die es in Be-
wegung setzenden Gegenstäude wirk-
lich von aufsen her hinzugefdhrt
wurden und es nichts von sich her-
aus ausgehen liefse, die Einrichtung
desselben ebenso hohl und zum Em-
pfang der hinzugeführten Gegen-
stände geeignet sein. Nun ist es ja
aber ersichtlich, dafs dem nicht so
ist, sondern das Werkzeug des Ge-
sichts eher die Gestalt einer Kugel
hat.
Zur vorläufigen Begründung davon,
dafs vom Auge Strahlen ausgehen
und den Prozefs des Sehens in Be-
wegung setzen, schien ihm hinläng-
lich gesprochen. Um aber zu be-
gründen, dafs Kreisbogen, die in der
Ebene der Augen liegen, als Gerade
erscheinen, sagte er, wie folgt: dafs
ein in der Ebene eines beliebigen
sichtbaren Gegenstandes gelegenes
Auge ein solches sei, das weder
höher noch niedriger sei als das Ge-
sehene; dies sei nämlich die Be-
deutung des Ausdrucks: in einer
Ebene liegen. Wenn also das Auge
weder höher noch niedriger sei als
der in der Ebene gezeichnete Kreis-
bogen, könne es nicht auf einige
Teile derselben höhere, auf andere
niedrigere Strahlen werfen, sondern
müsse die durch die Ebene sich be-
wegenden Strahlen auf alle Teile
des Bogens gleich werfen. Derselbe
Grund bewirkt also, dafs die Ebene
1) Vgl. Damianus I, 1.
2) Vgl. oben prop. 23 S. 102.
- 145 —
-^QOößäXXet' Süte tijv airciiv
yivBC^ai alxlav xov zi xo
inlnedov sv^elag (pavxccakcv
aitohnehf kuI xr^v iv x&
5 inmidco ysy^afifiivriv nzQi-
(piquav. xcri yiiq xo inlittdov
xo lit sv^elag Kslfievov xrj
oijfei aifxb (dv u^BmQrixov
iisxi dia xo firi nqoCnlnxBLV
10 avTGo (iride(dav xmv ano xrjg
oil^eag iKxsofdvmv axxlvütv^
xo Ö6 Tcigag ccvxov ^em^eixai^
OTtsQ icxiv 17 y^afifiri. Xiyei
Sh [duc xo] xiiv %Qog xrj
15 otf;£» KSi(iivriv yQafifiriv^ Sjxtg
xoig XoiTtoig xov iitmidov
(liqsötv ini7CQoc%ov(Sa ad'sd-
^xov Tcoiet xo inbtBdov, r^
de aifxri ctlxla^ rptBQ xo inl-
20 Tcsdov xo in ev^Blag übI^vov
T(o ofiiMxxi nouiBv&Blag anodir-
66vai tpavxcKsLctv^ wjtlx&vjtBQi'
QBQBimv xov iv Tool orvTco i^tt-
TciÖG) KSifiivmv rcS 0(i(juxn f.
25 ÖalvB0^ai dri^) xo fdv
(iB^ov, orav nXBlovBg oilfstg
imßciXkaai^ xo dh Xcov^ oxav
iCatj xo öh SXaööov^ oxav
iXcc6iSovsg ylyvoDvxai xwv 0-
30 tf;eaiv olov ymvlay xivlg^)
TtQog xm Ofifuxxt.
die Vorstellung einer Geraden her-
vorbringt, und der in der Ebene be^
schriebene Kreisbogen ebenso. Denn
auch die in derselben Geraden mit
dem Auge liegende Ebene ist selbst
unsichtbar, w^il keiner der vom Auge
ausgehenden Strahlen sie trifft, ihre
Grenze aber, d. h. die Gerade, wird
gesehen (er meint die dem Auge am
nächsten gelegene Gerade, die, indem
sie den übrigen Teilen der Ebene in
den Weg kommt, die Ebene unsicht-
bar macht). Und derselbe Grund,
der die in derselben Geraden mit
dem Auge liegende Ebene die Vor-
stellung einer Geraden hervorbringen
Mst, bewirkt dieselbe Vorstellung
bei den in derselben Ebene mit
dem Auge liegenden Kreisbogen.
Die Gegenstände erscheinen grös-
ser, wenn mehr Sehestrahlen sie
treffen, gleich, wenn gleiche, kleiner
aber, wenn die von den Sehestrahlen
am Auge gebildeten gleichsam Win-
kel kleiner sind.
Wir haben gesehen, dafs diese Einleitung wahrscheinlich nach
dem mündlichen Vortrage Theons niedergeschrieben ist.^) Da sie
1. KQoßdXXsi Gregorius. 13. ygccf^itii] nsg^pigsici cod. Savil. 14. xo] om.
cod. Savil. 15. xctfAivTjv] cod. Savil.; ^ivsiv vulgo. 16. xotg] om Dasypodius.
17. LLigsaivli (leaiv Dasyp. 19. TJnsg] rj ubqI vulffO; ^ nsqC Schneider.
xo BTcinsdov xb In* svd'siag Tisifisvov} xov ininsdov xov in* svd'siag
%6i(iivov vulgo. 24. Hier scheint eine Lücke zu sein, eiw& {biAftaxi)
svitBlag tpavxotaCav noist fpalvsa^ai. 26. nXBCovBg] stimmt nicht zum
Folgenden; man sollte fisiiovsg erwarten, aber dazu palst orpsig nicht.
29. yCvovxoLi Dasypodius, yCvfavxai Schneider.
1) Vgl. Hypoth. 4.
2) Vgl. Hypoth. 7.
3) Dafs solche Vorträge von Schülern herausgegeben wurden und
bis jetzt erhalten sind, ist auch sonst bezeugt. Vor der Einleitung zu
H e i b e r g , Stadien über Euklid. 1
- 110 —
15
20
Icrm umvog^ ov ßciaig (ihv o BF Kwikog^ xo^vqni dh xo A Ct\'
fAstoVf 0(i(ia 6h iaxm vb A^ atp oi; it^oCitntxkttHiSuv ccKuvsg ctl AZ^
AFy oucl o[vi^xd'G)0av ano rmv 0vvaq)av tmv Z, F TtQog xiiv %oqv-
gniv xov k<ovov xfiv A nievQal xov tkovov ctl ZA^ FA, Kai ixße-
5 ßlrfi^fo x6 XB öuc xmv AZ^ ZA iitlmdov Kai x6 öia x&v FA^ FA.
fcoii^öei aQa xriv Koivriv xo^v ev&etav, Icfroo ri AEA, Uya, oxi,
iitv inl xv^g AE,A KoxaxB^y xo o^fka^ xo tiSov xov Kcivov oip^ösxai^
oaov Kai imb xmv AF^ AZ aKxlvav ißUnexo, Kelad-a yie^ iytl xijg
AEA xb ofifia xb E^ ag>^
10 >r ov 7CQO07tl7txh(O<SaV uKxlvsg
Ttgbg xbv Kcivov, iXevöovxai
6'^ Koxa xag AZ^ AF^ iTtet-
di^TUQ iitl TiaQaXki^Xov iTtiTti-
öov KBvtai xb ofifia^ xcrr' £v-
d'elag dh ygafifiag tpiqovxai at
otlßsig, bI yccQ iKxbg fCB6ovvxat>
rwv AF^ AZj KXaöd^0ovxai
at oiffBig' oTtSQ axonov, Icfrco-
<Sav ovv at E S^ 3H, ItcbI ovv
inl itaQaXXriXov (dv inmidov
Kax Bv&BlagyQafifUMg (piqovxai ai
otf/f^g, xa ÖB vTcb töcav ycnvimv
o^dfiBva i<Sa g>alvBxaij O0ai d'
av oil^Big inl xr^g AEA Bv^Blag xB^&Ci itagakkrikoi^ X0ag ymvCag
25 7CBqUxov0i^ xb üöov aqa xov Kmvov og^^öBxai [oTtBQ Tiror OQwCiv, lXa0-
00V dh xov Kcivov bgaaiv^ Scxb Kai xb SXaxxov og>^0Bxai xov Kcivov],
IlaXiv öi yB xov ofifiaxog fUxaxB&ivxog anb xov xanBivov (Uxb-
(OQOv (jiiv xov ofifiaxog xsd'ivxog fiBt^ov fdv Scxai xov k(ovov xb oQci-
30 (iBvov, So^Bt dh SXaiSCov (palvB6^ai^ xaitBivoxiQov öh fXaCCov fiiv
Saxaij do^Bt 6h fABt^ov g>alvB6^ai.
löxGi Kcivog^ ov ßa0ig
jLilv b BF KVKXogj Kogvgyri
öh xb A 0rifiBMv, Kai i&rüo-
35 ^ // / \ 0av al nl^vqal xov Kcivov
a[ BA^ AF, inB^Bvxd'm ij
B F, Kai nQOCBKßBßXi^ad'm
t$ BF ri BH^ Kai ^%^(o
dia xov xvyovxog xov S cti-
40 y/^ ^^^ — •'^ l \ ^lov xy AB TtaqdXXtiXog f^
SK. Xiya}^ oxt fABi^ov (iiv
i'cxai^ iXaaaov dh 6q)&i^CBxai
3. dP] ex dv. 16. ^xfos] V Bupra scripsit m. 2. 17. AP, AZ]
m. 2; ayt m. 1. 27. XS'] Xi'. 28. di ys] scriptura incerta est.
— 147 -
was sich auf die näheren Bestimmungen in prop. 45 (46 Greg;)'
Tcoth [isv laov Tcoth ö& avuSüv bezieht, die aber Theon wegläfst.
Übrigens, ist die Optik, wie sie von Pena herausgegeben ist»
nicht einmal für Theon gut genug. Das darf aber teils dem re-
producierenden Schüler (die Citate bei Theon selbst oben S. 130
stehen ja zum Teil dem Vindobon. näher), teils den schlechten
Handschriften, die Pena benutzte, zur Last gelegt werden. Es
unterliegt keinem Zweifel, dafs auch die Recension Theons nach
den vielen, wenn auch jungen^) Handschriften in einer weit bes-
seren Gestalt gegeben werden könne, als sie bei Pena erscheint.
Die Verschiedenheit der Handschriften scheint bedeutend zu sein.
Es mag hier nur erwähnt werden, dafs einige derselben von der
alten Redaktion des Vindobon. beeinilufst sind. In prop. 8 (7 Gre-
gor.), wo die Fassung übrigens fiist in allen Handschriften ein
wenig von Gregorius-Pena abweicht, dadurch, dafs die Winkel
BKF^ JKZ als g> und a bezeichnet werden, hat z. B. cod. Flor.
XXVIII; 10 nach dem Beweise* der Vulgata die Bemerkung Sv
tiöt x&v avziyqifpoiv iura r^i/ TtQoraöiv i'xsi ^ rov ^saiQi^(i4xvog Ix-
^eaig xal dd^ig ovrca^ es folgt dann der Beweis des Vindobonensis
oben S. 96. Dieselbe Handschrift hat hier in der iCQozaaig nach
rs&ivra noch: fiii i(ps^rjg aHi^loig xe&ivra xal &vi6ov öuarriKoxa
Tov ofnunog^ was derselben Quelle entstammt (s. oben S. 95,
40). Auch in cod. Venet. Marc. •CCCIV saec. XV hat Bes-
sarion zu prop. 7 dieselbe Bemerkung beigeschrieben, die aus cod.
Florent. soeben angeführt wurde (Morelli bibl. ms. I p. 178). In
cod. Paris. 2107 saec. XV folgt in prop. 7 nach dem gewöhn-
lichen Beweis noch ein zweiter, der zwar nicht den Wortlaut des
echten wiedergiebt, aber doch, namentlich in der beigefügten
Figur unverkennbare Übereinstimmung mit ihm besitzt: iy^itp^m
nBql xo xglyonvov KVTiXog 6 ß^x Kcci iiißeßJii^öd'ca
at %6j %y 1% sv^slag iitl xa v^, aal iytl a(i-
ßXsta SsUvvxai ij imo ^öv mg ixxbg ovfSa^ ij
apa UTCo xov S x^ id Ttqog OQ^ctg ctyofiivti
liSxat mg ij SL näXiv iitel ifißketa öeUvvxat
fl y mg inxog ov0a ri aga aTto X'^g, y iCQog
ogd'ag äyo(Uv7i Söxai ca^ ^ y(i. xovtmv dh ov-
xmg i%6vxmv Ssi>%d^aexai ij fAv (isl^mv xrjg |jS
7CSQLq)SQ£Cag i% xov TcaQcmstiiivov Xi]ii(Aotxog xov
iv xm S' &6mQfiiAaxi xov y ßtßUov xmv aq)cciQLKmv' t0ag yäg nsQi-
g)BQ€Uig ag>€ciQov0tv at xdd'sxot.' m0X( Kai ymvla f^ , , xy q), möxe xal
ri id . , g>avi^iSexai xrjg yß. Ich habe Figur und Text so gegeben,
wie sie nach der Mitteilung des Hrn. A. Jakob in der Hds.
stehen; die Restitution ist leicht.
Von der Differenz der Hds. in Nummerierung der Sätze war
1/ Die älteste mir bekanfite ist Paris. 2390 saec. XIII ineuntQ.
10 *
- 148 —
schon oben S. 20 die Eede; ich füge hier nur hinzu, dafs cod.
Flor. XXVIII, 10 wie Vmdobon. mit prop. 6 S. 609, 3 Greg, den
Vn, Satz beginnt. Dasselbe ^gilt von der hebräischen Übersetzung
der Optik, wovon Steinschneider: Zeitschr. f. Math. u. Phys. 1865
S. 471 berichtet. Dafs auch die lateinische Übersetzung der Optik
in cod. Torun.E 4*^— 2, wovon s. Curtze, Zeitschr. f. Math. u. Phys.
Litteraturztg. 1 868 S. 45 ff., die alte Redaktion enthält, ergiebt sich
aus dem Fehlen des Proömiums, aus der gröfseren Ausführlichkeit
der Beweise und aus der Gestalt von hypoth. 1 (eductas lineas rectas)
und prop. 59 (== 61 Vindob., 60 Greg.). Sicher enthält nach den
von E. Hiller Philologus 1872 S. 172 mitgeteilten Varianten auch
cod. Venet. Marc. CCCIII saec. XIV, worin ebenfalls keine Einleitung
sich findet, die ältere Fassung.
Zum Feststellen des Verhältnisses der Handschriften im ein-
zelnen reicht mein Material leider noch nicht aus.
B.
Während wir in der Optik, wie sie jetzt vorliegt, unbedenk-
lich ein Werk Euklids erkennen dürfen, wenn auch in nicht ganz
befriedigender Überlieferung, steht bei der Katoptrik die Sache
wesentlich anders.
Diese kleine Schrift erschien griechisch zuerst im Jahre 1557
in zwei Ausgaben, die beide -den Namen einer editio princeps be-
anspruchen, die eine von Pena mit der Optik (s. oben S. 91),
die andere von Dasypodius: Euclidis catoptrica, id est elementa
eius scientiae, qua universa speculorum uis atque natura explica-
tur: primum Graece antehac nunquam in lucem aedita et nunc
noua translatione per Conradum Dasypodium in Latinam linguam
translata. Argentorati 1557. 4 (die Vorrede datiert: quarto Idus
Februarii 1557). Dasypodius gab dann noch 1571 die Sätze allein
heraus (s. S. 91). Der Ausgabe Penas ist Gregorius gefolgt.
Die Sätze allein bei Schneider Ecl. I S. 391 ff. mit Kommentar II
S. 226 ff. Lateinische Übersetzungen von Georg Valla (Bruch-
stücke, s. Neue Jahrbücher Suppl. XII S. 395), Zambertus^ Pena
(s. oben S. 91) und bei Dasypodius (1557). Der Text der voll-
ständigen Ausgabe von Dasypodius ist in Einzelheiten viel besser
und genauer, aber sowohl Valla als Zambertus halben Handschriften
vor sich gehabt, die den von Pena benutzten ähnlich waren. Zur
Probe will ich die Varianten des Dasypodius zu den Hypotheses
und den 4 ersten Sätzen anführen; ich habe bei der Vergleichung
Pena benutzt, citiere aber nach Gregorius.
S. 645, 1: ^iaeig] om. Dasypo- S. 645, 5: sv^etccv] Bv&BCag.
dius (und Pena). 9: ylvovrai] yCyvovcat.
2 : v7Cqv(,bI<S%'(o\ om. Dasyp. 10 : d-Btoqovvxog — 1 1 : xorl *)
1) Die beiden BerichtigaDgen des Gregorins S. 646, 11: ro tov &sa^
— 149 —
S. 645, 14:
26:
S. 646, 6:
9:
11:
12:
13:
15:
17:
18:
21:
22:
23:
24:
25:
26:
27:
28:
29:
31:
32:
34:
35:
TotJ] om. Dasyp.
(aus Versehen).
g>aiv6fuva] om. (auch
Pena).
ovTog] om.
Syxv&jß f yz^'ö^} TCfll ay-
yslip, ^)
avaiilaO^m] avaTie-
nXaö&m.
f]X^a>6av] ij%d'(o0av
yJQ.
TCQog rK] TtQog tijv
FK.
itQog AK] TtQog xr^v
AK.
VTthiBixo] VTtoKeitat.
aQo] Squ iövlv.
Z] Z yoDvla,
Ofioicr] oiioicc v^lyoDvcc.
iv Tc5 etc.] om.
OA] tk.
ymvUc] om.
fori aQo] nul insl löfi.
xmo (171 ß,
weh VKÖ.
V7c6 yfix,
vTcb aKV.
&
Ä
E
0[
E@] V7tb ß%y.
oky T]} AO] ty imo
ÖKCC,
iv reo etc.] om.
d{] d^.
0] VTto ßxy,
A\ VTto ÖKa.
SE] intb ßxfi»
AO\ imo dnv,
m
xa/] om.
E] VTto ynfi,
O] VTto anv.
s.
646,36:
e
p 1 />
VTto pTiy.
A\ imo 8 na.
Scxai] i<Srtv.
38:
oijfig] ri oilfig.
41:
AKT] ay.
s.
647, 1:
xiiv EZ TjJ 0] rag
VTto anßy yTiß*
2:
iavTi^v] iavrijg.
xovx l(Twv] xovxiaxi.
7:
Z] VTto a%8.
8:
0] VTto ynß.
EZ] VTto a%ß.
9:
yavUc] om.
0] VTto yx/3.
EZ] VTto a%ß.
10:
Z] imo aKÖ.
ymvla] om.
Saxai] iaxlv.
12:
8C] otjfig ig>\
14:
aQfwasLev] CCQflOaBtS
nai.
18:
avlcag] avliSovg.
TTOt^] TtOlBl.
. 22:
Z] imo axß.
SA] imo ynß.
23:
ovrfj ovxB cnrciq.
24:
xriv &A] x^g imo ßxy.
25:
youvlav] ymvUxg.
26:
BK] B, saxat.
27:
Z] imo anß,
BA] imo yxß.
30:
A] &.
31:
x^v] xijg.
32:
fuC^ova yrnvUcv] fisl-
tOvog ycavlag.
xfiv Z] Xflg VTto axß.
40:
TtaXiv] om.
46:
Z] (ikv imo ßyi.
47:
0]
VTto dya.
r
VTto pay.
Qovvxos (t6 om. Pena) und 645, 12 vfpos {v^ovg Pena) hat schon Dasy-
podiuB, nicht aber ovtmg S. 646, 11 (om. Pena). S. 646, 29 fehlt hon-
xQov nach noilov nur aus Versehen bei Gregorius ; es steht bei Pena und
Dasypodius.
1) Sonderbar genug hat Dasypodius in der Ausgabe von 1571 Penas
Text vollständig aufgenommen, nur nicht iyxvQ^ hier.
- 150 -
S. 647, 47: JVf] imo et tri.
S. 648, 1: Z\ into ßyl
K\ ^%o ßcty.
' iv Tw] xov,
2: tQuydvfp] XQiydvov,
ccv Btri] &Qa iöxL
&] vjto öya»
M] v7to eari.
4: ^] >^ aXXijXaig,
5: iv ra etc.] om.
6: ItTro)] eaxm di^.
AHZr] ariy.
8 : HE] €71.
13: rot fii^] xorra rcc d'K
örifuia.
insl] xcrl insl.
14: BZr] (dv v7to ß^d'
youvUt,
JZA] vno tf?x, ri
ÖS vTto ßrid" ry
vno STifi.
S. 648, 16: efri Sv (isltav ri A Z M
rrig BZK. fi de
BZK rijg BHM
iari (leCioav^ 17 öh
BHM Tfjg EHA
(isl^üDV' ccvrr, yag rj
BHA lari iarl rfj
EHA. fislimv &qcc
fl AZM riig EHA.
7toU,m oQa ri AZM
TTJg EHO (isCSfov
i&tlv] fisC^fov ÖS ri
vitb ßt^ ymvla Ttjg
V7tb ßri^f elhf Sv
17 imb dtti fisl^mv
tilg imo srifi.
23: ZA, HE] df, eiy.^)
Zwar sind nicht alle diese Varianten mit Verbesserungen gleich-
bedeutend (absolut unrichtig sind deren doch nur ein paar). Aber
so viel ersieht man doch daraus, dafs Dasjpodius bessere Quellen
hatte als Pena, dessen Handschriften hier wie bei der Optik aus-
nehmend schlecht gewesen sein müssen. Hierdurch wird also be-
stätigt, was man mit Sicherheit vermuten konnte, dafs der Text
der Katoptrik, wenn auch nicht wie der der Optik ganz neu ge-
schaffen werden kann, doch aus Handschriften bedeutende Verbes-
serungen zu erwarten hat, was auch August Encl. I p. XUI für die
älteste der bis jetzt bekannten Handschriften, cod. Monac. 361
saec. Xin, andeutet.^) Es würde also unerlaubt sein nach der
vorliegenden Gestalt der Katoptrik aus Terminologie, Mangelhaftig-
keit der Beweise u. dgl. Gründe gegen die Echtheit derselben
holen zu wollen. Auch die positiven Unrichtigkeiten, die zahl-
reicher und ärger als in der Optik sind (s. ^hierüber Wilde: Optik
d. Gr. S. 16 ff., Schneider II S. 233 ff.), liefern keinen entschei-
denden Beweis der ünechtheit, wie schon oben S. 90 bemerkt
wurde. Ba ich für die Katoptrik keinerlei Handschriftenmaterial
besitze, kann ich den stringenten Nachweis meiner Ansicht^ dafs
1) Die Sätze, bei Gregorius als ngoraaig a etc. benannt, werden
bei Pena d-smQrjiia a ' etc. überschrieben, bei Dasypadius nur mit Nummer.
Was bei Gregorius in %'iaBig nnd (paivofisva getrennt ist, haben Pena
nnd Dasypodias mit fortlaufender Nummerierong ohne Überschrifb (Pena 7,
Dasyp. nur 6).
2) Vgl. die von Hiller im Philologns 1872 S. 172 aus cod. Venet.
Marc. CGGIII mitgeteilten Lesarten (S. 645, 2 vnonBÜi^m om., 645, 5
svd^Cag^ beides wie Dasypodius).
— 151 -
die Katoptrik nicht von Euklid herrühre, jetzt nicht geben, da
derselbe meines Erachtens nur durch eine Vergleichung der Ter-
minologie mit der in der zweifellos echten Optik angewandten zu
ermitteln ist, und von der Terminologie ±ann, wie gesagt, erst
nach Feststellung des Textes ein gegründetes Urteil gefällt werden.
Aber selbst wenn wir auf die genannten Beweismittel verzichten,
können wir einen hohen Grad der Wahrscheinlichkeit dafür er-
reichen, dafs Euklid nicht Verfasser der auf uns gekommenen
Katoptrik ist. Es ist nämlich schon an und für sich befremdend,
dafs sie von keinem einzigen alten Schriftsteller citiert wird. Und
em besonderes Gewicht bekommt dieser Umstand dadurch, dafs für
Dinge, die in der Euklidischen Katoptrik stehen, andere Quellen
genannt werden. So citiert Olympiodorus Comment. in Aristotel.
meteoroL II S. 94 ed. Ideler für das Experiment mit dem in einem
Gefäfse angebrachten Fingerring, der durch Aufgiefsen von Wasser
in einem Abstand sichtbar wird, wo er sonst nicht gesehen wurde,
als Quelle den Archimedes (ßXXcag xe Kai ^AQ^iiArjörig airco xovxo
ösUvvatv^ Ott yiUuxai ii oiptg^ ix xov öunxvXlov xov iv ayyelco ßal-
kofiivoV iav yccQ dcmxvhov i(Aß<ilT}g iv ayyelco (ifi £%ovxi vöodQj
ov q>civri<Ssxat Cov öia xb inmQOöd'stv x6 <Sm(ia xov ctyyeiov' d S*
ifißdloig vöoQ^ naQavxa q>av7]<sszac xijg O'tjjscog inl x6 vÖcdq Ttgoö-
TtmxoviSrig dlKriv ivoTtXQOv Tial iitl xov öazxvkiov zvKlovfiivrig Tiaxcc
SucKkaötv). Und doch steht dasselbe als Axiom in der Katoptrik
q}aivo(i. 4 S. 645: iav slg ayyetov ifißkrj^fj xi neu kdßrj ano-
6xri(Aix wg fifinixi oQccö^ai^ xov avxov ajco6X'^(jLcctog ovxog iav vöoiQ
iy%v^^ o^Ofjaetor^ ro ifißlri^iv}) Ebenso citiert Dämianus S. 24 ff.
die Katoptrik Herons dafür, daXs ein Strahl sich unter gleichen
Winkeln bricht, was den ersten Satz der überlieferten Katoptrik
bildet und jedenfalls in der Katoptrik Euklids stand; denn es wird
in der Optik prop. 20 benutzt (wg iv xoTg KoxoTcxQtMoig kiysxai oben
S. 101, 26). Ich glaube hieraus mit grofser Wahrscheinlichkeit
schliefsen zu können, dafs die Katoptrik Euklids dem Olympio-
dorus und dem Dämianus nicht mehr zur Hand war. Ob sie Pro-
klus noch hatte, oder ob er einem älterei^ Gewährsmanne nur nach-
spricht, ist mindestens zweifelhaft. Mir ist es am wahrschein-
lichsten, dafs die Katoptrik Euklids von dem Werke des Archimedes,
das ohne Zweifel bedeutende Fortschritte brachte und jedenfalls
sich lange Zeit im Gebrauch hielt (auch citiert von Theon zu
Ptolem. S. 10), gänzlich verdrängt wurde und so bald verschwand.
Jedenfalls hat sie nie, wie man behauptet, einen Platz in dem
(iiKQog aaxQovofwvfuvog der Alexandriner eingenommen (Fabricius
1) Aus de^eelben Quelle, der diese Bemerkung entnommen ist (Archi-
medes?), «chöpfbe offenbar auöh Dämianus S. 16: iccv yovv sig dyystovf
Ti ivov ov% ogätaLy xov avxov dnoaxTjfiaxog ovxog idv vdag itfx^<d'^-(sic),
dg)<8*9j<F£Tae to ifißXri&sv^ o dri tcqoxsqov ov% sooQaxo. Nach dy^stov scheint
mir eine Lücke zu sein.
— 116
r(iij(ia xvkXov to NKA. Misxt Sri i'^^f^^ov rifUKvxUov^ iTtsiiiiTtSQ ff
MN ikaöiSmv ifStl rijg iK rov KEvtQOV, foro dij TtQog tö N yavla
7tE^iexo(iivri vno x&v KN^ AN ftfiy rn TtQog x& S nsQiexofiivri dh
wto rmv rSj SA. hi nelts^ca rj} imo tav EHS fori tj vjro rmv
5 KMS, Mcl KBla^m ry HS fori ri MS, nccl TtBQtyeyQaq}^^ nsgl ri^v
KA Tutl ro S (SfifuTov ro KSA tfiijiux, l&civ ccQa Ttgog %^ S <fri-
fisltp ymvUx ^ nsQie%o(iivfi imo rcSv KSA XfSvi vfi nqog t^ S, nsgi-
e%ofiiv|/ dh vTtb rcav ZSE. hi t^Cad'Oi r^ vrcb z&v AH, HS töti
ri imo rav KM, MO, Kai nela^m fj MO ry HS Xari, mcI neQt-
10 y€yQaq>&€D 7t€Ql t^v KA xal ro O tfitiiia. ^dtctt dr^ fi nqhg rm O
ymvlcc nsQi^sxofjiivri vtco tmv KOA latj ry TCQog rm S ycavla itSQi-
s%0(iivi[i VTtb rmv ASB. btcbI ovv (leltanv ri JtQog rw O vrjg Ttgog
t& S, f(Sri dh fj jxJr ngog roa O ffj TtQog t^ S TtSQUxofiivin dh vno
rmv ASB, ^ dh nQog ta S ty TtQog rm S nsQisxofiivy öh vrcb tmv
15 ESZ, ful^oav &Qa q)ccvriatcm ri AB rrjg EZ. nihv ifcel (ult^xiv 17
TCQog To5 S neQUxo(Uvri imo rcav ES, SZ rijg ngog ra S nsQUxo-
fiivrig ih VTtb rmv PSA, (ul^mv &Qa oq)^6STai ri EZ rijg TA : OO.
T^v &Q(AccTmv ot ZQOxol ttotJ ju^v %v%Xoeidttg (palvovrai noti
20 dh 7tciQ£6na(SfAivoi.
SaroD rQoxbg 6 ABFA, %ai dtff^'d'axfav diccfisvQoi eil BA, FA
xifivov0ai äXXi^Xccg ngbg oQ^ccg kcctcc ro E atifiBtov, ticcI hbUs^ Sfiiuc
(jwj iv xa inifcidm rov kvkXov. iav Squ tj
ajtb rov o^iiicnog iitl to 'tUvxQov iTtt^evyW'
25 / \ fiivri Tcgbg OQd'ceg ^ tü5 iitmidm ^ foiy ty i%
rov nivzQOv, a£ dui (urgot naiSai toai qxxvi^-
(Tovrat* &CX6 rgoxbg xvxAoci^^g (palvBta$,
iccv öh ri anb tov Sfificnog inl rb %ivxgov
ini^evywfiivri fiifvs Ttgbg oQ^icg fj r^ iniitidm
30 \ . y (MTire XiSm ry I« rov xivxQov, at ducfurgot^
aviiSoi (pavriaovrai, fila (iiv (uyldrri fila di
2. ^4ft(o] BCrib. liFTtfi. T(o] corr. ex to. 3. ^j^J in ras. 5.
KMISI] M in ras. est 12. O] corr. ex ß. 18. X»"\ {le. 26. fl foiy
— inmidm lin. 29] om. 30. fii^Te] in raa. 31. ävtaoi] nueut.
— 153 —
usw. Gleich nachher hat Pena unrichtig iKTog statt ivrog^)'^ Sa-
vilius hat mit Becht diese Worte als unecht bezeichnet; sie be-
ziehen sich auf den ebenfalls späteren Zusatz S. 649, 11 — 14, wo
auch Gregorius das unrichtige iKtog beibehält.
Prop. 6 S. 649 macht sich Savilius über den Beweis lustig,
aber mit Unrecht (August: Eucl. 11 p. II); die Figur, die übrigens
bei Pena und Dasypodius dieselbe ist, ist unrichtig. Der Beweis
ist vollständig in Ordnung^ wenn man nur die nachstehende Figur,
die sich bei Georg Yalla erhalten hat (de expet. et fug. rebus XV, 2
fol. aa IUI), aufnimmt, imd dann noch
S. 649, 40 statt BPS (d. i. BPZ) nach
Pena OPZ schreibt {oq^ Dasypodius).
Schneider hat in seinen £clog. phya. II
S. 230 ff. gegen die hergebrachte Auffas-
sung von dem Ausdruck 7tatakYig>Mvrog
in (paiv, 1 — 2 gesprochen, indem er die-
ses Wort als „vom Auge eingenommen"
erklärt (ihm folgt Wüde: Optik d. Gr.
S. 16). Das ist an und für sich aus
sprachlichen Gründen nicht wohl möglich,
nnd dafs die alte, unter anderen von
Kepler vertretene, Übersetzung: occupato (tecto) eo loco richtig
ist, zeigt eine Stelle in der Katoptrik des Ptolemäus (oder rich-
tiger des Heron), wo es theor. 6 (Eose: Anecdota II S. 321) heifst:
in planis speculis est aliquis locus, quo apprehenso non adhuc
videtur idolum. Dafs apprehenso hier dem griechischen KaraXri(p~
&ivrog entspricht, ist offenbar, und die Bedeutung davon ist nament-
lich aus folgender Stelle ganz deutlich zu ersehen, S. 322, 8: ap-
prehenso ergo loco cera vel aliquo alio non adhuc videbitur d.
Dabei wird aber, wie Kepler gezeigt hat, das g)aiv6(ievov bei Euklid
ganz falsch.
1) So auch Yalla, der auch in diesem Satze genau mit Pena über-
einstimmt, welchen Umstand ich früher übersehen hatte (Neue Jahr-
bücher, Suppl. XII S. 395).
V.
Die alten Kommentatoren.
Hypsikles. An die dreizehn echten Bücher der Elemente
schliefsen sich bekanntlich noch zwe\, die, wenn sie auch nicht
als Kommentar zu den Elementen bezeichnet werden können, doch
hier ihren natürlichen Platz finden. Dafs sie nicht von Euklid
herrühren, bedarf keines Beweises; es findet sich kaum eine Hand-
schrift, wo sie ihm ohne Restriktion zugeschrieben werden (vgl-
oben S, 28). Die beiden Bücher wurden von jeher dem Hypsikles
beigelegt, aber hin und wieder hat man ihren Charakter dergestalt
verkannt^ dafs man sie als Commentare zum ursprünglichen Werke
des Euklid betrachtete. So sagt Candalla in der Vorrede zu seiner
Bearbeitung (1566): sed quia trium herum (libb. XIII — XV) prio-
rem tantum transtulit Theon, Ypsicles yero reliquos (cfr. S. 183);
auch auf dem Titelblatte der Baseler Ausgabe 1546 von Zamber-
tus' Übersetzung liest man: cum expositione Theonis in priores
XIII . . Campani in omnes, Hypsiclis Alexandrini in duos po-
stremos; in gleicher Weise gesellt Xylander (1562) Hypsikles zu
Theon und Campanus als Herausgeber und Bearbeite der Ele-
mente. Die richtigere Ansicht, dafs Euklid keinen Anteil an jenen
beiden Büchern habe, sondern sie von andern selbständiger
Weise verfafst seien, findet doch auch sehr früh Vertreter; schon
im XV. Jahrhundert schreibt Konstantin Lascaris (Maurolycus bist.
Sicil. fol. 21): (Euclides) scripsit elementorum libros XIII, nam
alii duo additi fuerunt ab Hypsicle et Aristaeo; ebenso bestimmt
spricht Petrus Ramus SchoL mathemat. (Basil. 1569) S. 311. In
den griechischen Handschriften scheint die Sache sich fast überall
so zu verhalten, dafs der Name des Hypsikles nur ausdrücklich
vor dem XIV. steht. Die Überschrift über diesem Buche ist diese:
cod. Laurent, Flor. XXVIII, 3 saec. XI : Evxkeldov t,d\
'0[hlfiKXiovg tcc elg Exfkksidriv avatpBQo^vcc; cod. Laur. Flor. XXVIII,
2 saec. XIV: ^IhlfixXiovg to elg zbv EvKlsldriv avaipsgofASvov;
cod. Laur. Flor. XXVIII, 8 saec. XIV: 'IHifixkiovg eig EvkIbIötiv
avag>BQ6(Uvov; cod. Vindobon. 103: EvxlsCöov td\ ^Ihlfudiovg ric
— 155 —
slg EvkXsIötiv ccvatpsQOfieva; cod. Oxon. Miscell. 117 B&ec. XIV
(Coxe I S. 687): ^TijjiaUovg ra elg EimkeiSriv &va(peQ6(isvu; cod.
Monac. 427 saec. XIII: elg EvkIsIötiv avctfpBQO^Bvov i8' ^TS\)tMXiovg.
Da die beiden Bücher nun einmal auf einander zu folgen
pflegten, wurde der Name des Hypsikles auch auf Buch XV über-
tragen, wie denn schon in cod. Elorent. XXVIII, 8 beide zu einem
vereinigt ohne deutliche Unterscheidung auftreten. So hat ed.
Basil. 1533 (und nach ihr Qregorius): EvyXeI^ov cxovibIov Zi, xcri
atSQe&v 7ci(i7CX0v^ dtg olovtotl viveg^ ag akXot 6s ^IhjJiKkiovg ^AXs^av-
ÖQicog TtSQi x^v 1 (TCDfiaiGov ÖEvragov. Was in den Handschriften an
der Spitze von Buch XV steht, wird meistens nicht angegeben.
In den beiden alten Handschriften Florent. XXVIII, 3 und Vin-
dobon. 103 steht aber EifTiXeldov ti, und noch deutlicher tritt die
Scheidung bei Georg Valla hervor, der (Venetiis 1498) das XIV.
Buch als „Hypsiclis indeputatum Euclidi uolumen", XV. Bnch aber
als „Euclidis elementorum. quartus decimus liber^^ Übersetzt hat
(Neue Jahrbücher, Suppl. XII S. 377). Wir dürfen also feststellen,
dafs die Überlieferung das XIV. Buch dem Hypsikles beilegt, nicht
aber das XV. Es verdient in diesem Zusammenhang auch (Beach-
tung, dafs cod. Monac. 427 das XIV. Buch ohne das XV. enthält.
Dafs das XIV. Buch mit Kecht den Namen des Hypsikles trftgt,
ddrf ohne Bedenken angenommen werden. Wir besitzen von ihm
eine kleine astronomische Abhandlung avag>0QiH6gy die von der
Polhöhe Alexandrias ausgeht (S. 12: vnoKBla^oo öri x6 iv ^AXe^av-
ÖQsCa xrj TtQog JXyvTtxov nXlita) und also wohl in dieser Stadt ver-
fafst ist; aus dieser hat Bretschneider: Geom. vor Euklid S. 182 mit
Kecht geschlossen, dafs Hypsikles vor Hipparch gelebt haben mufs,
also spätestens ums Jahr 150 v. Chr. Hierzu stimmt nun das
XIV. Buch vollständig. Es ist ebenso in Alexandria geschrieben
(S. 431: BaöiXlörjg o TvQtog TCaQaysvti&slg elg ^AXB^avSqetav xal
ovaxad'Blg xa tcoxqI rifimv)^ und der VerfiasBer mufs nach Friedleins
treffender Bemerkung (ßuUettino Boncompagni 1873 S. 496) bald
nach Apollonius von Pergae gelebt haben (alöo um 200 v. Chr.);
denn sein Vater kannte nur die erste Ausgäbe der Abhandlung
des Apollonius TtBQi xijg avynQlOBmg xov ScaÖBncciÖQOv %al xov bIko-
(SaiÖQov^ während der Sohn später auf die zweite, verbesserte
stiefs, die er als allgemein verbreitet erwähnt. Auch ist der In-
halt und die Darstellungsweise des interessanten Werkes sehr wohl
mit unserem sonstigen Wissen vom Zustande der Geometrie im
zweiten vorchristlichen Jahrhundert vereinbar. Dagegen ist das
XV. Buch eine dürftige Zusammenstellung von zienüich ungleich-
artigen Dingen, selbst nicht ohne positive Fehler (Gregorius zu
XV, 2). Daher sprach schon Peyrard HI p. II dam Hypsikles
dieses Buch ab, was Friedlein (Bullettino Boncompagni 1873 S.
4d3 ff.) genauer ausgeführt hat. Die Überlieferung hat also auch
in der Scheidung der beiden Bücher entschieden Recht. Wir können
— 156 -
sogar das XV. Buch einem bestimmten Zeitalter zuwiesen. Peyrard
erklärt es für viel jünger als das XIV. Buch ohne nähere Be-
stimmung; Friedlein setzt es ins IV — V. Jahrhundert nach Chr.
H. Martin endlich (BuUettmo Boncompagni 1874 S. 263 ff.) hält
Damascius von Damaskus für den Verfasser (um 610), weil er
den Isidorus, der XV, 7 S. 445 6 TifiixeQog fjüyag ötädoKaXog ge-
nannt wird, mit Isidorus von Alexandria identificiert (namentlich
wegen des Beiwortes fiiymg). Da wir aber von einer mathema-
tischen Thätigkeit dieses Isidorus nichts wissen, so wenig wie des
Damascius, ist es wahrscheinlicher in dem Isidorus 6 rjfiixsQog fU-
yag ötöaöKaXog den Baumeister der Sophiakirche zu erblicken ^)
(um 532), von dessen mathematischen Studien (er lieferte eine
Ausgabe einiger Werke des Archimedes und einen Kommentar zu den
TtafMXQuui Herons, welche Werke er wahrscheinlich wegen der Kon-
struktion der ungeheuren Kuppel der Sophiakirche studiert hatte)
wir durch seinen Schüler Eutocius benachrichtigt sind, der ihn 6
Mtli]<Siog fifixavMog ^IciötoQog rj^tegog dtödcTiaXog wiederholt be-
nennt (in meiner Ausg. des Archimedes III S. 56, 26; 98, 15,-
260, 16; 302, 16). Das Buch rührt also von einem Mitschüler
des Eutocius her und gehört in die zweite Hälfte des VI. christ-
lichen Jahrhunderts.
Diese Bücher stehen weder unter sich noch mit den Elementen
in direkter Verbindung; vielmehr giebt sich das XIV. Buch selbst als
eine Erläuterung der oben genannten Abhandlung des Apollonius
an (S. 431). Die beiden Verfasser haben sich gewifs nie die Ehre
träumen lassen, dafs sie der Nachwelt als Supplement zu den Ele-
menten oder gar als Euklid selbst gelten sollten. Man mufs aber
in späterer Zeit gefunden haben, dafs sie schätzbare Ergänzungen
zu der Euklidischen Behandlung der regelmäfsigen Körper boten
und sie daher den Elementen zugesellt haben. Wann diese Ver-
bindung eingetreten sein mag, wissen wir nicht; doch mufs es vor
dem Bekanntwerden des Euklides unter den Arabern, mithin vor
dem VIII. Jahrhundert, geschehen sein; denn dafs die Araber die
beiden Bücher als Fortsetzung der Elemente hatten, und zwar erst
später mit dem Bewufstsein ihrer Heterogenität, haben wir im
I. Kapitel' gesehen. Die Bearbeitmig Nasir Eddins enthält nur die
dreizehn Bücher der Elemente, und XIV — XV wurden besonders
von Kosta ben Luka übersetzt (Wenrich S. 178). Übrigens giebt
es bekanntlich auch griechische Handschriften (jedoch nicht unter
den ältesten der noch vorhandenen), wo XIV — XV fehlen, z. B.
Flor. XXVm, 1 s. Xin, Marc. CCC s. XIV, CCCI s. XV, CCCH
s. XV, Paris. 2344 s. XH, 2345 s. XHI, 2346 s. XV, 2466-8.
Xn, 2631' s. XV u. s. w.
1) Diese Vermutung äufserte ich in Revue critiqne 1881 S. 881.
Später habe ich gesehen, dafs die Priorität Hn. P. Tannery zukommt
(Bulletin des scieDces mathämat. 1879 S. 238 N. 1).
— 157 -
B.
Wir gehen jetzt zu den eigentlichen Kommentatoren der
Elemente über.
Der erste, dem dieser Name beigelegt werden kann, ist He-
ren (um 100 V. Chr.). Von ihm citiert Proklus, der allein hier-
über berichtet, Folgendes, das auf die 0totxsuc Bezug hat:
S. 196, 15: xal ft^i/ xal tov aQid'fiov avtcov (der Axiome oder
noival ivvouci^ wie sie in unseren Handschriften und Ausgaben
heifsen) ovte elg ikiinsxov öbI CvvmqBlv^ mg^Hgcav nout rgCa fiovov
i»^ifi£vog (ic^loafia yaQ Tial oxi xo oXov xov (liQovg (isi^ov^ %al o
yeoDfiixQtig noXka^ov Tial xovxo naQakafißdvsi^ nQog xccg aTtodel^sig^ nal
oxi xa iq>aQ^Sovxa Höa' Tial yccQ xovxo evdvg iv xm xexccQxcp avv-
xeXiaei ngog xo fiytovftfvov). Heron wollte also nur koiv. ivvou
1 — 3 (August) als notwendige Axiome gelten lassen mit Aus-
schliefsung von xotv. IW. 8-^9 (4 — 7 hatten zu Proklos' Zeiten
noch nicht in den Elementen Platz, s. Proklos S. 193, vgl. S. 196,
26; 198, 6 ff.).
S. 305 ,21: xavxriv xriv TtQoxaaiv ot (Uv iXXsmmg nQOBveyyui-
(uvot %(OQlg xov fiiag nXsvgag TtQOöenßXri^elarig [Elem. I, 16] ä<poQ-
fii)v Tta^iö^ov töcag filv Tial aXXotg xtaiv^ avxccQ Kai OiXLnnm^ na^-
dnsQ tpriölv 6 firi%avi7i6g "Hqcdv^ öiaßoXijg. ov ydg ndvxtog^ y xqI-
ymvov iöxiv, aal inxog i%si yoavlav. ofSoi dh nBQiyQatpziv^) xriv alxl-
aCiv xavxriv ti&iXriaav^ (juxcc xrjg inxeifAivrig nQOöd'i^Krfg xavxriv naQa-
deöninaatv cvvi^d'ovg ovarig tcS yefOftixQTn, Tial yccQ iv xm TtifiTtxoo
^scaQTifiaxt xdg imo xriv ßdciv xoov hoiSMXmv ymvlag l^öag UTtodeiiai
ßovX6(isvog ngoci^riTiev^ oxi %al %qoCB%ßXri^BiiSmv t0(ov evd'eiciv at
vno xriv ßdöiv yoavlai ifSat elclv,
S. 323, 5: öst ds aal xag alXag aitoöel^sig xov TCQOKeifiivov
^ECuQrificexog [I, 20] avvxofitog [axoQrj0ai^ oaag ot %bqI "Hqtava %al
üoQqyüQiov^) dviyQa^lfav x^g Ev^sUcg fti)
TtQoöSTißalXofiivrig^ o 7CB7toCri%ev o axoi-
XSioaxT^g,
löxoD XQlycavov xo aßy. öei öri dst^ai
xag aß, ay xrjg ßy (isltovg. retfti^aO'fi)
dC%a ri nQog x& a yavla, iiul ovv XQt-
/ ydvov xov aß 6 ycavUc iiixog /q ifTCO asy
fuC^üDV iaxl xrjg wto ßae, aU' ri into ßae xy wto say löri, ij aga
VTto asy fiel^oov xrjg imo say, SaxB %al ri ay nlBvqa xrjg ys (Asl^tov.
dia xa avxa öri aal ^ aß xrjg ßs ful^oav. {xQiydvov yccQ xov aty
1) D. i. vernichten. Ohne Zweifel hatte Heron den Einwand des
Philippns nur um ihn zu widerlegen angeführt und zu diesem Zwecke
auf die (übrigens nicht gauz zutreffende) Analogie von I, 6 aufmerksam
gemacht.
2) Es folgen dann drei Beweise, von welchen der erste natürlich
von Heron, die zwei andern von Porphyrios herrühren.
— 158
iKtbg 17 ^^0 <^^ß ^^^ fis£t(ov trjg vno ya«, xovticnv tijg vTto sccß^
&0ts aal 7} ccß trjg ßs jtte/f ©v.] ^) a[ aQa «jS, ay tijg ßy ohiqg fiel-
tovg, ofLoitog ösl^oiiev %al inl rcov alXcov.
S. 346, ISi'^HQtov öh (irixavMog ovrcaol ov öv aSvvdxov x6
axjxo [Elena. I, 25] dslKwatv'
IcfTOO tQ£y(ova xa ccßy^ ^^Sj ^f' oc^ vno-
d'ißeig ai ainal eöxaoav. %al inel (isl^tov rj
ßy xijg ff, ixßsßli^ad'ai ij €?, i^ccl %eia&co xy
ßy icri rj fiy, wxl ofioitog ixßsßh^ßd'a} tj de,
»od xe/a'9'Q) xy ö^ Xcri fi 60; Sri üivxQfp
xm 6 öiaavriijuxxt de rcS 6^ KvxXog yQct<p6(Jt£vog
^^£1 »al dta xov d", y£yQa<p&(a mg. o £'xO.
Kul inei at ccy^ aß xijg ßy (lel^ovg^ avra& öh
tfSat xy sd" xal y |3y tij lye, KevxQO) rcS s
yQag)6fjiBvog Tivxlog dia^xrifiaxL dl reo sri xifjtvei
xfjv ed", xefivixm rin^ Kai iits^vx^mcav iTtl
xa xivxQa xav xvxXodv ano xijg Koiv^g. rofjf^g
at xd, x€. inel ovv x6 ä tUvxqov rov ^k^,
icrj xij d'd ri tfx, xovxiaxiv xij d^ %ai xi] ccy,
naXiv ineiöri aivxQov xo s xov i^x, Tai} rj stc
xy eriy xovxiaxi xy ßy. insl ovv ovo at aß,
ay ovo xatg de, ök tsat %al rj ßy xy £X,
%al yoavla ^ vito ßay ymvla xy vito söoc
^y Lörj. (lei^tov aQa xijg VTto t^s fi vnb ßay.
S. 429, 9: xi\g ök xov cxotxeitoxov äTtoöel^song ov0rig q>avBQcig
ovShv riyov(iai. öuv ngoC^elvai, TtBQixuov [Elem. I, 47], insl Tial oCoi>
TtQocid'eadv xi nXiov ag ot neQl"HQ(Qva nal Haimov rjvayKciöd^Cav
TCQOßXaßslv XL xmv iv reo exroo öedst/y(iiv(ov ovösvog sveaa TCQayfia-
x&ioiöovg,
Dafs alle diese Stellen dem älteren Heron entnommiiLen sind,
ist nach der sorgfältigen Auseinandersetzung Martins (Recherches
sur Heron S. 95 fiP.)« nicht zu bezweifeln. Derselbe Gelehrte hat
auch ebenda die Ansicht begründet, dafs wir aus diesen Stellen
auf einen Kommentar zu den Elementen zu schliefsen berechtigt
sind, und diese Meinung scheint mir trotz dem Zweifel Cantors
(Vorlesungen S. 320) sicher zu stehen. Denn die Fragmente stim-
men durchaus nicht zu dem Charakter des Heronischen Lehrbuches
der Feldmessung, woraus sie sonat entlehnt sein sollten (vgl. Can-
tor S. 319). Namentlich ist die Polemik gegen Philippus (Fragm.2)
in einem Lehrbuche des in seiner Darstellung so überaus kurzen
und knappen Heron ganz undenkbar, und sie dürfte wohl über-
haupt eben nur in einem Kommentar an ihrem Platze sein. Auch
die neuen Beweise für eiofache elementare Sätze (Fragm. 3 — 4)
1) Die eingeklammerte Stelle stand jedenftills nicht bei Heron, viel-
leicht ursprünglich auch nicht bei Proklos.
159 —
mögen theoretisch Interesse haben; praktisch haben sie es jeden-
falls nicht. So mag man auch geneigt sein dem arabischen Be-
richte zu glauben, wonach die Araber unter dem Namen Herons
ein Buch hatten, worin er üj3er schwierige Punkte der Elemente
Auskunft gab (Hadji Ehal^ä I S. 383: porro Heron eorum dubia
solvit in libro singulari); vielleicht ist dieses Werk gar in cod.
Leidensis 1061: Heronis scho]ia in elementorum Euclidis proble-
mata quaedam noch jetzt vorhanden; s. Wenrich S. 214.^)
Auch Porphyri.os (ohne allen Zweifel der bekannte Neu-
platoniker, geb. 273, gest. um 304) scheint als Kommentator der
Elemente aufgetreten zu sein; wenigstens sprechen dafür folgende
Stellen bei Froklos, der hier wiederum die einzige Quelle ist.
S. 297, 1: oU de Sqcc dvvccrov TtQog rij avx^ sv&sla nal reo
TCQog avry CrKuio) ovo sv^elccg i^rjg Keifuvag ItvI xcc oruror fiivxot
(UQri dvo Ttoietv oQd'akg i/dag rag fcgog ty (u^ sv^eia yooviagj daC^o-
(UV o9rG>^9 SansQ ILoQq>vQiog'
ißza XLg svd^elu ri ccß nat (Srnutov ro zv^ov in avtrjg tb y^
Tiai x^ aß 7]%d'(a ngog oQ^ag ^ ytf, tuxI xBXfiiqad'ai dl^a ri vtco öyß
r xy ys^ xal «Ttb xov e Kcc^exog ^ f ft
fi xai hißsßXiliad'a) rj sß^ %al xf/aOo xrj
aß iksfj ri ßS, Tial iTta^svi^to fi yt-
iital ovv Xari ri sß xy ß^^ aoLvri 8e
7} ßy^ %at yiovUcg TiSag tcsqUxovCiv
^A {^^iü yaQ slaiv)^ ßafSig &Qa rj ay
ßcccai ty yt fffi} xckI navxa dri naciv.
71 äga imb ayß youvla üdri xy wtb tyß'
m^iC^aia öa OQd^rjg i^ vtco ayß (ßi%cc
yaQ xixfirixai oQ^ri xy ay). ri(ii6aia
aqa OQ&rig ioxcv n^ VTcb tyß» |^? ^Q(^
Tucl rifucalag OQ&ijg itsxiv ^ vtto dy^, iaxlv öa %ai ^ vjtb dya rifiC-
aaia o^O^g. nqbg ry y^ &Qa avd'ai^ xal r^ Ttgbg avxy arifAaUi> res
y ovo av&atat a^g nalvxai htl xa avxa ftig^i cd ya^ yi noiovcai dvo
oQ&atg töag ytovlag^ iifiieaiav [dv ri yB filccv da tuu rifjUaatav ri yt*
Diese Bemerkung diente zur Begründung des Zusatzes fti} inl
xi aiw ^^ in Elem. I, 14 (vgl. Proklos S. 298).
S. 31Ö, 11: inatdri öa b yaoiniixQiig iv xrj ^axadtavy [Elem. I,
18] Xaß^v xb aßy xglymvov %al (lal^ova xriv ay xifg aß^ Tva öal^y
XV g TtQog res y ymvücg xriv Jt^bg x^ ß ful^ova^ oKpatXav anb xijg ay
a.
1) Auch die> Ckate bei Heroa selbst def. 122: xl fiigog fi^v ovv
iaxi xal Xoyog xal x^va ofioyBvii afia xal avaXoyia, stgr^xai fihv anQtßs-
&t8Qov iv tai^' ngb x^g ^Qid'purjxi^'^g axoixau6üS(og (solche BemerkuDgen
finden sich vielfach in den Scholien zu Y deff.) und def. 128: xivsg fihv
d^iß'lMl aloyoi xal aovf/^fiaxQOi xal xivag (rjxol xol avfifisxQOi, iv xotg
n^ %Hg UQiid'firiTiyiTJg atoixeimüsmg si!(frjtai — besdehen sich wohl auf
diesen Kommentar Herons. Vgl. def. 1: xä ngb xijg yemiietQi%r^g axoi-
Xaiiioascag tax^oXoyoviiava?
- 160 —
T^ aß Üffv xriv aö, q>alfj d* av xig, Zu nQog xm y Sei ysvia^ai
xr^v aqxxlgeöiv^ g>iQ€ nal inl xavxrjg xtlg imo^isscug ÖEl^cofuv ro ngo-
xslfuvov Äg üoQfpvQiog,
„ löxfo yccQ ri öy ?tfi/ xy aßy %al i%ßeßkf]iSß'(o
i] aß iicl x6 e, nal %bI<S&(o ^ ßB xrj 6a ^Ctj.
olri aqa 7] ae Üri xy ay, %al iite^svjfim
ii ey, iTtel ovv rj as xy ay töri tucI iJ vtco asy
töri xrj VTCO ays dtic x6 nifiTVüov. rj aga vTto asy
fie/S'cov xijg into ayß. iaxlv öi Kai ^ vTto aßy
fi\ Z^y (^^^'^ ^^ ^^ asy' xov yag yßs fUa jtXevQa
iußißltjxat fi eß, mcI ri into aßy iKvog ovöa xrig
ansvavxlov Kai ivxog fisl^oov iaxL noXX^ a^a (uC-
^av fi VTto aßy r^g t^o ayß' otcbq lösi de^at.
S. 323, 22 ^): TtäXiv iöxa XQlycavov xo aßy. zl yiv ovv Ico-
nXevQov icxv xo aßy^ Ttavxtog at ovo (isliovg xfjg loLTtrjg, xQimv yaQ
töoav ovo OTtoucovv ömkaaia xov ivog. bI Ss l^oöKsXig^ ijxoi iXaC-
6ova l^st x&v iaoov inaxigag xr^v ßa0tv ^ ful^ova. si fikv ovv iXaö-
0(ov f] /Sacf^g, TtaXiv at ovo fisi^ovg xrlg XoiTtrig, sl öh fisl^oav ij ßaCig,
^ Moxm fi ßy lisl^cav^ nal agyi^^a^on töri inaxioa
i%eivtov ri ßs, nal iTceievjd'a) r, ae. insl ovv
xQvymvov xov asß ixxbg ij into asy ymvCa^
^^ \ x ^, fisC^cov i0xl xijg VTtb ßas. diic xa avrar öf^ xal
^ o V^i5 ^^ ^^ß "^^S ^^ y^^ (ui^oav. at aqa nsql
xriv as yoovlai fist^ovg oXrig xijg TtQog xm a^ cov ^ vtco ßsa iiSri xy
VTto ßaSy ItcsI Kai ij aß xrj ßs töri. XoiTtii aqa fj VTtb asy xijg vTto
yas (ut^atVj &Cxs Kai fi ay xijg ys (isl^mv. riv ös ri aß xy ßs Ttfi^.
at aga aß, ay (ui^ovg xijg ßy. sl dh öKaXrivov xo aßy, iaxcn fU-
y 10X71 ri aß, fiiari r^ ay, iXa%laxr^ 'h ß?* V H^ ^''^^ (isyC&ci^ fud"^
ixaxigag Xrig>d'Staa Ttavxtog (isl^oav xijg XoiTtijg' Kai yaQ xaO' avx'qv
iKaxiQag fislicav. sl ds xrjv ay Kai ßy ösi^at ^tixotfuv xijg aß fU-
ylöxrig ovörig (ul^ovag, mg iTtl xov löo^KsXovg Ttoirjöofuv aTto xijg (U-
ylcxrig atpsXovxsg xy higa Xfir^v Kai ' iTti^sv^avxsg aTto xov y Tial aTto-
IQriCafUvot xaig iKxog xoyv xQtymvmv yavtaig.^)
TtaXiv linroo XQlyavov xv%ov xo aßy.
Xiyto, ort at aß, ay fisl^ovg slal xijg ßy.
sl yaQ fiif, fjxoi Xaai sUlv rj iXaaaovg.
i<Sxm6av töai, Kai ag>yQrJ6^a) xy aß tcti i;
ßs. koifoii &Qa fi sy v^ ay foi}. iTtsl ovv
L Y ^ ^ ^ ß '^ ß^ ^^V9 y^'^tag Icag vTtoxslvovöiv.
/ Ofwtmg öri Kai iTtsl fi ay xy ys löri, ymvtag
1) Es ist der zweite Beweis, der nach den oben S. 158 angeführten
Worten folgt; vgl. S. 167 Anm. 2.
2) Dieser Beweis ist mit dem folgenden so eng verwandt, daCi wir
eher diese beiden dem Porphjrios nnd nur den ersten dem Heren zu-
schreiben dürfen, als dafs die zwei ersten von Heron nnd nur der dritte
▼on Porphyrios herrühren sollte.
— 161 —
Ldag V7CorBtvov0iv, ut ÜQa itQog tco € yaavlat tCcci nal at itqoq xm a*
o%SQ advvaxov. — naXiv öri eiStaxSav ildcaovg at aß^ ay rijg /Sy,
xofl ag)riQi^a^a} ry (lev ccß i6ri rj ßö^ rrj dh ay tj ye, inel ovv Xcri
4€ rj aß ry ßö^ latf 17 vnb ßöa rjj
VTto ßad^ xal inel Xcri 'fj ay ry
ys^ iCri ri vno yea trj wto say.
ovo Squ ai imo ßda^ yea tcav
dvfslv xaig vno ßaö Kai eay,
P Ö t / ndhv iTtel XQiycivov tov ady
ixrog 71 vno ß^a^ (lelSav rijg vno say' Kai yag rijg vno day. Kotd
xa aixa dij Kai inel XQLydvov xov aßs htxog rj vno ysa^ iieCSmv xrjg
vno ßaö' Kai yccQ rijg vno ßas jtif/^cov. at (1. dvo aqa at) vno
jSda, yea fiel^ovg IkbI {etat?) ovo x&v vno ßaS^ eay, fifSav öl
Kai i0ai avxaig' oneQ dövvaxov, at Squ aß^ ay ovxe iCai elalv xy
ßy ovxe ikdööovg' äaxe^) fieC^ovg. ofwtaog öe Kai inl xcov alkav,
S. 360, 7 : ScneQ ^) ovv, oxe ovo nkevQccg iXdfißavev Vöag dvfSlv
Kai yaovta (iLa (ilav tciiyv, ov xriv xvxovöccv ild(ißavev yoovtav^ äkX^
€og avrotl nQocezi^ei X7\v vno rwv Töwv evd'etav neQtexofiivriv^ ovxto
Kai 6vo ycuvtag öv<sl lafißdvcov üöag Kai (ilav nXevQccv fita ov xfjv
xvxovCav lafißavet xavxrjv^ dlV fjxot xriv TtQog xalg Xaaig ycovlaig tj
XT]v vnoxelvovcav vno (itav xmv iöcov ymvc^v, ovxe yccQ ymvlav inl
xov xexaQxov Xfig)d'etaav ^) Tcriyv xrjv xvxovGav ovxe nXevQccv inl xovde
xov ^ecoQYifAaxog oiav noxe^) deiKvvvai xa loma löa dvvaxov, Xiyto
öe olov' ovxog löonkevQov xQiydvov xov aßy dirjQi^ad'a ^ßy elg avi0a
xy ad, ytvexat dqa ovo xqly^va xdg aßj aS
xatg ay, ad^Üag eyfivxa Kai filav yrnvlav xriv
nQog Tc5 ß xy nQog to5 y ftf^v. aXA' ovKixi
xa koma TtTa, olov ^ ßö xy öy* avi(Sov ydg,
akV ovöh at kotnal ymvlai liSai, xo de aXxiov^
oxi ycavia ytavlav Vdriv ikdßo(iev ov xriv vno
-j^ y xmv X(S(ov nkevq&v neQiexo^ivi^v, Kaxa xavxd
^ ^ öri Kai xovxo x6 d^wgri^a g)avrjaexai dianiivtov^
ei (irj kdßotfiev koxcc xov elQTj^vov ötoQLiS^bv töriv xr\v nkevQav xrjv
vnoxeivovCav vno fitav x&v Vatov yavt^v t} xfjv nQog xatg fßaig yco-
vtatg. ftfrca yaQ OQ&oymvLOV xo aßy oQ&rjv e^ov xrjv nQog to5 ß
ymviav Kai fiel^ova xrjv ßy xrjg ßa^ Kai iKßeßkiq6&(0 ri aßj Kai Cvv-
ecxdxm xy vno ßay ycavia vari nQog xy ßy Kai to5 nQog aifxij 0rf-
fieitp xm y ri imo ßyd^ Kai Gvitninxex(o0av at aß^ yd ixßakko^vai
Kota xb d. ovo ovv xQfyoovd icxi xa aßy^ ßyö ^^ovxa (liav nkevQccv
1) ovxe die Quellen; dXld weniger gut Friedlein.
2) Es kann freilicb nicht verbürgt werden, dafs nicht auch das za-
nächst vorangehende S. 347, 20 — 350, 6 dem Porphyrios entnommen
sei; aber Proklos^ Worte S. 352, 13: ngog xijv xoav ngoKeiitsvoav d^gl-
ßsiav passen doch nnr ganz auf das aufgenommene Stück.
3) Unregelm'äXsiger Gebrauch des Accusat. absolutus.
4) „irgend welche"? Oder ist olov ts zu lesen und dvvaxov zu
streichen?
Heiberg, Studien über Euklid. 11
— 162 —
noivriv triv ßy neu Svo ymvlag Üag xriv (lev vtio aßy tij vno yßS
(pQ&al yciQ) rrjv öh imo ßay xy vito ßyö (ovroog yccQ cwicxriCav).
a i^(Sa Sqcc^ mg koMSv^ iiStl ra rglytovcc. üccltoi SsIkvv-
zai x6 ßSy fiEi^ov xov ccßy, atziov di^ ort t^v ßy
Tioivfjv ilaßofisv iv (ikv t^ aßy vnoteivovCav t^v
yV (ilav Toov 'üsoov ycoviav tijv TtQog to5 a, iv öh to5
ßyd TCQog xmg I^Cctig ovßav yoovlacg, SSsi 6i Sga
iv a(ig)otv rj fdccv v%oxelvBiv xmv tömv ymvim* ij
TCQog xaig lOaig KtliS^cti ytßvlctig, xovxo 6h (irj g>v-
Xaxxovxeg 'Üov &%o(palvo^Bv xo XQiymvov^ o itSxi fut-
fov l| avocyxrig, jtwg yccQ ov ^i^ov xo ßyd xov
aßy; avvsöxaxfo yaQ TCQog xy ßy sv&ela nal x&
TCQog avxy ari^lco tw y xy vno ayß iCri fj vrco Syß'
liei^oov yaQ xijg vno ayß ri vno ßyS^ &(Sntq nai fj
nQog x& a ytovla. inei ow ovo xqlymva iiSxi xa
aßy^ ßyi ovo yca'viag l^ovxa xag vno aßy^ ßya dvdlv töag xatg vno
yßt^ ßyS i^xxigav knaxBQa aal fitav nksvQctv noivriv xijv nQog xatg
tdaig yoovlaig xijv ßy^'Uda iöxl xa XQly (ova, fist^ov öh xo ßyö xov
ßyi' fisitov aQa iöxiv mal xov aßy. nQOxeQOv dh üsov idsUvvxo
äia xfiv Xij'tlfLV xrjg xv^ovör^g nlevQag,
xoCavxa %al nqog xriv x&v nQonet^ivfov ocKQlßsiav b noQq>vQLog
rifiiv GviAßdXXexaL
Nicht tierher gehört wohl die Bemerkung S. 255, 12: ol(og
yccQ elöivat xqt^^ oxc nacai at fiad"rifjiaxaial nlöxeig ^ ano xmv aQ%6Sv
eIöiv 9/ inl xag aQ^ag^ &g nov (priGi ymI 6 Hoqqyvqiog,
Es kann freilich zweifelhaft sein, ob Porphyrios einen fort-
laufenden Kommentar zu den Elementen herausgegeben hatte, oder
ob er nur über einige Punkte schrieb. Vielleicht fand Proklos die
soeben angeführten Erläuterungen in den avfifiLüxa des Porphyrins,
welche, sonst unbekannte, Abhandlung er S. 56, 24 — 25, wo er
zum ersten Male den Porphyrios nennt, für eine Bemerkung über
fj yeoüfiexQMri vlrj citiert.
Mehr im Gebrauch als die genannten Commentare scheint der
von Pappos (um 300 n. Chr.) verfafste gewesen zu sein. Von
ihm haben sich die folgenden Fragmente erhalten:
Proklos S. 189, 11: tovro [Elem. I aix. 4] fjiiv ovv aal al-
lot>g diÖEiMxai xmv i^riyrixmv aal ov noklrjg iöetxo nQayfiaxelag^ o 6e
Hannog inidxricev fifiag oQ&mg^ oxi xo avx£6xQog>ov oimixt ahri^hg
xo xriv Xariv xy oqd'y ytovlav Ix navxog zlvai oq&t^v^ aXX^ sl (ihv
Bv^vyQafiiAog er?}, ndvxoag oq^v slvat övvaad'ai dh tuxI 7teQiq>eQ6yQafi-
fiov ycovlav Vßtiv ogd^ deixdilvai ^ Tial örjlovj mg ovvAti xriv xoiav-
xriv OQ^fiv nQOöayoQBVfSOfjLBv, xara yccQ xriv tcov ev&vyQccfifKov yö-
viciv xoiAriv xriv o^&fiv ilafißdvofiev v(pi<Sxdvxeg avxriv vno si^sUcg
i<psax(oiSrig aKXiv^g ngbg xriv vTtoKeifiivriv^ &cxe ri icri xy o^j ov
navxtog ogd^ icxiv^ BÜneQ firiöh ei&vyQafiiiog, vsvoriCd^onfSav ovv ev-
— 163 —
&£tai [ovo iCai] at ajS, ßy TtOLOVfSai ri^v TCQog ro (1. rc5) ß ycovlav^)
oQ^Vy Kai SötoDöav Xcai^ kuI ht uvx&v i\\u%v%kia KivxQO) Kai ^»o-
<?rijficifw(?) yqatpivTa xa asß^ ß^y, inel ovv
Vßa ra tj^LKVKhay ig)aQ(i6öeL alki^loig^ Kai
iCri 'h ^^^ ^ß^ ytovla trj iTto fjSy. KOtvfj
7tQ0(SKetad'(o 17 XoiTiri fj vTtb aß^, oXri aQa
71 OQd'ri i0rf iötl ry fjurivostdsi xn VTto f jSf.
Kai ofioog ovK laxLv rj (itivoeidrig oQdifi. to5^)
öi aifx^ XQOTCco Kai a^ßkelag ovCrig ^ o^siag
/ xr[g V7c6 aßy Sei^^^i^ösxaL avxfj lari ycavia
17 firivoeiörig Ktl,
S. 197, 6: xovxotg dh xotg a^id^aiv UaTtnog (SvvavayQaq)B'
ad'al <pfj0tv^ oxi Kal^ av i'doig avcöa TtQoöxsdij^ ri xmv oXoav vnsQOxri
iCri icxlv TjJ Twv nQOCxE&ivxcov Kai ävaitaXiv^ iav avtaotg Tacif tcqoO-
TfO"jJ, 17 TCöv ok(ov v7t6Qo%ri laYf ioxl xy xmv l| aQxijg (vgl. bei August I
KOiv. ivv, 4)
S. 249, 20: ext de avvxoiidxsQOv aitodshivvöiv TlaitTtog [Elem.
I, 5] uTiSsfuag 7tQoa^'i]Krig öeri^elg ovxmg' i'axm xo aßy lao0K£XSg^
Kai tari ri aß rij ay. voi^Cmfiev ovv xovxo xb ^v cSg Svo XQlyoova
cc Kai Xiyooiiev ovxoog' ItibI iaxi Kai ri aß iGti xfj ay
Kai ri ay xy ajS, ovo at aß^ ay X^ai Svol xaig
ay^ aß' Kai f\ intb ßay tdrf xrj VTtb yaß (tj avxri
yaQ^, laxLV aQa Kai jtavxa Ttäciv Ttfa, 17 f*^^ ß?
xfj jSy, xb dh aßy xgtytovov tw aßy, 1} 6b vnb
aßy xij VTtb ayß Kai 17 vtco ayß xii vnb aßy ya-
y via' VTcb yccQ xavxag at iGai nXBvqal vtioxbIvovciv
at aß^ ay, xmv aQa laodKBXmv at nqbg xfj ßaCBi Xcai.
Der Sinn dieses Beweises, wozu nach Proklos S. 250, 12 ff.
Eukl. Elem. I, 4 dem Pappos die Veranlassung gab, scheint zu sein,
dafs das Dreieck umgekehrt zur Deckung gebracht werden kann.
S. 429, 12: inBl Kai odoi nqpci^Bdav xi itXiov^ mg ot TtSQl
'Hqaova Kai HdnTtov^ tivayKaö&riöav TtQOöXaßBlv xi rwv iv ro5 bkxg)
ÖB^SLyfiivtov ovdevbg ?vBKa TtQayfiaxeitiöovg; s. Heron Fragm. 5, oben
S. 158.
Eutocius zu Archim. de sph. et cyl. I, 13 (III S. 34, 5 ff. in
meiner Ausgabe des Archimedes): oiccag fiiv ovv MiSxiv elg xbv 60-
&ivxa kvkXov TtoXvyoovov iyyQaijjai. Ofiowv xa iv ixigco iyyeyQa(i(iiv(py
SijXov. EiQTixai öh- Kai TJaTcnta Big xb vito^wuta xmv 0xoi%bL(qv.
Scholia ms. cod. Laurent. XXVIII, 2 saec. XIV in Dat. prop. 2 :
Svvaxat, dh Kai ^xbv Kai aXoyov ÖBÖofUvov Blvai^ oog XiyBt TIa%nog
iv icQiy xov Big xb i EvkXbCöov' xb (Uv yag ^xbv Kai ÖBÖofli^ov
iaxlv^ ov Ttavxmg dh Kai xb ÖBÖofiivov ^xov icxiv (so auch in Lau-
rent. XXVIII, 8 saec. XIV und XXVIII, 10 saec. XV); vgl. Ma-
1) So ist zu schreiben (nicht ß allein), da cod. Monac. ßy hat.
2) Die folgende Nebenbemerknng scheint nicht von Pappos.
11*
— 164 —
rinus ad Dat. S. 11: ovöh ft/riv ((lif vulgo) o ^rov ainb (sc. ro ös-
öo(iivov) a7Cog>aiv6(ievoQ OQog rilsLog ioxiv (Jöxat vulgo)* ovSh yitq
xovxo fiovov xcerdkriTtxov ^ iTCsl %cil xmv aXoyoov xtvd (so nach cod.
Paris. 2348).
Dafs wir vielleicht auch sonst bedeutende Überreste dieses
ohne allen Zweifel sehr wertvollen Kommentars besitzen, wird wei-
ter unten nachgewiesen werden.
Von Allem, wovon bis hierher gesprochen wurde, haben sich
also nur armselige Trümmer erhalten. Als Ersatz besitzen wir den
ausführlichen Kommentar des berühmten neuplatonischen Philo-
sophen Proklos (412 — 485), der die Werke der Vorgänger für
seine Zwecke benutzte, wie wir denn auch fast alle Fragmente
derselben ihm entnommen haben. Diese Hauptquelle für die Ge-
schichte der Mathematik ist durch die handliche Ausgabe Fried-
leins (Leipzig, Teubner. 1873. 8) leicht zugänglich, und ihren In-
halt zu analysieren wäre hier unnütze Mühe. Bis auf Friedlein
war die einzige griechische Ausgabe die von S. Grjnaeus (Basil.
1533 fol.) hinter seinem Euklid gegebene, die aber sehr unvoll-
ständig und fehlerhaft ist. Vollständiger ist die lateinische Über-
setzung des Barocius (Pataviil560. 4; danach englisch von T. Taylor.
London 1792). Die von ihm befolgte Handschrift befindet sich
jetzt in Oxford als cod. Barocc. 161 saec. XV (Coxe I S. 276);
aber er benutzte aufserdem noch cod. S. Salvatoris Bonon. 223
(scr. anno 1529, Oovlyivxiog qxoQohßievg) und cod. Ambrosian.
A 164 infer. saec. XV— XVI (e libris V. PinelU); s. C. Wachs-
muth Rhein. Mus. N. F. XVIII. 1863 S. 132 ff. Eine vollständige
Übersetzung von Zambertus findet sich handschriftlich noch vor
(vom Jahre 1539) in cod. Monac. lat. 6. Bruchstücke geben la-
teinisch Georg Valla 1501 (Neue Jahrbücher Suppl. XII S. 396)
und Commandinus in seinem Euklid (Pisauri 1572). Auch Cum*.
Dasypodius besafs griechische Handschriften, wie aus seinem Hand-
exemplar der Baseler Ausgabe von 1533 ersichtlich ist, das in
Upsala aufbewahrt wird. Darin hat er nämlich eine grolse An-
zahl von Lesarten griechisch beigeschrieben (meistens mit einem
hinzugefügten „al.*' d. h. alii, was sich notwendig auf Handschriften
beziehen mufs, da ed. Basil. damals die einzige war); einige Proben
gab Aurivillius in Emendationes et supplementa commentariorum
Procli Diadochi in librum I elementorum Euclidis. Pars I (mehr
nicht erschienen), üpsalae 1806. 4. Der Text kann, auch nach
Friedlein, nicht unbedeutend verbessert werden; selbst das hand-
schriftliche Material ist, wie Friedlein selbst sagt (praef. p. VI),
nicht vollständig ausgenutzt; vgl. C. Wachsmuth Rhein. Mus. N. F.
XXIX. 1874 S. 317 ff.; auch C. Thurot Revue critique 1875 S. 97.
Von anderen auf dieses Werk bezüglichen Abhandlungen sind mir
bekannt: Knoche u. Märker: Ex Procli successoris in Euclidis
Elementa comment. defin. quartae expositionem, .quae de recta est
- 165 -
linea et sectionibus spiriciS; commentati sunt. Herford 1856. 4
(Progr.). Knoche: Untersuchungen über des Proclus Diadochus'
Kommentar zu Euklids Elem, Herford 1862. 4 (Progr.). Knoche:
Untersuchungen über die neu aufgefundenen Scholien des Proklus
Diadochus. Herford 1865. 8 (unten als Knoche 1865 citiert).
Majer: Proklos über die Petita und Axiomata bei Euklid. Tü-
bingen 1875. 4 (Progr.). Vgl. noch Boncompagni Bullettino Bon-
comp. VII. 1874 S. 152 und H. Martin eb. S. 145; endlich hat
Hultsch Heron S. 245 ff. nach codd. Pariss. 2475 und 2385 ano-
nymi variae collectiones herausgegeben, worin auch Excerpte aus
Proklos enthalten sind (Hultsch: Rhein. Mus. N. F. 1864 S. 450);
sie sind auch sonst handschriftlich erhalten.
In den Handschriften ist der Kommentar des Proklos in vier
' Bücher geteilt, welche Einteilung Friedlein S. VII wegen Verwir-
rung in seiner Haupthandschrift cod. Monac. 427 saec. X — XII
verlassen hat, ob mit Recht, kann erst nach weiteren Handschriftunter-
suchungen festgestellt werden; wie sich die Einteilung in 4 Bücher
in ed. Basil. gestaltet, ist sie durchaus passend. I. Buch entspricht
dem Prologus I bei Friedlein und enthält die allgemeinen Vor-
betrachtungen über . die Mathematik überhaupt, ihre Stellung unter
den Wissenschaften, ihren Nutzen usw. II. Buch ist bei Friedlein
S. 48 — 177 (Prologus II und die Definitiones), von der Geometrie
insbesondere, vom Zweck und Inhalt der Elemente und Kommen-
tar zu den Definitionen. III. Buch enthält den Kommentar zu den
Petita und Axiomata und zu I propp. 1 — 26 (Friedlein S. 1 78 — 353),
IV. Buch zu I propp. 27 — 48 (Friedlein S. 354 — 432) nach einer
Vorbemerkung S. 354 — 56, die ausdrücklich hier einen neuen Ab-
schnitt einleitet.
Was wir von der Hand des Proklus besitzen ist also nur ein
Kommentar zum I. Buche der Elemente. Dafs er einen vollstän-
digen zum ganzen Werke zu geben beabsichtigte, darf als gewifs
angesehen werden, wenn man folgende Stellen vergleicht (Knoche
1865 S. 32 ff.): S 398, 18: alka ravra (isv iv allocg tff/gofteV
7tQ67C(odi(SrsQa yaQ iörc ratg vTCo&idsöL tov ösvreQOv ßtßUov,
S. 272, 10: iilkoi öh in xmv ^AQxi(ifi6£l(ov sUticdv OQfirid'ivtsg
slg tov So&ivra Xoyov hsfiov xriv Sod'SiiSav svd'vyQa^fiov ycDvlaV
(ov tag imvotag dvfS&scDQfirovg ovdccg roig tlcayo^voig TtagakalTtOfiev
iv TCül naqovxi' iiakXov yocQ av natce kuiqov i^et(iöaL(i€v 'i^amg iv reo
rgitcp ßLßXl<p tov atotx^icatov tr^v öod'staav itBqKpBQEiav d£xa tijivov-
tog (III, 30). Proklos bezieht sich wohl mit &lXoi> u. a. auf Pap-
pos IV, 71 S. 286.^) Dafs aber jedenfalls das Werk, wie wir es
haben, besonders herausgegeben wurde, und dafs Proklos erst später
1) Nicht hierher gehört S. 279, 12: dXXu ravra fihv sig aXlriv dva-
ßeßXT^a&ca %B(oqlav (wider Xenokrates über äto(iOL ygaiifiai) und S. 423, 6:
dlld tavTU iv alXoi^g (über Ereisquadratur).
— 166 —
an die Fortsetzung denken zu können glaubte, geht aus S. 432, 9 ff.
hervor: fifisig öi^ el (isv Svvrid'elrifiBv tcccI totg lomoig xov avxov
XQOTtov i^sX&etv (1. iTts^ekd'Btv)^ totg &eoLg Sv xccqlv hfioloyr^öaiiisv^
et dh aXkm (pQOVxlÖBg rmag neQiCTtcciSaievy vovg q>tlo&edfiovag vijg ^e-
(ogCccg tavtrig a^toviASv Kaxcc xriv uixt^v fii&oSov neu xav i^rjg Ttoi-
ri(Sa(S&ai ßißXloav xr^v i^riyriiStv^) xo nQay(iccxeLmdeg Ttavxa^ov xai
svdiaiQsxov fiexadLaKovxagj mg xd ys g)eQ0fi6va vvv vTCOfiw^fjuxxa TtoX-
Xriv Tial TCctvxodaTtfiv eiei xrjv (Svy%v(Siv alxlctg anodoCiv ovÖ€(dav
0vvst.6(peQOvxa ovde hqLoiv ötaX&ixixriv oidh ^scoQlav q>i.X60og)Ov,
Schon dieser Umstand muTs bei einem so vielfach beschäftigten
Manne wie Proklos den Zweifel rege machen, ob er überhaupt
jemals auf seinen Plan von der Fortsetzung zurückgekommen ist,
und dieser Zweifel wird durch das voUstfindige Stillschweigen aller
Quellen von einem solchen Werke im höchsten Grade gesteigert.
Denn dafs die Ed. Basil. des Euklid S. 141 zu X, 19 ein Scho-
lium hat mit der Überschrift tzqokXov axoXiov^ hat gar keine Be-
deutung, da diese Überschrift (die übrigens auch Commandinus
hat, fol. 135^ Prodi lemma II) in den ältesten Quellen für die
Schollen fehlt. So sind X, 19 Xij^fia 1 — 2 in cod. Laurent. XXVIII, 3
saec. X — XI unter dem gemeinsamen Titel Xijfifia verbunden (auch
G. Valla hat diese beiden Schollen ohne den Namen des Proklus zu
nennen).^) Auch die Mitteilungen Wachmuths, die Ejioche dazu
bewegten seine ursprüngliche Ansicht über die Nichtfortsetzung
des Proklos aufzugeben, kann ich nicht als beweisend ansehen. Er
beruft sich allein auf cod. Vatic. Urbinas 71, wo der Titel zu
einer Scholiensammlung zum I. (Excerpte aus dem noch vorhan-
denen Kommentar des Proklos), II. V. VI. X. Buche folgendermafsen
lautet: slg xcc EvkXeCöov axoL%£ia TCQoXafißavo^va i% xav TIqohXov
(STCOQaöriv Kai %ax iTCLxofirjv '(Rh. Museum, N. F. 1863 S. 132 ff.).
Aber eben dieser Titel macht es wahrscheinlich, dafs* die Autor-
schaft des Proklos sich auf die Schollen zum I. Buche beschränkt;
denn wie könnte man sonst von 7tQoXa(ißav6fUva in xmv IIqokXov
reden? Dieser Titel pafst sehr gut zu den dem Proklos entnom-
menen Fragmenten in dieser und ähnlichen Sammlungen, welche
Fragmente auch aus der allgemeinen Einleitung des Proklos (Buch
I — II) geholt sind, aber gar nicht zu den Schollen der späteren
Bücher. Eine sehr ähnliche Scholiensammlung, aber ohne Namen
{(SxoXia dg xa Ev^Xsidov öxotxEta) fand Wachsmuth in cod. Ambros.
1) Hieraus erhellt deutlich, dafs Proklus, wenn er den Kommentar
fortgesetzt hat, die übrigen Bücher ebenso ausführlich wie das erste er-
läutert haben mufs, nicht, wie man vermutet hat, bedeutend kürzer und
mehr sporadisch.
2) In den von Peyrard benutzten Codices, worunter der cod. Vati-
can. 190 saec. X ist, stand der Name nicht, ebenso wenig in Oxon.
(Gregorius S. 228 not. „in editis üqohXov <s%6Xtov dicitur, sed. in mss.
uuUa mentio Frocli^O- Vindob. 108 hat das Stück (ohne Namen) ganz
wie Florent. Laur. XXVIII, 8.
- 167 —
J 84 infer. nr. 7 saec. XV (zum I. Buche Excerpte aus Proklos,
dann Schollen zu II — XI). Aber diese zwei Handschriften stehen
durchaus nicht allein. Schon Knoche (1865) machte darauf auf-
merksam, dafs wesentlich dieselben Schollen schon lateinisch von
Commandinus veröffentlicht waren (Euclidis elementorum libri XV
una cum scholiis antiquis a F. Commandino Urbinate latlne con-
versi. Pisauri 1572 foL). Seine Schollen zum I. Buch sind einem
vollständigen Exemplar des Prokloskommentars, wie wir ihn jetzt
haben, entnommen (Knoche 1865 S. 7), für die übrigen Bücher
hat er wahrscheinlich den cod. Urbinas benutzt, da er aus seinem
Geburtsort stammt (Knoche S. 31), dafs er aber auch andere Scholien-
handschriften besafs, geht daraus hervor, dafs er auch zum ITL,
IV., VII., IX — XIII. Buche Schollen^) hat, während solche sich im
Urbinas nicht finden. Jedenfalls denkt er gar nicht daran, diese
Schollen dem Proklos zuzuschreiben. Auch Georg Valla hat nebst
mehreren neuen Schollen dieselben in seiner Handschrift der Ele-
mente vor sich gehabt (Neue Jahrbücher Suppl. XII S. 397 ff.),
aber ebenfalls ohne Namen, während er zum I. Buche und sonst
einen vollständigen Proklos hatte (ebendas. S. 396). Endlich finden
wir in vielen, und zwar sehr alten und vortrefflichen, Handschrif-
ten der Elemente zahlreiche Schollen, die im ersten Buche immer
Excerpte aus dem vorhandenen Prokloskommentar bieten, im übrigen
dasselbe als Commandinus und die Handschriften Wachsmuths, nur
weltläufiger und mit häufigen Zusätzen. Eine solche Handschrift
hatte wahrscheinlich der Schreiber von cod. Urbinas 71 vor sich;
nur stand darin ganz voran für sich ein Auszug aus der allge-
meinen Einleitung des Proklos mit der oben S. 166 angeführten
Überschrift, die ich bis jetzt in keinem mit Schollen vesehenen
Codex gesehen habe.
Die Vorlage ist in den Auszügen aus Proklos öfters wörtlich be-'
folgt, hier und da aber auch freier, und zwar immer mit vollem Ver-
ständls, behandelt. Das Proklosexemplar des Scholiasten war nicht
viel besser als unsere Handschriften; namentlich waren schon darin
die beiden gröfseren Lücken da (zu I, 36 — 37 u. 41 — 43; Priedleln
p. V). Auch durch diesen Umstand wird es unwahrscheinlich, dafs
der Scholiast weitere Kommentare des Proklos gehabt habe, die für
uns spurlos verschwunden sein sollten. Aber diese ganze Frage
kann natürlich erst dann genügend beantwortet werden, wenn die
Schollen einmal herausgegeben werden, die auch ohnedem viel
Wichtiges enthalten und nicht nur für die Textkritik von Bedeu-
tung sind. Ich habe hier nur zeigen wollen, dafs die Fortsetzung
1) Jedoch meistens auffallend wenige, im IV. und IX. Buche gar
nur eins ; zum VIII. Buch hat er nichts, deshalb auch nicht in der Über-
schrift ,,cum scholiis antiquis"; auch im XTV— XV. Buche fehlen die
Schollen, während doch das XV. Buch den genannten Zusatz Im Titel
hat, wozu aber der Charakter des Buches berechtigt.
- 168 -
des Kommentars von Froklos auch nicht nach dem von Wachs-
muth veröfiPentlichten Material als Thatsache gelten kann. Noch
kann dagegen mit Knoche 1865 S. 32 flP. hervorgehoben werden,
dafs von demjenigen, was Proklos nach den oben S. 165 ange-
führten Stellen im Verlaufe des Kommentars unterzubringen be-
zweckte, auch nicht die geringste Spur in unseren Scholien sich
findet. Vgl. noch Knoche S. 34 ff.
Genauer auf die Scholiensammlung einzugehen ist nicht mög-
lich, bevor sie gedruckt vorliegt. Sie zu veröffentlichen ist hier
nicht der Ort, und ich möchte auch vorher das schon Gesammelte
nochmals prüfen und vervollständigen. Jedoch will ich ein paar
Notizen über die wichtigsten mir bekannten Handschriften schon
jetzt mitteilen. Griechisch ist nur ein kleiner Teil der Scholien
herausgegeben; einiges findet man in der ed. Basil. und vermehrt
bei August. In der Ausgabe: Euclidis elementa libri XV Graece
et Latine ed. St. Gracilis. Lutetiae 1558. 8 (wiederum ib. 16 98)
finden sich Scholien zu X, 36; 72; 111; XIII, 18; der Herans-
geber hält sie für die Arbeit Theons; denn in der Vorrede a. E.
schreibt er: adiecta sunt insuper quibusdam locis non poenitenda
Theonis scholia siue mauis lemmata, quae quidem longe plura ac-
cessissent, si plus otii et temporis uacui nobis fuisset relictum.
Endlich stehen hinter: Oratio Cunradi Dasypodii de disciplinis
mathematicis, Hieronis Alexandrini nomenclaturae vocab. Geometr.
translatio, Lexicon mathematicum. Argentorati 1579. 8 einige we-
nige Scholien zu den Definitionen des V. Buchs (fol. 42-— 44), die
wir teilweise auch in anderen Handschriften haben, fast gleich aber
in cod. Paris. Suppl. 12.
Mit Commandinus stimmen die Scholien in Laurent. XXVIII, 3
oft überein; eine ähnliche, aber ausführlichere Sammlung hat
cod. Paris. 2344 saec. XII, und eine Kopie davon (aber nur von
den Scholien; sie enthält nicht den Euklid selbst) ist die von
August benutzte Münchener Handschrift 102. Als sicherer Beweis
dafür, dafs cod. Monac. 102 nach Paris. 2344 geschrieben ist, mag
angeführt sein, dafs Monac. im Anfang der Scholien zu X, 5 giebt:
iccv £ fihv ovv^ was daraus entstanden ist, dafs in Paris. 2344 das
Scholion am Bande so geschrieben ist, dafs die Nummer des Satzes
(i) darin hineingeraten ist.
Etwas verschieden ist die Sammlung von Scholien, die in cod.
Laurent. XXVIII, 2 saec. XIV enthalten ist. Vindob.103 endlich bietet
mehrere Beihen von Scholien, zum Teil auch die des Commandinus.
Die Scholien sind nicht aus einem Gusse hervorgegangen; es
finden sich viele spätere Zusätze (von Maximus Planudes, Nike-
phoros Gregoras u. a.), zum Teil durch die Verschiedenheit der
Hände als nicht zum Hauptstamm der Scholienmasse gehörend zu
erkennen.
Nach dieser kurzen und flüchtigen Erwähnung der Scholien,
- 169 —
die auch für das Folgende notwendig war, wende ich mich an einen 1
Kommentar, über dem ein mystisches Helldunkel ruht, um viel-
leicht ein wenig am Schleier zu zupfen, ich meine die Erläuterungen
zum X. Buche der Elemente^ die von Woepcke in einer arabischen
Übersetzung (von Abu Othman) aufgefunden wurden (cod. Paris,
suppl. 952, 2; geschrieben im Jahre 969 von Ahmed ben Moham-
med, einem arabischen Geometer). Dafs sie griechischen Ursprungs
sind, besagt die Überlieferung und bestätigt der Inhalt vollkommen.
Nur der Name des Verfassers ist nicht sicher überliefert. Nach
der arabischen Gestalt dieses Namens in der genannten und einigen
anderen Handschriften (s. unten) vermuthet Woepcke, dafs ein •
Valens gemeint sei. Wenn er aber diesen Valens mit dem bjzan- y
tinischen Astrologen Vettius Valens identificiert, ist er entschieden ;
auf falschem Wege. Denn Vettius Valens, dessen Schriften noch I
immer eines Herausgebers harren, lebte wahrscheinlich imte^ Ha-
drian, und war somit ein älterer Zeitgenosse des Ptolemäus
(Pabricius: Bibl. Graec. II S. 507 ff.; Scholl H S. 696). ^ Er soll
aus Antiochia sein. Dem allen widersprechen ganz und gar die
wenigen arabischen Notizen über den Verfasser jenes Kommentares. 7
Woepcke: M6moires present. k Tacad^mie des sciences 1866. XIV |
S. 673 führt aus arabischen Handschriften Folgendes an:
Cod. Paris. 4136: B. 1. s^) le Boumi (etwa Spätgrieche).
Ouvrages de cet auteur: Commentaire du trait6 de Ptolem6e sur
le planisph^re traduit en arabe par Thabit ben Korrah; Commen-
taire du dixiöme livre d'Euclide, en deux livres.
Cod. Paris. 672: B. n. s. le Boumi 6tait vers6 dans la science
des math^matiques^ et poss6dait de vastes connaissances en g6ome-
trie. D v^cut ä Alexandrie, et son temps est post6rieur au temps
de Claude Ptol6m6e.*) De ses ouvrages nous citons le commentaire
du trait6 de Ptol6m6e sur le planisph^re, traduit en arabe par
Thabit ben Koirah; puis le commentaire du dixi^me livre du traite
d'Euclide, en deux livres. Vgl. noch aus demselben Codex p. 56:
„j'ai vu un commentaire du- dixiöme livre par un Grec ancien
nomm6 B. lis^^ und Casiri Bibl. arab. I S. 342: conmientarium,
quem edidit Balis (Valens) in librum X arabice conversum vidi,
cuius exemplar ab Ebn Katem Hakim exaratum penes me est.
Unmöglich können der hier genannte alexandrinische Geometer,
der ein Werk des Ptolemäus kommentierte, und der antiochenische
Astronom Vettius Valens, der vor oder mindestens gleichzeitig mit
Ptolemäus lebte, dieselbe Person sein.
1) Ihn mit dem von Konstantin d. Gr. befragten Astrologen zu
identificieren ist nur ein ganz loser Einfall des Barthius.
2) „Je marque par un point les places des voyelles breves qui ne
sont pas exprim^es dans T^criture ordinaire des mss. arabes." Woepcke
S. 671 not.
3) Wie man aus dem Vorhandensein seines Kommentars zum Plani-
sphärinm des Ptolemäus schlofs.
— 170 —
/
Dagegen scheint mir die von Woepcke S. 674 allzu schnell
und ohne sonderliche Begründung verworfene Ansicht viel für sich
zu haben, dafs wir hier ein Fragment des oben genannten Kom-
mentars des Fappos haben. Die Ausdrücke in der zuerst an-
geführten Stelle aus Paris. 672 passen ganz vortrefflich auf ihn,
und ein Kommentar zum Planisphärinm des Ptolemäus läge sei-
nen sonstigen Arbeiten gar nicht fem, wenn wir auch keine andere
Nachricht von einem solchen haben; übrigens könnte ja bei den
zahlreichen derartigen Fälschungen der Araber auch dieses Werk
untergeschoben sein. Der verstümmelte Name der arabischen Quel-
len hat mit „Pappos" wenigstens eine entfernte Ähnlichkeit, wie
auch Flügel ihn so gedeutet hat; s. Hadji Khalfa I S. 383: Balbos
(Pappos?)^) Graecus commentarium libri X composuit. Noch ähn-
licher klingt der Name bei Hadji Khalfa V S. 62 : Über de plani-
sphaerio autoribus .... et Ptolemaeo Claudio, cuius librum Thabit
arabice transtulit et Battus Bumaeus Alexandrinus Geometra inter-
pretatus est.
Ich glaube also mit Sicherheit annehmen zu können, dafs der
Kommentar des Pappus zum X. Buche, der notwendig wegen des
Umfangs und der Schwierigkeit desselben von bedeutenden Dimen-
sionen gewesen sein mufs, als vollständiges Werk an die Araber
gekommen ist, und dann in zwei Bücher eingeteilt worden, und
dafs dies die von Woepcke aufgefundene Abhandlung ist. Eine
nicht unwesentliche Stütze für diese Hypothese mag auch darin
gefunden werden, dafs sehr umfangreiche Spuren von demselben
Werk, nach der Inhaltsübersicht bei Woepcke S. 715 — 20 zu
urteilen, sich noch griechisch in unseren Scholien erhalten haben;
denn dafs der Kommentar des Pappos eben zum X. Buch von
unserem Scholiasten benutzt wurde, haben wir oben S. 163 ge-
sehen.^)
Ich werde hier die wichtigsten Parallelstellen geben, so weit
thunlich immer auf Gedrucktes verweisend:
Woepcke S. 714 nr. 1: Es-
quisse historique du d6veloppe-
ment successif de la theorie des
quantit^s irrationnelles chez les
Grecs; vollständig ebend. S. 691 ff.
■
S. 715 nr. 2: du fini et de
l'infini comme principes de la
commensurabilit6 et de Tincom-
mensurabilit^.
'Knoche 1865 S. 18; nament-
lich von der Entdeckung der Ir-
rationalität durch die Pythago-
reer, und die Bemerkung von
Apollonios: anu^oi Sloyoi^ oov u-
vag Kai 6 ^ATtokXoiviog avayQaq>Bi.
Knoche S. 18; Commandinus
fol. 121—122.
1) Doch schreibt Flügel VII S. 611: fortasse Valens.
2) Dafs die daselbst citierte AusseruDg sich nici.t in unseren Scho-
lien findet, darf nicht befremden, da sie nur Auszüge bieten. Sie steht
171 -
nr. 3: Aper9u de Tarrange-
ment des propositions du dixi^me
livre.
nr. 5 : de la triade comme prin-
cipe des quantit^s irrationnelles.
nr. 6: Examen compare de la
th^orie de Th66töte et de Celle
d'Eaolide sur les quantites com-
mensurables en longneur et en
puissance ou en puissance seu-
lement.
nr. 7 : de Texistence reelle des
quantites incommensurables dans
les choses materielles.
nr. 9: que les lignes ration-
nelles existent par Convention et
non pas natnrellement.
nr. 11: de Tespace medial et
de la ligne mediale.
S. 716 nr. 13: Division du
dixi^me livre en treize sections,
et indication sommaire du con-
tenu de chacune de ces sections.
S. 718 nr. 9: ... Generation
. . . des irrationneUes form^es par
addition au moyen de la propor-
tion arithm^tique.
S. 719 nr. 13: Des six droites
de deux noms et des six apo-
tomes • etc.
Commandinus fol. 126': aliud
(scholion).
Commandinus fol. 142 — 43.
Commandinus fol. 1 2 9^ ; Knoche
S. 24—25.
Schol. Laur. XXVHI, 3 (im
Anfang) ov yicQ rairca iövfifisxQa
Tuxl SXoyuj dioxi Tcc fuv tpvöu
EiSxl xa öe aXoya Kai ^xa &iö6t.
Beispiel: der Durchmesser des
Quadrats. Über nr. 9 hat cod.
Paris. 2344 eine umfangreiche
Erörterung.
Commandinus fol. 140^
August II S. 292: Stcxcc daiv
i^aöeg S%Qt rwv ivxav^a dgrifii-
v(üv etc. (Basil. X, 70 S. 168).
Die übrigen 6 ei^adsq sind von
den aXoyot wa atpalq^Civ, gebil-
det; cfr. Ed. Basü. X, 73 S. 170:
a(»^^ Tcov iMLX ag)alQSöi.v i^adcav.
August II S. 292: avaq>aCvs-
xcci öe nal inl xmv aXoymv xovvmv
ri aQi&firixiiiii avaXayCa etc.
August II ö. 293 (zu X, 91):
ofioltog dri xal xag Xomag anovo-
(iccg EVQT^öofisv iiC^ifiEvoi xag loa-
Qld'fiovg Ix ovo 6vo(iax(ov,
Diese Beispiele genügen um zu zeigen, dafs die disiecta membra
nnserer Scholien einen Auszug aus jenem arabisch vorhandenen
Kommentar bilden. Es wäre zu wünschen, dafs eine vollständige
Übersetzung des arabischen Textes endlich einmal erschiene.
Noch sind zwei byzantinische Kommentare zu nennen.
Isaak Argyrus, ein Mönch des XIV. Jahrhunderts, schrieb
einen Kommentar zum I — VI. Buch der Elemente, lateinisch her-
im genauesten Zusammenhang mit dem, was Woepeke S. 715 nr. 7 aus
dem arabischen Werke anführt.
- 172 —
ausgegeben von Cunr. Dasypodius: Isaaci Monachi scholia in Eucli-
dis elementorum geometriae sex priores libros. ArgentoratilÖ79. 12.
Er benutzte eine dem bekannten Sambucus angehörige Handschrift,
die von des Verfassers eigener Hand herrührte; s. am Ende des
Buchs: haec ex clarissimi viri loannis Sambuci antiquo codice manu
propria Isaaci Monachi scripto sumpta sunt. Nur zum I. Buche
sind sie ausführlich, bieten aber nur einen ähnlichen Auszug aus
Proklos, wie die übrigen Scholien. Auch in den übrigen Büishern
stimmen sie mit diesen oft überein. Namentlich besteht zwischen
Isaak und der Scholiensammlnng in cod. Paris. Suppl. 12 saec.
XV — XVI eine so auffallende Ähnlichkeit, dafs wir notwendig eine
Verbindung annehmen müssen. Nach den eigentlichen Scholien
folgen bei Dasypodius noch 10 Blätter mit Excerpten aus der Ein-
leitung des Proklos: Isaaci Monachi prolegomena in Euclidis ele-
mentorum geometriae libros (eine halbe Seite) und Varia Miscel-
lanea ad geometriae cognitionem necessaria ab Isaaco Monacho
coUecta.
Ebenfalls im XIV. Jahrhundert lebte Barlaam aus Calabrien
(monachus St. Basilii Fabricius Bibl. Gr. IV S. 18), von dem wir
aufser einer Logistik (gr. et lat. ed. lo. Chamber. Paris. 1600. 4),
die uns hier nicht angeht, noch eine arithmetische Behandlung des
II. Buchs der Elemente besitzen. Auch diese kleine Schrift gab
der thätige Cunr. Dasypodius heraus (griechisch und lateinisoh):
Euclidis quindecim elementorum Geometriae secundum ex Theonis
commentariis. Item Barlaam monachi Arithmetica demonstratio
eorum, quae in secundo libro elementorum sunt in lineis et figuris
planis demonstrata^) etc. per C. Dasypodium. Argentorati 1564. 12.
Die ganze Abhandlung hat Commandinus fol. 114'' — 116 aufge-
nommen: Barlaam monachi arithmetica demonstratio eorum, quae
Euclides libro secundo in lineis demonstravit (nur lateinisch, von
ihm selbst übersetzt; die 4 Definitionen bei Dasypodius läfst er weg).
An letzter Stelle ist noch der Auszug aus den Elementen zu
nennen, der ein sonst gänzlich unbekannter Aineias aus Hiera-
polis machte; s. Proklos S. 361, 18 ff.: öiov yccQ fjv iq ricg XQeig
VTto&iang (Elem. I, 27— 28) öucXccßstv mcI jcoiilöai tgla &BCD^(una
rl sig ^v övvaysiv itäöag &i(&Qri(ia^ SöTtsQ inoltjöev o IsQaTtoXltrig
Alvslag^) 6 xiiv iitixo^riv yqi'^cig rwv örotxsüov.
Auch bei Psellus svövvomov övvrayfuc eig vag ziüaaQag (ue-
d-rnunimg i7UCTi^(Aag ccQid-firiuKriv^ fiovCwriv, ysoofurglav Ttal aöxQO-
voldav (gr. et lat. ed. G. Xylander. Basil. 1556. 12) findet man
in den arithmetischen und geometrischen Abschnitten einen zwar
1) Der griechische Titel lautet: Baqlccoiii ftovccvov dgi^aritinri ano-
dftgfff xmv ygaftfuyiöig iv tco dswigm xmv axoix^imv ano8Bt%9'Bvxoiv, Text
und Übersetzung stehen S. 70—117.
2) ACysiccg bei Friedlein iat nur Druckfehler; im Index und in der
ed. Basil. steht Alvilag.
— 173 —
wenig Neues ' bietenden, aber doch verständig gemachten Auszug
aus den betreffenden Büchern der Elemente; doch benutzt er neben-
bei auch andere Quellen (saec.XI — XII).
C.
Von Kommentaren zu den übrigen Schriften Euklids ist
nur äufserst wenig bekannt.
Zu den öeöofiiva schrieb Pappos Erläuterungen; s. Marinus
praef. dat. S. 16: TQOTtco de didaiSKaXtag oi xara (Svv&soiy ivtccvd'a
'^xoXov^riösvj aXXa tä Tueva avaXvöLv^ dtg b Hamtog [xavag aTtiösi^ev
iv Toig slg t6 ßcßXCov vjtoiivrjiiaöi. Denn dieses Citat auf Pappos
Collect. VII, 1 — 4 (cfr. Hultsch: Pappos III S. XI ff.) zu beziehen
scheint unerlaubt, da die angeführte Äufserung sich dort nicht
findet.
Zu den Data besitzen wir die Einleitug von Marinus yon
Neapolis (in Palästina), dem Schüler und Nachfolger des Proklos,
dessen Leljen er geschrieben hat (saec. V Ende). Dafs er darin
den Pappos benutzte, haben wir soeben gesehen. Die kleine, nicht
wertlose Abhandlung giebt zuerst eine vergleichende Untersuchung
über die Begriffe TtOQifiov — ÜTCOQOVy yvtoquiiov — Syvmörov^ qrixov
— aXoyov^ um zu einer Definition des 6söo(iivov zu gelangen. Dann
folgen zwei kurze Kapitel: zl tb 'jiQrjöiiiov tijg tzbqI vcav ösöofiivcav
TtQayfAcctslag und imo xlva i7ti6xrj(iriv ccvdysrcci rj twv öedofiivcov
TtQccyficcxsta,
Ein Bruchstück erschien in Ed. Basil. 1533 des Euklid (hin-
ter Proklos S. 113 — 15: neQi öo^ivxmv cwtoficog mit der Bemer-
kung des Herausgebers: haec in vetere exemplari reperta fini ad-
iecimus); das Ganze zuerst in Cl. Hardys Ausgabe der Data (Paris.
1625. 4) S. 1—16 und danach bei Gregorius S. 453—59. Der
schlechte Text kann, wie ich oben gelegentlich gezeigt habe, aus
Handschriften bedeutend gebessert werden (z. B. cod. Paris. 2348
losephi Auriae).
Woher die noch erhaltenen Scholien zu den Data (z. B. in
cod. Laur. XXVIII, 2; XXVHI, 8; XXVIII, 10; cod. Paris. 2348
e codd. Vaticanis; 2350; Suppl. 12 u. sonst), den Phänomena
und der Optik (Vindobon. 103) ihren Ursprung herleiten, ist uns
gänzlich unbekannt.
VI.
1
Zur Geschichte des Textes.
In diesem Abschnitte beabsichtige ich nicht, die Textes-
quellen einzeln zu durchgehen und ihren Wert festzusetzen. Die
dazu notwendige Grundlage, zahlreiche und genaue Handschrift-
kollationen, soll eben erst erschaffen werden. Ich wollte hier nur
einige allgemeinere Betrachtungen über den Zustand und die
methodische Behandlungsweise des Textes mitteilen, als einen
kleinen Anfang zu den Voruntersuchungen, die einer Ausgabe not-
wendig vorausgehen müssen und deren voUstündige Ausführung
einer anderen Gelegenheit vorbehalten sei. Ich werde mich dabei
namentlich auf die Elemente beschränken und nur ein paar Be-
merkungen über die JsöofAiva anschliefsen; über die Optik und
Katoptrik wurde im IV. Kapitel, über die musischen Schriften
oben S. 53 ff. Über die tpciivofisva S. 47 ff. gesprochen.
A.
Schon Savilius Praelectiones p. II — 12 machte auf die merk-
würdige Stelle bei Theon aufmerksam^), welche an die Spitze
dieser Untersuchungen zu stellen ist. Theon nämlich sagt in
seinem Kommentar zu Ptolemäus p. 50 ed. Basil. (I p. 201 ed.
Halma): oxi de ot Inl Xotov üvkIov rofietg ngog aXXrjkovg elölv, ig
Ott ymvCai, iq>^ wv ßeßi^TiaiStj öiÖHUxm rifitv iv ry inioGBi xcSv
öToix^CcDv TtQog t^ ziXsi zov 6KX0V ßißXlov, Wir entnehmen hieraus
zunächst nur die Thatsache, dafs Theon aus Alexandrien im IV.
Jahrhundert n. Chr. eine Ausgabe der axoi%eta veranstaltete.
Damit stimmen auch unsere Handschriften überein, indem die mei-
sten, ältere so wie jüngere, sich selbst als aus der Theon'schen
Redaktion hervorgegangen bezeichnen. So hat cod. Flor. Laur.
XXVJII, 3 saec. X — XI: Ix x^g Bmvog iKÖoastog: ebenso Laur.
XXVIII, 6 saec. XIII, Vindob. 103 saec. XI— XII, Bodl. miscell.
117 saec. XIV (Coxe I p. 687); Bodl. d'OrviU. X, 1 inf. 2, 30
saec. IX. Ahnlich ano cvvovCimv xov Sicovog Laur. XXVUI, 1
saec. XIII; Laur. XXVHI, 2 saec. XIV; ed. Basil. 1533.
1) Auch Petrus Ramaa kannte diese Stelle (schol. math. S. 89).
— 175 —
Man hat vielfach über die Bedeutung dieser Redaktion Theons
hin und her gestritten. Sehr verbreitet war die Ansicht, nur die
Sätze rührten von Euklid her, die Beweise dagegen von Theon.
Von dieser Auffassung schreibt sich der Zusatz: cum expositione
Theonis auf den älteren lateinischen Übersetzungen (Zambertus,
ed. Paris. 1516, ed. Basil. 1630 usw.). In der Ausgabe der Zam-
bertischen Übersetzung Basil. 1546 steht über den Sätzen: Eu-
clides ex Zamberto, über den Beweisen dagegen: Theon ex Zam-
berto. Bei St. Gracilis Lutet. 1558 heifst es: adscriptae sunt
propositionibus singulis vel lineares figurae vel punctorum tam-
quam unitatum notulae, quae Theonis apodixin illustrent. ^) Xy-
lander (Holtzmann) schickt in seiner deutschen Übersetzung Basel.
1562 S. 6 folgende „Warnung an den Leser" den Beweisen vor-
aus: freundlicher lieber leser! dieweil die Demonstrationen nit von
jme dem Euclide selbs, sondern von andern hoch gelerten khunst-
reichen mennern als Theone, Hypsicle, Campano etc. hinzugefügt
worden usw. Auch Candalla (Paris 1566) spricht von der „ele-
mentorum series a Campano et Theone exposita". Vielleicht liegt
in dieser falschen Ansicht der eigentliche Grund zu den vielen
Ausgaben der Elemente ohne die Beweise; jedenfalls hat sie, wie
aus der Warnung Xylanders hervorgeht, dazu wesentlich beige-
tragen, dafs man sich in den Beweisen die tmumsphränkteste Frei-
heit erlaubte und sie nach eigenem Gutdünken umgestaltete. Vgl.
die Vorrede Candallas: sed quia trium (libb. XIII — XV) priorem
tantum transtulit Theon, Tpsicles vero reliquos, Campanus autem
in omnes scripsit, veremur has diversitates aliquid generationis
generasse .... quare XIV ti opus comparatione solidorum XIII®
descriptorum niti cementes, quae huic Euclidem contulisse arbi-
tramur, conferemus eidem, reliqua si quae necessaria fuerint suis
locis reponentes. Noch Pabricius scheint der genannten Meinung
zugethan zu sein (Bibl. Gr. II p. 373: cum demonstrationibus,
quae Theoni vulgo tribuuntur — Boethius et Proclus eas non
habuit, certe pro Euclideis non agnovit). Petrus Bamus trieb so-
gar die Überschätzung der Bedeutung Theons für die Elemente so
weit, dafs er das ganze Werk ihm vindiciert; er habe die Elemente
Euklids in ähnlicher Weise benutzt wie dieser die Arbeiten seiner
Vorgänger. Scholae mathem. Basil. 1569 S. 77: sie enim Py-
thagorae Hippocrates, Hippocratis Leo, Leonis Theudius, Theudii
Hermotimus, Hermotimi Euclides, Euclidis Theon atoLxslcoöiv rete-
xuit et emendavit. Und weiter unten spricht er von Euclides vel
Theon oder gar nur von Theon (der Wahrheit gemäfser sagt er
jedoch S. 76: quamvis ex elementorum demonstrationibus a Theone
nonnihil immutatum sit). Ebenso Bar le Duc in seiner franzö-
1) Diese Auffassung hat Weifsenborn Zeitsch. für Math. Suppl. 1880
S. 160 schon beim Verfasser der Geometrie des „Boethius" nachgewiesen.
- 176 -
sischen Übersetzung (Paris 1610): car si on prend garde aux
demonstrations que Proclus luy attribue, tout Toaurage des Ele-
mens demeurera entierement k Theon.
Die Irrigkeit dieser Ansichten brancht jetzt nicht weitläufig
dargelegt zu werden. DaTs Euklid nicht die blofsen 8ätze ohne
Beweise herausgegeben hat, ist selbstverständlich, und dafs die
Beweise in ihrer jetzigen Gestalt im wesentlichen von Euklid und
nicht von Theon stammen, wird ein Vergleich mit dem Kommen-
tar des Proklos sofort lehren. Wir wissen jetzt von .anderen Aus-
gaben der Werke der grofsen mathematischen Schriftsteller, die
von Spätgriechen veranstaltet worden sind, wie die Becension
wenigstens eines Teiles der Schriften Archimeds durch Isidoros von
Milet und der »ojvMa des ApoUonios durch Eutokios, die beide die
Grundlage unserer jetzigen Handschnftem dieser beiden Verfasser
bilden. Wir können aus den eigenen Notizen des Eutokios ziem-
lich genau erkennen, wie er bei der Herstellung seiner Ausgabe
verfuhr (Neue Jahrbücher für Philol. Suppl. XI p. 360 ff.). Im
grofsen und ganzen hielt man sich an die vorliegenden Hand-
schriften, und wenn auch dabei ein bei dem damaligen Zustande
der Kritik leicht erklärlicher Eklekticismus und eine gewisse Frei-
heit in der Einschaltung von erläuternden Zusätzen deutlich her-
vortritt, wurde der ursprüngliche Charakter doch nicht dergestalt
verwischt, dafs das Werk als eher dem Herausgeber denn dem
Verfasser angehörend betrachtet werden konnte. Selbst bei der
Theonischen Bearbeitung der Optik (die doch nur von einem Schüler
dem mündlichen Vortrag Theons nachgeschrieben ist) genügen die
Änderungen nicht, um das Werk dem Euklid zu entreifsen. Wir
dürfen uns also den Hergang so vorstellen, dafs Theon nach
den vorzüglichsten Handschriften eine Ausgabe {eKÖoaig) machte,
die er in seinen Vorlesungen (öwovalai) zu Grunde legte; dabei
hat er in dem überlieferten Text einige Bedaktionsänderungen vor-
genommen, auch einen und den anderen Zusatz, der ihm zweck-
mäfsig schien, unbedenklich gemacht, wie er ja in der oben an-
geführten Stelle sich eines solchen rühmt. Glücklicher Weise be-
sitzen wir die Mittel um seine Thätigkeit zu kontrollieren, wie so-
fort nachgewiesen werden soll, wodurch wir die soeben a priori
gewonnene Vorstellung von der Bedeutung seiner Ausgabe nur be-
stätigt finden werden. Diese Vorstellung ist schon früher mit
verschiedener Klarheit und Bestimmtheit geltend gemacht worden.
Sie schwebte schon dem Scholiasten vor, der nach Savilius Prael.
S. 11 in einer Oxforder Hds. zum XIII. Buch der Elemente die
Bemerkung machte: Etmkelöfig o xcc avot%Bia awa&Qolöag fiv i%\ xpo-
voiq ^AUl^ivdQOV xov MctKEÖovog Bioav ö\ o Cvvxa^ag avva iitl
0Bo8oislov rov ßacdimg (in cod. Paris. Suppl. Graec. 12 steht da-
gegen: 6 (liv yccQ ovtog EvKlsiörig ta6%QOVog r^v t^ ^AXs^ccvöqw o
öh Gitov x^ ^ASquxv^), Vgl. Paris. 2466 saec. XII (schol. ad elem.
- 177 -
III fiü.): i^iSoto 6h rccvrcc ag xal r^v oXriv ysooiuxQlav XQfiV(p tccc-
qaqqvtlCttv o Bmv^ oQ-bv xal yQatpBxcti in ivltov' EvKleldov öxoi-
XsCcov a' -i} /?' (psQs slnstv in Trjg Sicovog iKÖoiSecog, Buteo, dessen
Kommentar zu den Elementen mir nicht zugänglich war, hielt
alles, was wir jetzt in unseren Handschriften der Elemente finden,
für Euklidisch, und dieser Meinung tritt Savilius, der Prael. S.
10 ff. die hergebrachten Ansichten richtig widerlegt, mit einigen
verständigen Beservationen bei, um zur folgenden Konklusion zu
gelangen (S. 13): ex quibus omnibus sie ooncludo, mihi videri
Theonis fuisse partes in Euclide paucissimis quidem in locis inter-
polando, explicando, augendo; ultra hoc nuUas. Hier ist also die
richtige Auffassung mit aller Stärke und Bestimmtheit ausge-
sprochen. Auch Commandinus sucht zwischen Buteo und Eamus
zu vermitteln und kommt dadurch an das richtige Resultat (praef.
1572, fol. 5^): nos autem medium secuti credimus libros de ele-
mentis suis omatos demonstrationibus ab Euclide nobis fuisse
relictos — ut autem hoc vere asserimus, ita illud merito conce-
demus, Theonem excellentis ingenii virum^) Euclidis demonstra-
tiones fusius planiusque in lucem protulisse . . * • elementa Euclidi
concedenda sunt, praesertim cum verbis potius quam re ipsa Theon
ab eo discrepet in demonstrandi ratione. sunt igitur illae quidem
demonstrationes Euclidis, sed eo modo conscriptae, quo olim Theon
Euclidem secutus suis discipulis explicavit. fol. 6 : dixi autem non
Theonem, quod multi credunt, sed illius familiärem quendatn virum
plane eruditum, quieunque ille fuerit, Euclidem nobis eo, quo nunc
habetur, modo legendum concessisse, verborum illorum in rav
GioDvog övvovöiciv testimonio. ^) haud tamen negaverim Theonis
auditorem, cum nomen suum suppresserit, voluisse nos totum hunc
laboris ac industriae fmctum Theoni dumtaxat acceptum referre.
Wir wollen jetzt die Spuren der vortheonischen Recension
aufsuchen.
Als Peyrard im J. 1814 eine neue Ausgabe des Elemente
und Data vornahm, wurden durch Vermittelung des Grafen de
Peluse zwei vatikanische Hdss. (190 und 1038) zu seinem Ge-
1) BsSa die Zusätze Theons meistens nur VerschlimmbeBseraDgen
sind, hat er also nicht erkannt, wie er überhaupt auf die Verdienste
Theons etwas zu viel giebt.
2) Ob zwischen den beiden Ausdrücken ein realer Unterschied be-
steht, kann mit den jetzt bekannten Handschriftkollationen nicht ent-
schieden werden. Vielleicht gehen nur die mit der Aufschrift in Sitovog
iyLÖoaeayg versehenen Hdss. direkt auf jene Ausgabe zurück, während die
übrigen {dno avvovaimv @s<ovog) aus Theons Vorlesungen dnrch einen
Schüler herzuleiten sind und also mehr vom Ursprünglichen abweichen.
Für diese Annahme spricht ed. Basil.
Heiberg, Stadien Über Euklid. 12
— 178 —
brauche von Rom nach Paris versandt. In nr. 190 saec. X fand
sich keine Spur der gewöhnlichen Zuthat über die Theonische Re-
cension, und die hierdunrch erregte Vermutung, es liege hier eine
ältere Ausgabe vor, wurde durch einen anderen Umstand zur Ge-
wifsheit erhoben. Es geht nämlich aus der oben angeführten
Stelle des Theon hervor, dafs er selbst zu Elem. VI, 33 die Be-
merkung über Zirkelsektoren in seiner Ausgabe hinzugefügt hat,
und diesen Zusatz finden wir in der That in allen anderen, selbst
den ältesten bekannten Hds. In Vatic. 190 aber sind die hierauf
bezüglichen Worte (August I p. 190, 6: hi — 7: 6vviatci(ievoiy
p. 190, 14: xal Su — rojitea, p. 191, 17: Xiym ort' — 192 extr.),
von denen die letztgenannten schon dadurch verdächtig sind, dafs
sie nach der gewöhnlichen Euklidischen Schlufsformel onsQ idet,
öst^cci p. 191, 16, ohne selbst eine solche zu haben, nachträglich
folgen, teils zwischen den Zeilen, teils am Bande mit zweiter Hand
geschrieben. Da auch sonst mancher handgreifliche und längst
erkannte Irrtum der Vulgata durch diese Hds. beseitigt ist, schliefst
Peyrard I p. XXII ff. mit Eecht: itaque non absurde coniecerim
emendatum Euclidis textum in hoc ms. contineri aliosque mss.
nihil aliud esse quam editionis vulgatae a Theone exemplaria.
Eine zweite Spur dieses älteren Textes findet sich in der Über-
setzung des Campanus (Venet. 1482, wieder abgedruckt Vicent.
1491). Dafs diese Übersetzung nach dem Arabischen gemacht ist,
geht aus den hie und da vorkommenden arabischen Wörtern her-
vor (I def. 32: helmuayn TQccni^iovj 1 def. 33: similis helmuayn
rQccTCsioeidrig, XIII, 16 extr. alchaidarum 7tlevQ6Sv\ und ist immer
anerkannt worden; so Commandinus 1572 praef.: Campani editio
ex arabico conuersa; vgl. Kästner: geometriae Euclidis primam
edit. descrips. Lips. 1750, 4. Dafs nun die Araber der älteren
Eedaktion gefolgt waren^ geht daraus hervor, dafs in der genannten
Übersetzung die Stellen in VI, 33 über wfisvg gänzlich fehlen.
Doch mufs sofort hervorgehoben werden, dafs diese Quelle nur
flir die gröbsten Unterschiede zu gebrauchen ist, weil sie eher an
die euklidische Darstellung anlehnt als dieselbe treu wiedergiebt.
Somit ist sie für die Feststellung der voi*theonischen Lesarten
im einzelnen völlig unbrauchbar, und überhaupt ist nur ihr nega-
tives Zeugnis als zuverlässig anzusehen. Noch einen anderen Zusatz
Theons können wir durch Vatic. 190 und Campanus erkennen, näm-
lich VI def. 5^); sie wird im ganzen Werk nie angewandt und ist
auch sonst verdächtig (s. namentlich Simson : Euclidis elenu Glasguae
1756 S. 372 ff.). Diese Definition fehlt nun gänzlich bei Cam-
panus und steht im Vatic. 190 am Bande (doch mit einem Zeichen,
das sie als dem Text angehörig zu bezeichnen scheint, ob von erster
1) Xoyog i% Xoytov avymus^ai Hystai, otav at tmv Xoytov ffi^Ztxo-
TYitsg itp' iavräg noXXanXaaiaad'BLeai noi&aC xiva.
- 179 —
Hand, wird nicht gesagt). Sie wird ganz gleichlautend von Eu-
tokius zu Archimed. de sph. et cyl. 11, 4 (IIT p. 140, 23) citiert:
(Dg yccQ iv tri 6toi%si(6iSsi,' orav al rav Xoymv TCriXiTiotrireg ig>* iav-
tag 7toXXa7tkccßia6d'6i6ai noi^clv uva^ und ähnliches hat Theon selbst
zu Ptolem. S. 62 ed. Basil. (I p. 235 ed. Halma): Xoyog ix. 8vo
Xoymv fl Kai TtXsiovfav GvyKstod'ai Xiyezaij o tav at x&v Xoyoiv itriXi-
icorrirsg noXXanXaöuxa&stOai not&öl xiva mfiXinoxrixa X6yov\ vgl. Bar-
laam logist. (Paris. 1600) V def. 2: Xoyog ix Xoycav övyxstad'aL
Xiyixai^ oxav at xciv Xoytov TtriXtxoxfixsg TtoXXaTtXaiSia^ofiBvai in aX-
Xi]Xag noimöi xr^v xov Xoyov itriXixoxrjfta. Es ist nicht zu bezwei-
feln, dafs diese Definition von Theon herrührt und erst in seiner
Ausgabe erschien.
Durch Vergleichung des Vatic. 190 mit dem Text der Aus-
gaben können wir also eine Vorstellung von der Bedeutung der
Becension Theon s und dem Umfange seiner Änderungen gewinnen,
und es stimmt dieses Bild ganz mit den oben angeführten a priori
aufgestellten Vermutungen. Der wesentliche Inhalt ist unbeschadet
geblieben, einzelne Bedaktionsänderungen vorgenommen, an vielen
Stellen einzelne Wörter und ganze Sätze zur Erläuterung einge-
schalten worden. Dieses im einzelnen nachzuweisen ist es noch
nicht die Zeit. Denn an sehr vielen Punkten verschwinden die
Unterschiede, die nach den vorhandenen Ausgaben zwischen der
Vulgata und Vatic. 190 bestehen, gänzlich, wenn die alten Hand-
schriften, welche die Theonische Becension vertreten, zum Ver-
gleich herangezogen werden. Ich will einige Beispiele namentlich
aus Vindob, 103, welche Handschrift ich bis jetzt allein voll-
ständig verglichen habe, hierher setzen.
August
I S. 48, 24: x&v BAj AF] edd., xcSv om. Vat., Vind.
I S. 50, 21: aXXcc xal rf] edd., aXXcc ij |"*^v Vat., Vind.
I S. 53, 12: Haov iaxl] edd., iaxLv Xaov Vat., Vind.
I S. 55, 15: ii (isv FB] edd., (liv om. Vat., Vind.
I S. 61, 27: ixßXfi&stdavl edd., om. Vat., Vind.
I S. 68, 28: Sgal edd., om. Vat., manu 2 Vind.
I S. 70, 24: larj iaxlv] edd., iöxvv lOri Vat., Vind.
I S. 71, 5: Bv&HaC\ edd., om. Vat., m. 2 Vind.
I S. 72, 34: itqog xov xvxXov] edd^ om. Vat., man. 2 Vind.
I S. 32, 14: rag v7to AFB, FBJ] edd., om. Vat., man. 2 cod.
Laur. XXVm, 3.
I S. 9, 32: xatg l| &Q%vg Bv&slaig] edd., om. Vat., Paris. 2466
saec. XII.
I S. 14, 24: ycDvlai a[] edd., om Vat., Paris. 2466.
I S. 20, 27: xcc avra] edd., xavxa Vat., Paris. 2466.
I S. 24, 2: xaig] edd., om. Vat., Paris. 2466.
I S. 24, 16: ij VÄO B^r ytovla] edd., ymvCa rj vTto BAF Y&t,
Paris. 2466.
12*
— 180 —
II S. 63, 7: t^v EZ] edd., t^'v oül Vat, Bodl.^), Paris. 2466.
n S. 63, 8: xriv EH] edd., ti/v om. VaL, BodL Paris. 2466-
II S. 63, 9: ovtmg to EA ngog x6] edd., ro EA ytQog Vat.
BodL, Paris. 2466.
n S. 64, 3: T^v NP] edd., tifv om. Vat, BodL Paris. 2466.
II S. 63, 23: |*^'x«] edd., om.Vat., Vat. 193^, Paris. 2466;
sapra man. 2 Bodl.
n 8. 63, 33: (niyisi] edd., om. Vat., Vat 193, Paris. 2466;
supra man. 2 BodL
Diese wenigen, aus einer groüsen Anzahl herausgegriffenen
Beispiele zeigen zur Genüge, dafs der Abstand zwischen der Be-
cension Theons und der von Vatic. 190 gebotenen in der That
keineswegs so grofs ist, wie die Ausgaben ihn erscheinen lassen.
Sie deuten zugleich an, in welchem Grade die Interpolation in den
jungen Handschriften, worauf unsere bisherigen Euklidausgaben
fussen, verbreitet ist. Überhaupt wird bei der verhältnismSijBig
unbedeutenden Anzahl eigentlich korrumpierter Stellen in den Ele-
menten bei der Neubearbeitung derselben das Hauptaugenmerk auf
die Interpolationen zu richten sein. Man darf drei Beihen von
solchen späteren erläuternden Einschiebseln unterscheiden, die vor-
theonischen, die schon in Vatic. 190 sich finden und nur selten,
namentlich vermittelst des Kommentars des Proklos, erkannt werden
können, die von Theon gemachten, die durch den Vatic. ausgeschieden
werden können, und endlich die nachtheonischen, immer zunehmen-
den Fälschungen, die durch Zurückgehen auf die zahlreichen alten
Vertreter der Recension Theons (Bodleianus, Laurentianus XXVm,
3, Vindobonensis 103, Parisinus 2466 usw.) leicht zu erledigen
sind. Hieraus ergiebt sich das Verfahren, das bei einer neuen,
kritischen Ausgabe eingehalten werden mufs. Zuvörderst muss
die Textesrecension Theons aus den alten Hdss. derselben resti-
tuiert werden; dann ist die ursprüngliche Lesart durch Ver-
gleichung mit Vatic. 190 zu ermitteln. Hierbei ist zu erinnern,
dafs dem Vatic. nicht vor der Hand immer der Vorzug gebührt,
indem mögliche Schreibfehler und willkürliche Abschreiberbes-
serungen dieser Handschrift, die der Masse der übrigen allein und
ohne Kontrolle verwandter Abschriften gegenüber steht, mit in
Betracht genommen werden» müssen. Im allgemeinen darf fest-
gehalten werden, dafs da, wo die sicher verbürgte Lesart Theons
in solcher Weise vom Vatic. abweicht, dafs kein Grund vorliegt,
warum Theon die Fassung des Vatic, wenn sie die ursprüngliche
w%re, verlassen haben sollte, den Theonischen Hdss. der Vorzug
zu geben und die Schreibung des Vatic. als Verderbnis der Ko-
pisten anzusehen ist
1) Nach dem Facsimile bei Wattenbach uMd Velsen tab. II.
2) Nach frenodlicher Mitteilung des Herrn Direktor H. Menge.
— 181 -
C.
Ein schätzbares Hilfsmittel der Textkritik bilden die häufigen
Anführungen Euklidischer Sätze bei alten Schriftstellern aller Art.
Einen besonderen Platz unter denselben nimmt der Kommentar des
Proklos zum I. Buche ein. Machen wir daher mit einer Übersicht
der von diesem gebotenen Varianten den Anfang.^)
I def. 9 : a[ nsQtixovGcci rriv ymvlav yQaii(iaf\ ctl xiiv yfovlav iteQi-
ixovöcet yQUfiiiaC. Proklus S. 128.
I def. 10: o^d^ icxiv enaxiqct xmv i<s<ov ymviwv] oq^ti skcctsqu xav
^amv ytüvi&v iaxi, Proklus S. 131 (und Vatic). ib. rj
itpscxrinvia Btfd'sta] rj i(pE<SxriKvüx yQUfifii^ Proklus S. 131
(und Vindob.).
I def. 16: ri TiaXstxav 7t€Qi(piQBtce] om. Proklus S. 146.
I def. 18: xov kvkXov] om. Proklus S. 158 (und Paris. 2466).
I def. 19: xfirifia Ttwdov iöxl xo Tcsgisxofisvov vno xb BvQ'iUxq xori
»vkXov nsQig)BQslag] Tcivxgov 8i xov fjfiiTivKXlov xb avxo
%cii xov KVTiXov iöxlv, Proklus S. 158. Die gewöhn-
liche Definition ist aus III def. 6 hier eingedrungen.
Vgl. Proklus S. 160, 10 ff.
I def. 20: Bv&vyQafifia ö^n^fiaxa] 6%7]ficcxa eif^vy^aiificc. Proklus
S. 161.
ib. Bvd'Bimvl Bv&eicav yQafi(imv, Proklus S. 161 (und Vatic).
I def. 23: sv&bloov] nXsvQcov Proklus S. 161.
I def, 24: xqbiq vGccg] xccg xQslg Haag Proklus S. 164 (und die bes-
seren Hdss).
I def. 25: xag ovo iwvag} 8vo (lovov Proklus S. 164.
I def. 26: TtXsvQag'] om. Proklus S. 164.
I def. 27: hi xb] hi öL Proklus S. 164.
ib. xb B^ov] xb iiUcv bxov, Proklus S. 164 (und Vindob." mg.).
I def. 28: xb bxov] xb (ilav bxov. Proklus S. 164.
I def. 29: xQBig\ xiig xQBig, Proklus S. 164 (und die guten Hdss.).
I def. 30: IöotiXbvqov xi i(Sxi xai] iaxiv löonXsvQov xs xal, Proklus
S. 169.
I def. 31: o] x6, Proklus S. 169.
I def. 33: laojtXsvQov iöxiv] iaxiv om. Proklus S. 169.
I def. 35: BiiSiv bv^bicii\ bv&bM bIö^v. Proklus S. 175.
ib. iit* aTtBiQov] Big Stvblqov. Proklus S. 175 (und die guten
Hdss.).
I ccYx. 2: hßdXXBiv] iicßaXstv Proklus S. 185 (und Paris. 2466).
I afx, 3: yQatpBöd^ai] yQu^at, Proklus S. 185.*)
1) Ich benutze die Ausgabe des Gregorius^ habe aber ihre besonderen
Fehler nicht berücksichtigt.
2) Als atx. 4 — 6 hat Proklos S. 188 und S. 191 noch: xal ndaag
zag ogd'ag ytovCag taag aXXriXaig bIvcci und xal iav Big dvo svQ'slag sv-
d'sia iftnlmovooc zag ivzbg xal inl zoc avxot fiSQiri ymvlag 8vo OQ&öiv
iXdxxovccg noiy^ iyißaXXofiivag xccg svd'slas in' aneiQOv avfinlnxsiv, i(p'
— 182 —
I %oiv, BVV. 2. t(Soig ^a] &a 'üoig Proklus S. 193.
ib. iötlv IW] l'aa iaxlv Proklus S. 193.
I KOLv, IW. 3: ciTto töcav ha] lOfov Proklus S. 193.
ib. iiSxiv Y(Sci\ Haa löxlv Proklus S. 193.
I X04V. BVV, 4 — 7] om. Proklus.^)
I %oiv. i'vv, 8 — 9: xa2 tot iqxxQiio^ovta In aXkrikcc toa aXXiqkoig
ioxL xorl xo oXov xov fiigovg (Ul^ov itixC] kccI xo oXov
xov (iBQOvg (ist^ov, Kccl xa ig>aQii6tovxa löa alkrilotg
iaxlv. Proklus S. 193.^)
I prop. 3; ifsriv tv&eiav^ Bv^eiciv om. Proklus S. 228.
I, 4: 3cal xiiv ycuvtccv xij ycnvla Hdriv S^'jiß e%si (1. i'j(rj) öh wu yo-
vtav ymvCa ißriv. Proklus S. 233.
ib. f(?(Ov evO-ftcov] 'ütov TcXsvQmv. Proklus S. 233.
ib. hccxiQcc haxigcß om. Proklus S. 233.
I, 5: aXX7]Xaig'\ om. Proklus S. 244.
ib. töai aXXrjXoig iöovxcci] i6ai slölv. Proklus S. 244,
I, 6: Yöai aXXiqXaig (o6i\ X<Sai (oöiv. Proklus S. 251.
ib. Löat aXXi^Xatg hovxai] i(Sai slaL Proklus S. 251.
I, 7: övaC] ovo. Proklus S. 259 (und Paris. 2466).
ib. ixcctiQa inaziqa ov 6v<Sxad"i](SovxaL] ov tfra^iftfovrat (1, öviSxa-
^öovxaij ofr. S. 260, 18) iKcctsQa inariQ^ Proklus
S. 259. •
I, 8: övö[] ovo. Proklus S. 265 (und Paris 2466).
ib. h^ji de] om. Proklus S. 265.
I. 9: ycDvlav 6vd'vyQafi(wv] Bvd'vyQaiiiwv ywvlav. Proklus S. 271.
I, 13: dvdv] ovo Proklus S. 291.
I, 14: eid-stcci fii^] eid-Buxi i^rjg ^n^. Proklus S. 294.
ib. KsCfUvai] om. Proklus S. 294. övölv] ovo. Proklus.
I, 15: noiriöovGi] noiovöt. Proklus S. 298.
tt fiiqrj sialv at xmv Svo ogd'mv iXdxxovsg, und ebenso sowohl Yatic,
als ältere Hdss. der theonischen Klasse. Aber aus Proklos S. 188, 3 ff.
und S. 191, 21 ff. ersehen wir, dafs viele diese Sätze von den aixrjfiMxa
geschieden wissen wollten, und in den alten Ausgaben und jungen
Hdss. sind sie unter die noival ivvoiai (oder a%imyi,axa Proklus 8. 193)
versetzt.
1) Die %oiv, ^vv, 4 hatte Pappus hinzufügen wollen, s. Proklus
S. 197, 6 ff. 6—7 werden ausdrücklich von ihm verworfen S. 196, 26 ff.
Doch sind sie vor Theon hinzugefügt, da sie im Vatic. stehen.
2) Über 10 — 11 s. oben. Als %oiv. ivv. 12 haben viele alte Hdss.:
xal Svo svd'sCai xf^Qiov av nBgiixovaiv, was im Vatic. u. a. als atx. 6
(xal dvo svd'slag jo^iov firj nsqiixei'V) aufgeführt wird; von Proklus als
zu den %Qtv. ivv, von vielen gerechnet bezeichnet, aber verworfen; S.
184, 8: Iv dl xoVg d^tmfuiai xo 9vo Bvd'eiag xm^iov fi^ nBQiixBtv nqoa-
%Bic^ai nBQiTxmg^ stneQ di' dnods^^stag ^x^i xo niaxov (den Beweis s.
S. 239); vgl. S. 196, 23. Man siehe überhaupt über Verunstaltung der
aitiijiattt und d^uoputta Proklus S. 198, 3: xavxa ovv Bnexai xoCg nifosi-
i^fiBvoig «{cofiacrt, nal stnoxag iv totg nXeioxotg dvxiYQdtpotg naQoXBi-'
nstai.
_ 183 —
T, 15: in ör^ rovxov q>avsQ6v, ort wxl (iav Vindob.) oöaiöriTCotovv
Evd'siai rifiVGiöLV aXXrjkagj rag TtQog rij toiiy y^victg xitgccöiv
OQ^atg i'ßceg Ttoiriöovöi] ^) Ix dri rovtov (pavegov^ ou^ iccv ovo
Bvd'Stai rifAVCDGiv ilXriXccg^rccgrixtaQag youvlag xixxctQOiv oq-
d-aig liSag tcoiovöiv. ProklusS. 301 (ähnlich Paris. 2466).
I, 16: (uag xoSv TtXevQwv] iiueg nXsvQag. Proklus S. 305.
ib. iKßXfid^€i6rig]7tQ0öEKßXrj&ela7ig. Proklus S. 305 und gute Hdss.
ib. ri ixxog y(ovla\ 17 inxog xov XQiydvov ymvla Proklus S. 305.
I, 21: ccTto xav nsQccxtav ovo eifd'stai ivxog ßvöxad^aöiv] ovo evd'euici
6v6xa&ci6iv ivxog ccTto rwv 7tSQaxo)v aQ^a^evai, Proklus
S. 326.
ib. ovo] om. Proklus. iXaöGovsg] iXaxxovg Proklus {iXäxxoveg Vindob.,
Paris. 2466).
I, 22: sliSiv Löai] slaiv. Proklus S. 329.
ib. evd'etaig] sv&elatg Yacti, Proklus S. 329 (aber Bv&slaig steht in
Vindob. und Paris. 2466 manu 2; om. Vat.).
ib. dri] *«' Proklus S. 329.
I, 23: ycDvla sv^ygäfificj)] Evd'vyQccfiiim ycDvla Proklus S. 333.
I, 24: Tag] om. Proklus S. 336. xaig dvol] Wo, Proklus.
ib. XYiv de yoovlav — iisl^ovcc i'%ri] sxrj ds xiiv yoDvlav — f/tel^ova
Proklus S. 336.
I, 25: xdg] om. Proklus S. 344. xccig övöf] ovo. Proklus (xaig om.
Paris. 2466 und Vatic).
ib. xr^v ßdöiv 8i] kccI xr^v ßctöiv. Proklus S, 344.
I, 26: xccg] om. Proklus S. 347. xcctg övaf] ovo. Proklus (xaig om.
Vatic, Paris. 2466).
ib. Kai filav] exri 6s xal (iCav, Proklus S. 347.
ib. iTtaxsQav inarsQa] om. Proklus S. 347.
ib. yoDvla] ymvla i*6tiv S^si. Proklus S. 347.
I, 28: dvalv] dvo. Proklus S. 361.
ib. Ttoifj] om. Proklus S. 361 (und Vatic, m. 2 Vindob.).
ib. aXXriXaig aC] om. Proklus S. 361 {at om. Vindob.).
I, 29: ycovlag i'aag alXriXaig] taag. Proklus S. 364 (wo nal ajtE-
vavxtov — Tag ivxog in den Hdss. ausgefallen sind).
ib. övölv] ovo. Proklus.
T, 32: fiiag xav nXsvgcSv] fiiag nXBVQag. Proklus S. 377.
ib. inxog ycovCa] inxog xov XQiycivov ytovla, Proklus.
ib. övat] 8vo, Proklus. iCri iöxC] iaxlv tarj, Proklus.
ib. xQEig] om. Proklus. dvaiv] dvo. Proklus.
I, 33: naQaXXi^Xovg] TtagaXXi^Xovg evd'slag. Proklus S. 385.
I, 35: ovTa] om. Proklus S. 394 (und Vatic).
I, 36: Tc5v löoDv] lömv. Proklus S. 400 (und Vatic, Vindob.). 2)
1) Im Vatic. manu 2; wird von Proklus S. 306, 4 ff. als eigene
Folgerung gegeben.
2) I, 37 ist bei Proklus in den Hds. ausgefallen.
n1
■
— 184 —
I, 38: rcov Töwv] üömv. Proklns S. 405 (und Vindob.).
ib. bMv] iöT(v, Proklus (und die guten Hdss.).
I, 40: Twv fijcov] tamv Proklus S. 409 (und Vindob.).
I, 41: fotat] iau. Proklus S. 412 (und Vatio. u. a.).^)
I, 44: iv zjj $oM(Si[i youvia Bv^yQu^iiMii] iv ycovCa^ r^ icxiv löri x^
do^elöy yoDvla £v&vyQa(i(up, Proklus S. 419.
I, 45 : sv^vygaiifup ycDvCa] yavla ev^yQ€C(A(m. Proklus S. 422
(Vatic, Vindob., u. a,).
I, 47: T^v o^^v ytavuxv jteQU%ovömv\ tuqI xr^v oq^v ycnvlav,
Proklus S. 426.
Hierzu kommen noch vereinzelte Citate aufserhalb der Beihe der
Stttze. 1,1 wirdwörtlich citiertS. 102, 14; 1,10 ebenso S. 204, 19;1, 17
ebenso S. 184, 1; 1, 22 erster Teil S. 102, 16. Varianten kommen vor in:
IV, 10: ycovirnv] om. diTtXaöCovu] dmXaöCav. S. 204, 1.
VI, 1: TtQog aXXfiXa i&civ mg a[ ßdaeig]^ xov ainov S%u Xoyov tatg
ßaösöi. S. 245, 5.
VI, 31 : xrjg xr^v o^^v ycavCav vTtoxBivovörig nXsvgäg^ xijg vnoxsi-
vovörig xriv ogd'riv youvlav,^ ofioloig %aC\ ofiolotg xe xai
(so auch die guten Hdss.). S. 426, 14.
X, 29: iiiöag svgeiv dwi^iBi (aovov av(iiAixQovg] iv xm d£X€rr^*
Bvqelv ovo sv&slag dwccful 6vii(UtQovg (nichf als wört-
lich zu fassen). S. 205, 10.
S. 172, 11 werden die Worte nsvxdymvov o icxiv laoTtksvQov
xe Kai löoydviov IV, 13 ohne xs angefUhrt.
Mit Angabe der Stelle ohne Anführung des Wortlautes werden
genannt: II, 4 nogiöfia (S. 304, 2: xo ös iv too SsvxiQ^ ßißlka
(noQKSfAo) TtQoßXi^iiazog),^) III, 1 TtoQiöfux (S. 304, 6: vo Sb iv reo
TtgcixG) xov xqIxov ßißXlov övvcatoSBÖBiy(Aivov), III, 30 (S. 272, 15 :
iv xm xqIx<p ßißXltp xov <sxoi%Biioxov xr^v öod'BUSccv TtBQitpBQBucv dLjet
xifAVovxog). IV, 16 (S. 269, 11: to yovv xBXBVxatov iv xm xBxaQxm
xa^' XYiv xov nBvxBHaiÖBKaycivov nXBVQav iyyqatpBi xm Kv^Xm). VI,
1 (S. 405, 11: iv tg5 Ixto) ßißXCfp kcctcc xo Tcgmov &B(o^fia), VII,
2 TtoQiiSfjLcc (S. 303, 22: to ob inl xbXbi xov ÖBvviQOv ^BWQi^fuxTog
xov i' ßißUov (noQiöfia) x&v uQi^^rjftmmv).
Besondere Erwähnung verdient es, dafs Proklus S. 330, 23
— 331, 8 einen Teil des Beweises für I, 22 fast wörtlich wieder-
holt (S. 330, 19: iitcoioXov^iSoikBv yccQ xotg xov yBCDiuxgov ^(laßiv),
nämlich August I S. 21, 9 — 20 mit den folgenden Varianten:
Z. 9: a[ So&Btöai] om. a[] om. Z. 10: xijg XoiTtrjg (ulSovBg böxw-
öav] fABl^ovg xijg Xomiig. Z. 11: a[ (Uv — 12: xijg A] om. Z. 12: dei
S'q — 13: (Svövqßaö&aL] %ctl diov Söxco notijaai xo TtQoCxajd'iv, Z.
14: TCBTtBQaöfiivfi (liv] inl ^dxBQa fikv TtBTCBQaCfiivri^ otov. Z. 15:
1) I, 42—43 ist bei Proklus in den Hdss. aasffefallen.
2) Darauf ist bei Proklus eine Lücke; vielleicnt nicht wörtlich.
3) Das einzige noQicyM des U. Baches; aber 11^ 4 ist ein Theorem.
— 185 - .
anBiqog dh xara to £] inl ^aUQa öh SnsiQog.^) Z. 17: (Uv] om.
Z. 18: JKA\ X. (äv\ om.*) Z. 20: KASj L xal xsfivirooaav aX-
X-qXovg ot xvxAot* Tot^ro yitq SXaßsv b (Sroi%etoi)T'qg. Eben diese
Stelle wurde von P. Eamus (schol. math. S. 181: Proclus in hac
demonstratione citat Euclidem ad verbmn. at verba illa neqiia-
quam cum Theonis verbis conveniunt, ut ex hoc loco et plerisque
aliis notissimum Bit, Theonis orationem Euclidis orationem non esse)
u. a. dazu benutzt um die Beweise dem Theon zu yindicieren.
Aber die Beschaffenheit von mehreren der gröfseren Abweichungen,
die den unverkennbaren Charakter von eigenen erleichternden
Verkürzungen des Proklus tragen (Z. 11 — 12, 12—13, 14—15,
18, 20), zeigt, dafs sein Versprechen sich an die eigenen Worte
Euklids halten zu wollen nicht allzu strenge zu urgieren ist. Nicht
einmal der letzte Zusatz: nal xeiiviTmöav etc., den August etwas
modificiei*t in den Text aufgenommen hat (S. 21, 20), scheint
bei Euklid selbst da gewesen zu. sein; sonst hätte Proklus schwer-
lich die erläuternde Bemerkung rovxo yceg iXaßsv o <stoi%sioi)ti^g
hinzugefügt. Vgl. S. 332, 12: SiSte b aroi^xBimriig o^cog tiiivovxag
iXaßEv (nicht xifivetv Ig/rj oder dergl.) äXXi^Xovg rovg xvxAoi;^.
Als Eesultat dieser Zusammenstellung können wir folgende
Sätze behaupten,
1) Proklus ist nicht der ßecension Theons gefolgt (s. zu I
def. 10 \ I def. 20*, I, 36), wenn er sie auch natürlich gekannt
hat; hier wird also durch den Vatic. Ausgleichung erzielt.
2) Vieles von der Nichtübereinstimmung zwischen Proklus und
unserem heutigen Text wird durch Zurückgehen auf die alten Hdss.
gehoben (s. zu I def. 10*; I def. 18; I def. 24; I def. 27*; I def.
29; I def. 35*; I aft. 2; I, 7*; I, 8^; I, 10*; I, 26^; I, 26^; I,
28*; I, 36; I, 38; I, 40; I, 41; I, 45). •
3) Von dem Zurückbleibenden ist vieles in der von Proklus
gebotenen Fassung entschieden besser und darf also als schätz-
bare Überreste einer über unsere Handschriften hinausreichenden
Überlieferung angesehen werden. Andere Nichtübereinstimmungen
aber scheinen von Verderbnis der Proklushandschriften herzurühren.
— Ein flagrantes Beispiel dieser Art mufs besonders besprochen
werden. I, 13 hat Proklus S. 291, 20 in dem seinem Kommentar
vorausgeschickten Satz Euklids zum Anfang ag aV, wie die Aus-
gaben und alle, alte so wie junge, Hdss. der Theonischen Eecension.
Aber aus seinen Bemerkungen S. 292, 13 ff.: ov yccg cncXag elTtsvj
ort näßcc sv^sla iit svd'elccg (Sxaöa ij ovo OQd'ccg itom r ovo oq-
&€ctg 'löag, äXXa' iav yaoviag Trotjjf. xi yccQ^ sl l'ii aKQccg [(Sxa(iivti
xrig sv^slag (ilav noui ycnvCav^ ivdixsxai xavxriv Xcriv elvm ovo
1) Vgl. S. 102, 19: iv yaQ t^ xaxcceyLSvy (von I, 22) tpriaiv iwisie9'(o
xig zv^Bia kn\ d'oixtQa ftlv nsnsQccafiivrj inl d'dxsQa dl ccneiifog,
2) (liv fehlt auch in Vatic. und Vindob.
— 186 —
oQ&atg; — geht unleugbar hervor, dafs Proklus selbst edv statt
G)g av gelesen wissen wollte, und so hat in der That unter allen
Hdss. Vatic. 190 allein, mg Sv ist also eine Konjektur Theons,
die durch seine Ausgabe allgemeine Verbreitung fand und sogar
auf Kosten der ursprünglichen Lesarten in die Proklushdss. drang.
Auch ist es bemerkenswert, dafs I; 1, die zweimal mit unseren
Hdss. übereinstimmend angeführt wird (s. oben), S. 223, 21 so
lautet: enl rijg do^elörig sv&elag TtSTteQaöfiivrig 6v<SXYi<Sa<S&ai xqlyfovov
löoTtlevQov. Also dürfen wir auch sonst für solche gelegentlichen
Citate festhalten, dafs sie aus dem Gedächtnisse angeführt worden
und nicht immer wörtlich zu sein brauchen.
Es folge jetzt ein Verzeichnis der Citate aus den Elementen,
die bei griechischen und lateinischen Schriftstellern des Altertums
vorkommen, nach der Zeitfolge geordnet. Es darf natürlich nicht
absolute Vollständigkeit beanspruchen. Namentlich sind auch wis-
sentlich viele derjenigen Stellen weggelassen, wo ohne Nennung
des Namens kleinere oder gröfsere Fetzen der Worte Euklids an-
geführt werden, weil an solchen Stellen nur selten behauptet
werden kann, dafs der betreffende Schriftsteller wörtlich zu eitleren
die Absicht hatte, und somit die Citate ihren Wert für die Kritik
einbüfsen.
Heron c. 100 v, Chr.
Euklid Heron
I def. 1 — def. 2: 6fifiet6v iönv ov (ligog ov^iv.
I def. 2 — def. 3: yQccfifiii di iöxt (iriKog inXcctig, ...
I def. 4 — def. 5: ev^eta (ihv ovv YQa^ifiri iaxtv fjxtg i| töov
xolg in avxijg iSri^Bloig xetrat. . . .
I def. 5 — def. 9: imtpivBia eöxiv o (*^7U)g tuxI nXaxog novov
I def. 7 — def. 1 1 : inhtBÖog litKpivBici itsxiv rjxig i^ Ttfot; xcttg
itp* iccvxijg svd'slai.g xetxai,. . . .
I def. 8 — def. 1 6 : inhtBÖog (ihv ovv laxi xotvwg y'cavla ^ iv
iTtmidtp ovo y^afifimv ayttoiiiv(ov aXX'qXmv
üccl ft/ri iit evd'slag KS^fiivcDV ytQog aXX'qXag
xcSv yQUfifiav xXlöig,
I def. 9 — def. 17: iTrCitedog öh sifd^ygafifiog oictXstxcct ytovlcc oxccv
at TtBQtixovCai, avxriv ygafifial BvQ'Biai caCiv,
I def. 10 — def. 19: oxccv yccQ ev^etcc iit^ stf^etav axad'stffcc xag
ig>B^ijg ywvlag XtSag aXXriXai,g Ttoirj, OQ^ij
STUxxiQa rcov Vöcov yavmv i0xtv,
I def. 12 — def. 20: o^fta ycavla iaxlv ^ iXccixcov OQ^g,
I def. 13 — def. 21: i(ißXsta yavla fj (ibI^cov OQdiig,
I def. 14 — def. 25: (Sxijfia iöxi xo vito xivog ij wvoov oQcav Ttegi-
I def. 15 — def. 29: KvnXog iaxl xo vno (ii&g ygafifiiig 7tSQU%6'
(uvov ifclfcsdov, to (ikv ovv (fxrjfjut »aXetxai,
— 187 —
EuJdid Heron
xvxAog, 71 8s itEQiiiovfSa ygafififj avto tcbqi-
(pigeia^ Ttgbg ijv a^)' ivbg 0ri(islov rmv iv-
rog rov ö^'qficctog Kei.(iiv(ov Ttcicai at itQOiS-
nCntovöat evd'etair töat ällrjXaig slöCv,
I def. 17 — def. 30: diccfistQog di rov hvkXov iötlv sifd-sÜc ug dt.cc
tov nivrqov rjyfjdvri kccI TteQcetovfiivfi itp*
STiccrsQa xit f*i(ny ^) . . . . r^xig Kai ^) ölxa
tifivei rov xvKkov.
I def. 18 — def. 31: tjfiLKVKXiov iön ro ntQiByp^Bvov <sxij(ia vito
TB X'^g öi,cc(iiTQOv xal tilg anolccfißavofiivrig
vjc airtfjg itBqKptqEUtg,
I def. 24 — def. 43: iconlBVQOv (isv ovv iönvj oxccv xqBig '{(Sag
^Xifl nXsvQcig rj ytovlag.
I def. 25 — def. 44: löoöKsXsg di^ oxccv xccg ovo (lovag icag i'^y
nlsvQccg,
I def. 26 — def. 45: CTtaXrivcc di^ o<Sa xccg xQBtg avlöovgk'xBt nXsvQccg,
I def. 27 ■'— def. 46: ogd'oyciviov 8s idxixo filccvk'%ov oqd^v ycovlccv.
I def. 28 — def. 48: afißXvyciviov dh x6 (dav S^^v afißXstccv ytoviccv.
I def.'^29 — def. 47: o^vyciviov 6s xo xccg XQStg o^stag ^%ov yco-
vlag.^)
I def. 35 — def. 71: nccqccXXriXoi^ ös naXovvxcci ygafifial aövfiTtxcoxot^y
oöcci iv xm avxm inmidco ovCai. wu ix-
ßaXXofisvcct ig>^ i%ccxsqcc ra*) itigvi iitl (atj-
dixEQu 0Vfi7tl7txov0tv aXX'^Xaig,
II def. 1 — def. 57: tcov ds naQaXXrjXoyQccfifKOV oQ^oycovl(ov otscc
Söxi 7tSQU%B0d'w XiyBxai vTtb xwv xfiv 6q-
d^v ytavlccv 7tSQi,s%ov0&v svQ'si&v.
II def. 2 — def. 58: itavxog 8s nccQaXXriXoyQcc(ifiov rwv nsgl r^v
8idiABXQ0v avxov TtaQaXXriXoyQccfifioov ^v
OTtoiovovv 0VV xotg 8v6l JtaQajtXriQcifiaßt
yvcifACOv KccXsixai.
def. 117,3: iöoi 8i kvkXol slclv^ <ov cc£ SidfisxQot Xacci
ccXXr^Xcclg sldlv,
def. 115,1: svQ-sicc 8h xvkXov icpccTtxsöd'ai XSysxatj
7]Xig ccTtrofiivri xov kvkXov %ccl ixßaXXofUvri
iiti firi8ixsQa xcc (UQti xifivsi, xov xvxXov,
def. 1 1 5, 1 : xvxXol 8h itpccjtzs^^cci &XXr(X(ov Xiyovxcci
O^XlVSg CCTtXoflSVOl CclXl^XoHV OV XEflVOV0l>V
&XXi]Xovg,
1) Hier mufs eine Lücke sein.
2) xal fehlt in den meisten Hdss.
3) Die Definitionen der Vierecke (50 — 66) weichen zu sehr von
Euklid ab, um hier angeführt zu werden.
4) td fehlt unrichtig in den Hdss.
m def.
1 -
III def.
2 -
y
III def.
3 -
— 188 —
Euklid Heron
IIIdef.4 — 5 — def. 117, 4: l'tfov öi ani^Biv rag sid-Btag Xiyetac xov
xivxQoVj otB äno tov xivxQov in avvag
Kce^noi' ayofisvai l'öai möi' (ut^ov Sh ig}*
riv fj (islimv Tuid'evog ntmei,
III def. 6 — def. 33: Y,oiv&g xfiiiiia »wilov iaxlv^ av rs futiov av
xs Ikaxxov fjfUKVKklov^ xo nequio^vov
(SXiificc imo evd'elag Kai kvxXov ntqupBQslag.
III def. 8 — def. 34: iv xfii^fiaxi, otv%Xov ymvla iaxlv, oxav ijtl xifg
neqicpEqelag xov x^r^uxrog Xritp^i^ xi iSr^[tetov^
a%o dl xov örjfisCov iTtl xcc niqaxa xijg
Bv^elag imievjfi'&Otv ev^etcci,
III def. 10 — def. 35 : vofievg dh kvxXov icxl xo 7tsQUx6(Uvov (Sxri(icc
vnb ovo fihv svd'ei.av lALcig di 7tSQLg>€QBÜxg'
71 XO 7tBQiBx6(iBvov (fxrjfux vno xwv xriv ovaav
iv 7iV7il(p ytovlav tcbqibxovö^v bv^blcSv xai
xi]g ccTtolaiißavofiivfig vre avx&v iCBQupBQBÜxg.
III def. 11 — def. 118,2: o^ow xfirifiaxa hvkXodv bIöI xcc ÖBxofuva
yaovlag XiSag^ ij iv olg.at yxovUti i6at siaL
V def. 1 — def. 120,1: (liqog idxl fiByi&ovg (1. ^dyB^og (uyi^ovg)
xo iXaxxov xov fiBl^ovog^ oxav TtaxafiBxqrjxai
(1. TwcafiBXQ^ mit Dasypodius) xo fui^ov
l(Sa%ig.
V def. 2 — def. 121: TtoXXanXaötov ioxi xo fiBi^ov xov iXaxxovog,
oxav KoxaiiBZQfxai vno xov iXaxxovog.
V def, 3 — def. 127: Xoyog fikv Btgi^xai,^ oxi ovo ofioyBv^v icxiv
ri ngbg aXXriXa axi^ig* inl ds xav fuys-
d'mv Xi^OfiBv lilcogj oxt Xoyog icxl 6vo fu-
yBd'&v ofWMyBvmv 7} Tuxxa nriXiKOxrixa nouc
6xiotg* cfr. 122.
V def. 4 — def. 123, 1: Xoyov ¥xbiv ngbg aXXriXa xä (jLByidi^i Xiysxaij
a dvvavxai noXvnXaöia^ofiBva aXXi^Xoav vnBQ-
iXBiv,
V def. 5 — def. 124: iv xm avxa Xoym fiByid^ Xiyovxai nqmov
nqog ÖBVXBQOV Kai xqCxov ngbg xixaqitov^
oxav xa xov nqmov Kai \xov] xqIxov UsaMg
[]}] noXvnXaöta xmv xov ÖBvxiqov Kai r«-
xaQxov SXXmVf tov ixvxBv, IdaKtg noXvnXa^
aUov r^ afia vnBqix'^ '^ o^itM iXXBlnji Jli}^-
d'ivxa Kax aÜJV\Xa,
V def. 6 — def. 125, 5: oxav Sk x&v liSaKig noXXanXaoUüv xb (ikv
xov nqdxov noXXanXatSiov vnBqix'^ tov (I.
xov xov) dsvxiqov noXvTcXaalov^ xb Sh xov
xqixov noXXanXatSiov ^ vnBqixy tov (L
xov xov) XBxaqxov noU.a7tXaclov j xoxb xb
nqmov nqbg xb iBvxBqov (ul^ova Xoyov
— 189 —
Euklid Heran
6%Hv Xiysrat f rb y' ngog rb ö\ iv Se
tavrri t|J V7toyQag>y tov OQOV ßsßovXrirai
b EimXeidrig elg vitovoutv f}(ic(g ayaystv Kai
%aQce<Stil0atj iv xliSiv evQlCKSöd'ai det (ist-
y fova Xoyov XoyoV Kai iitel rci iv ra avrro
Xoyoi} Ke^aQaKtfiQCö&ai ajtb tav lödxtg Jto-
XvTtXaöttav Tjrot 5(ia VTteQSxovxcov ^ cifia
V0(ov ovrcDV^) j} Sficc iXXemovttav^ rce iv
fieC^ovi Xoyo) ovxcc ixeiva l^siv tfiv wtSQ-
o%riv, cfr. Eukl. V def. 5.
V def. 7 — def. 124: xa öh rbv airtbv Xoyov Bjpvxa avaXoyov xor-
XeCöd-oa.
V def. 9 — ib. avaXoyict Sh iv XQißlv OQOtg iXaxldxri hcxlv,
V def. 10 — def. 125, 1: oxav dh xQla fisyi^ri avaXoyov rj^ xb ngm-
xov fcgbg xb xqIxov dmXaölova Xoyov
i'%eiv Xiyexai ^ ngbg xb öevxeQov.
V def. 12 — def. 126: bfioXoya (isyid^i Xiyetai, slvai xa (isv riyov-
fisva xojg rjyovfiivoi^ xa de inofisva xolg
iito^voig»
V def. 13 — def. 127, 6: ivaXXa^ Xoyog i<sxlv b xov rjyov^iivov Ttgbg
xb fiyovfuvov Kai xov ijtofiivov Ttgbg xb
i7t6(lSVOV,
V def. 14 — def. 127,2: avajtaXLv Xoyog i<Sxlv b xov iitofiivov Ttqbg
xb rjyovfisvov,
V def. 15 — def. 127, 3: 0vv^bvxi Xoyog icxX AtJ-i/ztg xov fiyov(iivov
fuxa xov ijtofiivov ngbg avxb xb ino-
(16V0V,
V def. 16 — def. 127, 4: disXovxi Xoyog iöxl Xriiffig xrjg vTtBQoxijg,
fjv (rj?) V7tegi%si> xb riyov(isvov xov ino-
fiivov TtQbg x6 ijtofievov.
V def. 17 — def. 127, 5: avadXQe^avxi, Xoyog i<Sxl Xr^'ijfLg xov fiyov-
(livov Ttgbg xijv vnsQOxrjv^ i}v vitsgi^SL
xb fjyovfievov xov iito^vov,
V def. 18 — def. 127, 7: 8t Xaov Xoyog ^öt/...^), xovxiaxiv , , ,
wte^atQS^ivxcDV x&v fuxa^v ivaXXa^ ogcov.
1) Vielleicht ist also in def. 124 nach hnegexv hinzuzufügen: rj a(ia
i'ca ^. Jedenfalls kann aus unserer Stelle ersehen werden, dafs Heron
in V def. 6 diese Worte vorfand.
2) Die ganze Stelle hat Hultsch mit Becht als verdorben bezeichnet.
Die eigentliche Definition von $i taov ist ausgefallen; aber hierher
fehören jedenfalls die oben angeführten Worte, die bei Heron S. 37, 16
en Schlufs bilden (die Hdss. gebeü unrichtig vnB^aigB^'sv^ vor diesem
Worte ist wahrscheinlich eine Lücke). Nach iatl folgt bei Heron S. 37,
14 ff.: xBtayu^ivrig dvaXoylag (1. xstayfiivTi nvaXoyia iaxlv)^ oxav ^ mg
nyoviisvov ngbg inoiiBVOv (ausgefallen: ovtcag riyovfiBvov nqbg Bnofisvov),
^ d^ KuC, coff inoftBvov ngog aXXo (hier mufs eine Lücke sein, die den
— 190 —
Euklid Seron
VI de f. 1 — def. 118, 1: o^ioul etat öxi^fAaza zv^vyqa^iia xa ijipvzcc
Ticixce (dav rag yoavlag töag, \kocI Slkag'
00a rag xb yoovlag iffag i^H xcnror ^iCav
Kai tag tvsqI xag t<Sag ymvlag nXevQag
avakoyov]. Der letzte Zusatz, eine wört-
liche Wiederholung der Euklidischen
Definition, die schon der ersteren, kür-
zeren Fassung zu Grunde liegt, scheint
nicht von Heron herzurühren.
VI def. 2 — def. 118, 1: avtinenov^oxa dh 6p^fiaxa bI<Siv^ iv olg
iv i%atiQ(p x&v <S%fifiax(ov riyovfuvol xs
Kai inoiuvoi koyoi elölv,
VI def. 4 — vgl. def. 73: xQiycivov öl viffog KaXslxai rj ano xr^g
xo^vgoi}^ hA xi\v ßa0tv wx^stog ayofiivti.
X def. 1 — def. 128: xlveg filv agt^fwl aloyoi %al aövfifUXQOi^ xal
xlveg ^xol xal 6v(iiibxqoi^ iv xolg ngo xijg aQid'fiti'
xtTcijg 0xoi%ei>(o<ssaig ^) sügi^xat, vvvl dh EvxXsld'^
xa (Sxot%euox^ ino^isvoi tisqI xmv fuys&civ (pa^uvj
oxi (SvfifiexQa fieyi^ liysxai xa dicc xmv avxmv
flixQCDV (ISXQOVflBVa^
X def. 2 — aavfAfUtQa di^ aov (iriilv ivdixsxai xoivov (Uxqov yl-
vead'at (1. ysvicQ'at^ cfr. unten).
X def. 3 — def. 129: ev&eta^ dh öwd^ist (wvov övfifisxQol sl6iVy
oxav xa in (1. ««') avxmv xsxQdycova x& avxa
%(OQlq) fiexQTJxai.
X def. 4 — a0vfA(iexQot 6i^ oxav xoi^g iit* (1. an) avxmv xsxQayoi-
votg (iridhv ivöip^xai koivov fUxQov xcdqCov yevia^at.
X def. 5 — xovxtav wtoK^Uvcnv Sslxwxat^ oxi xfj TCQoxe&süfy ev-
d'ela 6v(ifi€XQo£ bUsI nveg ev&Biai [aloyoi] ^) anBiQOi,
KalBlC^Gi OVV fl fihv TtQOXB&BlCa BV&BÜC (flti^^
X def. 6 — xorl «f xavxifj dviAfiBXQOt ^alj
X def. 8 — Tuxl x6 fjiiv anb xi]g itQOXB^Blörig Bv%Blag XBxqaytovov
^xov^
X def. 9 — xa Sh an «vr^g övfifUXQa %al xa xovxtov (xovxotg
Martin) aviAfisxQa ^rixa,^)
XI def. 1 — def. 13: öxbqbov iöxt cmfia xb (irjoiog Kai nlaxog Kai
ßad'og l%ov,
XI def. 2 — def. 13: nBqaxovxai öh nav öxBQsbv vnb inupavBimv.
Schlafs der 19. und den Anfang der 20. Definition verschlungen hat)
tov riyoviiivov n^bg aXXo di xi (ein ganz verstümmeltes Bruchstück von
Def. 20) — also Beste von Eukl. V def. 19 — 20, die sonst sehr auf-
fallender Weise bei Heron vermifst werden würden.
1) D. h. Eukl. Elem. VII— IX.
2) Unrichtig und unecht, wenn nicht eine Lücke da ist.
8) Die aXoyoi sv&ilai sind also gänzlich weggelassen, wenn die
Überlieferung vollständig i^t.
— 191 —
Euklid Heran
XI def. 3 — def. 115, 2: Bvd'Bta de nQog inlnedov o^di/i hxiv^
otav TCQog Jtaöag Tag anxoiiivag atftiig iv toS avroo
iTtiTtiöo) OQ&ag Ttoty ro:^ ycovlag.
XI def. 4 — def. 115, 2: inlnsöov dl nQog ijtlTtsöov oq^ov ianv^
otav a£ xrj kolv^ avx&v tofi^ itQog ogd'ag iv ivl
T(ov imnidoüv ayo^evai ev&slai, xal reo Aomco TtQog
OQ&ag foötv,
XI def. 8 — def. 115, 2: inlneda dh TtaQulXtikd el6i ra aCviiTtroora.
XI def. 9 — def. 118,2: ofiota (SxsQsa ts^r^iiaxa slct xa wto OfwCtov
intnidtav n6Qie%6iA€va xal byi^Uog Tisifiivmv,
XI def. 11 — def. 24: öxeQea yavia KOivmg fUv icxiv iitupavelag
i%l xa avxa fiiqfi xa Kotla ixovdrig nQog ivl <Sr]-
(isl(o övvaytayi^, xal aJiXtag dh öXBQsa ytovla icxlv
ii wto Ttleiovtov Jj XQWV ytoviav nsQie%0(iivri.^)
XI def. 12 — def. 100: TtvQafug fdv ovv Itsxi ^%i]iia cxsqeov [iv]
iiti^itiSoig neQi£%6(isvov atp* ivog iitircidov JtQog
ivl criiietco 0vvs0xri7i6g,^)
XI def. 14 — def. 77: oxav yag fifWiivKUov fievovCtig xr^g duxfUxQOV
nBQievsx&ev xo ri(iMvxhov elg xaiyto nahv ano-
Tiaxaöxadij^ ri fdv yivofiivri ini^tpavBia imo xi\g xov
flfiMVuXlov 7tSQiq>eQ6lag <Sq)atQi%ri iitKpavBux naXBi-
xai^ xo Sh 7tBQdrig)^ev cxbqbov ^%r\\m (Sq)alQa,^)
XI def. 18 — def. 84, 2: xai aXXag' iav OQd-oyavlov XQtycivov (ib-
vovörig (iiag nXBVQag xwv nsgl xrjv oq^v yoovlav
TtBQlBVBxQ'BV TO *) XQlyOüVOV ^X^f*^ ^^? "^^ '^^^^ ^^'
Xiv aTtoKoxaaxad^^ o&bv rJQ^azo q>iQB0&ai [TtBQi-
Xriq)d'iv (Sxrjiut]^ ri (liv yivo^iivri ano xrjg wtoxBi-
vovörig xov xqi/ydvov nXBvqag 7tBQio%fi iitupavBia
TicovLKTi naXBixai^ xo dh nBQiXriq>d'hv (fxrjfia Oxbqbov
K&vog.
XI def. 21 — def. 96: KvXivdgog iöxt (SxrJiJia öxbqbov^ oTtBg voBtxai
aTtoxBXovfUvov naQaXX7iXoyQafi(iov OQ&oycovlov negl
fdav r(3v tvXbvq^v fiivov(Sav <sxQaq>ivxog xai ajto-
Koxaöxad-ivxog^ o^BV tujcI iJQ^axo q)BQB0d'ai,^)
XI def. 22 — Tj öh (iivov0a svd-Bia^ nsgl ^v fj öxQoq)'q^ a^cov Xiyexai.
XI def. 23 — af de ßaöSLg kvkXol ot yBvofiBvoL vno xciv töav tiXbv-
Qmv xov TtaQaXXriXoyQcififiov»
1) Der Schlafs (noch dazn verschrieben) ist aber vielleicht unecht
(Hultsch).
2) Die Definition des Prisma (105) ist ganz abweichend.
3) Die Definitionen des Gentrums (78) und der Axe (79) der Kugel
sind wegen der veränderten Definition derselben abweichend.
4) xo fehlt in den Hdss.
5) Die übrigen den Kegel betreifenden Definitionen (85 — 95) sind
wegen der modificierten Auffassung und Definition desselben wesentlich
verschieden; vgl. doch def. 90-92 mit Eukl. XI def. 18 Schlnfs.
- 192 —
Euklid Heron
XI def. 25 — def. 104: nvßog i&d <s%fi(m &tSQSov imb s' r^r^cr-
ydva^ löonXevQtov xal ißoymvUov 7tSQi€%6iuvov,
XI def. 26 — def. 100: lökog 6h löonXsvQog Isystai nvQafug ^ vtco
tsööaQtov xqiyavmv löOTclevQmv 7C£QiB%0(iivfi [xal
ytoviciv]. xaXshcci ös z6 <SXfjficc xovto nal rerpcr-
XI def. 27 — def. 102: OTnccsÖQov i<stt (S%fjfm iSveQsbv vito oxrio
ZQiymvtov löoTtkevQav nBQis%6fUvov.
XI def. 28 — def. 103: öcadBxdeÖQov di ian oxfjfm ötbqeov vito
dtodewx TtBvtayavUov l<S07tlBVQ(ov xb xori löoywvimv
7tBQl^%6{UVOV,
XI def. 29 — def. 101 : BlTioöaBÖQOv i&n (Sxiifia ötbqbov imo bXuoöi
Hieraus ergiebt sich als Resultat, dafs die Definitionen sSmt-
lieber Bücber der Elemente (nur für die aritbmetiscben VII — IX
bieten die Definitionen Herons kein Material) schon Heron in
wesentlich derselben Gestalt vorlagen, in der wir sie jetzt über-
liefert besitzen. Leider läfst sich aus der Stelle, die diese De-
finition bei Heron einnimmt, nicht mit Grewifsheit schliefsen, wo
er lU def. 6 las (sie kommt jetzt in allen Hdss. sowohl als m
def. 6 als I def. 19 vor, aber Proklus hatte sie augenscheinlich
an der letzteren Stelle nicht); denn sie steht bei Heron als def. 33
zwischen I def. 18 (bei Heron def. 31) und III def .^8 (def. 34).
Wo eine Abweichung stattfindet, stimmt Heron, wie erwartet
werden mufste, mit unseren alten Hss. überein; so hat er offenbar
I def. 18 xov KVTikov nicht gelesen, welche Worte Proklus, Bonon.
und Paris. 2466 weglassen; I def. 25 hat er (wvag statt fiovov
mit unseren Handschriften gegen Proklus; IH def. 11 hat er
richtig KVKlmvy wie sonst gute Quellen. V def. 3 läfst er mit
Vatic. TtQog aXkriXa weg und V def. 9 giebt er mit Vatic. und
guten Hdss. der Theonischen Klasse (z. B. Florent. Laurent. XXVIU,
3) BXaxUsxri. Noch mufs bemerkt werden, dafs Heron I def. 15
offenbar die Worte fj KalBixai 7tsQiq>iQBLa ^ die sich in allen Hdss.,
nicht aber bei Proklus finden, schon hatte; dagegen läfst er ebenda
TtQog xiiv xov kvkXov jtSQupiQBiav^ wie in den besseren Hdss. der
Theonischen Redaktion und im Vatic. steht, nicht aber bei Pro-
klus, weg. Es ist sehr bemerkenswert, dafs diese Inteipolation
in der Wiederholung der Definitionen des I. Buches der Elemente,
die der Heronischen Geometrie vorangeht (Hultsch S. 41 — 43),
sich vorfindet^), wie auch die noch unzweifelhaftere xov Tiwdov
1 def. 18^), während die Heronischen Definitionen diese Zuthaten
noch nicht kennen; es liegt hierin ein nicht geringer Wahrschein-
1) § 10 S. 42.
2) § 18 S. 42.
- 193 —
lichkeitsgrund für den Heronischen Ursprung der Definitionen, und
ein entscheidender Beweis für die Unechtheit jener Einleitung * zur
Geometrie. ^)
Die übrigen 'Citate bei Heton geben nicht viel. Unecht sind
natürlich Evxlslöov sv^vfierQuicc Geepon. 165 S. 228 ff., sowie das
Stück mit demselben Titel Geom. 105 S. 137 ff.; sie haben mit
dem wirklichen Euklid gar nichts zu schaffen und ' können unmög-
lich so von Heron stammen. Auf Geom. 105,17: kvkXov oiTto tijg
ÖLafisxQOv xo Efißadov bvqbvv' noUi xriv ducfuxQov B(p* eavvrjv' xavxa
inl xcc la * oav lö" i'iSxm (1. &Tat) xo efißaöov bezieht sich übrigens
das Citat Geom. 87, 5: TtuQcc dh Eimletdid o %v%kog ovxfog fietQet-
xcti' TtoXvnkccaia^sxai rj didfisxQog ig>* iavx'qv^ xal xmv yivcfiivoav in-
ßdlkeLg xo f" id" (1. la' td" d. h. ^Vu) ^^ slvai xo i(ißadov xov
KvnXov Kai ovxmg O'jfpivUov x^i^anovxaovxo} fjfil<S€og^)j das also sehr
späten Ursprungs sein mufs.
Von echten Citaten, wo der Wortlaut der Sätze angeführt
wird, bleiben also nur zurück:
Def. 116: ovxoa yovv xai iv to5 ^' xmv EvnXelöov 8vo dod'iv-
xcov sv&vyQccfi(ia)v co (lev o(ioiovy o) dl X<Sov öv<Sx'^6a0Q'at TtQoxsixcci.;
= Elem.VI,25.
Stereom. 11,39: öiöeixxoct iv x^ doadewixip x^v cxot^elcov^ oxi
TtSv nQlCfia XQiycovov k'^ov ßdöiv dtaiQshai elg XQSig TtvQUfjUdag Xöag]
= Eiern. XII, 7.
Stereom. I, 14, 3: öidsi'ttxaL yccQ iv xrj axot^xeicißsc EvKleldov'
Ttäg K^vog xqIxov (liQog icxi kvUvöqov xr^v avxriv ßd(Siv e^ovrog xal
v'tifog iöov; = Elem. XII, 10.
Def. 101, 2, von Hultsch übrigens wohl mit Recht als un-
echt bezeichnet, bezieht sich auf Elem. XIII, 13 — 17 {EifKXelSrig
(UV ovv iv TW ty' xmv CxolxbIüov aTtiöei^ej nmg rj (Sg)atQa xcc Ttivxs
xavxa <S%riiiLaxa TteQiXafißciveL), Def. 125, 6 endlich (oTtcag Sh ylvexai
VTtSQoxi^^ avxog iv rc5 «' xrjg xad-olov loyav öxot^xsttodecog iv tc5
d'ecoQriiiaTi. rcov ccvCöcdv fieye^av inidst^ev) spielt auf Elem. Y, 8 an
(tc5v avlccov (uye&^v xb fisiiov TCQog xo avxb (isl^ova Xoyov ixei
i]7tEQ xo iXccxxov etc.), wo eben die von Heron erläuterte Definition
V def. 6 zur Anwendung kommt (I p. 133, 2 ed. August).
IL Jahrhundert n. Ghr.
Taurus^) comm. in Timaeum apud Philoponum in Proclum
VI, 21 (Venet. 1535): xai xbv fiev kvkXov^ iitBiöri anXovöxEQog rjv^
1) Aach nimmt in dieser Einleitung, die überhaupt genau mit un-
seren Euklidhandschriffcen übereinstimmt, I def. 19 schon diesen unrich-
tigen Platz ein. Die Abweichungen vom August'schen Text I def. 9,
20, 35 finden sich auch in unseren Hdss., z. B. Paris. 2466.
2) Der Durchmesser wird als 7 G%oivla angenommen (def. 87, 1)
und "/i4 X 49 = 38%.
3) Oft bei Gellius als Zeitgenosse erwähnt; hierher gehört namenf-
Heiberg, Studien über Enklid. 13
— 194 —
wQLCaxo EvTiXsldrjg (^xrjfifx Inlntdov vno (lucg yQccfifiijg nsQU^Ofurov^
TtQog t)v 7ta0ai cct &q>^ ivbg örifietov rav ivrog TCQO^'Jthtxovdai Bvd'stat
Vöai aXlrikaig elötv, xif\v ös (Sq>aiQav d^ikcnv ösL^ai mg Sv yivofUvriv
mglcato rnunwikiov diafiixQOv fievovörig nsQi,q>BQ6(ievov^ ?(og av iitl
Tce avta 0ri(ista aTtoKcnaörad^' sl ös r^v 7]dri ovOav 'qßovksxoy mgl-
dato av ' CXfificc öxsqsov vjto ^lag imqxxvstag 7tSQU%6(isvov^ TtQog tjv
TtccCai at acp^ 'ivog örifislov zmv ivxog %QO0nhttov(Sai eifd'Sicci f<Sai
&kXi^lccig eiclv — eine nicht genaue Anführung von Elem. I def. 15
und XI def. 14. Bemerkenswert ist, dafs in I def. 15 die heiden
sehr alten Interpolationen: ^ imxXbixcii 7t€Qig>iQsui (in allen Hdss.
und bei Heron, nur bei Proklus fehlend) und 7tQ0,g ti}v xov »vtülov
nsQKpiQBiav (nur bei Heron und Proklus weggelassen) hier fehlen.
Auch ist es nicht ohne Interesse, dafs die von Taurus angeführte
Definition der ii(patqa^ die der Euklidischen des Kreises nachgebildet
ist, sich fast wörtlich bei Heron def. 77 findet. Ihm hat wohl
Taurus sie entnommen — was wiederum für den Heronischen Ur-
sprung der uns überlieferten Definitionen spricht.
Sextus Empiricus adv. mathemat. ed. Bekker, S. 466; 27: (paol
yctq ot yecDfiixQaLj oxi yQafifiri iöxi iirJKog iitlccxig^ I def. 2. Vgl. ib.
S. 470, 24; 704, 28.
S. 701, 6: ömfice (liv iüxi xo xag XQstg i%ov dtaöxccöstg (liJKog
nXdxog ßci&og. Vgl. S. 714, 13. XI def. 1.
S. 717, 10: syd^eia icxt ygafifiri ^ l£ Y<Sov xotg iocvxrlg (liQSßt
Ttsifävfi, I def. 4. Vgl. S. 716, 28.
S. 718, 12: ytovUc i<Sxl dvolv evd'eicov fiti KcixdXlfiXa Tieifiivmv
x6 vTto xriv TiXlctv iXdj^töxov. Vgl. I def. 8.
S. 719, 16: TiVKXog i<sxl (fxvjficc inlTtsdov vnb (it^g yQccfifiijg
7ceQis%6(isvovj TtQog rfv at itito xov nivxQov nQOOnhtxovöai evd'stai
iCai elclv aXXriXatgj I def. 15 ohne die alten Einschiebsel, wovon
schon oben die Bede war.
S. 719, 26:.T^v do^etcav ev^stav ölya xe^Biv^ = I, 10.
Galen. XVIH^ S. 466 ed. Kühn: ^o(ißoeidri öh Cirniaxa xd Ico-
nXevqa (jäv otm oQ^oyoivtcc 6i' %ai yccQ Kai oqli^ai xov §6fißov ov-
xcog 6 EvTdeldrig; = Elem. I def. 32.
III S. 830: EvKXeldrig yovv iv xm la rcov axotxelonv aitiöei^Bv
avxo xovto x6 vvv Xeyo^uvov^ %al iöxi dsvxeQOv iv iKslvm xm ßtßXuo
d'e&Qfifia^ Kai ^ nQ6xa(fi.g airtov xovöe xov XQonov Sx^i' idv ovo sv-
&stai, xifivcDCiv dXki^Xag^ iv evl elöiv intniöo)^ Kai Tcav XQlycDVOv iv
Bvl iöxiv iTCiTtiöcj), xi]v fuv ow a7t6äsiii>v naq EwiXeldov [lavd'd'
vBiv öbI kxX,; = Elem. XI, 2.
lieh noct. Attic. VII, 10, 1: philosophus Taurus uir memoria nostra in
disciplina Platonica celebratns.
— 195 -
III. Jahrhundert n. Chr.
Alexander Aphrodisias, coinm. in Aristot. analyt. priora fol. 8'
= Bekker IV S. 147 b 21: xoiovxov i<m xal x6 iv tm itqmtp tav
EvxlelSov avoi%Bla)v ^emQfnuc to' rjSe x^de fori' kuI rjde Squ x^ös
latj' Tictl yciQ xom ilrfilq (Uv aXV ivöet 17 iuc^oXov ngoxaCig^ ivct
övvd^xai avXloyi0XM^g ' i'<Sxi öi avxrj' xcc x^ ctin^ iaa Hai aXli^koig
elalv raa. Vgl. Eiern. I, 22: tati iöxlv rj ZA x^' ZK' aU« i\ ZA
Tj5 A iaxiv icri. kccI fj KZ Sga xy A iaxiv tatj. Der hier fehlende
Forderungssatz (xo*v. ewoiui 1) ist ausdrücklich hinzugesetzt I, 1;
I, 2; I, 13 usw.
Comment. in Aristot. metaph. (Paris. 1636) S. 318: nos ex-
plicabimus, quomodo ab Euclide in tertio elementorum demonstre-
tur, rectum esse angulum, qui est in semicirculo. sit circulus dbc^
centrum vero e, dimetiens hc^ et producatur linea ha et ca, tum
linea ae applicetur lineae c2) ad angulos rectos, et linea ha pro-
ducatur ad e, cum igitar linea eh sit aequalis ea (procedit enim
a centro), triangulorum autem aequicrurium anguli ad basim pares
sunt inter se, angulus igitur eah par est angulo ahe. propter hoc
igitur angulus eca angulo eac. totus igitur hac aequalis est an-
gulis ahc et hca, angulus autem eac externus trianguli ahc
aequalis est duobus ahc et ach. quae autem eidem sunt aequaHa,
haec inter se quoque aequalia sunt, ergo hac aequalis est eac.
quod si recta linea super rectam existens consequentes sive pro-
ximos angulos aequales fecerit, anguli recti sunt, rectus est igi-
tur hac et zac^ cum pares esse demonstrati sint. ad hunc igitur
modum illic demonstratur angulus in semicirculo rectus esse. Die
Stelle folgt genau dem Gang des Euklidischen Beweises Elem. III,
31, degi allein Alexander wiedergeben will, aber auch der Wort-
laut ist meistens eingehalten; nur hat Alexander am Ende die
SchluMolge durch Einschiebung zweier von Euklid als selbstver-
ständlich übergangenen Mittelglieder fester gekettet und im An-
fang die naqaOHev'jq weniger genau gegeben. Davon^ dafs AE auf
FB senkrecht sein sollte^ spricht Euklid nicht, und es ist auch
unnötig und unrichtig. Der Fehler scheint dem Alexander selbst
zu Schulden zu kommen und beweist, dafs er seine Euklidhand-
schrift nicht einfach ausschrieb.
Comm. ad Aristot. top. (Venjet. 1614) S. 11: ovxfog %al iv
ysoDfisxQla xo (ihv TtQmov &ecaQri(ia xav iv xoig EvTiXsldov öxoixsloig
ÖL avaTtoösUxcav ösUvvxai' duc yoiQ xmv aQ^mv, xo öi^ oxi at xov
xQiycivov XQstg yoovlai dvölv oQ^aig föai^ ovnixi di avanodslHxmv'
dta yccQ xov xmv elg xag TtccQalki^lovg ifiTtiTtxovHmv exfd'eicSv xag iv-
aAAal fiSag alXi^Xoeig elvcct xal dt>cc xov xwv elg xoeg TtagaXXi^Xovg i^i-
TtiTtxovöäv 6v^ei&v xr^v ioixbg xri ivxog %al ijtsvctvxiov Xdriv slvai,
a ovK elaiv itQxal^ aXXa öC aTtoSsl^emg elXrififiivoc. Elem. I, 1 wird
in der That mittelst cefxrifi. 3, aixri(i. 2, 1 def. 15, koiv. ivv. 1 bewiesen,
18*
_ 196^ _
und in Elem. 1, 32 wird der Beweis durch die genannten SStze (Elem.
I, 29) zustande gebracht (s. S. 31, 7 ff. ed. August, und S. 31, lOff.).^)
Id. in analyt. priora (Venet. 1530) fol. 87 a: Sxofuv yicg TtaQa
Evakelörj iv tm dsxara roSi/ arotxslmv dBdety(iivov xovtOj ort xa 6v(i-
fiBTQcc fuyi^fi TtQog aU,riXa Xoyov i%etj ov aQi^fiog TtQog agi&fiovj Kai
iauv xitccQxov d'EciQrjfia iv x& dsKozci) xoiko^ = X, 5 fnicht X^ 4).
Ibid. ot yuQ ikuiiOxot ocQiS'iiol tgSv xov avxov Xoyov ixovxcav
TtQmoi TtQOg aXXriXovg elöL didsimat 6h xocl xovxo iv reo Ißdofim
x&v öxoi%sCaiv Etndeldov^ = VII, 24.
Ibid. slcl di TtQckoi TtQog aXXriXovg ot fiovaSi (mvi[j fUXQovfU-
voij und etwas weiter unten: ov (uzQovvxai (lovadi, {lotfy xoivm
fiixQm^ rd^ov iöxi xmv Tcqmtov^ = VII def. 13.
Ibid. didsMxai yccQ wxl xoiko iv xm ißöofio) x&v öxoixslmvj ort,
av ovo UQ^^fwl nqmot nqog iXXriXovg coöl^ vud noXvnXwSuniS^Blg Ixa-
XBQog avxciv rcoi/r^Oiri xtva^ ot ysvo^uvoi i^ aircmv jtQmxoi Kai avzol
TtQog aXXi^Xovg hovxai, = Elem. VII, 29, wo jedoch statt TtoXv-
TtXaöiaöQ'slg ixaxsQog avxmv steht: nolXa7cXa0ux6ag iwixeQog iavxovj
wie auch stehen mufs, wenn der Satz richtig bleiben soll. Wahr-
scheinlich liegt bei Alexander ein Schreibfehler vor. Die Worte
Tucl avxol fehlen bei Euklid.
Pappus IV S. 178, 11: KaC iöxi xovxo %a&oXiKmeQOv noXXa
xov iv xotg oq&oymvloig i%l xmv xexqaymvcov iv xotg Cxoi%Bloig ös-
dsLyfävov, Der in Rede stehende Satz (S. 176, 9 ff.) ist eine Ver-
allgemeinerung von Elem. I, 47 (und VI, 31).
V S. 414, 7: insl yicQ idel%difi iv to5 oKxaiÖQm^ oxi rj xrjg 6(poti-
qag öia^XQog dvvafiet. öiTtXaöta icxlv xrjg xov OKxaiÖQOV nXsvgag;
= Elem. XIII, 14: oKxdeÖQov 0v<SXYi0a<S&ai xal iStpal^a itBQiXaßtlv^
tj KOI xfjv TtVQafildaj Kai dst^at^ oxi tj xrjg 6(palQag 8itt(istQog dvvce-
fisi öiTtXaöla i<fxl xi]g JtXevQccg xov OKxaiÖQOv. «
V S. 440, 13: ^ yaQ xov Ttevxaycivov nXsvQa dvvatat xr^v xs
xov i^aycivov Kai xrjv xov dsKaycivov xmv slg xov aifxhv kvkXov iy-
yQatpo^tivfovj cag Söxiv ly (Sxov^ü^v^ = XIII, 10.
VS. 440, 19 ff.: iiSxw öh Kai ^ xrjg (Stpalqag öucfiexQog dvva(iei
TtsvxanXaöla xrlg iK xov KivxQOv xov kvkXov^ a(p* ov xo slKOöaeäQOf,
(hg iöxtv vy' övo^xsIcdv^ == XIII, 16 fCo^tCfia,
VII S. 644, 6: ösIkwöi öh xavxriv 'AnoXXoiviog fihv TtaXiv int
'^IfiXav x&v svd'Simv xQißaKtixeQov neiQüifievog^ Ka^djtsQ Kai inl xov
devxiQov ßißXlov xcSv Ttgcixcov öxo^xEtav EvkXsCöov.
IV. Jahrhundert n. Chr.
Jamblichus: comm. in Nicomach. ed. S. Tennulius S. 26: otcbq
ayvoovvxsg ot hsqI EvKXslSriv övyKBxvfiivcog xov avxov oXovxai itBQiC-
CaQXiov xe Kai ccQxioTtiQiööov slvat ovdsv aKQtßhg iv xm xoTto) yXa-
1) Von den Kommentaren Alexanders waren mir mehrere Aus-
gaben unzugänglich.
— 197 -
cpvqioxixtQ TCaqovxi ^eooQi^Cavregj a>g i^ijg det%^rj<ssrat, Ausf&hrliclier
begründet S. 31 £f.: inetöri vm ivxav^a nqoSrikoxeQov afia^rifAa tvuqcc
rm EvKlsCöifi i(Sxl xo (t/ri öiofn^lvBiv &QXiO7tiQi.60ov 7tBQi66ccQtlov firiös
xov sxBQOv (UV avx^v ctvxvKBiC^ai agxiaKig ccQxl(p xov 6b Xomov a(i-
(poxBQGiv (wy^toL vo(iliBi>v^ ?xi> öaq>i0XBQOv tvbqI xov xqCxov XiycofiBv avxo
xo^) xov EvKkBldov §rixov jiQOBK^iiABvot tcsqI avxov. liyBi, yccQ ovxtog'
aqrtioitiqi^dog &Qi^yi6g iöxiv b in icqxlov aQi^^wv (iBXQOVfiBvog nB-
Qi^öödmg.^) 6b avxog luxl 7tBQi0öaQxt6g iöxt' xal yccQ vnb TtBQiaaov
(iBXQBtxai oiQx^ccMg^ olov Xoyov %iQiv o ^\ iav fihv yccQ 6lg XQta Xi-
yrnfiBv^ ctQXLOTtiQtiSaog^ iav 6b x^lg 6vo^ TtBQiöffciQXirOg' näw svrjd'ODg,^)
Dafs hier mit 6 6b avxog nal %xX, die Entgegnuiig des Jamblichus
beginnt, und dafs somit diese Worte von Tennulius unrichtig mit
Citationszeichen versehen sind, geht aus der ganzen Gestaltung
der Stelle unwiderlegbar hervor. Auch kann hieraus mit ziem-
licher Qewifsheit geschlossen werden, dafs die Definition YII, 10:
nBQi(i0a%ig 6b aqxiog iöxtv o wtb itBqKStSov aQi&fiov (iBXQOvfiBvog %axa
Sqxiov aQi^fiov von Jamblichus schon bei Euklid vorgefunden
wurde. Er will ja beweisen, dafs bei den Euklidischen Definitionen
von 7CBQt6^dQxiog und ccQxtoTtiQiöCog diese Begriffe in einander laufen,
und da er selbst die hier angedeutete Definition von TCBQtöaaQxtog
(6 VTtd TtBQiaaov (i^QOV(Uvog aqxidnig) nicht billigt, wie aus S. 32 C
hervorgeht, kann er sie nur aus Euklid anführen, um ihn mit
seinen eigenen Worten zu schlagen. Über die Echtheit dieser De-
finition soll gleich unten gehandelt werden. — In der oben zu-
letzt ausgeschriebenen Stelle föhrt Jamblichus auf S. 32 so fort:
alXa wxl iv xw xgCxm xav aQtd'firixM^v xovg XQBig Big sva (SvyiiBi
6ovXBva)v 6riXov6xi xfj xov ovofiaxog ifiqxxöBL' q>fiöl yaQ' iav aqxiog
aQi&fibg To* fifiLöv B%ri tvbqiööov^ aQXiciTug xi iöxl nBQiööbg wA 7tBQt><S-
öccTug aQXLog^ xb avxo 6riXov6xL xoig BfiTtQOöd'Bv Xiycov. slxa inKpBQBi,'
iav aqui^og ^iqxB xb rjfiLiSv i'%i[i TtsQ^öcSov^ firixB xmv djtb fiovd6og ij
6t7tXa0iaiofiiv(av^ a^id%ig xi icxiv aqutog Kai a^iaMg jtBQKSöbg b
avxbg xal TtBQt^aöaMg aQXtog. Kai b fihv EvKXBl6rig ovxcag, Dafs
Jamblichus hier, was er in seinem Euklid gelesen, treu wieder-
giebt, kann bei der Bestimmtheit der Aussage, deren Kern eben
die kritisch bedenkliche Stelle ist, nicht bezweifelt werden. Nun
lauten die betreffenden Sätze bei Euklid in unseren Hdss., im Ya-
ticanus wie in den Theonischen, folgendermafsen:
1) Fehlt bei TennuliuB.
2) Ungenaue Anführung von Elem. Vll def. 9 : dgridtiig 6h neQiaaog
iattv (so die Hdss.) 6 vnb df^xCov dQi&fiov fiSTQOVfisvog natd nsqiaaov
dffiQ'fiov.
3) Vgl. noch S. 34: tva fiivxoi' ngo67iX6xsQOv '^yvoritimg 6 EvyiXe£6tig
xavta (pavj etc. und weiter unten: svd'vvtiov 67^ tovg Ev'iils£6ov OQOvg
%al Xb^zboV 0X1 b uovov vn dgziov neffioadnig dgxLOTtiQiaaog , nsgia-
adQtiog 61 6 (6 6b Tennulius) ov6inöxe (lovov d'dxsQOv dXX' dfKpoxsQU
i£ dvdyKrjg del ixcav ktX,
— 198 —
IX, 33: iccv aQi^fwg rov ^fiLövv i^ri Ttegiööovj iq^iinig neQUf-
öog hri fiQvov. IX, 34: iccv äQid'(wg^) (irjts tmv «tto dvadog öi-
TtXaöia^Ofiivmv y (irirs rbv r^LiCw Sxrj nBQidtSov^ i^xiimg xb Siquog
iöxt nal aQtuxKig Tce^iccog. Von unwesentlicheren Abweichnngen
ganz abgesehen (von welchen fiovccdog statt ivocdog in IX, 34 jeden-
falls unrichtig ist, vgl. IX, 32, vielleicht aber doch von Jamblichus
selbst herrührt) bemerkt man hier den bedeutenden unterschied,
dafs Ttegiöda^Lg ccQttog^ was Jamblichus in beiden Sätzen hat, bei
Euklid in beiden fehlt Dafs es nicht von Jamblichus selbst nach-
lässig hinzugefügt worden, geht auch aus der Form hervor; er
sagt nämlich immer jteQiCöaQnog; die Worte standen also in seiner
Euklidhandschrift, und er kannte die Variante unserer Handschriften
nicht. Es fragt sich also, ob Jamblichus oder unsere Hdss. hier
das Richtige bieten, und hiervon kann die Frage nach der Echt-
heit von VII def. 10 nicht getrennt werden. Wenn' nämlich IX,
33 richtig in unseren Hdss. überliefert ist, mufs die Definition
unecht sein, da Euklid sonst nicht sagen konnte: agtuixig negiacog
fiovov (die Zahl ist ja nämlich auch nsQKSadmg &^iog)\ aufser-
dem würde, wenn IX, 33 und 34 uns richtig überliefert sind, die
genannte Definition ganz müssig da stehen, da TtsQtööccmg aQuog
sich jetzt in den Elementen gar nicht weiter vorfindet, uHd das
. liegt sonst bekanntlich in Euklids Weise nicht. Umgekehrt, wenn
Jamblichus uns das Wahre bietet, muis eine Definition des tvbqks-
öccKig ttQxiog von Euklid an dieser Stelle (VII def. 10) vorausge-
schickt worden sein und zwar in der überlieferten Fassung. Das
Verhältnis der Quellen entscheidet diese schwierige Frage nicht.
Denn da die jetzige Lesart sowohl im Vaticanus als in der Theo-
nischen Recension sich findet, ist die Möglichkeit ausgeschlossen,
dafs sie von einer Besserung Theons herrühren konnte; denn dafs
die Eigentümlichkeiten des Textes des Vaticanus irgendwo durch
Annäherung an die Theonische Handschriftenklasse verwischt sein
sollten (von Rasuren und späteren Änderungen ist an dieser Stelle
keine Spur), ist nicht erweislich. Diese Lesart geht also bis vor
Theon zurück und ist also fast ebenso alt wie die des Jamblichus.
Campanus ist leider hier zu abweichend, um uns der Entscheidung
näher zu bringen. Statt VII def. 10 hat er die folgende (IX, 5):
pariter par et impariter est, quem pares eum numerantes quidam
paribus quidam imparibus uicibus numerant.^) Hiermit überein-
1) ägtiog vor dgi^fiog fehlt richtig im Vaticanus und den guten
Theonischen Hdss., wie Laurent. 28, 3.
2) Zur Vergleichung mögen die übrigen verwandten Definitionen
hier stehen: IX, 4: pariter par est, quem cuncti pares eum numerantes
paribus uicibus numerani IX def. 4: pariter impar est, quem cuncti
pares eum numerantes imparibus uicibos numerant. IX def. 6: impariter
irapar, quem cuncti impares eum numerantes imparibus uicibus numerant
Er hat also nicht nur die Ausdrucksweise, sondern auch die AnffiEissung
Euklids verlassen und die gewöhnliche angenommen.
J
- 199 —
stimmend giebt er IX, 34 (bei ihm IX, 37) so: omnis numerus
a duobus non duplus, cuius medietas est par, est päriter par et
impariter. IX, 33 (IX, 36): numerus, cuius medietas est impar,
est pariter impar. Hieraus kann weder geschlossen werden, ob er
VII def. 10 vorfand oder nicht, oder wie er IX, 33 — 34 las. Dafs
die sehr alten Scholien (Pappus?) im Laurent. 28, 3 an beiden
Stellen wie unsere Hdss. lasen, werden wir unten sehen. Die Über-
lieferung ist also ziemlich gleich, und die Frage kann nur aus
inneren Gründen entschieden werden. Ich halte es nun für sehr
unwahrscheinlich^ dafs Euklid den nichtigen Unterschied zwischen
* 7teQUS<SccKig aQxiog und &qrtia%ig TtSQiaaog^ wie sie VII def. 9 — 10 de-
finiert werden, aufrecht habe halten wollen, und denke mir die
Sache so, dafs VII def. 10 zuerst interpoliert wurde von einem
Unkundigen, der die Lehre der Pythagoreer von diesen Begriffen
kannte; ihren prinzipiellen Unterschied von der Euklidischen aber
nicht bemerkte; er hat dann bei diesem eine Definition des ihm
aus der Pythagoreischen Arithmetik bekannten Begriffes rcBQia-
accTug a^tog vermifst. Diese Interpolation hat dann in IX, 33 — 34
die weitere fast mit Notwendigkeit erzeugt, wie wir sie in der
Euklidhds. des Jamblichus antreffen. Denn es war sehr leicht zu
bemerken, dafs neQiccimg agriog und aQUiocKig neQtOöog nach den
Definitionen identisch waren, dafs somit fiovov IX, 33 falsch war,
und dafs IX, 34 einer ähnlichen Ergänzung bedurfte. Doch haben
sich nebenbei Handschriften erhalten, wo die letzteren Interpola-
tionen noch nicht eingeschlichen waren, und auf diese gestützt
hat Theon sie aus seinem Texte entfernt; die ältere aber VII
def. 10 mufs sich zu seiner Zeit schon so eingebürgert haben, dafs
er sie nicht erkannte.
Jamblichus S. 27: &<sxs tuxI iv&ade fifuxQttKiivog (wohl fmag-
XTlfiivfog) Ttahv Bjvxkilörig ag>OQlisTat Xiycov' aQudnig ccQviog aQi^^fwg
iaxLV V7t* aq^lov aQid'fiov fjiexQOVfievog a^iamg, löoi) yctQ o xd'
VTto xov ^' ccQxlov xetQücKig fiexQBtxcti Kul V7tb xov d' i^dxig^ ncii exe-
Qoi SkXoi OfioUog^ Tial oüx el0iv iqftiimg aq^ioi ovde xai' avxov^
nccQaxokov^fia ö^ aiytov xo xriv elg ävo XviSiv ainov xe X^%uv TLal
xcc {Uqifi %al xmv fie^cSv xa fiipi} xcrl To€to [lixQ'' ^^ff q)Vöet ax6[iov
[lovadog. Hier wird also VII def. 8 mit unseren Hss. überein-
stimmend citiert, nur dafs aaxce S^iov ccQt&fiov am Schlufs mit
Agnidütg vertauscht ist; diese Änderung, so wie die entsprechende
in VII def. 9 (s. oben), dürfen wir wohl dem Jamblichus selbst
zusprechen. Die Stelle ist mir übrigens nicht ganz klar; wenn
aber ovöh xcnr' ainov bedeuten soll, dafs z. B. 24 nicht einmal
nach der eigenen Definition des Euklid a^iccKig a^iqg sei, so hat
Jamblichus entschieden Unrecht. Nach der Pythagoreischen von
Jamblichus hier und von Nicomachus I, 8, 4 vorgetragenen Defi-
nition sind freilich a(fxtdMg a^iot nur die Potenzen von 2. Dafs
Euklid aber eine abweichende Definition aufstellen wollte und VII
- 200 —
def. 8 wirklich gemeint ist, wie sie geschrieben, ist aus IX, 32
ganz klar; denn dieser Satz würde sonst ganz überfltissig sein und
die Definition tautologisch wiederholen. Noch deutlicher ersieht
man das aus IX, 34, wo ausdrücklich gesagt wird, dafs eine Zahl
auf einmal cc^iaKtg aQuog und &qtii%iq TtsQKSCog sein könne, was
nach den Fythagoreem unmöglich ist; vielmehr sind die Zahlen,
wovon IX, 34 handelt, eben die nsQtööa^Mi der Pythagoreer. Es
i^st also verwerflich, wenn R. Hoche Neue Jahrb. 1863. LXXXÜI
S. 823—24 in VII def. 8 nach aQi&iwv ein (lovcog eingeschaltet
wissen will. Die Hdss., worin Johannes Philoponus^) das (lovag
las, waren augenscheinlich interpoliert; aber vielleicht meint er nur,
dafs er in Hss. ähnliche Bandscholien gefunden habe, wie wir sie
noch jetzt im Vaticanus lesen: zu VII def. 8: TtQoövTtceKovdriov
(lovov; zu VII def. 9: Tiivrocvd'a TcgoöVTtaKovöriov fiovov; Vil def.
10: nQoövnaKOvCtiov ^ai xaroc aQuov^ alles von erster Hand; wo-
mit die Pythagoreischen Definitionen hineingeschmuggelt sind. Den
Schlufs dieser Digression mache eine interessante Stelle aus den
Scholien, welche zeigt, dafs dem Scholiasten der jetzige Text schon
vorlag, und dafs die Alten sich des Unterschieds zwischen den
Euklidischen und den Pythagoräischen Definitionen wohl bewufst
waren. Ich gebe das Scholium nach Laurent. 28, 3 saec. IX; es
findet sich übrigens auch in Pariser Hssn. aQriäMg aqxtog ägid-fiog
IfSxiv imo aqxlov agi&fiov iistQOviievog Kctra [xbv] Sqxiov aQi&fwv,
idv rovxip reo oQto nQOöd'cifisv xo (lovtog vnb ccQtlov uQid'fiov fu-
xgeidd-ai vxxxcc Sqxiov aQi^fiov^ Tcoiovfisv xov rcov IIvd'ayoQBCfov ag-
xiaMg &QXLOV xov S%qi> (lovaöog ö[%ct SLOtiQOVfUvov^ olov o y\ ymb
iiQxlov ciQi&fiov fiexQetxa^ naxcc Sqxiov fiovag^ o di iß' xorra xovxo
aQxiocTiig aQxiog^ xcrd*' o (lexQBixat (ikv Kai imo aQxlov iMtx aQXLOv'
öig %£ yccQ. aXla xal vno tcbqixxov kccxcc Squiov' XQlg yiiQ 6', uq-
xuxKig de TteQiööov liyst xov vno ccqxIov Ticcta TteQKSCov fUtQovfUvov^
G>g xov diwx wto xov ovo kccxcc xov e\ TteQtöiSaQUiog dh o iß'' inco
1) Oder richtiger der gewifs weit Jüngere Bedaktor seines Eom-
mentares zu Nicomachus, dessen Umarbeitung wir nur im cod. Gizensis
saec. XIV— XV haben; denn in den übrigen Hdss. des Werkes fehlt die
Stelle. Sie lautet im Gizensis nach Hoche im Weseler Programm 1865
S. V so: ivTBvd'sv 6q(i,(6(i,6vo£ xivsg imXafißdvovxai xov EvtiXbCSov iv toig
OQOi^g xov i^^ ßißXüyo x'^g ysmfisxQ^ag dnodsdcayiOTog oqov xov ccQxuiiiig
aQxlov oxi' aQxianig aqxtog ictiv dgid'fiog b vno dqxlov dgi^fiov fisxQOv-
fisvog %axd aqxiov aQi&iiov. l9ov ydo 6 x^ fisxQovtievog vno xov g aQ-
xCov dgid'fiov xcKTtt &qxiov UQid'fibv xov d, oficag ova ^axiv dQxid%ig ag-
xiog dXXd nsgiacdoxiog ^ insl ov fiixQi fiovdöog Sl%a xifiVBxm, oaov akv
ovv Y.axd xovxo svXoyog ^ (liaipig dotiel^ dXX* rifisig dvxiyod(poig ivstvxo-
UBV irovai iCQoanBCfievov xb fiovoag, otov ort* aQxiaTng ägxiog iaxiv dgi^fibg
vno dgxlov dgid'fiov %axd agxiov dgi&'fibv fiovoag fiBXQOvusvog' xal
(pavBQOVj ort xov fiovcag ngoansLfiivov ry ^ifitpig %(OQav ov% bxbi. Unter
den xivBg ist auch Jamblichus verstanden, den der Verf. wörtlich aus-
schreibt (s. oben^. Zu bemerken ist hierbei, dafs die Definition nach
unseren Hdss. citiert wird.
- 201 -
^'clr^ tov y' (AerQeirai Ttceta zov d\ wxl oTtXmg o riXeiov (1. tBkevraiov)
ovofuc iöuv iv vn övv^iöBi^ xorr' iTCsivo kiyofuv (jLetQBtöd'ai rov ctqi^^v,
lariov öi^ oxi tov negiöisd^iov tov vtco rmv nv&ayoQsimv ovra ke-
yofJLBvov tov Ttkelovag öiatgiiSetg öeyp^evov rrjg (1. rag) slg dlxccy (iri
fjiivtot a%Qi rijg (Aovadog nqoiovxct xoror r^v dtalgsötv olöev Kai av-
Tog tial fdfivfivai avrov iv reo 0^ ßtßklm xaXcoi/ avrov firixe i^iccMg
&QX10V (jLTirs äqtiOTtiQizrov rrj iitotpiüBi tmv ovo aKQCov avrov iSrifiat-
vcDVy ätSTCBQ inl rmv ififUiSmv ivavrtoov^ olg jü^ TCBtrat oi/OfiorTa, triv
örifiaalav BVQla7io(iBv tjj anofpaiSBt XiyovxBg rmv ox^ov. iv cd 61 rov-
tov (jLi(jLvrirai, i&cl ro Xd,
Jamblichus S. 42 : navravd'a dh 6 EvidBlörig TtQOÖrikoratov afidg-
tflfjux naqiiBi xiiv dvdöa %&v nQmoov Tcal aCvvd'ircDv olofABvog Blvai,
inBl (lovdöi, (i6vT[i (iBXQOj XQijxai, Die Stelle geht auf YII def. 12:
TtQmog aQi&fiog iaziv o yLOvadi ^ovt^ fuxQoviABvog^ worin die Zahl 2
mit einbefafst ist, während die Pythagoreische Definition der Prim-
zahlen (Nicom. I, 11, 1) sonderbarer Weise 2 ausschliefst.
S. 105: 07CBQ TtdXiv ov iSvvtömv b Ev%XBldrig iSvvixBB naitl
rovxG) xfiv xijg d'BüDQlag i^aXXayi^v wxl noMiXlav olrid'Blg ixBQOfii^Kri
slvai tov anXoig wio dtatpOQOov ovo aQt&(mv TtoXXcntXaüiaad'ivxcDv
yivofiBvov Kai fiii duxKQtv6(JiBvog avtov (1. avrov rov) Tr^ojüifxi}. Diese
Worte sind sonderbar, da der Name Ire^oiüijxijg von Zahlen (sonst
s. I def. 31) bei Euklid gar nicht vorkommt; aber Jamblichus hat
wohl daraus, dafs Euklid hiervon keine Definitionen aufstellt, eigen-
mächtig geschlossen, dafs er unter den Flächenzahlen nur die xb-
xqdymvot unterscheide, alle die übrigen hBQOfAriKBLg nenne.
Themistius Aristot. phys. paraphr. S. 35 b: d7Co^<SBU d' av
xtg^ Ttäg xb ngmov aitoÖBl^ovöiv iv xotg iSxot%Blotg d'Bm^fia, öböoC^g)
yiiQ aifxotg ^ TOti KOiSfiov dia^Bxqog^ iq>* r^g ÖBt xb xqlymvov CvCxi^öa-
a^ai. Vgl. Elem. I, 1: ijtl rijg öo&Blarjg Bifd-Blag 7tB7tBQaiS(iiv7ig xqC-
yoivov IcotcXbvqov iSviSxriiSaiS&ai>.
Martianus Capella VI, 722: quae cuncta ut ordine suo mon-
stremus in puluere, haec primitus concedenda: fas sit, ab omni
signo ad omne Signum directam lineam ducere. et terminatam
directam per continuum in directam emittere. et omni centro et
interstitio circulum scribere. et omnes directos angulos inuicem
aequales sibi esse [et omnem directam lineam terminatam, quan-
tum uidetur, producere]. et si in duas directas lineas directa linea
incidet^), intus et eadem parte duos angulos duobus rectis minora
faciat, ex illa parte, qua sunt minores duobus rectis directas lineas
conuenire. Diese Stelle giebt also eine ziemlich genaue Über-
setzung der fünf alxi^(iaxa I S. 3 Aug. Gelegentlich bemerke ich,
dafs „fas sit^' offenbar dem ^rijtf'&o) entspricht, und dafs die Inter-
punktion somit, wie geschehen, geändert werden mufs; concedenda
1) Zu lesen: incidat et. Die eingeklammerten Worte sind ohne
Zweifel unecht; vgl. die Dittographie YII, 712 (Eyssenhardt).
— 202 —
fas sit ist nichts. Martianus Capella hatte das sechste aürifMXy das ge-
wöhnlich nach Yaticanus und anderen Hdss. hinzugefügt wird, noch
nicht an dieser Stelle, wo es auch von Proklus, Yindobon., Bonon.
saec. XI u. a.^) weggelassen wird (in Laurent/ 28, 3 steht es so-
wohl hier, als unter den »otvccl ivvoicci; wahrscheinlich hat Theon
es diesen zugesellt). Noch bedeutsamer ist die folgende Stelle bei
Martianus VI, 723: communes animi conceptiones sunt tres. quae
eidem aequalia sunt, et in uicem sibi aequalia sunt, et si aequalibus
aequalia addas, tota aequalia esse, et si aequalibus aequalia adimas,
aequalia sunt reliqua. Er kannte also bei Euklid nur eben die-
jenigen drei noival i'vvouei^ die Heron allein als solche gelten liefs
(Proklus in Eucl. S. 196, 15 flF.). Vielleicht hat also der römische
Verfasser den Euklid nicht unmittelbar, sondern nur aus Heron
gekannt. Auch von den Definitionen Euklids führt er einige wört-
lich an. VI, 708: punctum uero est, cuius par nihil est (er hat
das ovdiv in Elem. def. 1 miTsverstanden). ibid. linea uero est
sine latitudine longitudo (I def. 2). VI, 710: planus autem fit
angulus in planitie duabus lineis se in uicem tangentibus et non
unam facientibus ad alterutrum incünationem (verstümmelt und
falsch übersetzt; I def 8). ibid. quando autem directa super di-
rectam iacentem stans dextra laeuaque angulos aequales fecerit,
directus uterque est angulns, et illa superstans perpendicularis di-
citur {liSmv^ das hier nicht übersetzt ist, fehlt auch bei Campanus
und Psellus, s. unt^n; I def. 10). ibid. angulus maior directo
obtusus dicitur, minor directo acutus (I def. 11 — 12). ibid. definitio
est res, qnae alicuius est terminus. forma est res, quae ex aliquo uel
aliquibus terminis continetur (I def. 13 — 14; an letzter Stelle
müfste statt terminis genauer definitionibus stehen, da sonst I def. 13
unnütz ist), ibid. circulns est figura planaris, quae una linea con-
tinetur (haec linea ite^LtpiQSuc appellatur), ad quam ex una nota
intra circulum posita omnes directae ductae lineae aequales sunt
(ich habe die !biterpunktion ein wenig geändert; I def. 15, mit
der sehr alten Interpolation tj naksixat nequpiQBUi^ aber ohne die
spätere, doch noch vortheonische %Qog r^v xov xvxXov itBQupiQBiav^
beides wie Heron. def. 29). VI, 711: punctum autem est circuli
media nota. diametros est directa linea 'quaedam per punctum supra
dictum ducta, quae orbem aequalibus partibns diuidit. hemicyclium
est figura, quae diametro et peripheria media, quam eadem dia-
metros distinguit, continetur (I def 16 — 18; rov xvxXov in def. 18
scheint auch Martianus nicht gelesen zu haben; da er sofort die
Dreiecke usw. anschliefst, scheint er nicht die jetzt von den Hss.
hier gebotene Definition des tfirifia gehabt zu haben, aber auch
1) Auch vom Peripatetiker Aspasius c. 100 n. Chr. heifst es bei Sim-
plicius de coelo fol. 149 (= IV S. 513 b bei Bekker): 'Aanaautg dh xm
Tcoaa aQ^öd'at ra Tcivte altrificita (priaiv, tcivta yaQ ov *at' sldog
dXXa xcct' difi^iiov nivts slaiv.
— 203 -
diejenige nicht, die Proklus statt jener bietet), VI, 712: secnnda
species, quae directiangula est, non aequilatera, et dicitur iteQOfii]-
TiTig, tertia aequilatera est, non tarnen directiangula et dicitur
^ofißog. item quae ex aduerso sibi latera aequalia et contrarius
angulos in uicem sibi aequales habeat, et neque omnia latera in
uicem sibi aequalia neque angulos directos et dicitur §o(Jißosidi^g.
extra has formas quicquid quadrilaterum est, r^aTtiSiov uocatur
(I def. 31 — 34). ibid. parallelae sunt directae lineae quae in ea-
dem planitie constitutae atque productae in infinitum nulla parte
in se incidunt (I def. 35). VI, 718: ^rrj autem illa est, quae
prior proponitur aat quae propositae lineae communi mensura con-
fertur (cfr. X def. Ö — 6). Sonst folgt Martianus Capella hier einer
anderen Quelle. VI, 720 zählt er die 13 aXoyoi in derselben Ord-
nung auf wie es Elem. X S. 137 Aug. geschieht. Endlich kann
bemerkt werden, dafs er I, 1 so erwähnt VI, 724: haec cum per-
missa conspiceret, lineam in abaco rectam ducens sie ait: quem
ad modum potest super datam directam terminatam lineam trigo-
num aequilaterum constitui? quo dicto cum plures philosophi . .
primum Euclidis theorema formare eam uelle cognoscerent , con-
festim adclamare Euclidi plaudereque coeperunt. Der ganze Ab-
schnitt hat Anklänge an die Heronischen Definitionen, wie VI^ 709 =
Heron. def. 4, ohne dafs in der Wiedergabe der Definitionen Eu-
klids die Eigentümlickheiten des Heronischen Textes überall oder
nur in der Begel bewahrt wären; auch stimmen einzelne Partien
mit Proklus, wie VI, 716 = Proklus in Eucl. S. 203. Im arith-
metischen Teil, der über die bei Euklid behandelten Gegenstände
weit hinausgeht, hat Martianus einen anderen^ Gewährsmann be-
nutzt, so dafs hier wenig für die Textkritik Euklids zu gewinnen
ist. Doch führe ich an, dafs VII, 749 die aQudmg 7teQt<saol und
n6Qi0od7ug &qftioi mit Euklid übereinstimmend, wenn auch nicht
mit seinen Worten definirt werden, und somit für wesentlich iden-
tisch erklärt werden, dennoch aber die Pythagoreische Unterschei-
dung erwähnt wird (qui numeri quamuis idem sunt rationes tarnen
in crescendo diuersas recipiunt usw.), und dafs 2 für eine Prim-
zahl wie bei Euklid gehalten wird (VII, 772: incompositi per se nu-
meri nulli pares sunt exceptis, ut supra posui, duobus). Dazu noch
einzelnes: VII, 748: par est, qui in duas aequas partes diuiditur, inpar,
qui in duas aequas partes diuidi non potest (Elem. VII def. 6 — 7).
VII, 751: per se incompositi numeri dicuntur, qui nuUam mensu-
ram habent nisi singularitatis . . . bini uero pluresue iuncti inter
se incompositi esse dicuntur, qui nullam communem mensuram nisi
singularitatis habent (VII def. 12 — 13). VII, 753: perfecti sunt,
qui [a] partibus suis pares sunt (VII def. 23), u.' a. m.
Theon^) in Ptolem. S. 184 ed. Halma: i% xov $' d'ea^fiaxog
1) Ober zwei besonders wichtige Stellen aus ihm s. oben S. 174 ff.
— 204 —
rov ß' ßißXlov tmv exoi%Bkov^ ov fi nq&taiSig iati rotccvtri' iitv ei-
d-sia ygafifiii tfwjO^, dg etv%ey xo ano trjg oAijg reTQciyavov Ttfov iütl
xotg X6 ccTto xav Xfirjficlxoov xexQaymvotg nal x^ dlg vnb xmv tfi/i^fta-
XG}v 7tSQL6%0(iiv<p oQd'oymvkoy = Elem. II, 4.
S. 201: dg iSslx&Tj iv xm xqCxcj) xov eKxav xmv <sxoi%zkov^ oxi,
Sv XQt/y(ovov tj ycavCct dl%a rfw^^O^J, xcc xijg ßaCBcog xfirnictxa xbv av-
xov S%6i koyov xatg xov xQiydvov TtkBVQatg; ungenaue und unvoll-
ständige Anführung von Elem. VI, 3 (^ vor ymvla steht sowohl
im Yatic. als im Laurent. 28, 3, ist also vortheonische Interpola-
tion oder vielleicht gar echt).
S. 235: xa yicQ l<Soy<ovia 7CccQccXkriX6yQa(ji(jia Xoyov i%Bi TCQog Sk-
kifjXcc xov övyKet^vov Ix xmv jcXevQmv^ = Elem. VI, 23 (ngog SX-
XriXct Xoyov b%bi alle Hss.).
S. 181: iitBl iv xolg axoi%Bloig^ ow* ictv rj xov i^aycivov xal
fj xov dBKaydvov rwv Big xov avxov kvkXov GvvxB&mCtVy ^ oXri bv-
d'sta Skqov Kccl fiiaov Xoyov XBx^rixai (Elem. XIII, 9; die harten
Ellipsen rühren wohl von Theon selbst her).
S. 182: hcBi ÖBÖBivxai Iv xa xQiGKaiÖBKora) xav tfrot^e/ov, oxi
VI xov TtBvxayoivov nXsvQa dvvaxcct X'qv xb xov i^aydvov wxl xifv xov
ÖBKay(6vov xav Big xov ccvxov kvkXov iyyQa<po(AivcDv (=ElenLXUI,10).
S. 183: iÖBlx&vi dh aal iv xa XQtöTtaidsTtaxfp xmv cxoi%bUov^ oxi
ri xov XQtymvov tiXsvqcc övvi^i rijg avxi]g (sc. xrig i% xov xivxQOv")
iaxi xQiTcXaalfovy = Elem. XIII, 12.
V. Jahrhundert n. Chr.
Was aus dem Kommentar des Proklus für die Kritik brauch-
bar ist, wurde schon oben S. 181 £P. zusammengestellt; hier wer-
den einige Stellen aus seinen übrigen Schriften nachgetragen.
Proklus in Timaeum 72 e (S. 170 Schneider): Kctl yciQ 6 yeea-
(iBXQYigy xi (liv iiSxi ori^tov tuxI xl yQa(i(Ariy tcqo xmv aTCoÖBl^Brnv xm-
BfivriiSBVy oxi ÖB l6xt xovxcDv iiuixBQOVj oxfda(jimg idlda^Bv.
Ibid. 83 d (S. 196): mönBQ inBivol (pt yBcnfiixQcci) q>aaiv^ oxav
Xiymai tvbqI xov iv xotg TtaQaXXriXoyQccfAfJiOig yvcifiovog' ^v onoLOvovv
6vv xotg ovo naQccnXriQ(6(Ui6i yvdfuov xa^c/tfO^co, = Elem. II def. 2.
Ammonius in Aristot. categor. Venet. 1503 S. 43: laxiov xol-
vvv^ oxi ßcifia McXovCiv ot ysmfiixQai x6 M%ov XQBtg diaaxdcBtg fiiJKog
TtXaxog ßcc&og^ vgL Elem. XI def. 1. — Ibid. Tovro 6i ictiv ^
yQafifiri fiiJKog ovöa ajcXccxigj I def. 2. — Ibid. dio wxl OQi^OfUvog
avxo 6 yscDfiixQrig (priöl örifiBtov iaxiv^ ov (ligog ov&iv^ 1 def. 1.
S. 58: oxav Bvd'Bta in Bv&stav (Sxa&stca xag ivxog xoi inl xä
aincc fiiqri ymvlug ißag aXXriXaig noirj^ o^Oi^ ixaxiQa xov ycovimv iexi^
xol 7 iq)BaxfiKvtd Tcad'Bxog Xiysxat^ iq>^ i^ (1. t]v) itpiüxriKBv, I def. 10,
mit einigen Verunstaltungen, die aus aix. 5 eingedrungen sind
(ivxog Tifxl ircl xcc avxcc fiiQti s^^tt iq>B^rig ist sinnlos). Über das
fehlende Ikfmv vor yaviav s. S. 202. — Ibid. o^Btcc di ytovlcc icxlv
— 205 —
^ ikccTccDV tilg ^Q^VS^ aiAßXsuc dh fi fultcov o^d^g (I def. 11 — 12
in umgekehrter Ordnung^ wie bei Heron, s. oben). Vgl. noch
S. 66: nccl OQlSetat f/iv ^Ttaatov rovrcov 6 yscofiirQfig ro (ihv arifistov
XiycDVy ov (ifQog ovöiv^ xfiv öh yQafifji/riv fi^xog aTtkccrig xal tSXXa^
(og l%et.
Ammonius in Porphyrium 48 b: ag o EiniXsldfig iv rm rsaca-
QaKodxm &ctm avrov dsdOQi^fuxri avev XQiyoivov ro retQccyavov Si*
sv^elag avccyQccq>Biv diddöKsiy I, 46.
• VI. Jahrhundert n. Chr.
Simplicius in Aristot. categ. fol. 3 b: öto %ai 6 yscafAixQrig ano
T(ov ccTtkovöxiQOOv ocQ^ofisvog tzsqI XQLyaivüDv Tt^mov nal xsxQaymvoDv
iffB^Hg öMöKEi Kai xoxe tcbqI nevxaycivtov aal rav itps^rjg nokv-
ycivav.
In Aristot. de coelo fol. 101: Sgtcbq tw öo&ivxi XQi/yfovm Xaov
XBXQayoDvov ^X'qöaö&cct (1. Cv0X'qiSccö&aL) o CroL%HüJxrig jCQOvßciXsxo ov
raig xov XQiydvov XQicl yQafifiatg rag xov rsxQayfavov ygafAfiag i^-
liSaiSai nqorid'üg aXXa ro ifißadbv r& ifißada^ vgl. Elem. II, 14
(^EvdvyQcififAfp statt rQiyoavm),
Fol. 131 b: orav yccQ Bvd'eta in svd'etag iSra^iliSa rag iq>s^rjg ym-
vlag i6ag alkrikaig noiy^ 00^ icriv enaxiqa tg5v Xomv yooviav^ rag iv
totg arotxsloig ifidd'Ofiev, I def. 10. Hier finden wir also schon die jetzt
in den Hdss. gewöhnliche Wortstellung, während Ammonius oben
S. 204 mit Vatican., Bonon. und Proklus iertv nach ycovimv stellt.
Ibid. ori ÖS ra itQog o^ag yaovlag xarra (psQOfUva inl ro xiv-
rQOV ßvviQxetaiy ifiad-ofiev Ix rov iwarov d'ecnQi^fAaxog rov rqirov
ßißllov ToSv öroL%sCci)v^ ovrivog fj itQoraöCg itSri roiavrri' iav winXov
iq>anrif}ftal rig svd'etay anb de rov nivrQOv iitl rriv a<priv iTti^svx&fj
rig ev^eiaj fi int^svxd'stöa Tidd'srog Mcrai ijtl rriv ig>a7tro^vriv (Elem.
III, 18, nicht ni, 9). aAA' iitBidii iv fiev rotg 0rot%eloig öidemrai iv
TJJ TtQog OQd'ag yoavlag ry iipuTtro^vi^ ro nivrqov xal ij öi>a rov tUv-
rQov vnaQ%ovöa ngog OQ&ag ymvCag rij iipaTtxofAivjn %rX»^ Elem. III,
18—19.
Ibid. öia ro lö' rov Tcqmov r&v iSrot^slcDv, ovrivog rj itqoraaCg
icrt roiavrri ' iav nqog rivi sv&ela aal rm Ttgog airty arifiela) ovo
sv&eiai (ATI iTtl ror avra fiigri nelfievai, rag i(pB^7ig yaovlag övclv oq-
&aig tiSag tcov&Oiv^ in ev&slag söovrat akh^Xaig (af) evQ'eiat (at
fehlt in der Ausg.), = Elem. I, 14 ohne das i^rig, das Proklus
allein voi* (Mq einschiebt.
In phys. fol. 12 b: navrl Sh noXvyaivco 'Üov rerQaymvov dvvd-
fied-a &i<S&aiy ag iv rotg arotxsloig naQBkdßofiev^ Elem. II, 14.
Ibid. fol. 14 a: OTtSQ EvTcXeldrig Xy l'Oero ^tfQ^\m rov rglrov
ßißXlov nQorslvag ovrcog' inl rijg SoMörig ev^elag y^d'^l^ai rfirjfia
avTiXov ösxofievov ycDvlav Idriv ry 6o^sl0y ymvia Bv&vyQd(A(A(p^
= Elem. III, 33.
— 206 —
Ibid. o(AOia yciQ r(M^(iatcc wünXmv 6 EvKleldi^g &ql6axo iv tm
tQiGKatösudTm (I. tglrw, der Irrtum ist aus tm y entstanden) ßtßklm
za Ss^ofiBvcc yüDvkeg fcag, = III def. 11, wo jetzt, wie es scheint
in allen Hdss. (auch im Yaticanus?) tcvkXov statt ifiwiXmv gelesen
wird; dieses ist aber an und für sich das Richtigere und wird auch
durch III, 23, wo es in aUen Hdss. steht, gestützt..
Ibid. didsiTcxaL yaq iv tgo kvÖBxcntp (1. ms^aganaidewirw^ d. h.
lA statt lÄ) d'scoQT^fuiu tov Ssvtiqov ßißUov tmv Eindsldov ötoi-
^eCcov^ TTGülg xQri tgS dod'ivti Bvd'vyQcifAfm föov retQccymvov iviSvrjcaG^air
(1. avati^aaad^at)y = II, 14.
Ibid. fol. 14 b: ^yp^uv yccQ iv ra nifiTttip rov xexaQtov rmv
<Stoi%€t€üv 7t6Qi TO öo^EV TQlycDvov kvkXov %BQiyqaÄ\fcti^ = Elem. lY, 5.
Ibid. diÖBtxtai yccQ iv t£ tQkfp tov xqIxov x&v EifxJiBldav öxoi-
XbIojVj 0X1 fi iv T09 ikaxxovL f^fiixvHklov x^i^fiaxi fiBl^oov OQ^g icxiv^
Elem. III, 31, nicht III, 3.
Ibid. fol. 15: ra o^ioict xmv kvxXüdv xfii^iioxa nqog SHtiXa icxiv^
&g xit ajto xmv ßciöBfov xBXQayoovoc, dwxi Tcal ot o(aoioi tcvxXoi ngog
älXriXovg bMv mg xa ano xmv dia(iixQ(ov x^Qccymva^ Elem. XII, 2.
Ibid. ri di ix xov xivxgov Vetj i0xl xij xov i^aycivov jtXBvgay
rag xb noQtöfia XiyBi xov tcqoxbXbvxov^) Ofoo^|iunrog iv rcS xBxaqxG)
ßißXlm Tcov Totl EiviiXBiöov axoixBltov^ Elem. IV, 15 itoQ. (16 Sätze).
Ibid. fol. 114 b: bI yccQ mg iv xm SBxaxfo xmv EvuXBldiyv fStoi-
%Bta)v SiÖBMixai rcccCav yQcc(Afiriv aaxcc xov ctvxov Xoyov x^ ^di; ZBXfAfi'
^vi[l öiBXBtv^ ovK av axofiog bVi] yQafifM]; nach SeKaxco ist xov !kxov
einzuschalten, s. Elem. VI, 10.*)
Ibid. d>g Hokbi tcoibIv o nqoßccXX6(iBvog xi^v So^BUiav bv^buxv
öl%a xE(isivy = Elem. I, 10.
Ibid. fol. 119: b^tcsq nal iv xotg alxi^(ia6t Xocfißccvovöt (ot ysciH
(lixQat) xb TtBTtBQaCfiivriv Bvd'Bucv fuxxa xb 6vvB%hg ijc Bv&Blag ixßaX-
Xbivj I aix. 2, die Wortstellung wie bei Proklus und im Vindobon.
(Yaticanus?), sonst in Bv^Blag xcrra xb övvBxig (Laur. 28, 3; Bo-
non.; Paris. 2466).
Ibid. neig ovk avoitQBixai xb ngmxov d'BoiQfifia xmv EvtiXbISov
Gxoi%bC(ov; bI yccQ dvvccxat fihv ^ do^Biaa bvQ'BÜi nBnBQaOfiivri^ iip^
rig der xb löonXevQov zqCymvov (SviStvfiaa&ai^ 17 duifisvqog slvai xov
Koüfiov Kx}i.y vgl. oben S. 201.
Olympiodorus in Aristotel. meteorolog. ed. Ideler 11 S. 110:
diÖBixxai yccQ iv zm k^' (Ideler, ri^s die Hdss.) ^Bmqr^iuni xov nqoi-
xov ßtßXlov xijg axotxBioiösmg , oxt iav dvo zqiytova zag Svo ymvCag
xaig övgI ymvlcctg X^ctg i^V^ ^^^ ^^^ Xomccg nXBv^icg xatg Xomaig
1) nQOxsXevxaiov^
2) Vgl. ebd. fol. 119: ansQ St' svbg xov itaQ* avxoig &B(ia^{Laxog
dsiyLvvxai xov iv xm Fxro) xmv cxoi%Bloiv^ ov rj nQOxaaig iaxi xoiavxri' t^v
dod-stcttv axfirjxov BvQ'Biav rj doQ'siaij xBxiiTHiivfj dvaXoyov xsfistVy VI, 10.
ev&sia vor xBX(i,rjfiivji fehlt wie hier nur im Vatican. und bei Campa-
mis VI, 12.
- 207 —
TcXivQatg Üag ?^et Bnaxiqttv Bwxxiqct wxl xiiv loiTcijv ymvüxv z^ Xomy
ycavla^ = Elem. I, 26. Die Weglassung der wegen des Folgenden
notwendigen Angabe über die Seiten wird wohl einem Abschreiber
zur Last fallen. Das Tifijv ?^sl am Schlufs fehlt hier, wie in den
meisten Hdss.; bewahrt ist es bei Proklus und im Laur. 28, 3;
•auch Campanus hat „aequalis^^
Ibid. II S. 118: diSsiKtai yccQ iv tc5 rsrccQTW &sa>Qrifian xov
la' ßißlCov rijg GtotxstciiSscDg, ort iav evd'eÜi xig ev&elcctg tialrsfivov-
Caig aXlriXag TtQog OQd'ccg ijtl xr^g xofirjg iTttöxad'rj^ xal tc5 ivl avxmv
iTtmiötp lOai slöl nccöai at Kccd-Exot, Der ScUufs ist schwer ver-
dorben, aber auch sonst stimmt das Citat nicht genau mit Elem.
XI, 4 (vgl. XI, 5).
Eutocius in Archimedem III S. 254, 27: iccv ds avlaoig vßa
TCQOiSxed'y^ xcc oXcc ioxlv SvuScc^ Kai ixsivo (lei^ov^ o xal i^ ^QXV^
fi£^OV, = I KOLV. ?vv, 4.
Eutocius in ApoUonium S. 10: olog iaxiv 6 iv reo elKOörm dev-
xiq(p ^ecDQi^ficnn xov TtQfixov ßißXlov xrig EintXsldov iSxot%€€iiSEG)g i»
r^mv evd'Bt&v^ at slaiv töctt xqiöI xaig iod'eliSaig xglytovov avcxri-
öa0&ai, Set de xccg Svo xijg Xomrjg (isl^ovag elvai ndvxri f^7<^^<)^|^'
ßavofiivag^ insl diöetnxai^ oxi %avx6g XQiyoivov at ovo nXevQal xrlg
Xomrjg (ut^ovig elai jcdvxri fistaXafißavofUvai^ I, 22. sv^elaig fehlt wie
hier nach do&BlfSaig in Vindob., Bonon. und Paris. 2466 man. 1,
steht aber bei Proklus; dem Zusatz inel etc. Ähnliches bieten viele
gute theonische Hdss.
Ibid. S. 12: S^tisq yccQ hü xov xvkXov i(ia^0(A6v iv xrj 6toi-
%6t4D66iy oxi Saxi XI ari(Astov^ ct(p* ov xav fuv TtQog xriv KolXriv negi-
fpiQHav TCQOöTCtTtrovamv fisylöxri icxlv tf dicc xov ^vxqov, xmv 6a nqog
tfiv TCVQxriv iXccxCaxri i0xlv ti (iexoc^v xov 0ri(Aslov tuxI xijg dunfiixQOv
xrA.j vgl. Elem. HI, 8.
Ibid. S. 44: 6 fiev EtwXelSrig iv reo dendra) jcifinxfp &s<o^(ian
XOV xqCxov ßißXiov xijg GxoixELaiaemg iöst^ev^ oxi i^ TtQog OQ&ag ccyo-
liivTj an* a%Qag xijg dtafiixQov ixxog xs nlnxBi neu igxxTCxsxw xov
TivxXov'j ungenau nach III, 16 (nicht III, 15) 5 vgL ib. S. 59.
Eutocius in Archim. III S. 136, 25: (hg yccQ ^v ngbg £v, ov-
x&g ajcavxcc xcc riyov^va nqog Snavxa xic iitofisva; vgl. V, 12.
In ApoUonium S. 139: öia xo ÖBÖeix^ai' iv reo slKO0xm TcifinxG)
&6(0Qi^ficcxi xov TtifiTVXov ßißXiov xi\g EiniXsldov öxot^Sidöscog, ictv xia-
accQa (iByi&ri avdXoyov rjj xb itQaxov xai xb xbxccqxov ovo xmv Xomciv
(lei^ovcc laxai^ = V, 25.
Ibid. S. 32: diÖBMxcci fikv iv reo Iscroo ßißXlm xijg CxoiyBmCBong
iv reo bIkoöx^ xqIxco d'Bm^ifiaxi^ 0x1 xcc laoydvtcc TtaQcclXriXoyQafifAcc
TtQog SXXriXcc Xoyov ^%bi, xbv avyKalfiavov i% rwv tcXbvq&v^ = VI, 23.
Vgl. Comm. in Archim. IE S. 236, 23.
Ibid. S. 53: iccv yccQ^ <og iv xotg 0xoi>%Bloig ifici&ofiBVy reo do-
&ivxt Bv&vyQccfifim . . föov kccI SXXo) reo öod'ivxL . . . ofioiov xb aifxb
avaxriöfoiisd'ay = VI, 25.
- 208 —
Ibid. S. 23: dideiTVcai yccQ iv roS 7tQ(6r<p xal dsKotip rijg Ei-
nXsldov GtoixeiciaBCDg, Zu Sv svd'eia intniöip rivl tcqos OQ^oig r^^ tuxI
Ttdvra xct di a\rti]g inlneda xa avrco inmidip %Qog OQd-äg FcTrcri,
= XI, 18.
In Archimed. III S. 32, 3: ird fuv rmv iyyQa<pOfjiivoDV öiSeiTcxai
iv xy <Sxoixet(o6sty oxi xcc iyyQa(p6fisva XQly(ovci slg xic XfirJiAUxa fjLsC-
^ova iaxiv ij xo Y^^iGv tcdv huQ'^ iavxa xfArnuixcDVy vgl. XII, 2
S. 200 Aug.
VII. Jahrhundert n. Chr.
«
lohannes Philoponus in Aristot. phys. Venet. 1635 fol. 6 r:
TtQog yccQ xbv avaiQOvvxa^ oxi> Crifietov ufABQig iiSxiv^ ri yqafi^ri ^^ C'V'
Kog anXaxig etc., = I def. 1 — 2.
Id. in Aristot. de anima. Yenet. 1535 fol. a 2: oQog yiq laxi^v,
Sg (priötv b ysco^Qrig^ o xivog scxt niqug^ == I def. 13.
Id. in Analyt. post. Venet. 1534 fol. 15: y^afifiriv slvat rrjv
15 Ttfot; xotg eq>* iavxijg örifisloig TCSifiivriVj = I def. 4.^)
Id. ibid. fol. 28 b: xqlyoivov Icxi Oxrjfia Ix XQimv evQ'eimv tcsqi-
E'j^ofievov (1 def. 21), xvxAog di l<Sxi oxijficc xmo fuag yQafifiijg tcsqi-
exoiievovj nQog yjv a<p^ ivbg 6ri(ielov xcov evxbg xov 9cv%Xov naCai ai
nQbg xriv neQL(piQHav nqoiSnlTtxovöat BvQ'etai Xcai iXXrikcitg elalvy
= I def. 15, mit einem ähnlichem Glossem, wie jetzt in unseren
Hdss. steht; vgl. noch ebend. fol. 29: &C7CBq oxavy bI xvyflt^ xov
xov KvxXov oQiöfibv Bv TCQOxdoBi TCaQccXafAßccvm^v 7tQoßXi]fiaxog
XiyovxBg' at dl ano xov TcivxQOV ngbg xi^v TtBQKpiqBiav nqoiS-
nlnxovaai Bvd'Btai YiSat aXX'qXaig bIoI^ und ibid. foL 53: xL ovv ovx
anoÖBUvvCiv b yBG)(iixQfig xa öv^ßBßriKOXcc xotg öxrjfiaaiv^ olov oxi
xov xQi/ydvov at XQBtg ymvtai övölv oQ^-atg Vcai bIüIv^)^ Kai on at
OTTO xov nivxQov XOV kvkXov BTcl XYjv nBQKpi^Biav lOai bUsI?) Doch
hat er den Zusatz wohl nicht in seinem Euklid gefdnden; denn
Comm. in Aristot. phys. fol. h IUI lesen wir: oxi ovrog 6 bgiOfibg
xov kvhXov' ^XV^'^ inlnBÖov VTcb (uag yQa(A(Arjg KBQtsxofiBvov^ nqbg
iqv aq>^ ivbg ör^fABlov x&v ivxbg xov öxtilJuxxog 7CBi(iiv(ov naoai at
TtQoanlnxovCaL Bvd'Btai tcat aXXi^Xaig bI<sL
Id. in Anal. post. fol. 29: xQlyavov l&xi xb ix xqi&v nXBVQmv
nBQUxofiBvov^ XBXQccTtXsvQOv öb xb ix xBiSaaQ(ov %al oqd^oymviov \iiv
xb oQ^v Ixov yavCavj I def. 21, 22, 27 (ohne filav^ das nur Proklus
und Vindobon. haben). Vgl. Comm. in Arist. de anima h 7 : &iSyuQ
b yBODfiixQrjg OQicdfUvog Kotv^g xb <SXVC^ 0- ^^^* ^^) ^QOiSidi]KB xovg
BldiTicDxaxovg i^aöxov xmv iv imoöxaaBi 0XVC^^^ OQKS^LOvg (I def. 20 ff.).
1) Vgl. fol. 4b: svd'sta ygafiiirj iativ, rjtig i| taov xotg itp' savt^
(sie) ariiistoig yisixai.
2) I, 32. Vgl. Comm. in phys. i IUI: at XQSig aQa xov xQiyiavov 8vo
oQ^aig taai daCv, und sonst (bekker IV S. 181 b, 37).
3) Vgl. ebd. fol. 9 b : olov ort at i% xov nivxffov nQoaxtnxovaai tv-
Q'siai nQog xr^v nBQKpiQSiMV tov nvnXov taai bIcIv aXXriXaig,
L. g..t 'irr *^ ar-
- 209 —
Id. in Anal. post. fol. 81 b: (pdcmav xo XQlycavov elvat fSx'^fjiCt
iTtlnedov TQBig ycovCag s^ov^ vgl. I def. 24.
Id. in Phys. i IIII: dioxi xovxo iöxiv 6 oQtßfibg OQ^g' mg Sv
si^sia in Bv^elav öxa^eiGu xag ig)S^rjg yavlccg Xaccg alXiqkctig itoiy^
6^0^ SKcctiQcc Twv yüDvt^v ibxiVy = I def. 10 (ohne fooov). Das unge-
naue cSg av ist wohl nur Schreibfehler; das richtige hat Philoponus
selbst in Anal. post. fol. 28 b: oxccv 6s sid-eta in Bv^Biav axa-
&€iaa xag i<p6^g ytovcag övalv OQd'cctg taag %oiy Kai xa i^rjg (sehr
nachlässig durch die Einmischung von I, 13 um jeden Sinn ge-
bracht).
Id. in Anal. post. fol. 29: ahi^^axa^ olov xo navxi TcivxQ» tuxI
ÖLaaxT^fiaxi xvxAov yQdg>6a^ai^ Ttal xb ano navxbg 0ifi(AElov inl nav
Crjfisiov svd'Eiav yQafi^fiv ayaysiv Kai xa xovxoig o^ota (I aix, 3 und 1,
in aix, 3 yQa(pBad'ai> wie die Hdss., ^^aif;a^ Proklus). Vgl. ib.
foL 10: xo ano navxog Gri^lov inl nav otnutov svd'siav yQu^niriv
ayayeiv^ xo navxl kbvxqo) Ttal diacxi^fiaxt kvkIov yQdq>£ad'ai.
Id. ibid. fol. 9 b: TO anb navxbg örifAslov ircl nav Cruulov ev-
^Eiav ini^ev^at ij xb slvat xb 0rifieiov afieQhg rj xb nav xqlymvov
iK xQtav eif^simv neQiixsa&ai,
Id. ibid. fol. 10: xov yeoa^xQOv kiyovxog xag OQd'ccg ytavlag Üag
akXriXaig elvai. (I aix. 4) . . . ndhv xov ysafiixQov Xiyovxog' ovo
evd'etai xcdqIov ov neQu^ovöiv, Die Gestaltung dieses Satzes be-
weist, dafs Philoponus ihn, wie erwartet werden mufste, unter den
Koival k'vvoiai vorfand, nicht unter den alxrifiata.
Id. ibid. fol. 29: äönsQ tj XiyovCa xag an iXaixovmv i} ovo
OQ&äv iKßaXXofiivag 6vf/Lnl7Vxsiv. xovxo yaQ Xa^ißccvei fihv 6 yetofiixQrig
mg atxri^ avanodelKxtogj I aix. 5; vgl. ibid. fol. 10: olov xb an
iXaxxovcav ri ovo bqd'mv iKßaXXojiivag Cv^nlnxetv^ onsQ XafAßdvexat ^sv
naQa xov ysoa^ixQov xcoQlg anodBl^eaog,
Id. ibid. fol. 5: xb fiivxoi' xa xm avxa ica Kai aXX'^Xoi^g ioa
(1. ioxlv IW) KaV iav anb xmv iöcov iöa aq>ai.Qsd'ri^ xa KaxaXetno-
(levd iöxiv iöa^ nXeCociv ccQfio^st ini(Sx'^(iai,g (I koiv, k'vv. 1 und 3)
. . xo ÖS' xa iq)aQ^6^ovxa in äXXriXa äl^Xi]Xoig iöa iaxl^ fwvri xfj
^Brngta (1. yeca^exQla) TtQoüi^Kei, (I Kotv. sw. 8, in aXXriXa fehlt bei
Proklus).
Id. ibid. fol. 4 b: olov mg inl nagaöeCyfiaxog iv xm nQcoxG)
&e(OQ'qfiaxi xmv EvKXeidov ßxoixecmv tvi^ovvxi inl xrjg dod^slarig sv-
&£iag nensQaö^ivrig xQtycovov ladnXsvQOv övaxi^öaad'aC icxi ösöo^vov
(ABv ri Bv&Bta rj nBnBQaGiiBvri ^rjftovfiBvov dl xb laonXBVQOv xQcymvov^
d^lüjfia ÖS iv ^Bv xotg nQOGvXXoyiC^otg^ oxi at iK xov Kivxqov ngbg
xjiv xov kvkXov nBQtfpiQBLav nQO(5nl7Cxov0aL Bv&Btat icai aXXiqXaig Bial^
Kai oxi xa xä aixm iöa Kai dXXi^Xoig icxlv iaa^ iv öh tü5 öv^nB-
QaCfiaxt^ Ott XQiyoDvov löonXBVQOv iöxi xb vnb xqimv Bvd'Bimv icav
n^QU^o^yov. Kai OKonsij mg ndvxa xa Bigri^va nQOBiXrinxat xm
yBm(AixQi[l^ xlg xi iaxiv fj Bvd'Bia Kai xlg ff nBnBqaO^Uvri Kai xl xb
loonXBVQOv xqCymvov Kai ixi xd Xomd d^tmfiaxa. xiva öh Kai naQBcc-
Heiberg, Stadien über Euklid. 14
— 210 —
rci;^ reo yem^iirQrj^ olov xlg fj ßcc0ig aal ti to iq>aQfi6tov (1. iq>aQ-
(lo^eiv?) Kai xi TO iGov mg iv xrj ffvvri^stcc yv<OQl^(ov ovrtov xovx&v.
. . . eldivai (livroi ye xqt]^ oti icxlv oxs aal xo. dedo^iivov ^rixov-
fisvov ylvexai %ccl x6 ^rixovfiEvov dedofiivov, olov iv (jiiv rra 7CQ(6xa)
d'6a)QT^(UiXi exo[isv dsdofAivov xriv ev^stav, avxri ow fj vvv 6edo(iivri
ylvBxat ^rixov^vov iv xa xsGCccQeGoiaidsxaxa ^Boo^fiati reo Xiyovxi'
iciv TtQog xivi sv^slcc nal xm TtQog avxy orifistcp ovo evd'siat (ifj inl xa
ccvxa iiiQri aslfievai vag ifpB^ilg ytßvlag övaiv OQ&atg Vöag jcoiriamöiv,
in Bv^elag icovxai aXX'^Xatg ai ev^Eiai^ = I, 14 (ohne IJ^g).
Id. in phys. h IUI: öia xl at ovo at icpB^r^g Sv^lv OQ&alg laat
sMv; iQEi^ oxi' oxav [fß ev^sta iit sv^tlav <5xa^^ -ij ovo oq^ag
iq Svalv OQ^aig Haag TtoiBi, Elem. I, 13, wo mg av (vor Theon iav)
statt oxav. S. unten.
Id. in Anal. post. fol. 18 b: iav elg 6vo Bv&eiag Bv&Bia ifi-
nCittovCa xag ivxog xal iitl xa airca fiBQti ymviag dvolv oq%'aTg llfSag
noiy^ iKßaXkofiBvai in anstQov iq>* BKoxsQa xa (ligri inl ovöbxbqov
CvfinBiSovvxai. at Bv^stai; vgl. Elem. I, 27 nebst I def. .35.
Id. in Anal. post. Venet. 1Ö04 S. 65: onmg dh öbIkwöiv 6
yBa)(iixQrig xäg xov XQtymvov ycovlag dvalv OQ^aig taag slvaiy tuxl
nqoxBqov (Jiiv BtQrixai^)^ Kai vvv d' avafAVT^öOfiBv, ixßdXXmv yccQ xriv
(Atav nXBVQav xov xQiymvov in Bvd'Blag mg xov aßy xriv ßy inl x6
ö ÖBLKvviSt xriv i%xog xriv vno ayö oval xdig ivxog xfj xb vno aßy
nal ßay XiSriv^ nal KOivrjg nQOCxid'EfAivrig xijg vno ayß nuhv bUsIv
'iaap at vno aßy^ ßay^ ayß xrj (1. xaig) vno ayß^ ayS. aXXa (1. aXX^
oxi) yovlai at vno ayß^ ayö dvclv o^alg 'Ccai bIcIv^ 6t ixBQOv
dBlxvvxat d'BCDQriiMxxog ^ ov ri nqoxaalg iöxi xoiavxri' iav Bv^Eia in
BvQ'BCag ßxad'Btaa ymvlag noifj^ rj ovo OQ^ag ^ övölv OQ^atg töag
noirJ6Bi, xoiko 61 avd'ig 6ta xov oqovj og (priciv' oxav Bv&Bta in
ev^Bimv (1. Bv&Btav) axa&Btaa ymvCag iCag aXXriXaig nov^^ 6^9^ itSxiv
ixaxiqa xmv tcmv ymvimv — eine genaue Wiedergabe des Beweises
Elem. I, 32, sogar mit denselben Buchstaben, nur öfters in anderer
Reihenfolge. Besonders interessant ist, dafs hier I, 13 citiert wird
und zwar mit der vortbeonischen (Proklus, Vaticanus) Lesart iav
statt mg av, während in der oben angeführten, überhaupt aber
sehr ungenauen Stelle oxav gelesen wird. Auch ist es bemerkens-
wert, dafs sich hier in I def. 10 das Wort tamv vor ymvimv er-
halten hat, während es in der S. 209 angeführten Stelle vermifst
wurde. Vielleicht hat Philoponus bei der Ausarbeitung des Kom-
mentars zu den Physicis, worin jene beiden abweichenden Citate
sich finden, eine Handschrift der Theonischen Klasse, sonst aber
eine vortheonische gebraucht (vgl. jedoch 8. 208).
navxog
1) Vgl. Comm. in Anal, priora. Yenet. 1536 fol. LXXXII: otov oti
„ xog XQiyoivov at XQSig ytovlai 6vo xaig i(peiijg taai elaiv. nacai at
(1. 6' at) 6vo taig itpBiijg taai ovaat 6valv oif^atg taai bIoCv ' navxog aqa
tQiymvov at x(f6ig ytovlai 6vo offO'aig taai Blaiv. Vgl. noch Comm. in
phys. i IUI.
— 211 —
Id. in Anal^^post. 85 b: Kai o (aev EvKXBldrig iv t& xqlxm rijg
yeafurQlcig ösIkwöi, nöSg fi iv tco fniiTcvKlCa) ymvicc oq^-j^ ioxu tujcI
iTtel dv0%6Qig ißu TtaQccörijaciL rovro xotg ayeoafJLSx^xoig^ i^ cov inet-
vog eiQfinSy g>iQS fi(ietg ioiXaßci(Ae&cc xovxo^ oaov avriTiei xrj 7tQ0KEt(jLSvrj
TCQayfAOxela, %uxayQi(pBi kvxXov xo ßyd xorl fiiöov ciyei öicifUXQOv
Big ovo ri(iMVKkia xov kvkXov öiaLQovdccv xr^v ßy, äysi öh Kaxa xa-
d'Bxov BV^Btav xr^v ya inl xr^g ßd. btcbI 6h Byd-Bta iit Bvd-Blag öxcc-
^Btccc ovo OQd'mv ytovlag tvoibl ^ dvclv OQ&cctg Ttfag, Xoitcov tj iv
rHUKVTiXlfp ytavla fi r; aßy iq ^ yaö fi(Al6Eig bIöI xmv ovo OQ&av.
xb yccQ *iv xmv ovo T^fiiav, Die Stelle ist mir durchaus unverständ-
lich geblieben (vgl. Eiern. I S. 287 Aug.) und mufs schwer ver-
dorben sein (wie auch die zunächst folgenden Worte). Jedoch geht
so viel hervor, dafs Philoponus wie Alexander Aphrodisias oben
S. 195 von einer Senkrechten spricht, die weder bei Euklid (III, 31)
vorkommt noch überhaupt hierher gehörig ist. Dafs wirklich jemals
eine solche Konstruktion in den Euklidhdss. gelesen wurde, ist
hiermit noch nicht bewiesen; eher könnte Philoponus den Alexander
benutzt haben (vgl. unten).
Id. ibid. fol. 117 b: 6 (isv yaq yBCDfiix^g k'ÖBt^BVj oxt XQimv
Bvd'Bimv avdXoyov ovööv ©g Ixsi ri TtQoixr^ rcQog xriv xqtxriv^ ovxod xo
(einzuschalten: &7t6 xijg TtQmr^g) avccyQag>6iiBvov xsxQccyüJvov TtQog xb
aTtb xi]g ÖBVxBqag, , , , iv ovv xotg irUTtiöoig anXmg BÖBi^BVj ou mg
S^Bi rj TtQfoxri TCQog xrfv xqlxriv ovxod xb anb xrjg TtQeixrig XBXQccytavov
Ttqbg xb anb xrjg ÖBvxBQag. Dies ist VI, 19 TtoQUSfuc von Dreiecken
bewiesen, VI, 20 tioq, 2 von einer beliebigen Figur, von den Qua-
draten besonders nirgends bei Euklid; vgl. aber die Stelle aus
Psellus unten. Wir lesen weiter unten bei Philoponus: ovxm |iAav
ovv iv xotg iitmiöotg Söbi^bv^ iv ob xotg 6xBQBotg xb nad-oXiMoixBQOv^
oxi &g iöxiv ri TCQfaxri TtQog xriv XQlxrjv^ ovxcd xb ccTtb xrjg TtQmxriq
öod'hv XBXQccyoavov (vielmehr axBQBbv TtciQaXXriXBTtlTCBdov) Ttgbg xb iito
xrig ÖBvxiqag, Was mit diesen Worten anzufangen ist, weifs ich
nicht; sie passen nicht zu XI, 33 tto^., und sonst finde ich keine
Stelle, worauf sie sich beziehen könnten.
Id. in Arist. de anim. g 11: xb ovv (lißrig BVQsatg(Y) 6 (ikv
^AXi^avÖQog iv xm ÖBvxiQfa xov EvkXbCöov^ xb d' ov% i'iSXLV. ovöbv
yccQ iuBi xoiovxo öiÖBLKxccL aXX^ iv to5 i^Bt (1. iWr«) öböhkxcil ovo
6o&Bi.aav Bv^Bimv fjiiöriv avccXoyov bvqbiv^ kccI ou, iuv XQBig Bvd'Bicci
ivclXoyov wöiy xb anb xav cctcqodv töov i^l r« anb xijg fiBatig^ VI,
13 und 17.
Id. in Nicomachum, ed. Hoche 1867 S. 6: qyrialv ovv 6 Ev-
xXBldrjg^ oxi Xoyog in Xoyov (1. Xoymv) 6vy%Bi0Q'OLt XiyBxai^ oxav at
nriXtKOxrixBg avxov (L avtwv) i<p* ictvxccg TtoXXaTtXaacaad'BiCat Ttoiaöl
xvvu^ = VI def. 5, die von Theon herrührt.
Id. in Anal. post. fol. 117b: %al iitBl diÖBiMzai iv xa xBaaaQBaTuci-
Sbkccxg) xov iVcTOv xav <5xoi%bI(oVj oxi xav IöotcXbvqcov %al löoyavCoav
TcaQaXXriXoyQcifiiuov avxtnBnov&aatv at tcXbv^I at %Bql xag iCag yiovlag^
14*
— 212 —
= Elem. VI, 14; laoTtXevQCDv ist ein Schreibfehler von Philoponus
oder einem Abschreiber statt laav; laoyaovlcov hat anfser Philo-
ponus nur Vaticanus von erster Hand; eine junge Hand hat dafttr
(iCav ^la i'ariv ixovrav ycovictv gesetzt, wie die Theonischen Hdss.
sämtlich bieten. Auch Campanus VI, 13: quarum imus angulus unius
uni angulo alterius aequalis; das beweist aber für die zu Grunde
liegende griechische Handschrift gar nichts, da er auch VI, 23 (bei
ihm VI, 24), wo alle griechische Quellen Idoycovia haben, ebenso
giebt: omnium duarum superficieram aequidistantium laterum, qua-
rum unus angulus unius uni angulo alterius aequalis etc. Also ist
die Veränderung ohne Zweifel unabhängig in der arabischen Über-
setzung vorgenommen, und wir können die entsprechende in VI, 14
auf die Autorität des Vaticanus dem Theon vindicieren; dafs Phi-
loponus jedenfalls auch vortheonische Euklidhandschriften benutzte,
ist S. 210 gezeigt worden.
Id. in Nicomach., ed. Hoche. 1864 S. 16: bvtbv&bv xoCwv
iXiyXStai 6 EviiXelörig xanag oQKScifievog iv ra ^' ßißklto rov ä^ia-
mg Squov aQid'^ov, g>ri0l yiq^ oxi ctQuimg aqxiog aQi&iAog icnv o
vno oiqtIov agid^^ov fiBtQov^vog xora ctQxiov aQtd-fwv^ = VII def. 8 ;
s. oben.
Id. in Anal. post. .fol. 15 b: iiSxl dl %qmog aqi^^og 6 vnb
fiovaöog (lovrjg (lexQov^evog . ., övvd'exoi öh aakovvxai aQi^fiol ol in
(lovaöog Kai ahXov xivog aQid'fiov ri aQi^imv fiexQovfiavoiy . . . jtQog
aHi^Xovg öh nQmxoi Xiyomai ugtd'^ol ot ^ovdäi (lovy fiBXQOVfuvoi xoivoS
(lixQO)^ vgl. VII def. 12—14—13.
Id. in Anal. post. fol. 18: orov dsUvvxai iv xm sßöofm ßi^ßUcii
x&v EvüIbIöov öxot^eCmv^ oxi^ iav xiacageg aQid'fiol ävaXoyov caci^
xal ivaXXa^ avccXoyov i'öovxai^ = Elem. VII, 13.
Id. in Nicom. ed. Hoche. 186Ö S. Öl: ideCx^ y«^ nagcc reo
ysoofUxQrjy ort, iav y' agid'fiol iXa%ioxoi axsi TtQog aXX'qXovg xov av-
xov Xoyov ixovxegy ot a%qoi avx&v xBXQayoavol bIciv, Eine diesen
offenbar korrupten Worten entsprechende Stelle in den Elementen
wüfste ich nicht anzugeben.
Id. in Anal, priora. Venet. 1536 S. LXI: olov mg ItcI naga-
öslyfAaxog öst^at ßovXofiBvog 6 yBOi)(iixQfig^ oxi ^ ÖLafisxQog xy TcXBvga
aavfAfABXQog iöxi^ Ki%Qrjxat xm di advvaxov avXXoyiö^m ovxcag' ^ duxfiB-
XQog, (pTjaly x^ nXBVQa 7} öv^^Qog icxiv y^ aav(i^xqog. aXXa firiv
ov 6v(i(iBXQog^ mg ÖBl^m. a<Sv(ifiBxqog aqa, ioxl dl ovxog 6 nifATCtog
XQOTtog xmv yTtod-BiMmv. tvo&bv ovvj oxt ovh iiSxv övfifiBXQog; naxa-
ßKBvd^BL xovxo öta xov ÖBVxigov tmv vnod'sxtTcmv. rj dtdfiBXQog xij
nXsvQa bX iiSxi 0v(ifASVQog^ o avxog ocQi&fiog agxiog ¥cxai tuxI nBQixxog.
aXXa (ifiv b avxog agi^fiog agxiog aal TtBQLXxog ovk BOxat' ovöi a^a ij
öidfUXQog xij tcXbvqS övfAfUXQog l<Sxai, xavxriv ovv Xoltcov xriv wtod'Böiv
xjqv^ oxL^ Bi iöxiv ri didfUXQog xij nXBVQa ßVfifABXQog^ avdyKTj xov avxbv
agxiov Blvai xol nBqixxov^ öia naxriyoQLüov övXXoyitSiiov 7Uxxa0KBvd^Bi.
Vgl. ibid. S. LXII: olov^ qyr^aL^ nal 6 ysmfiixQrig iitoCrfiBv. ßovXo-
- 213 -
fjLSVog yccQ ÖEt^cci^ oxi rj öiccfUtQog ry nkevQoi aCv(A(ietQ6g iau aal
tovro (irj exoDv i^ eid-Blccg det^al cpriOiv^ oxi sl (itj rovxo mivrtog
0v(A(urQog Sarai,, &Xla firiv et övfAfisxQog etri^ avfißalvsi xov ccvxov
aQLd-fiov aQxtov elvai Kai TtSQixxov kxX, Id. in Anal. post. fol. 30 b:
WOa yciQ dat^ig rj di' aövvaxov evd"vg iv xy aQxy ^XQtirai xa a^i-
cifiaxi xijg avxiqxiaecag. xld'exat yccQ o yemfiixQrig xr^v TtlsvQccv rj
0V(i(i£XQOv iXvai fi a6v(i(iexQ0v xort Xaßoiv x6 sxeqov fioQiov xrjg avxi-
q)a6e(og xo i/zaildog, olov oxv avfifietQog^ Kai dsC^ag xovxm aövvaxov
XL aKolov&ovv^ 0X1 k'cSovxai xa axfxa aqxia Kai itBQixxa^ ovxco Cvvdyet
xo avxLxetfisvov, Also las schon Philoponus den wahrscheinlich un-
echten Satz am Ende des X. Buchs und zwar mit demselben Be-
weise, wie er jetzt in allen Hdss. steht, in einigen jedoch ohne
Nummer, also mehr als Scholium. Vgl. II S. 296 Aug.: %qoKBi-
00*0) riyLiv dei^ai^ oxi inl xcSv xsxQayoivmv Gi'^^^xo}v aövfi^sxQog icxiv
rj öicifiBXQog xy nkevga fii^Kei. eaxoa xexQccycovov xo aßyS diafiexQog
Sh avxov Tj ay' Xiy<o^ oxi ii ay advin^Bxqog i(Sxi xy aß (m^kbi, ei
yccQ dvvaxovy s(Sx(o 6v(i(isxQog, Xiyca^ oxi av(jißi^(S£xai xbv avxov
agid-fiov Sqxiov alvai Kai nsQixxov.
XI. Jahrhundert n. Chr.
Psellus: avvxayfia etc. ed. Xylander. Basil. 1556. S. 34: ay-
(lEiov icxiv^ ov fdQog ovöiv^ I def. 1.
Ibid. Bv&sia y^afifiy iöxiv^ yxig i^ i(5ov xoig iq>* savxijg cy-
(Uioig KEixaiy = I def. 4.
Ibid. S. 35: inlTtBÖog iititpavEia iaxiv^ yxig IJ fc^ov xaig iq>*
iavxyg svd'elaig KSixai^ = I def. 7. TcaQaXlyXoi evd'siaC eiöiv^ ai-
xiv€g iv rc9 avx^ iTtiTtiöco BTt aitBiqov iKßalXofiBvai i(p^ ixdxBQa xa
(UQy iitl fiyöixBQa övfiTtlTtrovaiv alXyXaig^ I def. 35. inlnBÖog ymvla
i<Sxlv y iv inmiöo) ovo ygafifimv anxofABvcav dXXykonv Kai (ly iit
Bv&siag KBifiivcav ngog aXXyXag tc5v ygafifiäv KXlöig^ = I def. 8.
Ib. S. 36: Kai oxav (Uv Bvd'Sia in sid-Biav axad'Biaa xag i(pB^yg
yoiviag laag dXXyXaig Ttoiy, OQd^y ißxiv BKaxiqa xöav yoaviav^ = I
def. 10 (über das fehlende« lacov s. oben S. 202 u. 210). afißXsia
fihv y fiBi^dov ogdijg o^Bia Sb y iXdxxcav, oodyg^ = I def. 11 — 12.
ovo yaQ TtXsvQal xcdqIov ov tcbqibiovsi^ vgl. I aix, 6. iaonXBvqov fikv
xo xag XQEig laag b%ov nXBvqag^ löoöKBXhg dh xo xag ovo ^ovag laov
Sxov TcXBvgdg^ öKaXyvov dl xb xag xQBig dvLcovg b^ov TcXsvQag^ = I
def. 24, 25, 26.
Ibid. S. 37: ogd'oydviov luv xb (iCav i'^ov ycovlav bgdyv^ a^i-
ßXvydviov dh xo jilav bxov dfißXBiav^ o^vyioviov öh xb xag XQBig
o^siag b'xov ycovlag^ = 1 def. 27, 28, 29 (filav hat Proklus und'
Vindob. mg.; sonst fehlt es in den alten Hdss.). (Sv xb (liv iöxi
xEXQajtXBVQov (1. rexQciycovov^ , o IöotvXevqov xb ion Kai oQd-oyciviov^
xb dh BXBQo^yKBg^ o OQ&oydviov (ihv ovk liSOTtXBVQov öi, xb öh
^ofißog xb iöoTtXBVQov [ihv ovk bq&oytoviov öi. xb öh QOfißoBiöig^ 6
— 214 —
oüre ItSoTtXsvQOv ovtB OQ^oydvtov. KOtvbv 6s ainoig ro TtccQaXXrjXo-
yQafifjux elvai aal tccg aTCSvavtlov nlevQcig te kccI ymvlag iCag ikh^-
Xccig l%eiv. ra öh TcaQcc xavta xstQaTtXBVQa rQccTti^ia TtaXsitai^ I def.
30, 31, 32, 33, 34.
Ibid. S. 38: KvaXog di i(Sxi 0%i]\iia iitinedov VTtb (it>ccg y^fifiijg
nsQUxofUvoVj ij oiaXBtrai nBQt>g>iQStcc, ngog ijv a<p* ivog tov fABacu-
xixov örifjbslov TtoctSai at TtqodTclitxovCai bv^bIul Vöcci aXX'qXaig bIcIv^
s=s I def. 15 (ohne die eine der S. 192 genannten Glossen), tcbvxqov
6h xov TivuXov xo öfiiiBLOV Tiaksikai. 6icifiEXQog 6h Bvd'BÜi xig 6ia xov
^BvxQov riyiiivri xal TCBQaxovfiivi] i(p* STtaxsQci xä (jlbqi] vtvo rt/g xov
kvkXov 'jtBQiq>BQBlag^ r(cig neu 6lxa xifAvsi xov kvhXov^ = I def.
16 — 17.
Ibid. S. 36: o5g ctv yccQ sv^sta iit bv%biolv 6xaQ'^^ iq 6vo oq-
d'ccg fi 6v(slv oQ&atg Löag ycnvlag itoui^ = I, 13, doch am Anfang
etwas verändert; soviel geht aber doch hervor, dafs Psellus &g
av statt Bccv las, somit die Becension Theons benutzte. Wörtlich
wiederholt S. 40.
Ibid. Tial iav rj i<pBiSxri7ivtcc xi^ri xriv iq>* y ßißriTUVj at yBvo-
fiBvat ycavlai ^ oQ^al bIgiv jj xBxqiaiv oq^aig Xacci. iav 6b %al
nXBlovg Bifd-Btcct 6ia xov ccvxov örj^iBlov xifioDö^v avxr^Vj o<Sai av ano-
xbXb(S^^<Sl ymvCaij xBXQciötv oQ&alg löai bIgIv, Also hat Psellus
offenbar nach Elem. I, 15 zwei EoroUaiien gelesen; das erste findet
sich bei Proklus und in den meisten Hdss. (im Yatic. erst manu
2?), das zweite im Sinne, wenn auch nicht in den Worten mit
Psellus übereinstimmend, nur im Laur. 28, 3 und Bonon., in beiden
aber am Rande manu 1 ; Proklus S. 305 hatte es offenbar in seinem
Euklid nicht.
Ibid. S. 40: itavxog XQiyavov at XQBig yaovlai 6valv oQ&atg icai
bIöIvj a>g iv itqmtp Gxoi%Blfp Xß Ev7iXbC6ov TtstpccXaiov^ Bl^ad^m 6b
Kai fifjiiv ijtl x6 aa<piiSxBQov, Es folgt dann eine erweiterte und
etwas abweichende Wiederholung des Euklidischen Beweises I, 32,
hin und wieder sogar wörtlich.
Ibid. S. 45 : xa yag 7caQaXXriX6yqa(A(Aa xä inl xijg avxijg ßdcBfog
ovxa nal iv xaig avxaig TcaQaXX'qXoig i0a aXXriXotg loxlv^ mg iSxoi%BUp
TCQmm Xb EimXBt6ov xBq>aXaioVj o Tcal fi(JiBtg ircl x6 6aq)icxBQov 6uC'
yQarifOfABv. Folgt der Euklidische Beweis für I, 35 mit einigen Zu-
sätzen. Zu bemerken ist^ dafs Psellus das von Theon hinzugefügte
ovxa (es fehlt nur bei Proklas und im Yaücan.) schon hat.
Ibid. S. 46: btcbI yccQ itaQaXXtiXoyQafifia bIclv^ tov ai inu-
vavxlai jtXBVQal xb xal ycavCai taai aXXr^Xaig bMv, vgL Elem. I, 34.
Ibid. S. 8: S6xl xolvvv Xoyog 6vo aqid'ficSv 17 ytgog aXXi^Xovg
noia <sxiaigj vgl. Elem. Y def. 3.
Ibid. S. 70: bkbivo xo naQcc tco EvxXBU'jg bv KB(paXala> ts-
xaqftm cxotXBlm Extco 6iBtXfi(i(Aivov aQfAo6iov^ oti xmv laoymvimv xqi-
ymvmv avaXoyol slaiv ai nXsvQal at tuqI xicg t0ag ytovlag^ = YI, 4.
- 215. -
Ibid. S. 57: «05 ^ TtQmri TtQog r-^v xqLxriv . . ovrco xo ccno tilg
TeQdxfjg xsxQciycavov TtQog xo ajto xrjg SevxiQccg^ mg 7c6Qt6(ia id"' hs-
j[pctXctiiü axoi,%€lov BKtov EvüXsiöov^ vgl. VI, 19 TtoQLGfia^ wo doch
statt xsxQtiyGivov entweder xqlyGtvov oder döog (was VI, 20 tto^.
2 überflüssig machen würde) gelesen wird; xsxQaycovov las doch
auch Philoponus, s. oben S. 211.
Ibid. S. 7: (ligog eaxlv agid'fAog aQid'fiov b skaxxmv xov fieC-
^ovog, oxav KaxaiiexQf xov (iSL^ova . . . fU^ di^ oxav ^ri oiora-
liBXQfjy . . TtokkaTtlaaiog de 6 (asC^ohv xov sXdocSovog^ oxav xaraiiEXQrj-
xccv V7C0 xov ikdaaovog^ VII def. 3, 4, Ö.
Ibid. S. 6: aQid'(iog dqid'iiov TtoXkaTtkaöid^siv kiysxai, oxav oöaL
sMv iv avx^ fiovdöeg^ xoöavxaMg GvvxB^ri o nokkankaoux^o^svog
Kai yivrjxal xig. oxav Ss ovo agid'iiol 7tokka7tka(Sidöavxsg dkkrikovg
Tcomoi xiva^ ysvofievog Inlmdog v,akBixai, S. 7: itkBvqal 81 airtov
oi TtolXaitkaiSidiSavxeg akkr^kovg aQtd'fioL oxav dl XQSig aQi&fAol nok-
ka^aöuxöavxsg dkkrjkovg notmöl xtva^ ysv6(Uvog cxsQSog ioxi, nkev-
Qal de aircov ot Ttokkankaöidöavxeg dkkrjkovg aQid'fioL xsx^dycDvog
aQLd'^g icxiv l^d^ig i<5og ^ 6 vtco öyo iöodv aQi&fA^v tvsqisxo-
(jLSvog .... itvßog aQiS'iiog loxiv Icdmg i<Sog lisdMg t} b vnb XQ^mv
l^ömv dgcd-fiiZv 7teQis%6fi£vog^ = VII def. 16 — 20.
Ibid. S. 49: sxbqov (1. cxeqeov) söxi xo (iriKog Kai ßdd'og %al
nkdtog e'iovy ov itiqag S7ti(pdvsLai, ymvla öh GTsged scxiv rj vnb
Ttksiov&v Tj ovo ycovimv eitvitiötov Ttegisji^o^vri (iri ovdmv ev rol
aifx& smTtidio Ttgbg svl iStKAslcp öwiaxa^iivonv, = XI def. 1, 2, 11
(dafs Psellus nur die zweite Fassung der letzten Definition hat^
während die Hdss. sie doppelt bieten, beweist natürlich nicht, dafs
er die erste nicht las).
Ibid. S. 50: TtVQafilg löxt (5%ij(jux iSxsQsbv eTtmidoig %BQU%6^tBvov
anb ivbg enmidov ngbg svl (Stj^slfp övveöxcSg, ngla^ia iöxC 0%rj(Aa
GxsQsbv miitiSoig TteQisxofievovj mv ovo xa dnevavxiov Xca xb aal
o(ioid iöxl xa (1. Kai) TtaQdkkrika xa 8e komd TtaQakkvjkoyQafifAa,
6(patqd eöxiv rifiiKVKklov TCSQiaycayrj Kai Big xb ixvxb aitOKaxdoxaöig
(uvovßrig xrjg ötafiixQOv. a^tov ÖB xrjg Gfpalqag f Kaxa (1. 0$ Kai)
öidfABXQog Kaksitat. Kavog iöxiv OQd'oymvlov xgiydvov TtBQiaytoyri Kai
Big xo avxb ditOKaxdiSxa(Sig (iBVovarig (juag x(ov tcbqI xrjv oQ^riv yco-
vlav nkevQccg, Tcav fikv ri (livoviSa BXf&Bta iCri |/ xr^ koi7C\i xmv tvbqI
xriv bgdriv ycDviav, OQd'oyoivtog böxiv 6 Kmvog, av öi Ikdxxav, ä(i-
ßkvyciviog^ iav öh (ibI^cdv^ b^vyoiviog, a^tov öh rj (livovöa BV^Bia^
ßdatg ÖB 6 vnb xrjg nBQiq)BQOfiBvrjg Bvd^slag twv negl xr^v bQdTjv
ymvlav yqaq>6{jiBvog KVKkog, KvhvÖQog icxiv oQd'oymvlov naQakkrfko^
yQdfifAOV nBQiaycayri Kai Big xb avxb anoKaxdöxaöig fiiag fiBvovCvjg
nkevQcigj a^aov ös ti fiivovca Bv^Bta^ ßdöBtg öi Bl<Stv ot vnb x^v
dnBvavxlov nBQiayofiivmv ovo nkevQmv yQa(p6^Bvoi KVKkoi. Kvßog
i<Sxl (Sxrjfjia öxBQsbv vnb ^| xBXQaymvaov i!(Scov nBQiBxofiBvov. oKxaBÖQov
iöxi (Sxfjiia öxBQBbv vnb oxrcd xQtydvmv idmv Kai löonkBVQoop nBQi-
c%ofi£i/ov, Eiern XI def. 12—15, 18-23, 25—26, zum Teil jedoch
— 216 ~
etwas abweichend, wobei in def. 14, 18, 21 eine beabsichtigte
Vereinfachung konsequent durchgeführt wird. Übrigens fehlte
augenscheinlich auch dem Psellus, wie in unseren Hdsn., die def. 26.
Ibid. S. 51; eiKoödedQov icu ^xfiiicc ötsqeov VTto eUyioßi xQiyd'
vG)v Löcov Kai löOTcXevQoov 7tSQiex6(i6vov. öcoÖEKccsdQov B<SXL (Siri^La
ötegeov vTto dcoöexa TStQay(6vG)v tCcov Kai löoTtkevQODv Kai IcoyoovUov
7t£Qie%6(isvov, Elena. XI def. 29 und 28.
Ibid. S. 52: ita<Sa ds axegea yiovla vnb sXaaöovcav rj zeöaaQav
oQ&^v nequ^ExaL^ = XI, 21.
Ibid. S. 65: ot iisv kvkIoi bv ömkacCovL l6y<p tcovxai xwv
OLKelmv diaiiixQODv^ at 81 CcpaiQai Kai xa inl kvkXoov eq>£Gxmxa ßa-
(Seaov öxEQea ev xQiitXatslovi^ ai (livxoi (1. (lev) twv oIkeIodv Siaiu-
XQODV xa ÖS xciv iv xatg ßa0E0iv iavxav^ tag EvKXeldrjg <5xoi%Eitov tß
KEtpaXaiov ß^ ty Kai t^, Elem. XII, 2, 12, 18.
Ibid. S. 55 : TtaCa ütvgafilg xqixov (lii^og e6xI zov nqlc^axog xov
xriv avzriv ßaöiv k'xovxog avxrj Kai v'tjfog icov^ tog TtoQiCfia KEq)aXalov
oyioov iß Gxoi%Eiov xov EvkXeiöov^ Elem. XII, 7 TtoQiCiia,
Ibid. S. 56: o Koivog öe xqixov (iSQog xov kvXIvöqov eöxI xov
xrjv avxriv avx^ ßaCiv Kai x6 avxo vifjog exovxog Ka&a 6'q KEq)a-
Xalov (Kaxa dij K£q)aXaiov?) La öcdöekccxov GxotXELOv xov EvkXeISov^
XII, 10.
Ibid. S. 51 : Kai ütaQcc xavxa exeqov ovk iyi<OQEl (Sxeqeov ysvi-
<S%ai ano Ico%Xevq(ov löcdv xb Kai Icoycovlcov inmiScDv %EQiE%6(iEvoVy
Xm 18 schol. S. 278 Aug.
XIV. Jahrhundert n. Chr.
Barlaam Logist. I def. 1: (liQog iöxl (isys^og (isyid'ovg xb
ilaööov xov (isltovog^ oxav KaxafisxQ^ xo (iel^ov^ == Elem. • V def. 1 .
I def. 2: TtoXXaTtXaCiov öe xb fiEt^ov xov iXdxxovogj oxav Ka-
xafiEx^xai imb xov iXdxxovog^ xbv avxbv öi xqotzov Kai agtd'fibg
aQi^fiov (lEQog XE Kai TtoXXanXaiSlmv XiyExat^ = V def. 2, vgl. VII
def. 3 u. 5.
Noch sind hinzuzufügen von unbekannter Zeit:
Schol. in Hermogenem VII ^ S. 903 Walz: xb öe Cxrjfia ns-
TtEQaCiiivov iöxt, Ka^a Kai b Cxoi>%Ei,<axrig ßovXExaL' (SXfjfMc ydq icxt
xb VTto xivog i] vno xivtov oqtov jtsQiExofiEvov^ = I def. 14.
Anonymi var. coli, apud Hultsch: Heron. 23 S. 256: ro anb
xrjg nQOXEd'ElCfjg Ev^Elag XExqaytovov ^rjxbv Xiyst b EvkXeIö ffg^ X
def. 8.
Eine Sonderstellung nimmt die sogenannte Geometrie des
Boetius ein. Da ihre Echtheit bekanntlich vielfach bestritten
wird, wollte ich ihr einen Platz unter den Testimoniis des VI.
Jahrhunderts nicht zuweisen. An dieser Stelle darf sie jedoch
berücksichtigt werden, auch deshalb, weil ich hoffe, zur Frage über
— 217 —
die Echtheit einen kleinen Beitrag liefern zu können. Euklidisches
findet sich also im genannten Werkchen Folgendes:
S. 374, 1 — 377, 2 die Definitionen des L Buchs.
Def. 13—14 sind vertauscht (S. 374, 21—22). D6f. 16 fehlt
das alte Einschiebsel rj KaXetrcci 7tSQiq>iQ6ia und das spätere jtQog
tfjv n6QLq)iQ6taVj die in unseren Hdss., soweit ich sie kenne, überall
stehen. Ebenso rov kvxXov def. 18 (das von den Hdss. nur Bonon.
und Paris, wegläfst). Die hier ungehörige Def. 19, die einstimmig von
den Hdss. geboten wird, fehlt, freilich aber auch die von Proklus an
ihrer Stelle angeffthrte. Def. 23 hat Boetius „lateribus'* mit Proklus
allein (nlevQmv statt Bv^etav), Def. 27 giebt er „unum" mit Pro-
klus und Vindob. mg., läfst es aber def. 28 weg. Def. 30 : „quod
est aequilaterum", wie Proklus, während die Hdss. iaxi nach'^öd-
TtXevQov re haben. Def. 35 ist ijt &%BiQov nicht übersetzt. Da also
,.Boetius" hier unzweifelhaft richtige Lesarten hat, die schon in
den Hdss. des X, Jahrhunderts verschwunden, bei Proklus aber
und sonst in älteren Citaten (s. oben) nachweisbar sind, darf mit
der gröfsten Wahrscheinlichkeit behauptet werden, dafs dieser
Teil der Geometrie mit Recht den Namen des Boetius trägt,
jedenfalls keine Fälschung des Mittelalters sein kann. Natürlich
ist hiermit für den besonders zweifelhaften Abschnitt nichts be-
wiesen, und ich bin geneigt, das ganze Stück S. 389, 18 — 401,
2 zu verwerfen, ohne dafs ich an dieser Stelle eine Begründung
geben wollte. Die in diesem Stücke enthaltenen Citate aus Euklid
geben leider kein Material, da sich darin keine charakteristische
Stelle findet. Auch die noch übrigen Citate im echten Teil sind
ohne grofsen Wert für die Kritik; es ist also nur noch übrig, sie
in der Kürze aufzuzählen.
S. 377, 4 — 18: ccixi](iara 1 — 5; in 5 fehlt ovo wie bei Pro-
klus und sonst (Laur. 28, 3). 6 fehlt gänzlich.
S. 377, 20—378, 12: TcoLval Mvvoiai 1. 3. 2. 8. II def. 1—2.
S. 378, 15—379, 24: III def. 1. 3—11. IV def. 1—6. In
III def. 11 steht „ „circulorum", was oben S. 206 als richtig
nachgewie^n wurde {%v%Xov codd.).
S. 380—386, 2 die Sätze von Buch I. (ohne die Beweise).
I, 13: „quaecunque super rectam lineam'^giebt keinen Aufschlufs.
I, 42 — 43 sind umgetauscht. I, 14, 35, 39 hat Boetius wie un-
sere Hdss. gegen Proklus (I, 35 unsicher).
S. 385, 4—386, 23: Elem. II, 1/ 3. 4. 5. 6. 9. 10. 11. 12.
14 (ohne Beweise). S. 388, 3—389, 16: Elem. III, 22? 27, 30.
31. 32. IV, 1—4. 6. 8. 12. 11 (ohne die Beweise). Dann folgt
das wohl unechte Stück, das nach der ausdrücklichen Angabe (S.
389, 20 ff.), jetzt werde eigenes zur Erläuterung des Euklid ge-
geben, eine wörtliche Übersetzung der Beweise für Elem. I, 1 — 3
enthält (S. 390 — 392). Vgl. über diesen befremdenden Umstand,
- 218 —
der doch sehr stark gegen die Echheit dieses Teils spricht, na-
mentlich Weifsenborn: Zeitschr; f. Math. u. Phys. 1880 S. 200 ff.
Es folge noch ein Verzeichnis der Stellen, wo Sätze aus den
Elementen mit Angabe des Buchs und der Nummer angeführt
weri^n.
I, 1 — Simplicius oben S. 206, Martianus Capella oben S. 203,
Philoponus oben S. 209.
I, 2 — Archimedes I S. 14, 1: xelöd'G) dta ro ß' tov ngmov lav
Evulsldov To5 J töov tb BF. ^
I, 4 — Scholia in Pappum III S. 1183, 32: öicc ro 6' tov a
CX0i%Ü(OV.
I, Ö. — Simplicius in phys. fol. 14 b: fem zUiv at nqhg xjj ßddei
ytoviai Sia ro TtiiiTttov rov Ttgarov tav EvtiXbISov.
I, 9 — Simplicius in phys. fol. 14 a: 6t.%oxofirj<Sag tag rov tqcc-
TtB^Cov yoDvlag xaror ro evccxov rov ngmov rwv CroL^stcDV.
I, 12 — Scholia in Archimedem III S. 383: öicc iß' rov a' rwi/
EvKUtdov,
I, 13 — Simplicius in phys. fol. 14 a: dvo oQ^cctg laai Scovrat
Sid ro rQLOTiccidioiarov rov nQ(6rov r^v EvkIsCöov,
I, 14 — Simplicius oben S. 205.
Scholia in Pappum III S. 1183, 4: 6ia ro tg' xai v,u
rov TtQcirov rmv 6rot%el(Ov,
I, 22 — Eutocius oben S. 207.
I, 26 — Olympiodoras oben S. 206.
I, 32 — Psellus oben S. 214. Simplicius in phys. fol. 14 a:
7} ixrbg rov rqiyiovov rijg ivrog {fisl^oav) ölcc ro rQiaxoOrbv
Sevregov rov TtQmov (doch mufste eigentlich I, 16 citiert
werden).
I, 35 — Psellus oben S. 214.
I, 46 — Ammonius oben S. 205.
I, 47 — Schol. in Archim. III S. 383: ötct (iri' rov a' rwv Ev-
KkelSov. Da I, 48 nur die Umkehrung von I, 47 ist,
ist der In:tum des gewifs nicht allzu einsichtigen Scholiasten
erklärlich. , •
II, 1 — Eutocius in Arch. III S. 40, 29: did ro TtQarov d'e-
(ogriiicc rov ß' ßißXlov rr^g croixet^oiöBcog. Ebenso in S.
256, 7.
II, 3 — Pappus V S. 378, 8: öice ro y rov ß' Croixslav. Auch
V S. 380, 14. 4S0, 11. 420, 19. Wenn diese Citate
echt sind, was ich keinen genügenden Grund finde zu be-
zweifeln, ist es ein Oedächtnisfehler, wenn Eutocius in
Archimed. m S. 256, 5 diesen Satz als II, 2 citiert
(^duc ro ÖBvreQOv d'emQrifice rov ösvriQOv ßißUov XTfg <Troi-
%BliOOBiOg),
II, 4 — Theon oben S. 203.
I, 161 _
I, 21/
_ 219 —
II, 6 — Schoüa in Archim. III S. 383: duc ff' totl ß' rwv Ei-
Kleldov,
II, 8 — Pappus V S. 428, 21: dia to if\ d^soi^ficc -bov |3' <Ttoi-
Xelmv (wo doch Vaticanus f'/i^' hat).
II, [13] — Pappus V S. 376, 21: 6g lativ dsvtiqm axoi%Blmv0
II, 14 — Simplieius oben S. 206.
III [def. 11] — Simplieius oben S. 206.
III, 1 %6q. — Simplieius in phys. fol. 14 b: to xivtQov icxl rov
tcbqI x6 tQOTtitiov yqaqjoiiivov kvkIov öicc zo Ttogiöfiu
rov TtQcirov d'eooQi^fMXTog wv iv tm tglra rcov Ev-
nXBiSov (ftotxeCcDv.
III, 16 — als in, 15 von Eutoeius oben S. 207 eitiert.^)
III, 18 — als ni, 9 angeführt von Simplieius oben S. 205.
ni, [31] — Alexander oben S. 195. Philoponus oben S. 211.
Als III, 3 Simplieius oben. S. 206. Euklid Optik 47
oben S. 122: i*<srai zo 6vvi0Tciiievov in* avrrjg (let^ov
rjfuxviiXlov 6g aTtb rov Xa' rov rglrov t^v iTtiTcidoüv,
III, 33 — Euklid Optik 47 oben S. 122: yQu^ipai tfiijiicc kvkXov
ösxoiievov yavlav ftfiyv ry VTtoKeiiiiv^ o^sla ytovla 6g
ino xov Xy' toü xqlxov x&v iTtinidav (doch stehen
diese Stellen in einem aXXtog), Simplieius oben S. 205.
jy r^i \ Pappus VII S. 646, 7: xovxav ovo [dv xcc ngma 8i-
yy' X I ÖBintai iv xm d' ßtßXtm twv ngmcov cxoi^xelmv, IV, 5
' noch Simplieius oben S. 206.
IV, 15 TtoQ, — Simplieius oben S. 206.
V, 8 — Sehol. in Pappum III S. 1175, 21: dta xo r\ xov s'
cxoixsüov,
V, 15 — Pappus V S. 338, 4: ts' xov s' (nocx^imv (unecht?).
V, 25 -r- Eutoeius oben S. 207.
VI, 1 — Pappus V S. 432, 23: tovto yicq ösUvvxai öuc xov a'
xov ^' atoi^x^louv, VIII S. 1106, 23: toüro yctg nqmov
iöxiv iv t(5 ^' Xafißavofuvov.
VI, 2 — Sehol. in Archim. IE S. 383: d^ ß' xov <s' x^v Ev-
nXstöov,
VI, 3 — Sehol. in Pappum III S. 1175, 16: 8uc xo y xov ff'
axotxeCmv. Vgl. III S. 1175, 25. 1176, 9. 1184, 20.
Eutoeius in Archim. III S. 272, 11: öia xo xqIxov
d'ecoQTKMC xov %mov ßißXlov xr^g Cxoix'^t^QOBmg,
1) III, 16 noQiafioc wird von Simplieius in phys. fol. 12 b so citiert:
. . . Sri vnotCd'srai filv 6 yeonfiitQTjg xov hvtiXov xrjg sv&süicg narä arj-
pLBiov amsa9'€CL 6g aQx^l^j o ^^ Avxi(pmv dvaigst xovto, ov yäg viro-
r^erat 6 ysoDfiitQrig xovxOy all' dnoSe^Hvvaiv avxo iv xS oydom ßißX^tp,
Hier wird sicher ein Schreibfehler vorliegen. Denn dafs ursprünglich
hier von Endemus voreuklidische atoixeLä citiert sein sollten, wie Bret-
achneider Geom. vor Euklid S. 102 Anm. andeutet, ist durchaus un-
glaublich.
- 220 —
Vr, 4 — Psellus oben S. 214.'
VI, 10 — Simplicius oben S. 206.
VI, 14 — -Philoponus oben S. 211.
VI, 19 TtoQ. — Psellus oben S. 215.
VI, 20 TtoQ. 2 — Pappus VIII S. 1100, 16: dia x' rov ?' (doch
ist die Lesart unsicher, und führt eher auf xa^.
VI, 23 — Eutocius oben S. 207.
VII
VII
VII
def. 8] — Philoponus oben S. 212.
13
24
— Philoponus oben S. 212.
— Alexander Aphrod. oben S. 196.
VII [29] — ibidem.
X, 1 — Eutocius in Archimed. III S. 314, 15: iv xrj aQxv ^^v
öeTidxov rijg croixeioiöeoDg. S. 332, 21: iv vm öeKcctm
xijg öroL^EKoCECDg,
X, 5 — Alexander oben S. 196 als X, 4.
XI, 2 — Galen oben S. 194.
XI, 4 — Olympiodor oben S. 207. Schol. Papp. III S. 1184, 24:
Stcc ro ö' rov la özoixeloav»
XI [18] ~ Eutocius oben S. 208.
XI, 19 — Schol. Papp.' III S. 1186, 9: Sia ro tO' tov la öxot-
XbIüdv.
XI, 20 — Schol. Papp. III S. 1173, 11: ölcc xb x' tov ta' axoi-
XslcDV.
XI, 38 — Schol. Papp. III S. 1180, 4: 6ia xb Xri' xov ta' axoi-
Xeltov,
XII, 2 — Psellus oben S. 216.^) Vgl. Simplicius in phys. fol,
12 b.
XII, 7 TtoQ. — Psellus oben S. 216 als XII, 8 TtoQ.
XII, 10 — Psellus S. 216 als XII, 11. .
XII, 12 — ibid. als XII, 13.
XII, 18 — ibid. als XII, 19. Dieser Reihe von konsequent ab-
weichenden Citaten gegenüber kann weder an Schreib-
noch an Gedächtnisfehler gedacht werden. ViTahrscheinlich
war in der von Psellus benutzten Hds. entweder das
Lemma nach XII, 2 oder das nach XII, 5 mit einer
besonderen Nummer unrichtig versehen, wie dieses auch
1) Vgl. Zenodorus bei Theon in Ptolem. ed. Basil. S. 13: dvvaxov
aqa iazlv anoXov&oaq xfi dyoayy rfj iv reo ömdsndto} x^v axoixs£(ov iy-
ygaipuL hxX. (XII, 2). Ebenso allgemein Eatocins in Archim. III S. 34^
19: x6 xoiovxov inl {ikv xav iyysygafifisvoDV SidsiHxcct iv xy axotx^KoaeL
(XII, 1). Andere ebenso allgemeine und deshalb wertlose Citate sind
Pappus IV S. 260, 31. V S. 414, 22. 422, 36. 424, 2. 424, 16. Hypsides
XIV, 1 noQ. Philoponus in Nicom. ed. Hoche. 1864 S. 10. Wegen Ver-
derbung oder Unsicherheit der Beziehung bedeutungslos sind Pappus
VII, 988. 10, V, 440, 19. Schol. Pappi III S. 1173, 30. 1184, 9. 1184,
26. Philoponus oben S. 211, und einige Scholien zur Anthologie bei
Dübner II S. 491. 600 (V, 15. VII, 19. 39).
- 221 -
in unseren EukUdhdss. oft genug geschieht (wenn auch
nicht hier).
XIII, 2 — Pappus V S. 430, 27: öicc zb ß' »edQrifia tov ly'
ötoixelcDv,
XIII, 4 — Pappus V S. 420, 7: äg iöuv Gxoi%HOig S' tö xqic-
xatÖEKccta) d'BCDQtjfjuxtt (für <5' hat Vatic. y').
XIII [8] — Pappus V S. 442, 13: mg löziv ly <SrotxeCa)v. Vgl.
V S. 440, 7.
XIII [10] Pappus V S. 424, 10: dicc to . • ^etoQritia zov iy\ Vgl.
V S. 438, 19: Siöei/axai yctq iv tc5 ly' oroixsCcav Kai
TovTo. V S. 440, 15. Tbeon oben S. 204.
XIII [12] — Theon oben S. 204. Pappus V S. 414, 11: dta
to d"' rov i,y' CTOi%sC(ov. V S. 456,' 17: öt^a xb t?'
xov ly' 6xoi%6l(ov, Da derselbe Satz' hier von dem-
selben verschieden numeriert wird, mufs ein Schreib-
fehler d^ sein, und Hultsch hat mit Commandinus an
beiden Stellen iß' wiederhergestellt. Vgl. noch V S.
438, 8: (og löxtv iv ro5 cy' ßißkla) tqv 0xot%BCci)v. V
S. 468, 2.
XIII [16] — Pappus V S. 436, 2: 6g i'axtv iv tw ly' twv 6xot-
Xslmv im xov Kvßov. Vgl. V S. 442, 8.
XIII, 16 — Pappus V S. 424, 7: cog ^i; xotg axo^xslotg l<s' ^Bci-
Qfliicc xov iy\ Vgl. V S. 436, 24. 442, 2.
XIII, 17 noQ. — Pappus V S. 436, 5: dia xb iv rw ly' axot-
XbI(ov iniXeyofUvov tw 6(o6e7iaidQco, Vgl. Hjpsicles
XIV, 4 S. 436: ag iv t© dcaöeKaiÖQG) idslx^ri und
[Euklid] XV S. 449: SiSetKxai yccQ iv rc5 ly' ßißkUp
T(oi/ <sxoi%Bloiv ^xot xijg cxccaeiag xov dcDÖeKccidQm Kxk.
Als Oesamtresultat der mit Nummern versehenen Citate
ergiebt sich also, dafs sie durchgängig mit unseren Hdss. stimmen. '
Die drei oder vier Ausnahmen können nicht ver wundem, wenn
man bedenkt, einmal dafs Zahlen sehr leicht verschrieben werden,
und dazu noch, dafs die Zählung der Sätze auch in unseren Hdss.
hie und da schwankt, teils aus blofsem Versehen, teils weil Lemmata
und dgl. bisweilen mitzählen.
Data.
Für die Data sind die Citate nur spärlich; dafür besitzen
wir aber ein hochwichtiges und für den Zustand der Überlieferung,
der Mathematiker überhaupt bezeichnendes Besum6 bei Pappus,
VII S. 638, 1- — 640, 1: neQU%H öh xb ngmov Bcßllov^ oneQ iöxlv
Tc3v SsSoiiivcDv^ anavxa d'scoQrificcxcc ivBvr^Kovxcc ' tov nq^xa (liv nad"-
oXov iTtl (isye&av öiccyQcc^naxa y,y\ xb de ö' xal k iv evd'slccig
iöxlv avdloyov Svsv ^iaBoag, xa ös l|ij$ xovxoig lö' iv svd^slccig
— 222 -
ifftlv %i6el dsßoiiivceig, rcc öh rovroig i^rlg i' ^^ iitl xqiywvfQv latlv
tm aidsi dedofiivav Svev d'iöeag. tcc öl i^ijg xovroig ^ ini rv^iv'
rcüv iisxlv Bv9vyqamuov %(qqC&v etösi ösöo(iivoiv avev ^ias&g. tot
^£ i^ijg zovzoig s' iv naQaXXriXoyQafifwig iczl tuu na^ßoXtug efösi
dsöoiiivav %mqUav. rav 6b i%oiiiv(av s' ro (niv n^cnov yQaq>6(uv6v
iaztVy xa de d' im XQtydvoov jmqUiv^ Zxi ctt 6taq>o^l xmv 6vvcc[umv
xcSv TcXevQmv TtQog xavxa (l. avxa) xä xQiycava x^qUc Xoyov ixowUv
öeöofiivov. xa öl s^rlg ^' smg xov o' vm y Iv övA m)CQccXXriXoyQa(i(wigy
oxi duc xag iv xtdg ytovlaig VTtod'iceig iv dsöofiivoig ioxlv loyoig jCQog
aXXriXa^ ivia öe xovxmv i^tXoyovg b%bi ofwlovg iv 6vol xgiycivoig. iv
Si xoig iq>£^iig g^ duxyQccfiiuc^iv ecog xov o' wxl ^' ovo fiiv ifSnv
inl xQifdviov^ S' 8h inl nXeiovtov Bv^stmv avaXoyov ovamv. xa 6h
i^rjg y inl 8vo sv^eimv \avaXoyov ovöavj xa d' lirrtv]^) 6o^iv xi
TCSQiEiovC&if xoqIov. xa Sh inl TtaGiv i[{ %tQg xov q^ iv %i%kMg
dslnwxai xotg (uv fuyl&si fwvov deSofUvotg xoig dh %al ^iast^.
[* ayofiivmv svd'siav iaxtv 8ta 8e8ofiivov ctnislov xa ysv6(Uva de-
öo(Aiva].^) Zunächst ist hier festzustellen, daTs in den Pappushss.
zwar hie und da an dieser Stelle Fehler sind^), dafs sie aber
wegen der Zahlenangaben mit vollständiger Sicherheit berichtigt
werden können. Da es bei einem Verfasser wie Pappus wenig
glaublich ist, dafs er sich bei einer solchen Angabe irren sollte,
müssen wir also bestimmt festhalten, dafs seine Euklidhds. seiner
Beschreibung genau entsprach. Nun stimmen unsere Hdss. bis
prop. 62 incl. genau mit den Angaben des Pappus; auch bilden
in ihnen wie bei Pappus 8 Sätze über den Kreis den Schlufs
des Ganzen (prop. 88 — 95). Das dazwischen Liegende stimmt
aber durchaus nicht, wenn auch der unterschied geringer ist, als
es beim ersten Blick scheinen könnte. Zu den vier Sätzen des
Pappus „von Dreiecken, dafs die Differenzen der Quadrate der Seiten
zu den Dreiecken ein gegebenes Verhältnis haben" stimmen ganz
prop. 64—67; dagegen kann Pappus prop. 63 nicht gelesen haben;
sie enthält in der That nichts als eine sehr einfache Folge von
prop. 49 und wird nie in den Data gebraucht. Wenn wir im
Folgenden die Worte xa 6h i^rjg t' als die Zahl der Sätze von
zwei Parallelogranmien fassen, müfsten in unserer Redaktion 2
solche verschwunden sein. Es scheint mir aber nicht unmöglich,
die Zahl 7 als Gesamtzahl der Sätze von 2 Parallelogrammen
und ihrer iitlXoyoi. von 2 Dreiecken zu fassen. Dann würden in
unseren Ausgaben dieser Gruppe folgende Sätze entsprechen: prop.
1) Fehlt in den Hdss., hinzugefügt von £. Halley (Apollon. de sect.
ration. etc. Oxon. 1706) und Gregorins Encl. praef. S. 5.
2) Tilgt Hultsch.
3) So die Hdss., von Hultsch getilgt.
4) yf^afpofLBvov S. 638, 11, das Hultsch mit Gommandinus als iv
yQttufiarg fafst, ist doch wohl verdorben; es handelt sich nicht von ygafi^
luciy sondern von sv^erori.
— 223 —
68 — 70 von Parallelogrammen, 71 von Dreiecken als inlkoyog zu
prop. 70, 73 — 74 wiederum von Parallelogrammen, 75 inlXoyog
zu 74. Nicht nur prop. 72, sondern auch prop. 77 — 78 müssen
jedenfalls als von Pappus nicht gelesen bezeichnet werden; sie
sind sämtlich entbehrlich. Prop. 76 und 80 sind dann die „2 Sätze
von Dreiecken*' des Pappus; prop. 79 ist, wie aus der Form hin-
länglich hervorgeht, gar kein ösöo(uvoVy sondern nur ein Lehnsatz
für prop. 80. Wahrscheinlich war sie ursprünglich, mit XijfifjLa
überschrieben, aber ohne Nummer, weshalb sie von Pappus natür-
lich wissentlich übergangen wurde. Prop. 81 — 83 sind die „4 Sätze
von mehreren Geraden", denn prop. 81 enthält zugleich den um-
gekehrten Satz imd war vielleicht ursprünglich in zwei geteilt.
Die 3 Sätze inl ovo Bv^siav sind prop. 84, 85, 87; denn 86 steht
in mehreren Hdss., besonders im Yaticanus, am Schlufs des Buches,
ist also schon dadurch als Zusatz gekennzeichnet.
Von sonstigen Citaten kenne ich nur diese:
SchoHa in Antholog. 11 S. 499 Dübner (ad CXVI): t« dh rot-
ccma 7tQoßXri(ittta naXei iv rotg dsöoiUvot^g 6 EifTiXetörig do^ivn ov-
xag („ambiguo compendio" Dübner, zu lesen: öo&ivti (lei^ov) fj iv
Xoym^ = Dat. def. 11.
Eutocius in Archimedem UI S. 220, 12: iav 6eöo^ivov fii-
ysd'og TtQog xi (lOQiov iavrov Xoyov 1%'^ 6£ÖO(iivov^ nal nqog xo Xoi-
Tcbv Xoyov s^si dsöofiivovj = Dat. 5 (Iavrov w fioQtov),
Id. m S. 136, 6: iav 6e ösdofiivov (leyed^og eig dsdofiivov
Xoyov öiaiQs^rj, öiSoxcci iy,axtQov rc5v xiirifuixciv, = Dat. 7 {skcc-
xsQov x&v xfifiiiaxav SsöofjJvov iaxtv); genauer Theon in Ptolemaeum
S. 243 ed. Halma: SiÖBMxai, yccg iv xotg jdsöofiivoig^ oxi^ iav Ss-
do(iivov (iiys9og slg dedofiivov Xoyov diatgedij, inareqov x&v t(iri-
(laxcDv loxai öeSofiivov, Mcxai^ aber am Schlufs, hat auch in den
Data cod. Bonon. saec. XI.
Eutocius in Archimedem III S. 140, 5: xa yaq rcqog xo avxo
Xoyov i%ovxa dsdoiiivov %a\ nqog aXXiiXa Xoyov e^u öedofiivovy =
Dat. 8 {ß%H statt ?|£t auch Bonon.).
Olympiodorus in meteorolog. II S. 150 ed. Ideler: öidsiTixac
iv xoig ^eöofiivotg^ ow, iav ovo Crifisia öo^ rij ^icet. [xovxiaxiv
OftoAoyij-Ö^], xai r} iTtt^evyvvovCa avxa svd'sta Sidoxai^ Kai Xiysxai
deöoc&ai ^iasi xal fi'qxei. Kai ndXcv iav aXXa örifieta öod'^^ Kai rj
iTCi^evyvvovCa avxa ev&eta Kai o Xoyog xwv svd'ei^v dtöoxai {rtoiov
Xoyov l^Bi ijSs jcQog xrivds]. Vgl. Dat. 26 und 1.
Eutocius in Archim. III S. 212, 17: iav öe Sod'iv Ttaqa So-
&Biaav TtaqaßXri^jjy nXaxog %oibI So&iv. Vgl. Dat. 57 (jmqCov und
BvQ'Blav fehlen z. B. in Paris. 2348).
Id. III S. 214, 12: insidfi 6i6oxai xa xfirjfiaxa xrj &i(Sei Kai
x^ (leyid'eL^ Siöoxai Kai r^ EZ Kai fj iv to5 xfii^^xt ycDvla. Vgl.
Dat. 88.
— 224 —
Dafs Theon auch von den Jeöofiivcc eine Ausgabe veranstaltet
hatte, ist uns ausdrücklich bezeugt.
In der schon öfters genannten Handschrift der Biblioteca com-
munale in Bologna ist die Aufschrift der Data: EvkIsIöov SeSofjUva
rijg GicDvog hdoaetog (ebenso in deren Abschrift Laurent. 28, l).
Auch findet sich in Cod. Scorial. % I, 4 folgende Subscri^tion:
lyQaq>riCav xal xavxcc zov Ev}iXe£öov Jedofiiva f^xot (?) x^g Sitovog
£KÖ6a6(X)g etc. Es mufs daher verwundem, dafs die im Vaticanus
enthaltene Redaktion so wenig bedeutende Abweichungen von der
gewöhnlichen darbietet; denn dafs prop. 86 am Ende steht, ist
nach Peyrard nicht dieser Handschrift eigentümlich. Wenn es
sich zeigen sollte , dafs Vaticanus wirklich solche Eigentümlich-
keiten hat^ dafs wir darin auch für die Data eine vor-theonische
Becension sehen dürfen^), was ja gar nicht von vorn herein ge-
geben ist, da die Handschrift aus verschiedenen Quellen in den
verschiedenen Teilen geflossen sein kann, so gelangen wir zu einer
Tradition, die mit der von Pappus befolgten zwar von fast gleichem
Alter, wie es scheint aber nicht von gleichem Werte ist. Auch
sonst sprechen die ungemein zahlreichen Sklaagj die wir im Va-
ticanus wie in den übrigen Hdss. finden, sehr dafür, dafs die Data,
wie sie uns vorliegen, in hohem Grade und von verschiedenen
Händen bearbeitet und erweitert sind.
1) Ich besitze nicht die nötigen EoUationen, um diese Frage zu ent-
scheiden.
Zusätze.
S. 26, 6 V. u. sind die Worte „Ein ähnliches — versetzt** zu streichen.
Lascaris hat ja in seiner Zeitbestimmung ganz Recht.
S. 171. Nach Friedländers Antiquarkatalog Nr. 315 S. 46 hat Woepke
den geoannten Kommentar unter dem Namen des Pappus zu Paris
1865. 8 herausgegeben. Ich finde das Buch sonst nirgends erwähot.
Nach Steioschoeider Zeitsch. f. Math. 1865 S. 489 not. 60 existiert
ein Teil davon auch lateinisch.
S. 178. Dafs wenigstens Zambertus den arabischen Ursprung der Über-
setzung des Gampanus verkannte, zeigt Dcuerdings Weifsenbom:
Die Übersetzungen de^ Eaklid durch Campano und Zamberti.
Halle a/S. 1882.
S. 17Q. Zur Charakteristik der Theonischen Becension gehört noch, dafs
er zwei ganze Proportionen mit Beweis eingeschaltet hat; denn
YII, 20 und VII, 22 fehlen sowohl im Vaücan. man. 1 als bei
Campauus.
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